Bei den Großen …

Zu den Großen an den Gederner See soll es heute gehen: Dort findet das Treffen der DrBig-Fahrer statt und wir werden dort die großen 750er und 800er Einzylinder von Suzuki sehen. Und womöglich treffe ich dort Bambi aus dem GN-Forum, der nebenbei auch ein 800er Big fährt.

Aus den zunächst geplanten beiden kleinen Enduros von Reinhard und mir wurden dann plötzlich vier Maschinen, als Jörg mit der PanEuropean sowie eine schicke schwarze Dreizylinder-Tiger dazu kamen – eine recht heterogene Truppe also. Die Route an den Gederner See führte uns über Freienseen, Gonterskirchen, Einartshausen, Rainrod, Glashütten und Steinberg – sehr schön zu fahren und auf solchen Strecken verschwimmen die Unterschiede zwischen einer XL250 und einer PanEuropean.

Bei leicht bewölktem, trockenem und stark windigem Wetter erreichen wir nach kurzer Fahrt den Gederner See. Glaubt es oder lasst es bleiben: Aber ich war noch niemals direkt am Gederner See, obwohl er quasi vor meiner Haustür liegt. Und man kann nicht sagen, dass es dort hässlich ist.

Aber es handelt sich um einen perfekt durch organisierten Campingbetrieb, auf dem das DrBig-Treffen statt findet. Nur mit einer Tageskarte ist es möglich den Platz zu betreten – aber OK, nehmen wir in Kauf und fahren durch die Schranke am See entlang zum Ort des Geschehens.

Etwas abseits vom See liegt der Platz der DrBig-Freunde – und stellt sich recht leer dar. Aber klar, bereits der Platzwart hatte darauf hingewiesen, dass die meisten Teilnehmer auf einer gemeinsamen Ausfahrt wären. Egal, wir schauen uns die Daheimgebliebenen an.

Was für ein Service: Jörg beschafft Holzunterlagen für die Seitenständer unserer Maschinen. Dabei wird gleich darüber nach gedacht, mit dem Plasmaschneider eine Kleinserie solcher Unterleger aus VA herzustellen — vielleicht in Form eines Fußes oder einer Bärentatze.

Plötzlich kommt mir meine DR400 irgendwie so winzig und klein vor …..

Da sind die Suzuki Groß-Enduros doch eine andere Liga. Ich bezweifele stark, dass ich auf diesen Maschinen mit den Füßen noch Bodenkontakt bekomme.

Seltsamerweise gefallen mir inzwischen solche Reisenduros richtig gut – und die Big-Motoren sollen ja für viele Kilometer gut sein, was mir sehr sympathisch ist.

Sehr schöne Farbgebung an dieser 800er.

Aber wie bereits erwähnt, ist das Heerlager ziemlich ausgestorben durch die gemeinsame Ausfahrt. Und natürlich treffe ich auch Bambi mit seiner Marlboro-Big nicht, weil er unterwegs ist. So verlassen wir nach einer Stunde den netten Platz wieder und ziehen zum Mittagessen auf den Hoherodskopf an Doro’s Büdchen.

Angekommen am Hoherodskopf gibt es prima Currywurst mit Pommes, jede Menge Sonnenschein und noch mehr feinsinnige Konversation. Hätte gut noch ein paar Stündchen dort oben verbringen können.

Einige Mitglieder der Black Knights, des lokalen Polizei-Motorrad-Clubs, sind mit ihren Über-Enduros ebenfalls an Doro’s Büdchen. Gewaltigen Maschinen, diese GS.

Tiger und PanEuropean verabschieden sich und Reinhard und ich zirkeln mit unseren Mini-Enduros noch ein wenig durch den Vogelsberg und schauen uns beispielsweise den Totenköppel in Meiches an.

Das Spiel von Sonnenlicht und Schatten auf unseren Enduros versuche ich, hier festzuhalten.

Die alte Kirche auf dem Totenköppel stammt wohl aus dem 14. Jahrhundert.

