ADAC Oldtimerfahrt „Horlofftal“

Der frühe Vogel fängt den Wurm – oder hat die Straße für sich alleine. So dachte ich und möchte am Pfingstsonntag mal wieder richtig früh mit dem Gespann unterwegs sein. 7:00 Start ist mein Ziel, und ihr könnt mir’s glauben: Ich hätte es sogar noch vor Sieben geschafft, aber plötzlich kommen dicke Regentropfen herunter, und das nicht zu knapp. Erstaunlich bei einer Vorhersage von 1% Regenwahrscheinlichkeit.

OK, den ganz frühen Start kriege ich also nicht hin, aber um 7:30 bin ich unterwegs. Der Regen hat nachgelassen, wenngleich nicht vollständig aufgehört. Denke aber, dass in Richtung Westen die Schweinerei bald nachlassen wird.

Als ich das W-Gespann starte, haben wir gerade mal 12°C – eine angenehme Temperatur und bis auf den Regen eigentlich ein Wetter nach meinem Geschmack. Ich mache mich auf ins schöne Tal der Horloff, werde dort nach einem geeigneten Platz zum Fotografieren schauen, dann eine kleine Wetterau-Runde drehen, um danach an den vorher ausgekundschafteten Ort zurück kehren. Und dort möchte ich ein paar Aufnahmen von der ADAC Oldtimerfahrt Horlofftal machen, die an diesem Ort vorbei kommen wird. Aber erst um 10:30, und bis dahin gehts in und durch die Wetterau.

An diesem Ort werde ich ab 10:30 warten und ein paar Fotos und Filmchen von vorbei rauschenden Oldies zu machen. Der Ort ist mir wohl bekannt: Es handelt sich um Hermanns Brünnchen, ein lauschiges Plätzchen direkt an der Horloff unweit von Friedrichshütte. Wie man sieht, sind die Straßen immer noch nass, meine Stiefel haben ein wenig Wasser durch gelassen, aber von oben kommt nichts mehr nach.

Und nun habe ich das Vergnügen, über menschenleere Straßen in die Wetterau zu fahren. Bei inzwischen 13°C und jetzt auch trockenen Straßen ein herrliches Fahren. Irgendwo zwischen Eichelsdorf und Eichelsachen bewundere ich die neue und gut in die Landschaft passende Stauanlage.

Die Wetterau hat wunderschöne, aber auch weniger schöne Landstriche. Hier bei Reichelsheim zeigt sie sich flach und etwas langweilig. Aber sie ist umgeben von Vogelsberg, Taunus und dem Kinzigtal, und wer den großen landwirtschaftlich genutzten Flächen entkommen will, kann sehr schnell eines der Mittelgebirge erreichen.

Um 10:15 und 100 km später bin ich wieder an Hermanns Brünnchen und beginne, meine Fotoausrüstung in Position zu bringen. OK, genau genommen stelle ich lediglich mein Stativ auf und setze die Nikon darauf.

Die Oldtimer lassen auf sich warten und so experimentiere ich ein wenig mit der Nikon herum. Denke kurz darüber nach, die historischen Fahrzeuge in schwarz-weiß aufzunehmen, aber das lasse ich dann doch sein.

Mit 20-minütiger Verspätung kommen nun die ersten Oldtimer vorbei - eine 50er Zündapp aus den 70er Jahren ist ganz vorn dabei.

Die heutige Ralley ist für Autos und Motorräder ausgeschrieben und auch bei den vierrädrigen Teilnehmer sind wunderschöne Exemplare dabei. Leider sind die aber nicht mein Fachgebiet und so kann ich dazu nicht viel (nichts) schreiben.

Ein alter Citroen in herrlicher Lackierung. Ob es sich um die berühmte Gangster-Limousine handelt?

Bei den Sportwagen scheinen mir die britischen Roadster stark vertreten zu sein.

Ein paar klitzekleine Filmchen von vorüber fahrenden Teilnehmern der Ralley habe ich noch. Sind wirklich nur wenige Sekunden-Filmchen:

Insgesamt stehe ich über zwei Stunden an Hermanns Brünnchen, mache Fotos und Videos und manchmal schaue ich auch einfach nur zu. Dann gehts weiter und mit einem ca. 50 km langen Umweg steuere ich die heimische Werkstatt an. Schließlich möchte ich heute die Restarbeiten an der Matchless G80 beenden und vielleicht sogar noch eine winzige Probefahrt machen.

Die heutige Wetterau-Route sah so aus:

Zuhause dann nach einem schnellen Imbiss weiter mit der Matchless, die ich heute wieder fahrbereit machen möchte. Vielleicht könnte ich dann morgen eine kleine Brit-Bike Ausfahrt unternehmen …..

Mikuni VM32 Vergaser ist angebaut, K&N Filter für Vergaser und Motorentlüftung montiert, ein Batteriekasten gebaut .....

... Hebeleien, Schalter, Spiegel, Bremspumpe, Bremsleitungen, Gasgriff, Züge - alles erneuert und dafür natürlich die Elektrik massiv angepasst. Das originale Gelumpe an dieser Stelle war wirklich unter aller Sau, einfach schrecklich.

Alles wieder zusammen gebaut, an vielen Stellen Gummis zwischen gelegt und dann mache ich noch eine winzige 10 km Probefahrt. Anspringen nicht übel, aber auch nicht optimal; Kaltlauf prima, bei heißem Motor gibts noch Vergaserpatschen. Könnte sein, dass ich die Hauptdüse noch eine Nummer größer wählen muß. Aber heute nicht mehr, jetzt ist Feierabend.