…… und Reichen. Was die Reichen betrifft, bin ich mir allerdings nicht ganz sicher, aber schön waren sie alle – die Zündapp Bella Roller, zu deren Treffen ich heute standesgemäß mit einem Roller gereist bin.
Das Bella-Treffen habe ich schon seit Monaten in meinem Terminkalender vermerkt und das will ich auf keinen Fall verpassen. Ursprünglich sollte die kleine Fahrt nach Ludwigsau in Walldhessen mit der NSU Lambretta stattfinden, aber aufgrund deren Klemmneigung verzichte ich darauf und nehme die Vespa GTS125. Hab mir eine wirklich schöne Route ausgetüftelt, um die rund 100 km bis in den Besengrund auch richtig zu geniessen.
Die Wettervorhersage ist mittelmäßig und tatsächlich regnet es sogar, als ich gegen 12:00 starte. Aber von Kilometer zu Kilometer wird es besser und am Ende ist es gar richtig schön.
Diese Route habe ich mir zusammen gestellt und kann sie auch bis auf eine Kleinigkeit umsetzen.
Und das mein Ziel: Ein Bella-Treffen. Es ist mein erster Besuch überhaupt auf einem Roller-Treffen – Premiere also.
Und das ist mein zweites Ziel heute: Der erste Praxistest der neuen Helm-Kopfhörer. Die Kopfhörer werden in den Helm auf Höhe der Ohren gesteckt und mit meinem Handy verbunden. Auf dem läuft der NAVIGATOR und der soll mich auf der Fahrt nach Gerterode begleiten.
Die Fahrt beginnt schlecht: Die B49 ist ab Ruppertenrod voll gesperrt – hatte ich leider vergessen. Auf Umwege hab ich absolut keine Lust und fahre einfach in die gesperrte Bundesstrasse hinein. Mal sehen, ob die Vespa die Baustelle meistern kann. Aber da kommt keine Baustelle! Ich fahre mutterseelenallein auf einer einwandfreien Bundesstrasse ohne auch nur einen Kubikzentimeter Sand, Kies oder Schotter zu sehen. Da frage ich mich, warum die Bundesstrasse seit zwei Wochen gesperrt ist. Das festigt meine Meinung über hessische Strassenbauämter. Auf dem Foto habe ich die Sperrung gerade hinter mir und bin jetzt schon kurz vor Alsfeld.
Von Alsfeld Ost nach Alsfeld West gehe ich kurz auf die Autobahn um dann entlang des Schwalm-Eder-Kreises in Richtung Knüll zu fahren, den ich aber auch nur streife. Und hier ist bereits der Eisenberg mit seinem Turm zu sehen – da weiß ich, dass es nicht mehr allzu weit sein kann.
Fünf Minuten lang habe ich das Cruisen mit der Vespa durch den Besengrund gefilmt.
Vorbei am Eisenberg gelange ich nun ins Hessische Waldland, den Landkreis Hersfeld-Rothenburg. An die Stimme von Kathy, meiner Navi-Stimme, habe ich mich schnell gewöhnt und sie vermittelt sogar das Gefühl, nicht allein zu fahren. Allerdings ist Kathy oft entsetzt darüber, wie häufig ich ihre Ansagen ignoriere und sie zu einer neuen Routenberechnung zwinge. Aber ich muß ihr zeigen, wer hier das Sagen hat.
Auf den letzten 20 km folge ich Kathys Anweisungen uneingeschränkt und tatsächlich führt sie mich sicher ans Ziel.
Angekommen in Gerterode brauche ich nicht lange nach dem Ort des Treffens zu suchen: Es findet im Zentrum des Ortes direkt an der Hauptstraße statt. Ungewöhnlich, und wer ein Treffen der Ruhe und Abgeschiedenheit erwartet, der ist schief gewickelt. Im Gegenteil herrscht hier reger Verkehr und die Bella-Roller tummeln sich da mitten drin.
Aufgrund der hohen Kfz-Dichte ist es gar nicht so einfach, einen Parkplatz zu finden.
