Frühjahrstreffen 2009 des Dreiradler Forums am Oldtimer Cafe

Was im Mai so alles los ist an Treffen, ist schon enorm. Eines der besonderen Ereignisse ist für mich seit ein paar Jahren zum Glück ein Heimspiel: Das Frühjahrstreffen des Dreiradler Forums am Oldtimer Cafe.
Kann leider nicht das gesamte Wochenende dort verbringen, weil ich Donnerstag und Freitag ins Ruhrgebiet fahre, aber mindestens ein Tagesbesuch muss sein.

Schon klar: Bei einem Motorradtreffen geht es um das Kennenlernen oder Wiedersehen mit Menschen, aber doch auch immer um eine schöne Anfahrt. Bei Treffen am Oldtimer Cafe auf der Herrchenhainer Höhe habe ich zwar eine schöne, aber konkurenzlose kurze Anfahrt. Mit ein wenig Mühe schaffe ich es meist, eine 80-100 km Anfahrt daraus zu machen. Und meinen persönlichen Schwerpunkt lege ich einfach auf das Treffen mit Menschen, in diesem Fall mit Dreiradlern. Und ich wurde wieder einmal nicht enttäuscht.

Der Vogelsberg zeigt sich bereits um 10:00 in seiner ganzen Schönheit: Grün und sonnig. Nachbar Egon ist bereits seit Donnerstag auf dem Treffen und Nachbarin Ruth hat mir eine Thermoskanne mit Kaffee und einen 18" Motorradschlauch mitgegeben. Für wen mag der sein? Wir werden es bald sehen.

Als ich am Oldtimer Cafe ankomme, wird gerade das Gruppenfoto geschossen. Gut, das hätte ich umschifft. Auf der Frühstücksbank entdecke ich noch im Vorbeifahren etliche bekannte Gesichter, insbesondere die Mutter des Treffens: Regina.

Durch den Hof und den Torbogen gehts auf die Zeltplätze.

Egon bereitet noch schnell eine der geführten Touren vor. Der Anspruch an diese Touren wechselt scheinbar stündlich: Ins Knüllgebirge, auf keinen Fall ins Knüllgebirge oder besser doch ins Knüllgebirge. Hier ist Improvisationskunst gefragt.

Shadow Witch Gabi rüstet bereits zur Tour. Sie wird sich Egons Knüllexpedition anschliessen und ahnt hier noch nicht, dass daraus ein Gespannlehrgang wird.

Mr. KTM Roll mit einem (fast) perfekt laufenden Gespann. Ein ganz klein bisschen sucht ihn der Elektro-Murphy heim, aber das ist nichts im Vergleich zum letzten Jahr. Fast ein wenig langweilig ....

Egon versucht, den Rotax zu starten. Seit der gute Bing gegen den italienischen DelOrto gewechselt wurde, springt die Gelbe Gefahr aber äusserst schlecht an. Hier tut Einstellarbeit not.

HarryG aus Rodgau - zuletzt gesehen im letzten Jahr in Mandeln. Mit Harry lässt sichs vorzüglich plaudern.

Und glücklicherweise hat Harry sein Silverstar Gespann nicht verkauft, wie es eine Zeitlang geplant war. Wär auch schade drum gewesen.

Stammgast bei den Dreiradlern ist Jules aus dem Vereinigten Königreich. Das erinnert mich daran, dass ich mit meinem Gespann noch mal nach Kent möchte.

Diesmal ist Jules in Begleitung. Viv und Marijke lassen sich's gut gehen. The Ladies probably feel really good.

Der von Ruth mitgegebene Schlauch wird mir von einem Schatten aus dem Seitenwagen gezerrt und Schatten samt Schlauch verschwinden wie Schemen. So gut es geht, folge ich der Gestalt.

Einem Aal gleich versucht sich der Schatten aus der Linse meiner Kamera zu winden. Hier ist es ihm gelungen, aber meine Zähigkeit als Fotograf wird unterschätzt.

