Der Velorex muss noch mal ab

Nach der kleinen Elektrikeinlage an der 500 R gehts mal wieder ein kleines Stückchen mit dem Silverstar-Gespann weiter. Der Velorex-Rahmen muss neu lackiert werden und nach der Seitenwagenbremse muss ich auch schauen.
Der Velorex kommt also nochmal ab.

War mir schon klar, dass der Seitenwagen nochmal ab muss: Der SW-Rahmen braucht neue Farbe, nach der Bremstrommel hab ich noch garnicht geguckt, an die Federbeine und die Antriebskette der Silverstar muss ich später auch nochmal ran.

Das Abschrauben des Velorex ist auch alleine kein Problem, der Radausbau ebenfalls nicht. Dann mal ein Stündchen mit Schmirgelleinen verbracht, anschliessend kommt erstmal Rostumwandler auf den Rahmen. Die Bremsbacken muss ich neu bestellen, die sehen total verglast aus.

Da liegen sie wieder, die wunderbaren Anschlussteile von Edmund Peikert. Und im Hintergrund steht die TS250/1, an der ich noch keinen Handschlag gemacht habe! Die nächsten Schritte sollen diese sein: Rahmen lackieren, Kette wechseln, Stossdämpfer mit stärkeren Federn und Schutzhülsen umbauen, dann den Seitenwagen wieder anbauen, und zwar jetzt korrekt mit allen Feinheiten. In der Zwischenzeit dürften auch Boot, Kotflügel und Tank vom Lackierer zurück sein. Dann noch die elektrischen Leitungen zum Seitenwagen ziehen, und ... fertig? Sieht so aus, dann komme ich vielleicht noch im März zum TÜV. Aber ein paar "Kleinigkeiten" hab ich bestimmt vergessen, z.B. den Anbau des Lenkungsdämpfers und wer weiss was noch.

Trübes Wetter = Schrauberwetter

Es schifft heute wie aus Kübeln, und das nonstop. Meine Nachbarn sind das ganze Wochenende unterwegs, also habe ich die Schrauberhalle für mich. Hab noch ein Problem an der 500 R zu lösen, also gleich um 9:00 ab in die Werkstatt.

Alles begann mit dem Anbau des guten alten Magura Kurzhubgasgriffs! Ein super Teil, aber dadurch rückte der Bremshebel zwangsläufig etwas nach rechts und wurde etwas griff-ungünstig. Will also die rechte Elektro-Schalteinheit mit E-Startknop, Killschalter und Lichtschalter austauschen. Für den E-Starter hab ich bei ebay ein wunderschönes Teil von der KTM ersteigert und auch schon angebaut. Als Lichtschalter nehme ich einen universellen Blinkschalter von Tante Luise – wegen der 3 Stellungen. Auf jeden Fall will ich geschaltetes Licht haben und nicht schon beim Zündung einschalten das Standlicht leuchten lassen. So war es aber an meiner 500 R, vermutlich durch den Polizeiumbau. Und daneben muss ich nach dem Drehzahlmesser schauen. Der zeigt nur bei Hauptlicht vernünftig an, ohne Licht und bei Standlicht dreht er bis 3000, um dann wieder abzufallen. Hab mich den Abend vorher gründlich mit dem Schaltplan beschäftigt, und glaube zu wissen, was getan werden muss.

Der Starterknopf mit Killschalter von KTM macht sich sehr gut. Habe auch wenig Probleme, das Teil zu vernünftiger Funktion zu bringen.

Jetzt der Blinkschalter von Tante Luise, den ich als Lichtschalter benutze. Mittelstellung aus, nach oben Hauptlicht, nach unten Standlicht. Das klappt relativ gut, nur das Rücklicht und die Armaturenbeleuchtung brennen nach wie vor dauernd.

Aber auch das krieg ich hin, nachdem ich ein zusätzliches Kabel nach hinten fürs Rücklicht ziehe. Das Problem mit dem Drehzahlmesser hoffe ich mit einem Tip aus dem Forum zu lösen: Der Drehzahlmesser hängt an einer nicht-gleichgerichteten Phase der Lichtmaschine. Er muss an die Phase, die immer Spannung führt. Ich klemme ihn also um auf die Phase mit der höchsten Spannung. Im Stand sieht jetzt alles korrekt aus, aber ich weiss, dass es im Fahrbetrieb anders sein kann. Muss ich morgen testen, heute regnet es ganz fürchterlich, zu viel selbst für eine kleine Testfahrt. Jetzt gehts noch an das Silverstar-Gespann.

 

… die erste Regenfahrt 2007

Heute sollte es in die Werkstatt gehen: Arbeiten am Silverstar-Gespann und eine Durchsicht des Eisenschwein-Gespanns waren geplant. Aber um 10:00 schien dermassen schön die Sonne, dass alle Gedanken an Werkstattaktionen verflogen. Statt dessen schnell in die Klamotten und die 500 R gesattelt. Das Ziel: Durch den Marburger Raum in den Kreis Waldeck/Frankenberg. Der Wetterbericht sagte eine Regenwahrscheinlichkeit von 57 Prozent voraus, und so ergab sich heute … die erste Regenfahrt 2007.