Am Rande des Trubels parke ich meinen Roller, der übrigens die einzige Vespa ist – zumindest, solange ich bei dem Treffen war. Erstaunlich, denn andere Rollermarken sind durchaus vertreten.
Schön und perfekt wie ein Modell ist das auf dem Trailer mitgeführte Bella-Gespann in beige-blau – einfach schön.
Davon hatte ich vor ein paar Tagen in unserer Zeitung gelesen: Das Museum für Polizeifahrzeuge in Marburg zeigt eine der ganz wenigen Polizei-Bella.
Über Lautsprecher wird zur Aufstellung für die gemeinsamen Ausfahrten aufgerufen. Es gibt mehrere Gruppen und die Bellas beginnen, sich an zentralen Plätzen zu sammeln.
So schön ja ein grossvolumiger Viertakter klingt: Die Bellas brauchen sich sound-mässig nicht zu verstecken. Ein nicht völlig zugestopfter Zweitakter ab einem gewissen Hubraum hat einfach einen tollen, faszinierenden Klang. Und die graue Viktoria in dem kleinen Filmchen passt perfekt dazu.
An Dingen wie dem bunten Plakat zeigt sich die Professionalität der Veranstalter.
Den Start zur Ausfahrt einer Gruppe kann ich fast komplett filmen.
Hier ein kleiner Bilderbogen von Rollern während der Abfahrt:
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Als der Rummel der Aufstellung und der Starts der Gruppen beendet ist, bummele ich über das Festgelände und den Zeltplatz und schaue mich in aller Ruhe um. Es sind nämlich noch genug Fahrzeuge am Platz geblieben und es gibt viel in Sachen Zündapp Bella zu sehen.
Das Rot der Bella im Vordergrund könnte doch glatt dem Mitropa-Rot meiner Lambretta entsprechen.
Eine wunderbare Viktoria wie aus dem Ei gepellt und mit sagenhaftem Zweitakt-Spruzz.
Eine ungewöhnliihe Kombination ist diese Bella mit den czechischen Velorex-Seitenwagen. Passt aber optisch gut zusammen.
Eine Bella aus dem Ruhrpott und exakt aus meiner Geburtsstadt Bochum.
Keine Bella, aber ein ebenso schöner Troll aus dem IWL-Werk Ludwigsfelde bei Berlin. Und das i-Tüpfelchen ist der Campi-Anhänger.
Sehr schönes Gespann in lindgrün.
Mit höchstem Coolness-Faktor: Bella mit konserviertem Rost.
Nebenbei gab es eine kleine Ausstellung mit Zündapp-Motorrädern.
So viele Elastik und S-Modelle auf einem Haufen sieht man nicht alle Tage. Gerade für die S-Modelle hab ich in jungen Jahren sehr geschwärmt. Hier sind allerdings DB- und Elastik-Zündapps zu sehen.
Und auch für die kleine KS125 aus den 70ern hatte ich lange Zeit ein Faible. Als ich dann mal eine bekam, hatte ich keine Lust mehr darauf und hab sie verkauft – schade.
Manchmal ist der Name Programm: Erstaunlich viele Frauen bewegen eine Bella – passt natürlich auch.
Kein Zweirad-Treffen ohne Grillstand mit leckeren Würstchen und mehr.
Keine Bella, aber auch ein Zündapp-Roller: Der R50. Gab es als Mokick und als Kleinkraftrad. In der Schulzeit fuhr mein Mitschüler Hartmut so einen R50 und er stand in starker Konkurrenz zu meinem Capri 50.
Viele Roller haben zeitgemäße Koffer und Kisten aufgeschnallt.
Und auch ein NSU-Roller in Mitropa-Rot ist vor Ort: Eine Prima, der Nachfolger meiner Lambretta. Ein hübscher Roller!
Hier passen Fahrer und Maschine perfekt zusammen.
Als Besucher kamen diese beiden älteren Herren auf modernen 125er Rollern. Die beiden haben mindesten nochmal 10 Jahre mehr drauf als ich – also jeder von beiden.