Eine unglaublich einfache Kirche ohne Prunk und Glitzer – schlicht und arm wie es der Vogelsberg um diese Zeit wohl auch war.

Relativ neu auf dem Totenköppel ist die Hinweistafel mit markanten Punkten der Umgebeng sowie deren Höhe und Entfernung.

An diesem Tag reicht der Blick weit ins Land hinein bis zum Großen Inselsberg im Thüringer Wald – immerhin 86 km entfernt.

Nur wenige Kilometer weiter, zwischen Meiches und Köddingen, besuchen wir jetzt die Schwalmquelle – einen Ort, den ich schon seit über 30 Jahren versuche, zu finden. Bisher erfolglos, aber heute ist es soweit: Wir erreichen und „entdecken“ die Schwalmquelle.

Und es ist so einfach: Am Hinweisschild anhalten, ein paar Meter dem Pfad nach unten folgen ….

….. und voila, schon stehen wir vor der Schwalmquelle. Ich muß bei meinen frühen Versuchen sehr, sehr blind gewesen sein. Und damit ist unsere heutige kleine Reise fast beendet – zuhause angekommen sind wir 120 km gefahren. War sehr schön.

Ein echter Motorrad-Tag

Wahrhaftig, das wurde heute ein fast 100%iger Motorrad-Tag. Fing zwar wie üblich mit Yellow und unserem gemeinsamen Spaziergang an, aber der Rest des Tages war extrem motorradlastig. Sehr schön jedenfalls — und umso schöner, weil es morgen den ganzen Tag lang mit 85%iger Wahrscheinlichkeit regnen soll.

Die Stationen des Tages sind schließlich:
– Ausgang mit Leihhund Yellow
– Abholung einiger Paaschberg & Wunderlich Schalter im Lindener Polo-Shop
– Ein paar alte Gemäuer mit dem W650 Gespann besuchen
– Beim Hänger-Treffen am Falltorhaus vorbei schauen
– Nach Jahrzehnten mal wieder einen Moto Cross Lauf ansehen – und zwar in Zeilbach

Ein volles und gutes Programm also. Aber seht selbst:

Wir nehmen heute die große Runde an der Ruine Falkenhorst vorbei zum Schützenhaus und quer durch den Ort zurück. Da gibts lange Feld- und Wiesenstrecken, wo Yellow frei laufen kann, aber auch interessante Schnüffelwege innerorts.

Nicht ein einziges mal heute verzapft der Bursche irgendwelchen Mist – langsam wird mir das unheimlich.

Nun aufs Gespann und fix über Lich und Watzenborn zum Polo-Shop nach Linden. Eigentlich will ich nur die beiden bestellten Lichtschalter für die Matchless abholen, aber ich gewinne ein paar Handschuhe und kaufe noch eine Bordsteckdose für die Solo-W. Über Langöns und Grüningen fahre ich zurück und halte kurz am kleinen Kelten-Kastell im Wald.

Weil das W-Gespann so gut zu altem Gemäuer passt, geht es nun durch Kloster Arnsburg, eigentlich nur für ein Foto-Shooting.

Heute finden hier wohl mehrere Hochzeiten statt, denn ich sehe einige wunderschöne Bräute in weiß. Viel Glück zu diesem mutigen Schritt.

Auf dem Weg zum Traumgarten in Münzenberg-Trais kommt mir ein Motorrad-Gespann mit Anhänger entgegen. Und da fällt mir ein, dass ja an diesem Wochenende das Treffen der Anhängerfreunde am Falltorhaus bei Schotten stattfindet. So beschließe ich, mich von hier aus in Richtung Schotten durch zu schlagen und das Treffen zu besuchen.

Aber vorher genieße ich noch ein paar Minuten den unglaublichen Traumgarten, der schön wie in einer Telenovela ist – quasi überirdisch schön.

