Der Ruf des Schlaflabors

In Kürze muß ich wieder einmal ins Marburger Schlaflabor einrücken und dazu gibt es heute eine Art Vorbesprechung. Das Wetter ist gut und allzu lange wird die Aktion wohl nicht dauern, so dass ich einige zusätzliche Aktivitäten damit verbinden werde:

– Hundespaziergang
– Botenfahrt nach Grünberg
– Einkauf bei Polo in Linden
– Schlaflabor
– Wasserbehälter aus der Elisabethenquelle nachfüllen.

Das ist ein schönes, volles Programm, dass gleichzeitig etliche Kilometer Gespannfahrt erfordert. Das passt mir gut.

Yellow

Die erste (kleine) Überraschung des Tages: Yellow hat eine neue Hundeleine. Kräftig und doppelt geführt – aber in leuchtend orange! Sind Hunde eigentlich farbenblind?

Yellow

Bei angenehm kühlem Morgenwetter gelingen uns die Übungen heute besonders gut.

Yellow

Nach einer Stunde in Feld und Flur stoßen wir jetzt noch in den Nieder-Ohmener Stadttrubel.

Kawasaki W650 Gespann

Jetzt geht’s quasi nahtlos auf das Gespann und ich erledige den ersten Auftrag: Warenabgabe beim Grünberger Optiker. Und gleich weiter in Richtung Lich und Langgöns. Heute habe ich eine völlig andere Strecke als üblich zum Lindener Polo-Shop gewählt – deutlich besser zu fahren.

Kawasaki W650 Gespann

Eigenlich will ich bei Polo nur den Geburtstags-Gutschein einlösen, aber wie immer finde ich doch wieder etwas. Der Laden hat einfach ein zu großes und gutes Sortiment. Eindeutig: Polo hat sich gewaltig verbessert.

Kawasaki W650 Gespann

Heute ergeben sich viele Gespräche bei Polo: Zuerst mit einem Burgman-Fahrer, dann mit einem Homberger W650-Besitzer und schliesslich mit dem Hondafahrer aus Schotten, der morgen mit seiner Enduro nach Albanien aufbricht und hier eben noch eine Warnweste kauft. Gute Fahrt.

Polo Girl

Vor lauter Benzin-Gequatsche lasse ich meine Kamera im Polo Shop liegen, aber das schönste aller Polo-Girls hat sie entdeckt und für mich aufbewahrt.

Kawasaki W650 Gespann

Von hier aus will ich weiter in Richtung Marburg, aber ohne die drei Moloche Giessen, Wetzlar oder Marburg zu durchfahren. Und jetzt kommt die Stunde des kleinen Tablet-PC mit dem Kartenmaterial. Ich suche mir abgelegene Strecken über Lützellinden, Dudenhofen und Lahnau und das klappt prima. An diesem Ort raste ich zufällig und ich meine, vor ein paar Jahren mit dem Silverstar-Gespann genauso zufällig hier gelandet zu sein.

883

In Dudenhofen sehe ich (wieder) zufällig eine auffälliges Harley-Davidson-Schild und ich steuere Berni’s Harley Laden an. Hier war ich tatsächlich noch nie.

883

Und was soll ich sagen: Zum zweiten mal verliebe ich mich in eine 883 Sporster – ein traumhaft schönes Motorrad. Aber soll ich noch einmal wechseln? Besser nicht!

Kawasaki W650 Gespann

In der Gegend zwischen Giessen und Wetzlar kenne ich mich traditionell schlecht aus, aber das kleine Tablet bringt mich immer wieder auf Kurs. Dabei nutze ich kein Navi, sondern lediglich hochauflösende Karten, die auf dem Tablet abgelegt sind. Hier, beim Anblick von Burg Vetzberg, bin ich aber wieder auf Kurs.

Kawasaki W650 Gespann

Eine kleine Pause lege ich noch am Wismarer See ein, wo ich mir einen Muffin und ein Eis gönne.

Kawasaki W650 Gespann

Weiter geht die Fahrt in Richtung Marburg, und da liegt Tec Motors in Gisselberg ja direkt am Wege. Und was muss ich sehen: Ein Horex-Schild. Tec Motors vertreibt also die neue Sechszylinder-Horex!

Horex

Und da steht das Prachtstück. Ich würde lügen wenn ich sage, dass mir die Maschine nicht gefällt.

Horex

Ein wirklich schöner Motor.

Kawasaki W650 Gespann

Nun fahre ich in Marburg die Lahnberge hinauf zur Uniklinik, wo ich im Schlaflabor meinen Termin wahrnehme. Anschliessend schaue ich mir noch die naheliegende Spiegelslust mit dem schönen Fernblick an.

Kawasaki W650 Gespann

Und dann kommt die letzte Aufgabe dieses Tages: Frisches Felsquellwasser aus der Elisabethenquelle in große Behälter abfüllen.

