Zu den Großen an den Gederner See soll es heute gehen: Dort findet das Treffen der DrBig-Fahrer statt und wir werden dort die großen 750er und 800er Einzylinder von Suzuki sehen. Und womöglich treffe ich dort Bambi aus dem GN-Forum, der nebenbei auch ein 800er Big fährt.
Aus den zunächst geplanten beiden kleinen Enduros von Reinhard und mir wurden dann plötzlich vier Maschinen, als Jörg mit der PanEuropean sowie eine schicke schwarze Dreizylinder-Tiger dazu kamen – eine recht heterogene Truppe also. Die Route an den Gederner See führte uns über Freienseen, Gonterskirchen, Einartshausen, Rainrod, Glashütten und Steinberg – sehr schön zu fahren und auf solchen Strecken verschwimmen die Unterschiede zwischen einer XL250 und einer PanEuropean.
Bei leicht bewölktem, trockenem und stark windigem Wetter erreichen wir nach kurzer Fahrt den Gederner See. Glaubt es oder lasst es bleiben: Aber ich war noch niemals direkt am Gederner See, obwohl er quasi vor meiner Haustür liegt. Und man kann nicht sagen, dass es dort hässlich ist.
Aber es handelt sich um einen perfekt durch organisierten Campingbetrieb, auf dem das DrBig-Treffen statt findet. Nur mit einer Tageskarte ist es möglich den Platz zu betreten – aber OK, nehmen wir in Kauf und fahren durch die Schranke am See entlang zum Ort des Geschehens.
Etwas abseits vom See liegt der Platz der DrBig-Freunde – und stellt sich recht leer dar. Aber klar, bereits der Platzwart hatte darauf hingewiesen, dass die meisten Teilnehmer auf einer gemeinsamen Ausfahrt wären. Egal, wir schauen uns die Daheimgebliebenen an.
Was für ein Service: Jörg beschafft Holzunterlagen für die Seitenständer unserer Maschinen. Dabei wird gleich darüber nach gedacht, mit dem Plasmaschneider eine Kleinserie solcher Unterleger aus VA herzustellen — vielleicht in Form eines Fußes oder einer Bärentatze.
Plötzlich kommt mir meine DR400 irgendwie so winzig und klein vor …..
Da sind die Suzuki Groß-Enduros doch eine andere Liga. Ich bezweifele stark, dass ich auf diesen Maschinen mit den Füßen noch Bodenkontakt bekomme.
Seltsamerweise gefallen mir inzwischen solche Reisenduros richtig gut – und die Big-Motoren sollen ja für viele Kilometer gut sein, was mir sehr sympathisch ist.
Sehr schöne Farbgebung an dieser 800er.
Aber wie bereits erwähnt, ist das Heerlager ziemlich ausgestorben durch die gemeinsame Ausfahrt. Und natürlich treffe ich auch Bambi mit seiner Marlboro-Big nicht, weil er unterwegs ist. So verlassen wir nach einer Stunde den netten Platz wieder und ziehen zum Mittagessen auf den Hoherodskopf an Doro’s Büdchen.
Angekommen am Hoherodskopf gibt es prima Currywurst mit Pommes, jede Menge Sonnenschein und noch mehr feinsinnige Konversation. Hätte gut noch ein paar Stündchen dort oben verbringen können.
Einige Mitglieder der Black Knights, des lokalen Polizei-Motorrad-Clubs, sind mit ihren Über-Enduros ebenfalls an Doro’s Büdchen. Gewaltigen Maschinen, diese GS.
Tiger und PanEuropean verabschieden sich und Reinhard und ich zirkeln mit unseren Mini-Enduros noch ein wenig durch den Vogelsberg und schauen uns beispielsweise den Totenköppel in Meiches an.
Das Spiel von Sonnenlicht und Schatten auf unseren Enduros versuche ich, hier festzuhalten.
Die alte Kirche auf dem Totenköppel stammt wohl aus dem 14. Jahrhundert.
Eine unglaublich einfache Kirche ohne Prunk und Glitzer – schlicht und arm wie es der Vogelsberg um diese Zeit wohl auch war.
Relativ neu auf dem Totenköppel ist die Hinweistafel mit markanten Punkten der Umgebeng sowie deren Höhe und Entfernung.
An diesem Tag reicht der Blick weit ins Land hinein bis zum Großen Inselsberg im Thüringer Wald – immerhin 86 km entfernt.
Nur wenige Kilometer weiter, zwischen Meiches und Köddingen, besuchen wir jetzt die Schwalmquelle – einen Ort, den ich schon seit über 30 Jahren versuche, zu finden. Bisher erfolglos, aber heute ist es soweit: Wir erreichen und „entdecken“ die Schwalmquelle.
Und es ist so einfach: Am Hinweisschild anhalten, ein paar Meter dem Pfad nach unten folgen ….
….. und voila, schon stehen wir vor der Schwalmquelle. Ich muß bei meinen frühen Versuchen sehr, sehr blind gewesen sein. Und damit ist unsere heutige kleine Reise fast beendet – zuhause angekommen sind wir 120 km gefahren. War sehr schön.