Schlagartig ist es Herbst

Bis 14:00 verbringe ich diesen Urlaubstag in der Werkstatt und schraube an der Silverstar: Ein wenig die Elektrik verbessern, den Dekozug auswechseln, unzugängliche Stellen am Motor mit der Zahnbürste reinigen und weitere Kleinigkeiten. Dann habe ich keine Lust mehr, setze mich aufs ES-Gespann und fahre in den immer grauer und feuchter werdenden Nachmittag hinein. Das Wetter wird zunehmend schlechter und ziemlich genau um vier Uhr passiert es:  Schlagartig ist es Herbst!

Ich plane nur, ein wenig in der näheren Umgebung zu fahren: Kirtorf, Homberg, Schweinsberg. Dabei fahre ich einige meiner typischen Nahziele an: Die Schutzhütte im Kirtorfer Wald, die Talsenke bei Appenrod, die landwirtschaftliche Versuchsanstalt Neu-Ullrichstein, das Gestüt Wäldershausen. Zusehends wird es kälter und grauer und dann beginnt es auch zu regnen. Ein Herbsttag wie Anfang November!

Der romatische Garten an der Schutzhütte, das Eisenschwein und ich. Mit der Sonnenbrille bin ich heute allerdings äusserst unpassend gekleidet.

Vogelsberglandschaft wie ich sie liebe: Die Orte um Homberg/Ohm.

Weiter Blick aus der Talsenke bei Appenrod: Jede Menge Kulturlandschaft.

Ganz kurze Pause im Wartehäuschen an der Versuchsanstalt Neu-Ullrichstein.

Am Gestüt Wäldershausen bei Homberg wird der Regen stärker. Mangels geeigneter Beinbekleidung drehe ich ab in Richtung Mücke.

Aber ein Päuschen gibt es doch noch: An der alten Eisenbrücke am Bachlauf zwischen Niedergemünden und Elpenrod.

Weiter zunehmender Regen treibt mich jetzt intensiv nach Hause. Immer wieder erstaunlich, wie schnell erkleckliche Entfernungen, in diesem Falle 70 km, mit dem ES-Gespann zusammen kommen.

 

Ein Werkstatttag mit der TS 250

Wie vorhergesagt ist das Wetter bereits am frühen Morgen jämmerlich: Starker Regen, Sturm. Da denke ich nicht mal ans Motorradfahren und statt dessen verbringe ich einen Tag in der Werkstatt.

Ist eigentlich gar nicht so schlecht, schliesslich ist in den letzten Wochen genügend Arbeit liegen geblieben. Da werde ich ein bisschen was aufarbeiten – an den Beginn eines neuen Projektes ist überhaupt nicht zu denken. Dabei hätte ich schon grosse Lust, mich mit der kleinen Jawa zu befassen. Aber nicht heute – heute werden nur ein paar Kleinigkeiten erledigt.

Wie üblich beginnt ein Werkstatt-Tag bei mir damit, Platz zu schaffen. Das Gespann muss raus, die TS wird verschoben.

Als erstes löte ich mir heute 3 komplett neue Gaszüge für die TS. Die gekauften passen nicht wegen des Magura 307 Gasdrehgriffes.

Nach der Löterei ordne ich meine Kiste mit den Bowdenzügen neu durch und hänge die Züge an den Balken.

Ein Gaszug kommt direkt an die TS, ein zweiter in den Rucksack für unterweg und der dritte wird aufgehängt. Nicht vergessen: Aussenhülle 780 mm, Innenzug 875 mm.

Jetzt gehts an die Solo-Silverstar: Der von mir selbst 10-fach angebohrte Luftfilterdeckel kommt wieder raus, das Originalteil soll wieder dran. Ausser einem lauteren Ansauggeräusch hat die Bohrerei nchts gebracht. Bei der Gelegenheit fülle ich gleich Wasser auf die Batterie und lade mal eine Nacht lang.

Tja, und wo ich schon mal dran bin, fliegt der Entlüftungsschlauch in den Luftfilter rigoros raus. Ich verlege einen neuen Schlauch am Rahmen entlang in Richtung Hinterrad. Will die Entlüftung erstmal nur in die Umwelt jagen, eventuell baue ich später ein Auffanggefäss ein. Und mit dem Lichtmaschinendeckel müsste ich auch mal was machen - lackieren vielleicht?