Über das Hungener Umland halte ich mich in Richtung Schotten und bewege das Gespann dabei sehr viel über schnelle Landstraßen – quasi als Test für das W-Gespann-Treffen am Möhnesee am Monatsende. Das klappt heute sehr gut, wie seit etwa drei Tagen überhaupt das Gespannfahren viel besser läuft. Hat sich irgend etwas geändert? Man weiß es nicht. Am Falltor ist recht viel Betrieb, wobei natürlich nicht nur Kräder mit Hänger hier sind, sondern auch ganz normale Falltorhaus-Besucher.

Eine sehr schöne Ducati, sieht aus wie eine der berühmten Paul Smart Replicas.

Oder eine herrlich rote Mille GT von Moto Guzzi. Die meisten Besucherkräder aber sind natürlich moderne Japaner und BMW – beides nicht so recht mein Fall.

Auf der Wiese haben die ersten Hängertreffen-Besucher ihre Zelte aufgeschlagen. Sind schon putzige und äußerst praktische Konstruktionen darunter.

„Lebe immer First Class – sonst tun’s deine Erben“ – das ist das Lebensmotto dieser Goldwing-Familie. Und da ist was dran, diese Philosophie unterstütze ich vorbehaltlos. Aber ich habe ja auch keine Kinder.

Das krasse Gegenteil der „First-Class“-Philosophie dürfte der Fahrer dieses BMW-Gespanns leben. Es lebe die Vielfalt.

Diesen Minihänger dürfte die dicke Goldwing kaum spüren.

Ein gewaltiges Harley-Gespann mit einem Boot im Autoscooter-Look und gewaltigem Campinganhänger, auf dem das Hauszelt aufgebaut ist. Und zu dieser Riesenfuhre gehört …..

….. dieser winzige und possierliche kleine Pinscher. Das nenne ich Gegensätze.

Jetzt noch ein Kaffee und eine letzte Runde durch die Besucher-Maschinen.

Immer öfter ertappe ich mich dabei, nach minimalistischen Harley Sportstern zu schauen. Die hier kommt meinem Geschmack schon sehr nahe. Wenn es irgend möglich wäre, so eine 883 auf unter 200 kg zu „choppern“ – ich glaube, dann könnte ich noch einmal schwach werden.

Und zum Sparen und für den ökonomischen Arbeitsweg dann so eine Innova – wobei die leider so gar nichts schönes hat. Dann doch eher eine moderne Viertakt-Vespa. Aber das sind nur ganz vage Gedankenspiele. Ich verlasse jetzt das Falltorhaus und fahre nach Hause zum fast fliegenden Fahrzeugwechsel.

Die DR400 zeigt sich heute wieder als One-Kick-Wonder und ich mache mich auf in Richtung Feldatal zum Moto Cross nach Zeilbach. Dabei fahre ich die meiste Zeit offroad, wie auf dieser unglaublich schönen Strecke zwischen Höckersdorf und Ober-Ohmen. Und das Beste dabei: Alles im legalen Bereich, ehrlich.

So bin ich nach weniger als 20 km in Zeilbach und stelle meine DR auf dem Besucherparkplatz ab – jetzt sind immerhin zwei Enduros als Besucher zu sehen. Die meisten kommen per PKW oder zu Fuß als Familienausflug. Dabei hatte ich  gehofft, eine große Menge schöner Besucher-Enduros zu sehen.

Schöne Maschinen sind natürlich im Fahrerlager zu sehen – die heutigen Viertakt-Crosser von Honda, Yamaha, Suzuki, Kawasaki, KTM, Husquarna, Husaberg usw, gefallen mir schon sehr gut – vor allem die Motoren.

Die Ur-ur-ur-Enkelin meiner DR dürfte die Suzuki sein.

Vom Moto Cross habe ich überhaupt keine Ahnung – Klassen, Reglement, Maschinen, Ablauf sind alles böhmische Dörfer für mich. Dennoch machen die Rennen mir Spaß – seit die meisten Maschinen mit Viertakt-Motoren laufen.

Lärm, Staub, unverständliche Lautsprecheransagen – eine herrliche Atmosphäre, die ich zum letzten mal vor über 30 Jahren erlebt habe. Das war in Schrecksbach und in Homberg.