Tja Leute, es ist Achim, der den Schlauch benötigt! Mangelhafte Reisevorbereitung, gepaart mit schlechter Ersatzteilhaltung - das schmerzt. Denn eigentlich hat Achim Werkzeug und Teile nur dabei, um anderen aus der Patsche zu helfen. Heute ist es anders herum. Shit happens! Aber gemach, Achims Stunde kommt noch ......

Holger B. wie gewohnt mit dem rot-schwarzen ETZ-Gespann. Aber hat Holger nicht ein Rotax Gespann erworben? Mein Rat: Sprecht ihn besser nicht darauf an.

Mecki erfährt die furchtbare Geschichte des Rotax Gespanns mit Motorschaden nach 500 km und 35.000 km Gesamtfahrleistung. Normal ist das nicht!

Fit wie eh und je ist Mecki. Die Anfahrt mit der Ruggerini-Diesel-MZ hat er locker gemeistert, nicht ganz so gut jedoch die Getränke des Vorabends.

Meckis Schwaben-Express: Schwarz, laut, sparsam und robust wie ein alter 128er Daimler.

Einsamer Schwabe meditiert in einem hessischen Garten: Ommmmm.

Diese beiden Graupapageien haben an sich nichts mit dem Dreiradler Treffen zu tun, aber man kann mit ihnen hervorragend diskutieren.

Nattes und der Schrat beobachten die Startzeremonie des Harley Gespanns.

Keine 350er BSA aus Military Beständen, sondern eine SR500 als perfekte Gebrauchsmaschine.

Wer das Treffen schon so früh verlassen muss, wird zum Trost von Mama Regina persönlich verabschiedet.

Während Roll sein Gespann und sich auf die Ausfahrt vorbereitet, bereitet sich Nattes darauf vor, nicht an der Ausfahrt teilzunehmen und sich statt dessen einen schönen faulen Tag zu machen.

Neben Meckies Diesel MZ war ein weiterer Diesel Umbau zu sehen: Arno Deuker hat ebenfalls einen 850er Ruggerini 2-Zylinder in einen MZ-Rahmen gezwängt.

War dieses ETZ-Gespann nicht mal im Besitz von Shadow Witch Gabi? Die kleine Hexe auf dem Seitendeckel deutet darauf hin. Jetzt aber läuft das Gespann in Wolfenbüttel.

Gut, wenn man mehr als ein Motorrad hat. Nattes hat sein W650-Gespann nicht rechtzeitig fertig bekommen und nimmt daher einfach die Solo-W. Übrigens: So viele W650 wie heute am Oldtimer Cafe hab ich im ganzen Leben noch nicht auf einem Haufen gesehen.

Das unglaubliche Zeus-High-Tech Gespann. Nicht mein Fall, aber ganz sicher eine Fahrmaschine par excelance. Wäre das richtige Fahrzeug, um mal eben die 700 km zum Freund abzureissen - meint Gitti.

Dieser gelbe Bolide trägt eindeutig die Handschrift von HU. Ein Gespann wie aus dem vollen gefräst und unbedingt gut für eine kleine Weltreise.

Klaus von den Mandelner MZ-Freunden berichtet von seinen Dienstfahrten als Mitglied des Forenbeirats von MZ: In dieser Eigenschaft fährt er so mal eben an einem Tag von Mandeln nach Zschopau und zurück: Lächerliche 900 km.

Ein wenig Werbung für die MZ-Freunde Mandeln kann nicht schaden.

Arno Deukers Dieselumbau ist bereits akustisch unverwechselbar.

Egon führt eine kleine Gruppe zu einer Ausfahrt ins Knüllgebirge, während eine zweite, grössere, Gruppe eine Vogelsbergrunde dreht.

