Es geht weiter mit dem Rotax-Gespann

Zwischen den Jahren hab ich frei, die Firma ist geschlossen. Gute Chancen also, mit meinem Gespannprojekt etwas weiter zu kommen. Leider machte eine eklige Grippe mir einen Strich durch die Rechnung – pünktlich zum 23.12 hats mich voll erwischt. Aber am 28.12 gings schon besser, und Nachbar Egon wollte auch mit anfassen. Die Silverstar und der Velorex sollten grob zusammen gesteckt werden.
Es geht also weiter mit dem Rotax-Gespann.

Am Vorabend nochmal im Peikert-Buch über Gespanneinstellungen nachgelesen, ausserdem das Handbuch von MZ über die Silverstar- und Voyager-Gespanne durchgeblättert. Hab mich dann für eine Spurbreite von 110 cm und einen Vorlauf des Seitenwagenrades von 24 cm entschieden. Hauptsächlich sollte der heutige Tag zeigen, welche Anschlussteile ich noch von Edmund Peikert brauche. Um 11:00 gehts los, vorher noch schnell ein Stück Kreide im Eisenladen besorgt.

Das ES-Gespann muss aus der Werkstatt. Es regnet, und der Regen gefriert sofort auf der MZ. Jetzt wirds wohl doch richtig Winter.

Zwei parallele Linien mit 110 cm Abstand werden auf den Boden gezeichnet, daran Maschine und Boot ausgerichtet. Nach knapp 1 Stunde ist alles grob zusammengebaut und "handwarm" befestigt. Das Gespann ist rollfähig!

Vorlauf und Spurweite stimmen in etwa und das Gespann steht einigermassen gerade.

Der "zentrale" Anschluss an der Schwingenachse, um den sich alles dreht, passt nicht. Ganz klar mein Fehler, da hab ich mich völlig vertan und vermessen - um ca. 5 cm. Das heisst, hier muss ein neues Anschlussteil von Edmund Peikert her.

Hintere und vordere Gewindestange müssen vertauscht werden, damits ungefähr passt. Die vordere kann auch so bleiben, aber die hinteren mach ich neu: Bei Peikert eine mit 46 cm Länge bestellen. Bei der Gelegenheit kommt auch eine Doppelschelle an den vorderen Velorexanschluss!

Am vorderen oberen Anschluss gefällt mir die kurze Schelle am Rahmenunterzug nicht. Die Schelle sollte länger sein und die Kraft auf das Rahmenrohr mehr verteilen. Andererseits: Wenn ich sehe, dass 2 cm über der Schelle der Rahmenunterzug mit einer M10-Schraube am Hauptrahmen befestigt ist, relativieren sich diese Bedenken. Da ist die Schelle sicher nicht das schwächste Glied. Werd ich mal mit Edmund Peikert diskutieren.

Nach 3 Stunden ist die Aktion erledigt, das Ergebnis ist nicht schlecht. Brauche zwar noch 2 Anschlussteile, aber es hätte ja auch garnichts passen können. Ab 19:00 versuche ich, Edmund Peikert zu erreichen. Hoffentlich ist er zu Hause.

Kleine Schritte zum Rotax-Gespann

An diesem Sonntag soll das Wetter schlecht werden, also ab in die Werkstatt. Um 10:00 gehts los, um einige kleinere Arbeiten zu erledigen. Doch was ist das? Das Wetter wird besser und besser, die Sonne scheint und wärmt. Aber egal, jetzt war ich auf Schrauben eingestellt, ich will ja auch weiter kommen.

Da heute Sonntag ist, fallen Geräuschproduzierende Arbeiten aus, am Velorex komme ich also nicht weiter. Aber an der Zugmaschine ist noch genug zu tun. Auf geht`s. Aber auch nach diesem Sonntagseinsatz bleiben noch jede Menge Dinge zu tun. Ich brauch Urlaub!

Zuerst ein 16er Ritzel eingebaut - kein Problem. Die fast neue, aber 10 Jahre alte O-Ringkette hakelt aber in den Gliedern. Das muss ich im Auge behalten - erstmal viel schmieren.

Der hintere Anschluss mit der Anschlussplatte von Edmund Peikert ist montiert, die Distanzscheiben an den Federbeinbefestigungen sind auch eingebaut. Fehlt noch die verstärkende Verbindung zwischen den Rahmenrohren unter der Sitzbank. Da muss ich mir was einfallen lassen - die Anregung habe ich schon von g-spann Gerd bekommen.

Die Schwingenachse muss nochmal raus - da hatte ich einen Fehler gemacht: Hatte den Anschlussbolzen auf die lange Gewindeseite geschraubt. Dadurch passten auf der anderen Seite keine 2 Muttern mehr auf das Gewinde. Also raus, alles umgeschraubt und mit Kupferpaste wieder eingeschoben. Lief glatt.

Mit ganz wenig Nacharbeit sitzt jetzt auch der vordere untere Anschluss.

Das Anschrauben der Schelle ist natürlich völlig unproblematisch.

Austausch des lausigen Scotchverbinders gegen vergoldete Modellbaustecker. Nach den Erfahrungen mit meiner Solo-Silverstar mach ich diese Aktion an der Gespannmaschine prophylaktisch.