Kawasaki W650 Gespann

Vier mal fünf Liter sollten schon einen Augenblick reichen – auch bei meinem hohen Wasserkonsum.

Quelle

Dummerweise sprudelt die Quelle heute etwas schwächlich und das Füllen dauer ziemlich lange.

Elisabethenquelle

Da ist zwischendurch auch mal Zeit für ein Selbstportrait.

Kawasaki W650 Gespann

Geschafft, alle Behälter sind gefüllt. Mit dieser Last wird das Gespann wie ein Brett auf der Strasse liegen. 20 kg mehr sind schon spürbar.

W650 Gespann

Und damit sind alle Aufgaben des heutigen Tages erledigt – kein schlechtes Pensum. Als ich gegen 17:00 wieder zu Hause bin, ist der Kawa-Tank erneut leer und der Tachometer zeigt 180 km mehr an als heute früh.

Kontrastprogramm Schaltroller

Der heutige Sonntag soll eher verregnet werden, aber früh am Morgen scheint die Welt noch in Ordnung und ich mache mich mit Schaltroller Carla auf zu meinem Kumpel Yellow. Die Vespa springt nach der langen Pause zwar ein wenig zäh an und dann geht es auf Umwegen los.

Yellow

Für einen Hundespaziergang ist das Wetter genau richtig, nicht zu warm, nicht zu kalt, und der Regen hat noch nicht begonnen. Wir genießen unser gemeinsames Stündchen.

Vespa Cosa Gespann

Dann habe ich noch Lust, mit der Vespa ein wenig die nähere Umgebung zu erfahren. Zunächst geht es nach Atzenhain, wo ich mir beim Honda- und BMW-Händler Enders die Nase platt drücke.

Honda CB1100

Die weiße CB1100 habe ich ja vor einiger Zeit Probe gefahren und bin seitdem von diesem Motorrad begeistert. Jetzt könnte ich es für weniger als 10.000 € bekommen.

Vespa Cosa Gespann

Weiter nach Stangenrod, wo ich dem kleinen Gespann eine Enduro-Einlage gönne. Und dabei die wunderbaren Karten auf dem Tablet teste.

Vespa Cosa Gespann

Aufgesessen und weiter nach Grünberg.

Vespa Cosa Gespann

Gartenhäuschen am Herkules-Baumarkt in Grünberg – zu klein für ein Gespann.

Vespa Cosa Gespann

Das ist die eigentliche Bestimmung des Vespa-Gespanns: Die Stadt.

Vespa Cosa Gespann

Über Weickartshain, Ilsdorf, Groß-Eichen, Bobenhausen und Altenhain geht nun die Schleife heimwärts. Der Regen hat begonnen wie angekündigt, aber das Rollerchen bringt mich fast trocken heim.

Ein Tablet vom netto-Markt

Schon hat mich der Alltag wieder und ich teile meine Zeit zwischen der Firma, der heimischen Werkstatt, Leihhund Yellow, Ilsdorf und irgend einem Motorradsitz auf.

Nach der guten Erfahrung im Eichsfeld, wo wir ein 7″-Tablet als Kartenersatz getestet haben, bestelle ich beim netto-Markt ein weiteres Tablet. Ist besser und bequemer als Mengen von Papierkarten.

Yellow

Kleiner Spaziergang mit Yellow rund um den Kratzberg.

Yellow

Und nie vergessen, kleine Übungen einzustreuen und bei Erfolg gleich mit einem Dentastick zu belohnen.

Vespa

Auf Testfahrt mit dem neuen Tablet: Ein paar Karten habe ich als jpg- oder pdf-Datei aufgespielt, die Biildschirmschonerfunktion deaktiviert und dann mal geschaut. Die Karten sind auf dem 7″ Monitor prima zu sehen und das Vergrößern und Verkleinern geht mit der Android-Wischtechnik prima.

Vespa

Und ein paar nette Extra-Kilometer mit der Vespa gönne ich mir auch noch.

Back home

Am Tag nach der Rückkehr aus dem Eichsfeld hat mich ruckzuck der Alltag wieder. Die Thunderbird braucht ein ganz klein wenig Zuwendung, ich muß mich wieder um meinen Kumpel Yellow kümmern und die Arbeiten am MG müssen weitergehen. Wahrscheinlich hat sich während unserer Abwesenheit niemand um den kleinen Roadster und seine tropfende Zylinderkopfdichtung gekümmert.

Yellow

Natürlich haben sich Yellow und ich gegenseitig vermisst und entsprechend ist die Wiedersehensfreude, die sich hier in endlosen Kreisen über den Acker äußert.

Yellow

Seine kleinen Übungen absolviert Yellow heute so gut, dass er sich ein paar Leckereien wirklich verdient hat.

Yellow

Bei schönem, aber noch nicht zu heißem Wetter sind wird heute gute 1,5 Stunden unterwegs.