Ah ja, das Tagestreffen der MZ-Freunde Mandeln steht auch kurz bevor - leider parallel zum MZ-Forumstreffen in Sosa. Wenn Sosa nicht klappt, hab ich auf jeden Fall einen top Alternative.

Eines der Gespanne von Klaus aus Mandeln - allerdings das einzige mit Bing-Vergaser. Soll aber nur als Negativbeispiel dienen, so als Anti-Bing-Demonstration.

Jürgen mit der kleinen ES kommt etwas später als geplant: Vorher musste noch ein defekter NTBA im Telekomshop besorgt werden: Opfer des gestrigen Gewitters. Klar, ohne Telefon und Internet bist Du heute verloren.

Das ist Achim "Trabbimotorrads" ETZ-Gespann. Wir lernen, dass der leicht verwarzte Motor durchaus einen tiefen Sinn hat: Die Kühlfläche vergrössert sich durch Dreck und Oxidation erheblich und verlängert die Lebensdauer des Motors beträchtlich. Nur so waren die bisherigen 78.000 km möglich.

Andreas aus dem Kahlen Grunde mit seiner Enfield - einem Motorrad, dass seine liebe Gattin abgrundtief hasst. Völlig unverständlich, wie kann sie nur. Ist zwar nicht das perfekte Frauenmotorrad, so schlimm aber doch auch nicht. Ich persönlich hätte Andreas heute zwar lieber auf seinem Izh-Gespann gesehen, aber in diesem Punkt komme ich noch auf meine Kosten.

Uwe aus Nordhessen hat die Solo-TS von Andreas gekauft und zu einen Gespann umgebaut - nachdem Andreas vorher aus dem Gespann eine Solo-Maschine gemacht hat.

"Du wollen Rose kaufen?" Achim verschenkt diese wunderbaren Nachfertigungen der ES-Deckelverschraubungen. Jürgen ist begeistert - kann er doch endlich die Flügelmuttern und Sechskantschrauben gegen richtige Teile tauschen. Aus solchen Gründen hat Achim zu recht und verdient die Auszeichnung als "User des Monats" im MZ-Forum erhalten.

W650 an allen Ecken und Enden, fast wie ein kleines W-Treffen. Die schönste dabei ist für mich dieser Cafe-Racer Umbau von PeWe aus dem Main-Kinzig-Kreis.

Winniemädchen geniesst die Ruhe des leeren Platzes und ist versunken in ihr Buch.

Überraschend komme ich doch zu meiner Begegnung mit einer Izh: Ein Jupiter-Gespann aus Darmstadt von Roger. Dummerweise zickt das Russenmädel ein wenig und läuft nur auf einem Zylinder. So beginnt eine grössere Schrauberaktion, bei der sich alles um Zündfunken, Isolierscheiben und Unterbecherabstände dreht. Mein Hinweis auf einen MZ-B-Umbau wird dennoch mit Verachtung gestraft. Puristen!

Ein bisschen verbaut ist die Jupiter als Gespann aber schon: Bereits das Entfernen des rechten Motordeckels gestaltet sich als kniffelig. Jetzt wird aber Achims Werkzeug gebraucht und die Welt ist wieder in Ordnung. Erneut bringe ich eine MZ-B-Anlage ins Spiel und die Reaktion klingt nicht mehr ganz so ablehnend. Als aber später die Reparatur erfolgreich abgeschlossen wird, ist das Thema MZ-B schon wieder vom Tisch. Aber wartet nur ab, die nächste Elektropanne kommt bestimmt.

Die Gruppe um Egon kehrt von der Fahrt ins Knüllgebirge zurück. Die Teilnehmer sind begeistert von der Fahrt - zu recht, denn die Route ist in der Tat von besonderem Reiz.

Ein in Deutschland seltener Seitenwagen im Bus-Look erscheint. Für meinen Geschmack aber an der falschen Maschine: So etwas gehört an eine 650 Panther. Dieser hier hängt jedoch an einer Zündapp KS 601, einem grünen Elefanten.