Und noch einmal höchster Coolness-Faktor: Eine Bella als Bobber.
Todschick ist diese Bella in schwarz-rot.
In der Garage des Ausrichters steht eine perfekt restaurierte Goggo-Limousine.
Ich wechsele die Strassenseite und begebe mich auf den Zeltplatz, dem die Dauerregen der letzten Tage deutlich anzusehen sind.
Vorn zwei Bellas, klar. Aber was ist das lindgrüne Fahrzeug für ein Roller? Ich tippe aus der Entfernung auf einen Progress Strolch, …….
….. aber je näher ich dem Roller komme, umso unsicherer werde ich. Die Auflösung des Rätsels liefert ein Blick auf …..
….. die Lenkerpartie: Es handelt siich um einen Moto Parilla, ein hierzulande sehr seltenes Stück.
Bella-Gespann mit Spuren des Berliner Alltags. Das Gespann wird zum Verkauf angeboten: 4000 €.
So sauber aufgebaut wie aus dem Schaufenster, einfach herrlich.
Vier Bella in unterschiedlichen Zustandsstufen, alle „For sale“.
Ob der Roller wirklich all diese Ziele gesehen hat?
Der wahre Enthusiast trägt ein Bild seines Lieblings sogar auf der Hänger-Plane.
Ein letzter Blick mit einem leisem Seufzer auf die schöne KS125, und dann begebe ich mich zu meiner braven Vespa und …..
….. wir treten den Heimweg an.
Das Wetter ist jetzt stabil gut, ich höre auf die Stimme von Kathy, die erst versucht, mich über die Autobahn zu hetzen, aber sich dann mit der B62 begnügt. Nonstop fahre ich bis Eifa, wo ich kurz anhalte, um …..
….. mir nach langer Zeit mal wieder den großen Viadukt anzusehen.
Kleine Vespa vor großem Viadukt.
Die letzten 30 Kilometer sind auch kein Problem und dann ist dieser schöne Tag zweiradmäßig beendet.
Das Bella-Treffen hat mir sehr gut gefallen, die Bella-Roller sowieso und wenn ich noch Platz hätte, käme mir so ein Roller ins Haus, am besten mit Seitenwagen. Aber Platz habe ich nicht, beim besten Willen nicht.
Ach ja: Die Navigation mit den Helm-Kopfhörern hat sich prima bewährt. Du musst dir nichts in die Ohren stecken und Kathys Stimme ist prima zu hören. In meinem Hugo-Boss-Helm haben die Teile nach einer Stunde ein ganz kleines bisschen gedrückt, aber das bekomme ich durch optimierte Platzierung wohl auch noch in den Griff. Kurz: Die Sache funktioniert.
Nach meinem Wiedereinstieg in die Motorradwelt im Jahre 2005 war das Tagestreffen in Mandeln das erste Ereignis, das ich damals angefahren habe – mit meiner guten, alten Silverstar. Das Wetter war grauselig, aber das Treffen war prima und so habe ich die MZ-Freunde Mandeln kennen gelernt. Und seitdem bin ich jedes Jahr auf einem der Treffen dieses famosen Vereins, und in diesem Jahr vielleicht sogar auf zwei.
Um 9:30 sind wir, also Reinhard, Jürgen und ich, in Ilsdorf verabredet. Entgegen der günstigen Vorhersage sieht das Wetter plötzlich grau und regnerisch aus. Jetzt heisst es, den Vogelsberg schnellstens zu verlassen und hoffen, dass es in Richtung Nordwesten besser wird. Wir kommen leicht verzögert vom Start, weil sich kurzentschlossen Nachbar Peter unserem kleinen Tross anschließt.
Tatsächlich wird das Wetter bereits im Ebsdorfergrund besser, wenngleich die Höhen des Gladenbacher Berglandes noch recht frisch sind.