Einige Händler bieten Zubehör für Crosser an, aber das wäre nicht das richtige für meine Wander-Enduro. Aber so ein paar Renthal-Teile sähen natürlich proper aus …

Als die Seniorenklasse aufgerufen wird, sich auf den Start vorzubereiten, hatte ich eigentlich historisches Maschinenmaterial erwartet. Aber das war falsch, lediglich die Fahrer sind Senioren – in diesem Feld würde ich nicht auffallen. Obwohl: Beim Fahren würde jeder merken, dass ich hier nicht hinein gehöre.

Neben schönen Maschinen und gutem Sport sind immer wieder auch andere schöne Dinge zu sehen.

Das Zeilbacher Moto Cross ist wohl nicht eine drittklassige Lokalveranstaltung, sondern ein offizielles Rennen des DMV.

Natürlich achte ich auch auf das Umfeld bei dieser Veranstaltung und dazu gehört zum Beispiel dieser coole kleine Hund, dem der Motorenlärm scheinbar nichts ausmacht.

Cool sein können aber auch große Hunde, wie dieser braune Dobermann beweist.

Von meinem Standort aus sehe ich den Start, mehrere Sprunghügel und drei enge Kehren.

Kurvendrifts von bester Güte werden hautnah geboten.


Das ist ein kleiner Ausschnitt der 85 ccm Klasse. Also wie die Kids ihre Crosser bewegen – Respekt. Das hat nichts mit meinem Enduro-Wandern zu tun.


Jetzt bereitet sich die Seniorenklasse auf den Start vor. Senioren sind hier die Fahrer, nicht die Maschinen.


Hab mal zwei komplette Runden der Seniorenklasse mitgeschnitten. Nach meiner unmaßgeblichen Einschätzung fahren die sogenannten Senioren genau so gut wie die jüngeren Fahrer – vielleicht nicht mehr immer so am Limit.

Nach drei Stunden verlasse ich die Veranstaltung wieder – hat mir sehr gut gefallen. Ein letzter Bummel durchs Fahrerlager und dann starte ich meine alte Enduro wieder.

Ich drehe noch eine Runde rum um das Moto Cross Gelände und schaue mir das Heerlager von oben und von unten an.

Angeregt durch die spektakulären Fahraktionen der Crosser treibe ich die DR400 noch ein wenig durchs Umland und wir machen die 100 km für heute voll.

Brave Suzi – die kleine DR bereitet mir gerade sehr viel Vergnügen.

ADAC Oldtimerfahrt „Horlofftal“

Der frühe Vogel fängt den Wurm – oder hat die Straße für sich alleine. So dachte ich und möchte am Pfingstsonntag mal wieder richtig früh mit dem Gespann unterwegs sein. 7:00 Start ist mein Ziel, und ihr könnt mir’s glauben: Ich hätte es sogar noch vor Sieben geschafft, aber plötzlich kommen dicke Regentropfen herunter, und das nicht zu knapp. Erstaunlich bei einer Vorhersage von 1% Regenwahrscheinlichkeit.

OK, den ganz frühen Start kriege ich also nicht hin, aber um 7:30 bin ich unterwegs. Der Regen hat nachgelassen, wenngleich nicht vollständig aufgehört. Denke aber, dass in Richtung Westen die Schweinerei bald nachlassen wird.

Als ich das W-Gespann starte, haben wir gerade mal 12°C – eine angenehme Temperatur und bis auf den Regen eigentlich ein Wetter nach meinem Geschmack. Ich mache mich auf ins schöne Tal der Horloff, werde dort nach einem geeigneten Platz zum Fotografieren schauen, dann eine kleine Wetterau-Runde drehen, um danach an den vorher ausgekundschafteten Ort zurück kehren. Und dort möchte ich ein paar Aufnahmen von der ADAC Oldtimerfahrt Horlofftal machen, die an diesem Ort vorbei kommen wird. Aber erst um 10:30, und bis dahin gehts in und durch die Wetterau.