Wunderschöner 750er Laverda Twin. Warte auf die Abfahrt der Maschine, um den Klang zu geniessen und werde nicht enttäuscht.

Mittlerweile sind alle Teilnehmer der Touren wieder zurück und der Platz ist richtig voll. So gut besucht habe ich bisher noch kein Dreiradlertreffen erlebt. Sehr schön.

Einige Besucher des Treffens haben ihre Hunde mitgebracht. Gefällt mir, Hund im Seitenwagen hat was.

So ein kleiner Wuschelwudel würde selbst in meinen engen Velorex passen.

Mit dem coolen Labrador von Winniemädchen und Dingo freunde ich mich ein wenig an.

Auch cool: Boule spielen auf einem Motorradtreffen passt zu Dieselfahrer Arno.

Gegen 18:30 muss ich das Treffen leider verlassen und mache mich auf den endlosen Heimweg nach Mücke. Beschliesse aber, am nächsten Morgen wieder zu kommen und noch ein paar Stunden bei den Dreiradlern zu verbringen. Werde dann das ES 250-1 Gespann nehmen.

Es geht weiter: Noch ein Besuch auf dem Treffen am Sonntag.

Weil's so schön war, gehts am Sonntag Morgen nochmal auf die Herrchenhainer Höhe zum Treffen. Um Punkt 7:00, exakt mit dem Schlag der Nieder-Ohmener Kirchturmsuhr, springt mein Eisenschwein an und wir tuckern durch den Vogelsberg. Schöner Morgen, etwas kühl, Morgennebel hängt über den Wäldern und kein Mensch auf der Gasse. Die ersten 25 km sehe ich keinen Menschen, kein fahrendes Auto, nur frühe Vögel und in den Dörfern ein paar Katzen.

So sehen die Vogelsberger Strassen zwischen 7:00 und 8:00 aus. Bis zum Oldtimer Cafe überholen mich 2 PKW und 3 kommen mir entgegen. Niemand hetzt mein kleines Gespann vor sich her, niemand wird von unserem lahmen Tempo genervt. Die frühe Stunde hat wirklich was.

Am Oldtimer Cafe jedoch sind schon alle Teilnehmer wach und aus den Zelten gekrochen, auch einige mir bekannte Langschläfer. Die Damen und Herren Gespannfahrer werden doch auf ihre alten Tage nicht noch solide werden?

Der arme Spaziergänger muss die beiden Hunde ausführen und schleicht quasi blind und verschlafen am Heerlager der Dreiradler vorbei.

Trabbimotorrad Achim ist um diese Zeit noch ein wenig mädchenhaft und redet von fehlender Schminke und unfrisiertem Haupthaar. Versuche ihn davon zu überzeugen, dass wahre Schönheit von innen kommt. Die Antwort darauf bleibt aus Rücksicht auf mitlesende Sensibelchen zensiert.

Harry baut sein provisorisches Nachtlager genauso schnell ab, wie es gestern aufgebaut wurde. Zum Glück gab es weder Regen noch Sturm, sonst hätte die Sache ungemütlich werden können.

Frühstück im Freien, british oder continetal, ganz nach Wunsch.

Maskottchen auf dem Pan-Gespann vom Schrat.

Egon hätte ich eigentlich noch im Schlafsack vermutet, aber da liege ich völlig falsch.

Kennzeichen RE - aus meiner alten Heimat Recklinghausen. Die Truppe mit Solo- und Gespann BMW's ist bereits beim Abbau.

Hier hat jemand absolut keine Lust darauf, sein Zelt abzubauen und alles auf der Vmax zu verpacken. Was solls, keep cool, niemand wird hier getrieben.

Dieses HU-Gespann mit dem BMW Boxer wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Reise durch Rumänien unbeschadet überstehen. Ob das ein "normales" Gespann auch schafft? Zweifel sind angebracht.