Nach knapp 100 km schöner Fahrt durch das Hinterland erreichen wir Mandeln und den Ort des Tagestreffens an der Schule. Als erster begrüßt uns Jens von den MZ-Freunden. Jens ist einer der Männer, die bei allen Treffen in Mandeln in der ersten Reihe stehen.
Nordlicht Uwe aus den Niederlanden habe ich schon länger nicht gesehen. Umso schöner das Wiedersehen hier in Mandeln. Das ist eigentlich mit das schönste an den Treffen der MZ-Freunde: Das Wiedersehen mit alten Bekannten.
Birgit als Mutter der Kompanie – sie zu treffen, ist mir jedes mal eine besondere Freude.
Raucher unter sich: Während Reinhard noch konventionell schmaucht, ist Uwe auf die Hightech E-Zigarette umgestiegen. Ohne Teer, mit geringem Nikotingehalt und in diversen Geschmacksrichtungen verfügbar dürfte das eine völlig neue Form des Rauchens sein. Ist mir zum Glück egal – ich qualme ja schon seit fast 25 Jahren nicht mehr.
Fast wäre ich auf dem Weg zur Toilette an Ilse und Klaus vorbei gelaufen – was sehr schade gewesen wäre, denn mit den beiden kann man herrlich plaudern.
Eines der schönsten Kräder auf dem Platz ist für mich diese DKW RT175VS.
Und gleich danach kommt die Silverstar. Ich wusste, dass ich irgendwann den Verkauf meiner Rotaxe bereuen werde – und genau so ist es. Andererseits muss das Alte manchmal dem Neuen weichen.
Holger und Willi vor dem neuen Boliden von Holger, einer Super-Tenere. Eine Riesenenduro, aber zweifellos schöner als jede GS.
Das hatte ich gehofft: eichy mit seiner ETS kommt zusammen mit Heike und Waldi, die …..
…. auf ihrem „neuen“, alten Superbike anreisen: Eine Honda VFR mit einer Laufleistung von nur rund 750 km und zu einem unglaublichem Preis. Hätte ich auch gekauft.
MZ-Fahrer und MZ-Freunde sieht einfach eine große Familie, was sich an rührenden Begrüßungsszenen zeigt.
Ickes kommt auf einem Großroller von Kymco, weil das Gespann noch im Aufbau ist.
Gute Laune nach dem Genuss der Hinterländer Bratwurst.
Was diese beiden Herren so überrascht hat, habe ich noch nicht heraus gefunden.
Gegen Mittag ist es für uns schon wieder vorbei: Ein letzter Blick über die parkenden Maschinen und wir brechen auf, denn es stehen zwei weitere Termine an.
Ab Lohra halten wir uns Richtung Giessen, legen aber vorher an der langen Hecke ……
….. ein winziges Päuschen ein. Dabei bemerke ich, dass das neue Sandsack-Tier auf dem Bürzel der Hayabusa keinesfalls ein Biber ist, wie ich vermutet habe. Vielmehr handelt es sich um einen Kampfhund, einen Bullterrier.
Unser nächster Termin sind die Motorradmärkte in Lich. Bei Polo hole ich ein Werkzeug zum Öffnen und Vernieten von Antriebsketten und in Richies Hein-Gericke Shop eine RK-Kette 530 mit 112 Gliedern. Damit hoffe ich, meine Thunderbird wieder flott zu bekommen.
Danach machen wir noch die Probe aufs Exempel, ob zwei Thunderbirds auf den Hänger von Jürgens Schwager passen. Das Ergebnis: Ja, sie passen, aber es ist besser, die schweren Mistböcke mit Reinhards Seilwinde auf den Hänger zu ziehen. Das geht kinderleicht und ist mit zwei Personen ohne Schweißausbrüche zu bewerkstelligen. OK, jetzt kann der Österreich-Urlaub kommen, aber dreieinhalb Wochen müssen wir noch warten.