An diesem Ort werde ich ab 10:30 warten und ein paar Fotos und Filmchen von vorbei rauschenden Oldies zu machen. Der Ort ist mir wohl bekannt: Es handelt sich um Hermanns Brünnchen, ein lauschiges Plätzchen direkt an der Horloff unweit von Friedrichshütte. Wie man sieht, sind die Straßen immer noch nass, meine Stiefel haben ein wenig Wasser durch gelassen, aber von oben kommt nichts mehr nach.

Und nun habe ich das Vergnügen, über menschenleere Straßen in die Wetterau zu fahren. Bei inzwischen 13°C und jetzt auch trockenen Straßen ein herrliches Fahren. Irgendwo zwischen Eichelsdorf und Eichelsachen bewundere ich die neue und gut in die Landschaft passende Stauanlage.

Die Wetterau hat wunderschöne, aber auch weniger schöne Landstriche. Hier bei Reichelsheim zeigt sie sich flach und etwas langweilig. Aber sie ist umgeben von Vogelsberg, Taunus und dem Kinzigtal, und wer den großen landwirtschaftlich genutzten Flächen entkommen will, kann sehr schnell eines der Mittelgebirge erreichen.

Um 10:15 und 100 km später bin ich wieder an Hermanns Brünnchen und beginne, meine Fotoausrüstung in Position zu bringen. OK, genau genommen stelle ich lediglich mein Stativ auf und setze die Nikon darauf.

Die Oldtimer lassen auf sich warten und so experimentiere ich ein wenig mit der Nikon herum. Denke kurz darüber nach, die historischen Fahrzeuge in schwarz-weiß aufzunehmen, aber das lasse ich dann doch sein.

Mit 20-minütiger Verspätung kommen nun die ersten Oldtimer vorbei - eine 50er Zündapp aus den 70er Jahren ist ganz vorn dabei.

Die heutige Ralley ist für Autos und Motorräder ausgeschrieben und auch bei den vierrädrigen Teilnehmer sind wunderschöne Exemplare dabei. Leider sind die aber nicht mein Fachgebiet und so kann ich dazu nicht viel (nichts) schreiben.

Ein alter Citroen in herrlicher Lackierung. Ob es sich um die berühmte Gangster-Limousine handelt?

Bei den Sportwagen scheinen mir die britischen Roadster stark vertreten zu sein.

Ein paar klitzekleine Filmchen von vorüber fahrenden Teilnehmern der Ralley habe ich noch. Sind wirklich nur wenige Sekunden-Filmchen:

Insgesamt stehe ich über zwei Stunden an Hermanns Brünnchen, mache Fotos und Videos und manchmal schaue ich auch einfach nur zu. Dann gehts weiter und mit einem ca. 50 km langen Umweg steuere ich die heimische Werkstatt an. Schließlich möchte ich heute die Restarbeiten an der Matchless G80 beenden und vielleicht sogar noch eine winzige Probefahrt machen.

Die heutige Wetterau-Route sah so aus:

Zuhause dann nach einem schnellen Imbiss weiter mit der Matchless, die ich heute wieder fahrbereit machen möchte. Vielleicht könnte ich dann morgen eine kleine Brit-Bike Ausfahrt unternehmen …..

Mikuni VM32 Vergaser ist angebaut, K&N Filter für Vergaser und Motorentlüftung montiert, ein Batteriekasten gebaut .....

... Hebeleien, Schalter, Spiegel, Bremspumpe, Bremsleitungen, Gasgriff, Züge - alles erneuert und dafür natürlich die Elektrik massiv angepasst. Das originale Gelumpe an dieser Stelle war wirklich unter aller Sau, einfach schrecklich.

Alles wieder zusammen gebaut, an vielen Stellen Gummis zwischen gelegt und dann mache ich noch eine winzige 10 km Probefahrt. Anspringen nicht übel, aber auch nicht optimal; Kaltlauf prima, bei heißem Motor gibts noch Vergaserpatschen. Könnte sein, dass ich die Hauptdüse noch eine Nummer größer wählen muß. Aber heute nicht mehr, jetzt ist Feierabend.