Bis Rauschenberg fahre ich durch herrliches Frühlingswetter. Zur Erinnerung: Wir haben Februar! Dann geht der Regen los. Nun ist ein bisschen Regen per se nichts Schlimmes, aber es wird schnell stärker und der Wind legt auch ordentlich zu. Als die Handschuhe erste Undichtigkeiten zeigen, beginne ich einen unauffälligen Rückzug. Und trotzdem war es nett!

Die kurvenreiche Strasse nach Rauschenberg krieg ich noch halbwegs trocken hinter mich, aber jetzt sind die Strassen schon klatschnass und auch noch schmierig. Kurvengeschleiche beginnt.

Stadtturm, Brücke und die Mühle: Einfahrt nach Amöneburg auf historischen Spuren.

Mein Hang zu kleinen Häusern wird hier in Schweinsberg überdeutlich dokumentiert.

 

Durch Knüll und Schwalm

An diesem Wochenende mit dem unglaublichen Frühlingswetter hab ich schon das ES-Gespann und die 500 R bewegt – für den Sonntag war ich fest entschlossen, die Silverstar zu nehmen. Am Samstag schon mal die Batterie vom Dauerlader genommen und eingabaut und einen kurzen Probelauf gemacht: OK, Maschine läuft, aber die Batterie wird nicht mehr so ganz voll. Vielleicht krieg ich sie aber noch bis zum nächsten Winter durch. OK, Sonntag um 9:00 raus, noch ganz schön knackig, obwohl die Sonne bereits scheint. Meine Nachbarn wollen in den Knüll, aber erst um 11:00. Die Zeit ist nix für mich (zu spät), aber das Ziel ist OK. Auf gehts!
Wie gewohnt springt meine Silverstar etwas mühsam an und muss mit viel Gas am Leben gehalten werden. Aber schon nach wenigen Metern ist alles OK und der Choke kann wieder zurück. Ist wirklich noch ganz schön knackig, in den Waldstücken gibts nasse Rauhreifstücke, also gemach. Nach 15 km hat das Öl etwa 60 Grad, jetzt wird erst über 5000 gedreht. Auf den Strassen ist noch wenig los, andere Motorradfahrer treffe ich zunächst nicht – den ersten so gegen 12:00.
Die Silverstar macht einen Mordsspass! Nach einiger Zeit und auf trockenen Abschnitten gehts in ordentliche Schräglagen – so soll es sein. Hab mir als die groben Ziele Alsfeld, Knüll, Borken, Zwesten, Schwalm, Neustadt vorgenommen. Genau so mach ichs auch, aber bin fast ausschliesslich auf den winzigen Nebenstrecken unterwegs. Die Kälte kommt nirgendwo durch, ausser bei den Handschuhen, aber auch das ist auszuhalten. Dennoch bleiben das meine Bekleidungs-Schwachstellen. Hab auch die neuen Thermohandschuhe aus dem Internet dabei und ziehe die zwischendurch mal an. Aber besser als meine dicken Skihandschuhe sind die auch nicht, eher etwas schlechter durch die zu engen Stulpen. Ist aber alles nicht wirklich schlimm, und so ab 12:00 scheint die Sonne so warm, dass auch die Hände was davon abbekommen.
Genen 15:00 bin ich nach ca. 250 km wieder zuhause – nach einem tollen Motorradtag.
Hab an diesem Wochenende, also von Freitag bis Sonntag, nix Produktives gemacht. Alle Arbeiten sind liegen geblieben wegen der Fahrerei, kein Schiesstraining – nix. Aber egal, was soll das schlechte Leben nützen. Es wird nichts bereut!

Das Kasernengelände des Truppenübungsplatzes wirkt schon ziemlich tot, viel ist da nicht geblieben. Sehe kaum Menschen hinter den Zäunen.

Gegenüber der Kaserne eine Reihe Einfamilienhäuser - ehemalige Soldatenwohnungen. Sind alle leer! Wirklich nette Häuser in noch gutem Zustand. Das wärs: Das Rentenalter in einem ehemailgen Offiziershäuschen im Knüll. Was wohl Heidlinde dazu sagen wird?

Tanken in Schwarzenborn ist nicht mehr. Ohne die wirtschaftliche Power der Garnison wird da ruckzuck wieder ein Kuhkaff draus werden. Der Besitzer dieser ehemaligen Tankstelle hats schon erkannt.

An Mussmannsruh ein Blick auf den Bilderbuch-Knüll: Satte Wiesen, sprudelnde Bäche, dichte Wälder. Im Februar sieht das dort sonst aber ganz anders aus!