Diesmal stimmt der Zeitpunkt für den Besuch der Oldtimer-Messe Technorama in Kassel. Bin schon ein paar Jährchen nicht dort gewesen und in diesem Jahr ist mir danach. Reinhard hat keine rechte Lust und so mache ich mich an diesem Sonntag Morgen allein mit meiner britischen Lady auf den Weg nach Kassel.
Nach Kassel kenne ich sehr schöne Routen und abseits der Autobahnen und Bundesstrassen gibt es jede Menge herrliche Nebenstrassen – allesamt würde ich sie als MG-Strassen bezeichnen. Und weil es noch so früh ist, komme ich trotzdem prima voran. Auf den letzten Kilometern lasse ich mich von Kathy leiten, der netten Dame des Navi-Programms auf dem Smartphone.
Noch auf dem Parkplatz treffe ich Thomas, meinen Weggefährten bei der Reise entlang des Grünen Bandes vor zwei Jahren. Zusammen mit seinem Kumpel Uli suchen die beiden Teile für XL-Hondas und alte DKW. Da passt der sagenumwobene DeLorian eigentlich nicht ins Beuteschema. Ist aber ein seltenes Stück, nur schön kann ich ihn heute nicht mehr finden.
Da ist der kleine MG Midget schon eher mein Fall.
Auch an einer alten Kreidler kann ich mich erfreuen – war immerhin der Traum meiner Jugend, aber damals für mich unerreichbar. Für 800 € hätte ich diese Baustelle haben können.
Eigentlich fehlt mir ja noch ein altes Moped und so ein SR2 wäre schon das Richtige.
Honda SL125 – das Motorrad zum Wandern – so titelte 1972 die Zeitschrift Motorrad über diese kleine Enduro. Seit diesem Artikel mag ich Enduro-Wandern und eine SL wäre eine tolle Ergänzung meines Fuhrparks. Aber ich bin voll, absolut voll, da geht nix mehr – ehrlich.
Ein TWR, eine Triumph-Nachfolgefirma hat diesen Flitzer gebaut.
Die Messe ist gut bestückt und ich hätte mich an Werkzeug regelrecht pleite kaufen können. Diesmal aber bleibe ich standhaft und gebe nur wenig Geld aus. Für Capri- oder Lambretta Roller allerdings finde ich nichts.
Eine seltsame Mischung aus Scrambler und Cafe Racer ist diese Desmo Ducati – und dennoch ist sie wunderschön.
Zwei heimliche Stars der Messe sind der Eurasier und das Möpschen, die hoch elegant durch die Gänge flanieren.
Gegen 14:00 mache ich mich wieder auf den Heimweg, erneut über MG-geeignete Strassen. Dieses Jahr hat mir die Technorama mal wieder gut gefallen, könnte ich wiederholen.
In der Vergangenheit war die Gießener Motorrad Expo oft recht … langweilig und in manchen Jahren war sie nicht einmal die kurze Reise nach Giessen wert. Aber irgendwie war sie doch immer ein Hoffnungsschimmer und ein Garant dafür, dass die längste Zeit des Winters und damit der motorradarmen Zeit vorbei ist. Schon deshalb fahre ich in den letzten Jahren immer wieder dort hin. So auch dieses Jahr und ich muss sogar sagen: Dies war eine der besseren Giessener Motorrad-Messen.
So begleitet mich denn auf einem kleinen Rundgang über die Giessener Motorrad Expo 2014:
Die schönste Honda – kein Zweifel
Leichte Enduros von Honda
Wie ein früher Lambretta-Roller
1,7 l Triumph Twin
Die klassischen Triümphe
6-Zylinder Horex
Schön – aber 24.000 € teuer
Sieh an: Toskana-Touren
Kawasaki W800 in neuer Farbgebung
Roller von Kawasaki
Elektroroller von „Kreidler“
Großer Stand mit Vespa
Kleiner Stand des Giessener Vespa Club
Alu Wohnmobil als Bar
Herrlich poliertes Aluminium
Schöne BMW NineT
Ein paar Oldtimer gabs auch
Viel Bekleidung – viel Schund
Eine gut besuchte Messe
mycrocam720
So hat sich dieser kleine Messebesuch für Reinhard und mich doch gelohnt. Gekauft haben wir zwar nicht viel, aber zum Schluß konnte ich dann dem Messeangebot der winzigen Helmkamera mycrocam720 nicht widerstehen. Es funktioniert zwar nicht alles wie versprochen und eigentlich war es auch kein echter Messepreis, aber nett ist die winzige Kamera doch.