Motorrad-Oldies in Alsfeld

Das war ein richtig guter Vorschlag von Jörg: Am Samstag vor Pfingsten ein Besuch bei den Motorrad-Oldies Alsfeld, dort ist ein Tag der offenen Tür. Und obwohl ich lange in der Nähe von Alsfeld gelebt habe, ist mir von einem solchen Betrieb nichts bekannt. Ein Grund mehr, mal wieder nach Alsfeld zu fahren – ist ja auch nur ein Katzensprung.

Mittags starten daher Jörg auf der Pan European, Reinhard auf der XL250 und ich mit der DR400 in Richtung Alsfeld – eine ungewöhnliche Maschinenmischung. Aufgrund des hohen Pfingstverkehrs auf den Bundesstrassen rund um Alsfeld entschliessen wir uns, über das Schwalmtal und allerkleinste Nebenstrecken zu fahren. Da kommt Fahrfreude auf und wir bleiben vom Pfingstverkehr verschont – und dadurch kommen auch etwas über 100 km zusammen.

Angekommen in Alsfeld-Altenburg. Aha, der Oldtimer-Laden befindet sich auf dem ehemaligen Hedrich-Gelände, das kenne ich natürlich von früher. Hier seht ihr auch die ungewöhnliche Maschinenkombination aus kleiner Enduro und gewaltigem Reisedampfer.

Auf dem Parkplatz diese herrliche alte Indian, mit der Jörg und Reinhard ein wenig posen. Wir hätten übrigens mit unseren alten Enduros auch direkt auf das Firmengelände fahren können - bis Baujahr 1989 war's gestattet. Wir sind aber hier oben geblieben.

Ich hätte es wissen müssen: Als erste geraten mir Regina und Reimund vor die Linse. Die Familie Schuchhard zu treffen, ist immer ein besonderes Vergnügen. Klar, für die beiden ist der Besuch in Alsfeld ein echtes Heimspiel: Einmal das Guzzi-Gespann durchgeschaltet und schon sind sie am Ziel.

Was die Firma Motorrad-Oldies Alsfeld zu bieten hat, ist enorm: Old- und Youngtimer, teilweise in überirdisch gutem Zustand und in gewaltiger Zahl. Ich bin beeindruckt - auch von einigen Preisen, die ich als sehr moderat und fair empfinde.

Suzi GT750, der Wasserbüffel, in fantastischem Zustand - Traum meiner frühen Motorradjahre.

Und noch besser: GT380. Exakt diese Suzi in diesem Blau habe ich mir 1972, direkt nach der Wehrdienstzeit, nagelneu beim Motorradladen Thome in Buer gekauft.

Regina und Reimund machen eine Spezialführung für mich.

Eine weitere Halle mit noch mehr Oldies öffnet sich vor mir - unglaublich. Dicht an dicht stehen hier die stahlgewordenen Träume meiner Jugend. Nein, wie ist es so schön 🙂

XS650 von Yamaha in traumhaftem Zustand und mit überholtem Motor. Das wäre ein Maschinchen für Vaters Sohn - und würde vorzüglich zu meinen beiden W650-Twins passen. Vor meinem geistigen Auge entsteht eine Twin-Sammlung .....

Nicht mein Traummotorrad, aber für einen Sechszylinder eine unglaublich schlanke und elegante Maschine - verglichen mit den Pendants von Honda und Kawasaki.

Sieh an, Andreas, der Edelschrauber. Von Andreas habe ich vor ein paar Jahren den Velorex-Seitenwagern für mein Silverstar-Gespann bekommen - im Tausch gegen meine Suzuki GR650. Die hätte ich auch besser behalten sollen - als Grundstein für meine kommende Twin-Sammlung.

Ein weiterer Traum meiner jungen Jahre: Der 500er Zweitakt-Twin T500 von Suzuki. Gefällt mir heute noch.

SR500 in Traum-Zustand für 1900 €. Wenn ich diese Yamaha 2005 gesehen hätte - die hätte ich gekauft, garantiert.