Im Knüllpark sind die Bären und Wölfe noch immer nicht angekommen. Wie schon im letzten Jahr reine Ankündigung. Bei diesem Wetter ist im Park auch schon einiges los.

Borken - ehemalige Werkszufahrt zum Kraftwerk. Heute ein Konglomerat der verschiedensten Firmen, die hier alles mögliche betreiben.

Die unglaubliche Strasse zwischen Oberurff und Bergfreiheit: Kurvengeschlängel immer ganz nah am Wildbach, Strassenbreite unter 2 m, zwischendrin Teiche und Seen. Kurvenschneiden ist hier lebensgefährlich, wenn dir mal jemand entgegen kommt. Aber das wollen wir ja auch nicht - immer schön die Ideallinie genommen.

Die Ziegenhainer Altstadt ist richtig schön geworden, ein Zentrum mit jeder Menge restaurierter Gebäude. In dieser Ecke haben wir und vor 30 Jahren mal ein Haus angesehen. War leider nix für uns, aber da kannste heute schön leben.

Ein Bummel durch die Ziegenhainer Altstadt wird dringend empfohlen!

 


Die erste Solofahrt 2007

Am Tag zuvor wurde das Gespann bewegt, heute soll es die Solo-500R sein. Das Wetter ist noch schöner als gestern, deshalb kommt nur die Lederjeans unter die Thermohose. Vormittags erst mal nach der Batterie gesehen und Luft auf die Reifen gepumpt, und kurz nach 15:00 kann es losgehen. Es soll ein wenig ziellos durch Vogelsberg und Wetterau gehen.

Nach der letzen Fahrt im Dezember hatte ich die Elektrik nochmal durchgecheckt und die 10 A Sicherung im Ladekreis gegen eine 20 A Sicherung ausgetauscht. Das Anspringen heute klappt ganz gut, obwohl die Batterie nicht mehr voll geladen war. Nach 20 km Warmfahren bekommt der Rotax dann die Drehzahlen, die er liebt: 5000 und mehr. Dieser Motor läuft aber wirklich anders als in meinen Silverstars: Etwas ruppiger, aber auch kräftiger und agiler. Habe den Vorbesitzer schwer in „Verdacht“, dass er mit dem Motor irgend etwas gemacht hat, vielleicht eine scharfe Nocke reingesetzt. Werd ihn mal fragen. Aber ein Wunder wär’s nicht, ist schließlich Motorenbauer mit eigener Firma.
Heute hatte die 500R aber einige male kleine Aussetzer beim Beschleunigen. Hat sie vorher mit dem DelOrto auch schon gehabt, und das ist trotz Bing-Vergaser nicht verschwunden. Können auch kleine Zündaussetzer sein. Nicht wirklich schlimm, aber auch nicht nötig. Aber wo ansetzen?

Erster Stop nahe der Schwalmquelle zwischen Köddingen und Meiches. Wenn die Waldwege wieder etwas trockener sind, will ich mal direkt an die Quelle fahren. Beim letzten Versuch vor 25 Jahren mit meiner Maico M250B hab ich die Quelle aber nicht gefunden .......

In dieser Ecke des Vogelsberges hat Kyrill auch ganz ordentlich gehaust. Sieht fast aus wie eine Mondlandschaft oder ein durch Industriedreck gestorbener Wald in Osteuropa.

Beim Oldtimer Cafe auf der Herrchenhainer Höhe steht mir der Sinn nach einem heißen Kakao und einer schönen fetten Currywurst, garniert mit etwas Benzingesprächen. Aber Überraschung: Trotz des tollen Wetters sind an diesem Nachmittag nur 3 Motorräder am Cafe. So gibts nur ein Foto und dann gehts weiter in Richtung Wetterau.

Die Abfahrt von Stornfels in Richtung Ulfa. Mit der 500er spüre ich die starke Steigung nicht, dafür empfinde ich das Kurvengeschlängel sehr intensiv. Im November war ich hier mit dem ES250-Gespann, und da wars genau umgekehrt.

Auf der Heimfahrt gerate ich in Laubach natürlich mitten in den Faschingstrubel - ätzend. Dann noch ein letzter Stop am verlassenen Firmengebäude meines Brötchengebers. Natürlich ist da am Samstag Abend kein Mensch - aber kaum steh ich dort, fährt der Chef mit seinem Porsche vor und legt noch eine kleine Sonderschicht ein. Wahrlich ein Arbeitstier.

Will mal sehen, wie sich die grüne 500R vor dem ebenfalls grünlastigen Bürogebäude macht. Dieses Bild schick ich gleich dem Militäremmentreiber, damit er mal die von ihm neu bezogene Sitzbank am Objekt sieht. Er hat einen guten Job gemacht, die Bank ist schön hart gepolstert und ist auch nach den 150 km nicht durchgesessen.