Na sowas: Gestern war der Kleine noch stinkfreundlich, und heute giftet er mich an. Hunde können auch Morgenmuffel sein.

Noch ein paar ruhige Gespräche, dazu ein Käffchen, dann kann man so langsam an den Aufbruch denken.

Ab nach Gütersloh! Nattes macht sich und die W startklar.

Jules und Viv starten durch, bis auf die Insel haben sie aber auch einiges vor sich. Leider wird in Belgien die Kette der Suzi reissen.

Alles fertig verladen, jetzt ab aufs gelbe HU-Gespann und dann Richtung Norden.

Fast fertig! Möge die HEOS-KTM Roll pannenfrei ins Schwabenland bringen.

Spannend, mit Arno über seinen Dieselumbau zu diskutieren. Egon muss natürlich gleich wieder übertreiben und bringt 3- und 4-Zylinder-Selbstzünder ins Gespräch.

Am Cromwell-Helm und der klassischen Brille erkenne ich, dass Mecki seine Klamotten hier abgelegt hat.

Zwei Dieselkräder auf einem Treffen sind schon selten. Aus lauter Vergnügen werden die beiden gleich ein paar Kilometer zusammen tuckern - auch wenn sie eigentlich nicht die gleiche Richtung haben.

Eine Abordnung der Büdinger Gespannfreunde erscheint mit MZ-, BMW- und Honda-Gespannen. An der MZ erkenne ich meinen alten Telefix-Gabelstabi wieder.

Immer wieder zu beobachten: Kinder lieben es, im Gespann gefahren zu werden.

Arno verpackt die letzten Utensilien in die Diesel-Emme und Georg programmiert das Navi an Meckies Dampfer.

Ein paar "normale" Besucher des Oldtimer Cafe laufen ein. Das heisst, es muss schon gegen Mittag sein. Die Zeit verrinnt hier wie nix. Die schöne Regina hier gehört doch wahrhaftig Ernst R. aus der Nachbargemeinde.

Gleich zwei dieser wunderschönen Rickman-Kawas aus den 70er Jahren tauchen auf. Herrliche Optik, fantastischer Klang. Träume meiner Jugendzeit. Aber ehrlich: Heute ziehe ich meine Ostböcke vor.

Rginafahrer Ernst wird von Egon und mir sofort mit Mecki zusammen gebracht. Schliesslich ist Mecki seit Jahrzehnten Mitglied im Horex-Club.

Jetzt aber wirklich los, sonst verliert das Navi mangels Spannung seine Programmierung. Mecki und Roll von der Südwest-Truppe sind bereit.

Arno Deuker fährt aus Symphatie und Diesel-Solidarität ein Stückchen mit.

Die SR500 im BSA-Look wartet mit bullerndem Motor. Looks very british.

Als letzter aus der Südwest-Truppe ist Achim mit dem ETZ-Gespann startklar. Vorher hat mir die gute Seele noch 2 Pakete mit Maultaschen und 4 Rändelschrauben für die Seitendeckel meiner ES gegeben. Geschenkt, nicht verkauft! Wie kann ich dass nur wieder gutmachen?

Schon gestern fiel auf, dass Gitti so wenig motorradmässig aussieht. Und wo ist ihr SR500-Gespann? Die Lösung: Gitti ist mit dem Auto hier, aber im Kofferraum liegt ein frisch überholter Motor für die SR. Also eigentlich doch fast ein Motorrad.

War schon klar: Ewig kann man die Lustlosigkeit auf den Zeltabbau nicht pflegen. Pewibro hat sich also doch aufgerafft. Und so schlimm war's doch nicht, oder?

Diese beiden haben hier ein Treffen der Superlative aufgezogen, für mich das schönste Treffen des Forums bisher. Da verblassen die kleinen Querelen im Vorfeld völlig. Dank an euch, Regina und Hauni. Und bitte weitermachen.

