Seit drei Wochen habe ich den MGF nicht mehr bewegt – leider nicht ohne Grund. Der Motor hat Kühlflüssigkeit verloren und es hat sich heraus gestellt, dass diese über die Zylinderkopfdichtung heraus gesuppt ist. Da ist er also, der HGF, der Head Gasket Failure, wie er im MG-Forum genannt wird.
Bisher konnte ich mich nicht überwinden, die Reparatur anzugehen, aber heute ist es doch soweit. Mit Reinhards Hilfe wollen wir zumindest die Demontage diverser Teile angehen und wenigstens den Auspuff komplett entfernen. Mal sehen, wie weit wir kommen.
Früh am Morgen, noch vor der großen Hitze, steht der Gang mit Yellow an. Irgendwie scheint ihn die Hitze auch ein wenig verrückt zu machen und er geht sehr unkonzentriert an der Leine.
Da fehlen wohl mal wieder ein paar disziplinarische Übungen, die wir sofort beginnen.
Nur 10 Minuten Übungen, und schon ist mein Yellow wieder ganz der alte. Die Begegnung mit einem anderen Rüden verläuft jetzt auch hundetypisch und völlig unproblematisch. So soll es sein.
Eine tiefe Ahnung sagt mir, dass ich heute nicht zum Motorradfahren komme und deshalb dehne ich die Rollerfahrt nach Ilsdorf auf runde 40 km aus – ganz ohne Zweirad an so einem schönen Tag, das geht einfach nicht.
Angekommen in Ilsdorf sehe, dass bereits an einem englischen Patienten geschraubt wird – aber nicht am MG, sondern an Reinhards Thunderbird. Das sollte wohl eigentlich nur eine letzte Durchsicht vor der Eichsfeldfahrt werden, aber dabei wurde ein Fehler erkannt und behoben: Der Lüfter der T-Bird lief falsch herum und hat Luft vom Motor weg geblasen, anstatt Frischluft hineinzupusten. Das dürfte erklären, warum die Temperatur-Kontrollleuchte so oft geleuchtet hat.
Dann aber geht es an den wirklichen Patienten, den MG. Der Motor im Vordergrund dient dazu als Anschauungsobjekt, an dem wir sehen, wie diverse Teile entzfernt werden müssen. Sehr hilfreich!
Runde sechs Stunden schrauben wir an dem MG und das war nicht immer die reine Freude. Es geht schon sehr eng um den Motor herum zu und viele Teile sind, naja, sagen wir, schwer zugänglich. Gegen 20:00 sind aber Auspuff, Krümmer, Aunsaugbrücke, etliche Kühlschläuche und Nebenaggregate abgebaut. Nur zu oft war dabei die pure Fingerakrobatik gefragt. Eindeutig: Alleine hätte ich das nie hingekriegt.
Nach den langen Stunden der Schrauberei lasse ich mich von der braven Vespa wieder auf Umwegen nach Hause bringen – jetzt ist es aber auch genug.