GS400, CB450, Triumph Trident, CB750 K2, CCM400, Z900, XS650 - wer nennt die Typen, kennt die Namen, die alle hier zusammen kamen .....

Draußen gibts Musik, schattige Plätze, kalte und heisse Getränke, Würstchen und Kuchen - perfektes Event.

Zwischendurch immer wieder kleine Vorstellungen besonderer Maschinen - hier wird gerade etwas zur XS650 erzählt und dazu wird ein Soundcheck geboten.

Wir machen uns wieder auf den Heimweg, diesmal über das Antrifttal und Kirtorf. Zum Abschluß noch ein kurzer Besuch bei Ruth und Egon, wo gerade die letzten Arbeiten am XV750-Gespann laufen. Bald dürfte dieses Arbeitstier nach längerer Zwangspause wieder auf der Straße sein. Und damit beenden wir motorradtechnisch diesen rundum gelungenen Tag.

 

Der lange Marsch zum Schraubertreffen

Erdrückend, was ich am heutigen Samstag alles vor der Brust habe – das ist Freizeitstress pur: Hundespaziergang, die 50% Rabattaktion bei Polo, Gespannfahren und Egons Schraubertreffen in Mücke. Wenn ich das alles schaffen will, muss mein Tagwerk früh beginnen. Zur frühen Stunde allerdings regnet es noch und der Tag beginnt nicht schön. Ein wenig sehe ich mein ambitioniertes Programm schon im grauen Regen eines kühlen Maitages buchstäblich davon schwimmen. Aber in diesem Punkt irre ich mich und wettertechnisch wird alles gut.

Zum heutigen Hundespaziergang gehts ausnahmsweise mit beiden Aspiranten. Das bedeutet zwar doppelten Stress, aber auch doppelten Spaß.

In der Anfangsphase unseres Spazierganges regnet es noch ordentlich und die beiden weißen Helden werden durch nass – aber nach 30 Minuten klart es ganz langsam auf – und in mir keimt wieder die Hoffnung.

Gegen 10:30 sieht das Wetter so aus, als wäre es mit dem Regen vorbei – also mache ich mich über Lich und Pohlheim auf den Weg nach Linden zum Polo-Shop. 50 % Rabatt auf jede Menge Produkte, und da ist bestimmt etwas für mich dabei.

Auch wenn es zwischendurch noch einige male richtig trüb und unfreundlich wird, bleibe ich bis nach Linden und den gesamten Rest des Tages trocken. Jetzt geht es ab in den Polo-Resteverkauf.

Beim Polo treffe ich auf Thomas mit seiner Kathy – das ist meine ehemalige TS250. Es wird nicht meine einzige Ex an diesem Tage bleiben.

Zu was so ein Einkauf nicht alles gut sein kann: So lerne ich einen BMW-Gespannfahrer aus Reiskirchen kennen.

Oder ich sehe diese wunderschön zur SuperMoto umgebaute Honda FX aus dem Lahn-Dill-Kreis.

Und auch mein derzeitiges Wunsch-Motorrad steht in Linden: Eine 690er KTM Duke. Ach ja: Natürlich finde ich bei Polo ein paar interessante Dinge: Eine Denim-Motorradhose, eine klassische Sommerjacke und eine Tasche für die neue Nikon-Kamera. Ruckzuck waren wieder mal fast 300 Euro ausgegeben – aber ehe die Kohle nix mehr wert ist, gebe ich sie lieber bei Polo aus.

Nach erfolgreichem Einkauf ziehe ich mit Thomas in Richtung Mücke: Wir wollen Egons Schraubertreffen 2012 einen kurzen Besuch abstatten. Und wie man sieht ist das kleine Treffen gut besucht – der Hof in Nieder-Ohmen jedenfalls ist ziemlich voll.

Begonnen hat diese Idee als kleines MZ-Schraubertreffen für Eingeweihte – mittlerweile ist allerdings die Marke MZ rein zahlenmäßig nicht mehr die Nr. 1.