Nur wegen der Maultaschen von Achim im Seitenwagen muss ich gegen 13:00 aufbrechen. Diesmal gehts ohne grossen Umweg heim, den Maultaschen darf schliesslich nichts passieren. Insgesamt war das ein Wochenende nach meinem Geschmack.

Ach ja: Auf den Linsen fremder Kameras bin ich auch das eine oder andere mal aufgetaucht und hier sind ein paar Beispiele davon.

Meist bin ich ein unauffälliger Fotograf und man sagt mir sogar nach, dass ich mit meiner Tarnkappe oftmals gar nicht zu sehen bin. Eine praktische Sache, aber irgendwie gelange ich ab und an doch vor eine fremde Linse.

Egon versucht, seinen Rotax mit dem neuen DelOrto Vergaser zu starten und die Maschine tut sich richtig schwer. Bei aller Voreingenommenheit gegenüber DelOrto: Das kann man dem Vergaser nicht anhängen. Da stimmt was anderes nicht.

Harry klinkt sich aus dem Dreier-Gespräch mit dem Schrat und mir aus. Hatten auch nichts wirklich wichtiges zu bequatschen.

Während das Izh Jupiter Gespann schon leicht herum zickt, diskutiere ich mit Roll über seine HEOS-KTM Maschinen.

Die Zündanlage der Izh ist jetzt bereits zerlegt und es beginnt die konstruktive Phase des Wiederaufbaus.

 

Schwindelfahrt um den Knüll herum

Nachdem das geplante Mitteldeutschlandtreffen gestern am Point Alpha wegen zu starker Niederschläge ausgefallen war, musste natürlich eine Sonntag Morgen Fahrt sein. Das Wetter ist wesentlich besser, es sieht überhaupt nicht nach Regen aus. Nachdem ich brav meinen 1-stündigen Morgenspaziergang absolviert habe, gehts also aufs Gespann. Aber: Der Wetterumschwung macht mir ziemlich zu schaffen und deshalb wird das heute eine Schwindelfahrt um den Knüll herum.

Schon beim Aufstehen und dem nachfolgenden Spaziergang spüre ich die Schwindelneigung. Naja, ist mir ja nicht ganz neu und vom Fahren abhalten kann mich das auch nicht. Die Sonne scheint, es ist ein wenig wärmer als gestern, wenngleich nicht wirklich warm. Die ersten Kilometer ist noch alles recht angenehm, aber dann wirds in den Waldgebieten doch empfindlich kalt. Sobald die Sonne mal zwischen den Wolken hervorkommt, ist’s dann wieder angenehm. Und so geht das die ganze Fahrt, und dieses Wechselbad verstärkt die Schwindelei ordentlich.

Auf dem Hochplateau bei Arnshain ist nicht nur die Sicht sehr gut, hier wärmt auch die Sonne sehr schön. Nachdem die letzten Kilometer durch dunklen und kühlen Wald führten, kommt die erste Pause hier gerade recht.

In Immichenhain bei Ottrau fahre mal wieder zur alten Klosterkirche im Hofgut. Während die Kirche schön renoviert ist und auch für Gottesdienste genutzt wird .......

..... ist der Klosterteil des Gebäudes doch arg baufällig, wenngleich architektonisch sehr schön.

Weder aussen noch innen ist das Kloster renoviert. Vermute, das Gebäude ist im Privatbesitz und die Kosten zur Renovierung sind zu hoch. Schade.

Die Reste des alten Klostergartens. Ein paar Gänse und Truthähne werden hier noch gehalten. Es gehört aber nicht viel Fantasie dazu, sich in diesem Garten die Nonnen (oder waren es Mönche?) beim Anbau der Küchenkräuter vorzustellen.

Am Rande des Knüllgebirges wird der Schwindel so stark, dass ich lieber grossräumig über die Schwalm die Rückfahrt antrete. Jetzt bin ich wieder bei Arnshain, allerdings aus anderer Richtung, und habe das schöne Antrifttal zu Füssen.