Vespa

Anschließend bewege ich die Vespa 30 km durch den Vogelsberg und erfreue mich auch nach dem wirklich schönen Eichsfeld wieder an der Heimat.

MGF

Und jetzt zu Reinhard, um am MG weiter zu werkeln. Dort ist bereits Nachbar Peter, der berichtet, dass er gerade aus Oechsen zurück gekommen ist. Und genau an diesem Oechsen sind wir drei Heimkehrer gestern vorbei gefahren – wir hätten nur einen winzigen Schlenker von 1 km machen müssen.

Peter

Immer wieder überrascht Peter mit fantasievollen T-Shirts.

Hayabusa

Die Hayabusa steht noch bepackt vom Oechsen-Besuch an der Strasse.

MGF

Nach ziemlichen Startschwierigkeiten beginnen wir tatsächlich um 15:00 mit den Arbeiten am MG.

MGF

Lichtmaschine lösen, Steuerdeckel entfernen, Nockenwellen blockieren – klingt einfach, aber Du kommst an nichts richtig heran.

MGF

Ich behaupte ja, dass ohne Bühne oder Grube ein MGF überhaupt nicht beschraubt werden kann, aber die echten Cracks machen das in einer engen Garage bei aufgebocktem Wagen. Eine furchtbare Vorstellung.

MGF

Und dann werden wir durch netten Besuch immer wieder bei der Arbeit unterbrochen. Nach Jörg und Egon erscheint jetzt Claus mit seinem E-Bike und damit sind wir heute schon zwei Radfahrer. Denn auch ich bin heute umweltfreundlich unterwegs.

Obwohl wir heute am MG nicht so weit gekommen sind, wie erhofft, denke ich daran, morgen Ersatzteile zu bestellen. Dazu brauche ich die Fahrgestell– und die Motornummer:

Fahrgestellnummer ist SARRDWBGMYD514258 und die Motornummer lautet 18K4FM16299066.

Der englische Patient

Seit drei Wochen habe ich den MGF nicht mehr bewegt – leider nicht ohne Grund. Der Motor hat Kühlflüssigkeit verloren und es hat sich heraus gestellt, dass diese über die Zylinderkopfdichtung heraus gesuppt ist. Da ist er also, der HGF, der Head Gasket Failure, wie er im MG-Forum genannt wird.

Bisher konnte ich mich nicht überwinden, die Reparatur anzugehen, aber heute ist es doch soweit. Mit Reinhards Hilfe wollen wir zumindest die Demontage diverser Teile angehen und wenigstens den Auspuff komplett entfernen. Mal sehen, wie weit wir kommen.

Yellow

Früh am Morgen, noch vor der großen Hitze, steht der Gang mit Yellow an. Irgendwie scheint ihn die Hitze auch ein wenig verrückt zu machen und er geht sehr unkonzentriert an der Leine.

Yellow

Da fehlen wohl mal wieder ein paar disziplinarische Übungen, die wir sofort beginnen.

Yellow

Nur 10 Minuten Übungen, und schon ist mein Yellow wieder ganz der alte. Die Begegnung mit einem anderen Rüden verläuft jetzt auch hundetypisch und völlig unproblematisch. So soll es sein.

Vespa

Eine tiefe Ahnung sagt mir, dass ich heute nicht zum Motorradfahren komme und deshalb dehne ich die Rollerfahrt nach Ilsdorf auf runde 40 km aus – ganz ohne Zweirad an so einem schönen Tag, das geht einfach nicht.

Thunderbird

Angekommen in Ilsdorf sehe, dass bereits an einem englischen Patienten geschraubt wird – aber nicht am MG, sondern an Reinhards Thunderbird. Das sollte wohl eigentlich nur eine letzte Durchsicht vor der Eichsfeldfahrt werden, aber dabei wurde ein Fehler erkannt und behoben: Der Lüfter der T-Bird lief falsch herum und hat Luft vom Motor weg geblasen, anstatt Frischluft hineinzupusten. Das dürfte erklären, warum die Temperatur-Kontrollleuchte so oft geleuchtet hat.

MGF

Dann aber geht es an den wirklichen Patienten, den MG. Der Motor im Vordergrund dient dazu als Anschauungsobjekt, an dem wir sehen, wie diverse Teile entzfernt werden müssen. Sehr hilfreich!

Runde sechs Stunden schrauben wir an dem MG und das war nicht immer die reine Freude. Es geht schon sehr eng um den Motor herum zu und viele Teile sind, naja, sagen wir, schwer zugänglich. Gegen 20:00 sind aber Auspuff, Krümmer, Aunsaugbrücke, etliche Kühlschläuche und Nebenaggregate abgebaut. Nur zu oft war dabei die pure Fingerakrobatik gefragt. Eindeutig: Alleine hätte ich das nie hingekriegt.

Vespa

Nach den langen Stunden der Schrauberei lasse ich mich von der braven Vespa wieder auf Umwegen nach Hause bringen – jetzt ist es aber auch genug.