Eigentlich hätte ich gern einen grünlichen Gewebeschlauch für die Entlüftung verlegt - so wurde das in den 60er und 70er Jahren bei sportlichen italienischen und englischen Motorrädern gemacht. Hab aber gerade nur beigen Schlauch zur Hand. Zwischen Nummernschild und Katzenauge mündet das Ende ins Freie.

Zu guter letzt befasse ich mich noch mit dem von magsd erworbenen BVF 30N2-4. Der Vergaser macht einen guten Eindruck und ich reinige ihn erstmal gründlich und ersetzte die Schwimmerkammerdichtung. Es werden alle Gewinde mit Kupferpaste versehen und der Vergaser erhält eine Grundeinstellung: Schwimmerstände, Schiebernadel und Regulierschraube bekommen die Werkseinstellung. Und etwas Elsterglanz ist bei der Aktion auch im Spiel.

Burgwald und Wohratal

Der Tag beginnt mit einem Zahnarzttermin und ich sehe schon, dass heute genau mein Wetter ist: Ein bisschen kühl, ein bisschen bewölkt, aber so gut wie kein Regen. Da muss ich einfach aufs Motorrad und gegen Mittag bin ich dann auch soweit. Plane keine grosse Tour sondern werde mich treiben lassen, und zwar im  Burgwald und Wohratal.

Der Burgwald ist immer ein gutes Ziel! Da bin ich nicht sehr oft, wenns langweilig wird, bist Du ruckzuck im Kellerwald oder im Naturpark Edersee und einige nette Orte finden sich dort auch. Die Anfahrt über Kirchhain ist erträglich und nur die Sperrung von Rauschenberg nervt ein wenig. Die B3 überquere ich nur einmal kurz und bleibe ansonsten auf meinen Landstrassen 3. Ordnung.

Nach dem morgendlichen Zahnarzttermin fahe ich noch kurz in den Penny-Markt und hole mir eine Agfa Photo im Sonderangebot: Schicke kleine Digitalkamera. Das hier ist das erste Testfoto damit und es zeigt natürlich Kathy und die beiden Silverstars.

Dann kommt noch der GPS-Paketdienst und bringt den bei ebay ersteigerten TS-Motor. Perfekter und schneller Deal, und wenn der Motor jetzt auch noch der Beschreibung entspricht und quasi einbaufertig ist, bin ich mehr als zufrieden.

Auch ein BVF gehört zu dem Motor, und sogar der richtige: 30N2-4. Etwas später kommt noch einmal so ein Vergaser von magsd aus dem MZ-Forum. Das sollte jetzt reichen.

Dann aber gehts los in Richtung Burgwald. Eine Pause bei Himmelsberg gibts an diesem schönen Platze.

Mit der neuen Digicam zoome ich Himmelberg etwas näher heran. Klappt gut, und das defekte Dach am Gebäude links konnte ich mit blossem Auge nicht erkennen.

Und auch das Selbstportrait mit Zeitverzögerung funktioniert mit der Agfa.

Die schöne Strecke zwischen Rosenthal und Roda fahre ich heute gleich zweimal - einmal hin, einmal zurück.

Blick auf Schwabendorf an der Abzweigung nach Wolfskaute. Ich fahre aber jetzt doch nach Rauschenberg und zwirble mich irgendwie durch den gesperrten Ort hindurch. Geht doch!

Von Rauschenberg gehts Richtung Ernsthausen bis zu dieser herrlichen Allee. Dann aber kehre ich um, denn ich will die Serpentinen über Burgholz nehmen, um wieder in die grobe Richtung Heimat zu kommen.

Zurück aus dem Burgwald treibe ich das Gespann den "Pickel" nach Amöneburg hoch. Auf halber Strecke liegt eine kleine Kapelle und Du hast einen schönen Blick auf das nahe Kirchhain.

Ganz oben in Amöneburg fahre ich den Marktplatz an, wo gerade eine kleine Hochzeitsfeier stattfindet. Beim Versuch, die Gesellschaft und insbesondere die schicke rote Dame heran zu zoomen, versagt meine Kamera aber und liefert nur ein unscharfes Bild. Nun gehts von hinten über Mardorf und Homberg zurück in den Vogelsberg. War eine schöne ruhige Fahrt von 150 km bei bestem Wetter - und ohne Hitze. So kann es gerne bleiben.

 

Flucht vor dem Regen mit der TS 250

Heute ist ein reiner Schraubertag geplant, aber ganz ohne Fahren gehts dann doch nicht. Erst ein paar Teile besorgen, dann wird an Rädern geschraubt, anschliessend ein wenig gelötet. Aber dann, am Nachmittag, treibts mich doch wieder raus. Es ist zwar starker Regen mit Sturm und Geweitter angesagt, aber Kathy und ich starten dennoch. Es wird dann aber sehr schnell eine Flucht vor dem Regen.