Rotax-Gespann-Logistik

Für die Hochzeit zwischen Silverstar und Velorex fehlen immer noch ein paar Teile von Edmund Peikert. Es sind aber noch genügend andere Arbeiten zu erledigen, und einige Kleinigkeiten wollte ich an diesem verregneten Sonntag Morgen erledigen. Erstmal das 10 Jahre alte Motoröl der Silverstar wechseln. Hab ja mittlerweile schon ein paar Rotax-Ölwechsel durchgezogen, sodass diese Arbeit jeden Schrecken verloren hat. Lief auch alles locker ab. Seit dem Vergasertausch mit Nordlicht Uwe und einem neuen Ansauggummi springt der Rotax einwandfrei an – sogar mit Kickstarter. Der Bing bringts eben!
Dann mal nach der Kette geschaut: Zu stramm, also etwas entspannt. Weiterhin den Hinterradkotflügel mit Gummischeiben unterlegt, um hier Vibrationsrissen vorzubeugen. Ach ja, und auch in dieser Silverstar das RR Ölthermometer in den Einfüllstutzen geschraubt.
Was muss eigentlich noch alles gemacht werden? Hier der Versuch einer Auflistung:

  • Goldstecker aus dem Modellbau in den Kabelbaum setzen
  • Kabelstrang zum Beiwagen zusammen stellen
  • Breiteren Lenker anbauen, ABE suchen
  • Gabelöl wechseln und Faltenbälge anbringen
  • Kleineres Kettenritzel besorgen und einbauen
  • Peikert-Schelle an Velorex schrauben und originale Klemmung wegflexen
  • Autobatterie besorgen und unterbringen, Zusatztank entfernen
  • Kabelbäumchen aus dem Velorex-Boot entfernen und am Rahmen führen

Netter Besuch mit Rotax-Gespannen

Da hatte sich seltener und höchst erfreulicher Besuch angesagt: Hermann und Sammy aus dem MZ-Forum liefen mit ihren Rotaxen auf. Hat enorm Spass gemacht, mit den beiden zu quatschen und ich bin davon bestimmt nicht dümmer geworden.

Hermann hat noch schnell die Leerlaufdüse meines Eisenschweins aufgerieben und damit das Knistern beseitigt. Sammy hat mich eine Runde auf seinem Kölschtransporter drehen lassen - seitdem weiss ich, wie gut und leicht sich ein Gespann fahren lassen kann - wenn's so perfekt eingestellt ist wie dieses. Nebenbei wurden noch ein paar MZ-Teile ausgetauscht. So bin ich jetzt in der Lage, eine stabile ETZ-Schwinge in das Silverstar-Gespann zu bauen. Am späten Nachmittag machten sich die beiden Rotaxtreiber wieder auf den Heimweg nach Köln bzw. Neuwied. Sowas könnte man öfters mal machen!

Mein Rotax-Gespannprojekt läuft an

Mit dem Gedanken an ein Rotax-Gespann gehe ich ja schon länger schwanger, allerdings sollte bis zu diesem Tag meine Polizei 500 R die Zugmaschine sein. Aber da waren ein paar Gründe, die mich umgestimmt haben:

  • Die Speichenräder
  • Der doppelte Rahmenunterzug
  • Die Optik

Jedenfalls entschloss ich mich jetzt, meine zweite Silverstar zum Gespann umzubauen. Es soll ein sanfter Umbau werden, zunächst mit so wenig Aufwand und Kosten wie möglich. Später jedoch sind durchaus 15″ Autofelge hinten, 16″ Felge vorn, Vorderradschwinge, grosser Tank usw. geplant. Zunächst wird ein langes Gespräch mit Edmund Peikert aus Wuppertal geführt – einem anerkannten Gespannbauer. Ein paar Tage später kommen von ihm schon die ersten Anbauteile. So ganz langsam wird das Projekt konkret.

OK, der Velorex 562 war vorhanden, die Silverstar aus der Frankfurter Ankerwickelei stand bereit, aber viele Kleinigkeiten fehlten natürlich. Immerhin waren die ersten Anschlussteile eingetrudelt, und die sollten heute verbaut werden. Eigentlich war geplant, Boot und Zugmaschine bereits zu verbinden, aber daraus wurde nichts.

Mein Velorex 562 in diesem schönen weinrot. Eigentlich sollte die Zugmaschine in diesem Farbton lackiert werden, aber bei der Silverstar kommen mir Zweifel. Kann mir das Gespann auch sehr gut im originalen Silber vorstellen .......

Die Silverstar aus Ginnheim steht nach einigen Putzorgien wie geleckt da. Hab mal probeweise den Behördensitz der 500 R angeschraubt - gar nicht so übel. Der Bing-Vergaser von Nordlicht Uwe war schon vor ein paar Tagen angeflanscht worden. Jetzt mal eben 2 Liter Sprit in den entrosteten Tank und gestartet. Die Silverstar sprang sofort an und lief prima - kein Wunder bei der Kilometerleistung von knapp 2900 km.

Für den Anschluss an der Schwingenachse musste diese raus und umgedreht werden. Bei der Gelegenheit gabs gleich reichlich Kupferpaste auf die Achse. Der vordere obere Anschluss am Rahmenunterzug ist als Schelle ausgebildet und machte keinerlei Probleme. Der gelieferte untere Anschluss für den Unterzug passte leider nicht, da hat mir Edmund Peikert wohl den für den einfachen Unterzug geliefert. Ich brauche aber einen für den doppelten Unterzug. Wird nachgeliefert, zusammen mit den noch fehlenden Teilen wie unterer SW-Anschluss mit Kugel und dem Velorex Fussbremshebel.