Letzter Stop am hübschen Kirtorfer Rathaus. Jetzt über Ehringshausen und Gemünden zurück in die heimische Werkstatt. Obwohl ... der Schwindel hat wieder etwas nachgelassen, eine kleine Runde könnte ich noch .....

 

Eichy’s böse Saat

So ein Osterwochenende gabs schon viele Jahre nicht: Von Freitag bis Montag bestes Frühlingswetter. Sonntag abend schaue ich so in die Karte nach einem guten Ziel und eine Eingebung sagt mir: „Fahre nach Mittelkalbach.“ OK, Mittelkalbach liegt wunderschön an der Nahtstelle von Rhön und Main-Kinzig-Kreis, aber was soll ich in diesem Nest? Und dann wirds mir klar: In Mittelkalbach gibts den nächsten Royal Enfield Händler. Und noch etwas wird mir klar: Sie ist aufgegangen, Eichy’s böse Saat.

Ja, es kann nur Eichy’s böse Saat sein. Der hat mich neulich bei Egons Gartenfräsetreffen zu einer Probefahrt mit seiner 500 Enfield gezwungen, und seitdem bin ich nicht mehr derselbe. Der geplante Kauf eines Russengespanns wurde abgesagt und ich lese täglich im Enfield-Forum. Und jetzt fahr ich nach Mittelkalbach zum Enfield-Händler. Natürlich nur, um zu gucken. Kaufen ist zum Glück am Feiertag nicht möglich. Aber natürlich ist auch die Strecke nach Mittelkalbach sehr angenehm und ideal für meinen kleinen MZ Maschinen. Bereits um 8:30 wird gestartet, aber bis ich getankt und Luft aufgefüllt habe ist es dann doch fast 9:00.

Durch die kühlen Wälder des Feldatals gehts zunächst in den Köddinger Forst. Nur ein wenig weiter passiere ich die Schwalmquelle. Wahnsinn, wie schnell hier in den letzten Tagen das Grün zugenommen hat.

Über das Lautertal dann weiter bis an dieses Tal bei Stockhausen. Als ich kurz anhalte, tuckert eine TS 250 mit schwerem Gepäck vorbei. Wieder eine MZ getroffen, ohne auf einen Plausch angehalten zu haben. Ärgerlich!

Hosenfeld, Hauswurz und Rommerz sind die nächsten Stationen. Eine sehr schöne Waldstrecke fast ohne Verkehr, schon sehr „rhönig“. In Rommerz schaue ich mir das K&S Bergwerk mit der gewaltigen Salzhalde an. Diesen Berg siehst Du immer wieder, auch wenn Du schon 100 km weiter weg bist. Wie ein Leuchtturm weisst er dir die Richtung.

Noch schnell durch Neuhof und dann sinds nur noch 5 km bis Mittelkalbach. Bin ja nicht zum ersten mal hier und weiss noch sehr gut, wo der Motorradhändler seinen Laden hat.

In den Schaufenstern jede Menge Royal Enfields, leider durch die Glasscheibe nur verschwommen zu sehen. Die 500er im Scrambler-Look hat es mir besonders angetan. Die als 350er, dass wäre meine Traum-Enfield. Aber ich befürchte, dass 350er nicht mehr neu zu bekommen sind.

Selbst die Standard 500er ist von augesuchter Schönheit. Immerhin schaffe ich es, die Enfield und mich selber fotografisch zu vereinen. Den nächsten Besuch in Mittelkalbach werde ich bei geöffnetem Geschäft machen. Der Virus sitzt!

Eine kleine Sensation im Laden ist die NSU Bison: Ein Eigenbau mit dem 2 Liter Zylinder eines Panzermotors. Ist wohl der grösste gebaute Einzylinder, und der Erbauer stammt aus Fulda, was ja quasi um die Ecke liegt.