Heute möchte ich ein MZ-Rad für den Seitenwagen umbauen. Dazu müssen anstelle der 6302 andere Lager hinein, und zwar 6004. Ein Distanzstück für die 20er Achse des Velorex habe ich mir drehen lassen, jetzt wird noch die Nabe aufgebohrt, damit das neue Distanzstück passt. Noch ein paar 21er Scheiben zum (provisorischen) Ausdistanzieren besorgt und dann alles assembliert. Aber die Sache passt nicht! Grund: Es wurden 4 mm VA-Speichen eingebaut, und die bauen am Speichenende zu hoch – so hoch, dass ich nicht über die Bremsbeläge komme. Daher breche ich die Sache erstmal ab – muss ich drüber nachdenken.
Dann löte ich mir noch einen passenden Gaszug für die TS mit dem Magura 307 Gasdrehgriff. Mit dem 100 W Lötkolben klappt das gut.
Und gegen 17:00 will ich doch noch eine Runde mit Kathy drehen – auch wenn der Himmel dunkler und dunkler wird. Werden wir eben nass, das wäre dann Kathys erste Regenfahrt.

Die Einkäufe und Erledigungen am Morgen mache ich mit dem treuen ES-Gespann. Dabei nehmen wir einigemale solche Wege wie hier.

Nachmittags dann quasi ins Gewitter hinein. Bereits bei Maulbach wird der Himmel von Westen her rabenschwarz und am Horizont sehe ich bereits den Regen herunter kommen.

OK, wir müssens ja nicht mit Gewalt provozieren und so drehe ich bei und beende die Fahrt bereits nach 40 km - die aber wiederum sehr intensiv waren. Kaum zu Hause kommen die dicken Tropfen herunter. Aber die richtigen Unwetter lassen noch auf sich warten.

Unglaublich: Ich habe einen Lenkungsdämpfer

Ausgelöst durch die Aktion von Matthieu während des Forumstreffens in Heiligenstadt habe ich mit von dort ebenfalls von Güsi eine Reibscheibe für die Flatterbremse mitgebracht. Und gestern abend hab ich das Teil noch schnell eingebaut. Und glaubt es oder lasst es bleiben: Ich habe den gleichen Effekt wie Matthieu! Unglaublich: Ich habe einen Lenkungsdämpfer.

Eingebaut war die Reibscheibe ja recht flott, aber zu einer Probefahrt komme ich erst am heutigen Montag morgen. Und was mir damals beim Aufbau des ES-Gespannes überhaupt nicht aufgefallen ist, merke ich jetzt schon: Die eingebaute „Reibscheibe“ ist ein Stück Gummi, vermutlich eine Tankdeckeldichtung. Gedämpft hat diese Konstruktion ja noch nie und jetzt ist mir auch klar, warum nicht. Heute, am Montag, merke ich sofort auf den ersten Metern, dass die Flatterbremse jetzt das tut, was sie soll: Dämpfen! Und anknallen, um überhaupt einen Hauch von Wirkung zu erzeugen, ist auch nicht mehr nötig. Wie bereits Matthieu in Heiligenstadt habe ich auch 3 Jahre gebraucht, um das festzustellen. Kein Ruhemsblatt!

Zuerst ein wenig arbeiten: Altglas muss zur Sammelstelle gebracht werden, das Boot ist rappelvoll damit. Als das Glas entleert ist, kommt in der ersten Rechtskurve das Boot hoch. Oooops!

Dann in den Ebsdorfergrund in die Scheune, will dort für die TS die Kunststoffspritzlappen holen und montieren. Aber später merke ich, dass die überhaupt nicht an die TS passen! Egal, schnell noch ein Bild vor dem Haus, dass ich nicht kaufen konnte und dann weiter, tief in den Ebsdorfergrund.

In Heskem ein Stop am Backhaus: Dieses Häuschen ist noch kleiner als unseres. Aber niedlich ist es auch.

Dann quer rüber in die Homberger Ecke mit kurzer Rast im kühlen Wald. Vor lauter Probefahren habe ich ein wenig die Zeit vergessen, bin immerhin knapp 80 km gefahren. Dabei muss ich eigentlich in die Werkstatt: Die Jawa-Räder warten auf neue Lager.