Da haben wir die winzige Kamera, nicht einmal so groß wie eine Streichholzschachtel. Und immerhin macht das kleine Teil Filmchen in full HD!
Jetzt schüttet es draussen wieder, sonst hätte ich hier ein kleines Vespa- oder Lambretta-Filmchen eingestellt. Aber bei dem Wetter müssen die Modelle im Setzkasten reichen.
….oder Zickenkrieg bei den Enduros – so könnte die Überschrift auch lauten. Aber der Reihe nach.
Wie so oft beginnt mein Tag mit einer Runde an der frischen Luft zusammen mit Yellow. Der macht heute einen auf absolut perfekter Begleithund, benimmt sich also fast überirdisch gut. Braver Hund.
Es ist Heiligabend, also der 24. Dezember – aber das Wetter ist bereits um 9:00 wie im Frühling. Ein bisschen sonnig, sehr windig und die Temperaturen sind zweistellig. Der Wind ist so heftig, dass aus Yellows Kippohren glatt Stehohren werden.
Eigentlich ist dem guten Yellow stürmisches Wetter etwas suspekt – vermutlich rauscht der Wind in Hundeohren sehr stark. Aber heute nimmt er das Wetter einfach hin und rennt und spielt, als ob nichts wäre.
Dann gehts heim, denn um 11:00 ist Treffpunkt bei Reinhard in Ilsdorf. Von da aus soll es in kleiner Gruppe hoch auf den Hoherodskopf gehen. Seltsamerweise habe ich aber Ruth und Egon schon vor 10:00 auf ihrem Gespann in Nieder-Ohmen gesehen. Eine Ahnung sagt mir, dass hier zeitlich irgend etwas nicht gut koordiniert ist.
Egal, ich bin jetzt auf 11:00 geeicht und ziehe mir die Motorradklamotten an. Dann wird die DR400 aus der Scheune gezogen und angekickt. Während ich den Helm aufsetzte läuft der Motor warm – und was muss ich sehen: Aus der Schwimmerkammer läuft der Sprit nur so heraus. Mist, da habe ich beim letzten Schrauben was vermurkst. Zum Reparieren reicht die Zeit nicht mehr, also disponiere ich um und nehme das Kawasaki-Gespann. Wie gewohnt springt die W650 sofort an.
Ich will gerade starten, da höre ich ein Motorengeräusch und Martin steht mit einer Guzzi am Tor. War reiner Zufall und wir fahren zusammen nach Ilsdorf, um dann mit dem Rest der Truppe zusammen den Berg hinauf zu fahren.
Aber in Ilsdorf steht und wartet niemand außer Reinhard. Der macht kurz seine XL350 startklar, die auch prima anspringt. Aber dann geht die Maschine aus und ist mittels Kickstarter nicht mehr zum Laufen zu bewegen. So schieben Martin und ich die XL an und dann kann es endlich hinauf auf den Hoherodskopf gehen.
Auf der Fahrt zum Hoherodskopf sind die Straßen überall, selbst im tiefen Wald, so gut wie trocken. Oben angekommen ist sofort zu erkennen: Hier ist der Teufel los. Ruth und Egon sind (natürlich) bereits vor Ort und jetzt wird erst einmal mit Reinhard diskutiert, welcher Zeitpunkt denn nun eigentlich ausgemacht war: 11:00 oder 10:00. Naja, getroffen haben wir uns dann ja doch alle.
Reiner ist auf vier Rädern hierher gekommen und versucht hier, sein Ersatzteilproblem zu lösen.