Schon wieder 1,5 Jahre her, dass ich Doro aus Nordhessen gesehen habe – die Zeit rast immer schneller. Sehr bedenklich …..

Seltsamerweise kommt Thomas auf Kathy kurz nach mir an, obwohl er vorgebrettert ist. Könnte an unzureichender Ortskenntnis liegen. Und Maddin, nur echt mit Bart und Loden, dürfte eigentlich gar nicht hier sein sondern in Holland am Meer auf einem MZ-Treffen. Aber Egon hat den Weitgereisten halb erfroren auf der Autobahn abgefangen und in Mücke fest gesetzt. Wie die kurze Hose zeigt, hat das Frösteln hier ein Ende.

Und endlich lerne ich Willy persönlich kennen – bisher sind wir immer aneinander vorbei geraten. Dabei kann Willy so schöne Dinge erzählen und einem Schrauber höre ich einfach gerne zu.

Nordlicht Uwe aus Kerkrade mit seiner Sevenfifty – einem wunderbaren Honda-Klassiker. Man sieht, wie die beiden sich mögen.

Eichy aus Oberusel – nicht mit MZ, nicht mit Enfield, nicht mit Stahmer und auch nicht mit Vespa – heute ist es der dicke BMW-Reisedampfer. Natürlich mit Musikanlage, Navi und TV-SatelitenEmpfang.

Moooment: Dieser Teenager fuhr doch noch neulich auf einem Pocket-Bike über den Hof und überragt heute plötzlich die ersten Erwachsenen – irgend etwas stimmt mit dem Raum-Zeit-Kontinuum in Mücke nicht mehr.

Und eine weitere Ex von mir. Nein, nicht Ruth, sondern die rot-schwarze ES250/1 – jetzt bei Marc in den besten Händen.

Mario, Carsten und Sven suchen einen Kurzschluss in der Stromversorgung von Egons Tankreinigungsmaschine. Allerdings erscheint mir die Suche nicht wirklich ernsthaft zu sein.

Gastgeber Egon ist mit dem Schraubertreffen sichtlich zufrieden – zu Recht.

Diskussion über eine erfolgreiche Tanksanierung.

Marc missbraucht das Schraubertreffen für aufdringliche Kontaktanzeigen – heute erfolglos.

Egons Rotaxmotor wird fachgerecht wieder zusammen gebaut – mit scharfer Nockenwelle, neuer Kopfdichtung und mit ultrakorrekten Anzugsmomenten.

Eine engagierte Truppe beschraubt meine Ex – das ES-Gespann. Mein jahrelanger Pfusch bei der Befestigung der Fahrerfußrasten wird jetzt gnadenlos aufgedeckt und endlich behoben.

An Svens wunderschöner NVA-ETZ muss lediglich der Gummi für die Chokebetätigung erneuert werden. Hat aber gereicht, um Egons kleinen gelben Schandwagen in Aktion zu setzen.

Spektakuläres Reisefahrzeug: Die kleine Simson hat die lange Reise von Wiesbaden über Suhl bis Mücke bravourös gemeistert. Natürlich pannenfrei. Respekt Respekt!

Das heutigen Fußballspiel der Bayern gegen Chelsea führt zum ersten Verlassen des Treffens: Thomas auf dem Weg zum Public Viewing?

Wenngleich heute viel geschraubt wird, bleibt immer wieder Zeit für ein wenig Smalltalk. Eben typische Treffen-Atmosphäre.

Freischwebendes ES-Gespann. Beim Beseitigen eines kleineren Wartungsstaus fallen die profillosen Reifen an Boot und Maschine auf.

Uwe zeigt, wie man mit kreisenden Bewegungen den Chromauspuff auf Hochglanz poliert.

Komplizierte mechanische Bauteile werden auf Wunsch direkt angefertigt. Wie konnte Egon nur jahrelang ohne Drehbank existieren? Heute erscheint ein Leben ohne diese Maschine quasi sinnlos und leer.

Seltene Spezies: MZ-Fahrer müssen hinter Glas vor der rauen Umwelt geschützt werden – oder war es umgekehrt?.