Da ist das Problem: Die ausgenüdelte Verzahnung des Kickstarters an der Kawasaki KE100. Vielleicht passt ja etwas von einer der vielen Maschinen hier oben. Der Durchmesser muss 16 mm betragen.
Bei dem Wetter laufen hier Maschinen ein, die ich zu einem Wintertreffen nicht unbedingt erwartet hätte.
Ankunft der Wetterauer Gespannfreunde.
Die Ecke für Eintöpfe.
Eine IZH Jupiter, etwas richtig seltenes. Und in einem untypisch guten Zustand. Sehr schön. Aber meine IZH-Phase ist vorbei.
Ein richtig hübscher Russenboxer ist das!
Das XV-Gespann von Ruth und Egon.
Das Wetter hat etliche Glitzereisen auf den Hoherodskopf gelockt.
Und ein weiteres Glitzereisen. Auf den ersten Blick sieht das Gespann aus wie eine Jukebox.
Kein übertriebenes Glitzereisen, aber ein sehr schönes und gepflegtes Motorrad ist die W650 von Hans-Peter.
Aber auch das krasse Gegenteil von Glitzereisen ist zu sehen.
Der einzige Russe, der mich noch immer fasziniert, ist so ein 750er Seitenventiler. Und natürlich eine Vjatka.
Und auch die Saisonfahrer zeigen sich hier oben: Peter (Mitte), ausnahmsweise ohne Hayabusa.
Der Andrang an Doros Büdchen ist enorm, sowohl Erbsensuppe als auch das Standardessen (Bratwurst mit Pommes) finden reissenden Absatz.
Für mich DAS Highlight der gesamten Veranstaltung ist die kleine Französische Bulldogge. Also so was von possierlich ……
Andreas berichtet, dass der Zusammenbruch des Vorderrades seines Dnepr-Gespanns ihn fast von den Russenkrädern abgebracht hätte. Hat einfach die Schnauze voll gehabt, aber das scheint sich wieder gelegt zu haben.
Und K-O kommt auch nicht mit dem Russengespann, sondern hat sich ……
….. ein BMW R65 Gespann zugelegt. Aber immerhin ist das ja auch ein Boxer.
Hubert haben wir noch vor 3 Tagen kränklich und fiebernd angetroffen, aber heute ist der Gute wieder fit.
Bronx-Feuer sollten die Motorradfahrer vor der Kälte schützen, aber das ist heute nicht nötig. Also kokeln die Fässer nur wegen der Atmosphäre ein wenig vor sich hin.
Wo immer ein Motorradtreff stattfindet und eine Bank steht, macht die W650-Truppe daraus im nu eine Lästerbank.
Leibhaftige Engel flattern elfengleich um die parkenden Maschinen.
Zur schönen Aussicht – tatsächlich ist das Motto von Doros Büdchen hier und heute Programm. Es gab hier aber auch schon Heiligabendtreffen, da konntest Du keine 10 m weit sehen.
So langsam findet der Aufbruch statt und auch ich drehe eine letzte Runde. Zum Glück, denn so sehe und höre ich noch die wunderbare Triumph Boss mit ihrem unnachahmlichen Doppelkolben-Sound. Und der Fahrer ist 100% stilecht gekleidet.
Ein letztes Bye bye für dieses Jahr …….
….. ein letzter Blick auf die gewaltige Victory, und dann sind wir auch schon wieder unterwegs. Doch halt, auch jetzt muss vorher die XL350 von Reinhard angeschoben werden. Aber dann läuft sie 1A.
Ich mache mich wieder auf den Heimweg, aber weil das Wetter so traumhaft und die Strassen so leer sind, hänge ich noch etliche Kilometer dran. Die Straße gehört jetzt mir..
Zu Hause erlebe ich noch eine wunderbare Überraschung: Marco hat ein Weihanchtsgeschenk auf den Sattel meiner Solo-W650 gelegt und es handelt sich um diesen fantastischen Arbeitsoverall von Piaggio. Was für eine klasse Idee. Herzlichen Dank, Marco.