Ein paar Kilometer fahre ich jetzt Richtung Bayrische Rhön, hier bei Veitsteinbach, dessen Name schon sehr bayrisch klingt. Aber dann drifte ich ab mit grober Richtung Schlüchtern und Flieden.

Nun befinde ich mich im Main-Kinzig-Kreis auf kleinsten Strässchen bei Haidt und Hof.

Nabu-Naturschutzteich zwischen Hintersteinau und Ürzell.

Und nochmal Wasser: Der Obermooser Teich zeigt mir, dass ich mich wieder im heimischen Vogelsberg befinde. Wenn ich schon mal hier bin, ist ein Besuch im Oldtimer Cafe Pflicht.

Mein erster Besuch in diesem Jahr hier. Wie erwartet ist es ordentlich voll, aber ich treffe keinen Bekannten. Auch nur wenig interessante Motorräder, aber diese Triumph Thruxton ist eine. Sonst verdächtig viele BMW’s.

Zum Glück entdecke ich im Hinterhof des Cafes noch diese Moto Guzzi Falcone, das versöhnt mich wieder ein wenig. Sonst war’s nämlich ein langweilger Besuch im OTC. Also weiter.

Über Schotten und Altenhain zirkle ich das Gespann nach Hause. Für die 250 km habe ich heute 5 Stunden gebraucht – das war blanke Blümchenpflückerei. Aber so soll es sein.

 

Westerwald und Taunus

Diese Woche habe ich dienstlich in England verbracht, genauer, in Kent, dem grünen Garten der Insel. Sehr schön, aber natürlich 100% ohne Motorrad. Schöne englische Motorräder gabs auch keine zu sehen, aber dafür ein paar schöne Engländerinnen. Jedenfalls gibts in Sachen Krad ordentlich Nachholbedarf, und den kann ich am Karfreitag gut decken. Schönes Wetter ist angesagt und daher bollert der Rotax um 9:00 bereits los und es heisst: Auf in Richtung Westerwald und Taunus.

Um 9:00 scheint bereits die Sonne, es ist klar und relativ warm. Hab dennoch nochmal die Thermounterhose angezogen, aber das ist nur während der ersten beiden Stunden angenehm. Dann wirds recht schnell zu warm dafür. Aber OK, kann man ja ausziehen und im Boot ist genug Platz dafür. Ziemlich schnell merke ich aber, dass heute mal wieder so ein Gespann-Unsicherheitstag ist. So richtig gut laufen besonders die Rechtskurven nicht. Mist, denn so allmählich müsste ichs doch gelernt haben. Aber das scheint mir eine Kreislaufsache zu sein: Ist der Blutdruck im Keller, wird der Fahrstil etwas unsicher. Und dann verrutscht noch ständig mein Tankrucksack! Der Klettverschluss hinten am Tank hält nicht mehr und ich muss den Klebestreifen alle paar Kilometer neu anpapschen. Das nervt und da muss ich mir  noch was Vernünftiges einfallen lassen. Aber man erkennt schon: Das ist nicht wirklich mein Tag heute, und so wird das auch keine allzu lange Tour: Nach 250 km laufe ich pünkltich zum Kaffee wieder in Mücke ein.

Flott gehts durch die Rabenau und bis an die Lahn bei Rutteshausen. Hier muss zum ersten mal der Tankrucksack neu befestigt werden - und nicht zum letzten mal für heute.

Bis Ehringshausen im Lahn-Dill-Kreis immer weiter Richtung Westen. Hier bin ich in Sicht- und Hörweite der A45.

Kurz vor Greifenstein, dem Ort mit der herrlichen Burgruine, biege ich ab in Richtung Westerwald. Werde über Beilstein und Driedorf fahren.

Hinter Driedorf stosse ich auf die stark befahrene B255. Das ist nix für mich und so wird gewendet und ich nehme Richtung auf die Krombach-Talsperre. Nahe der Bundesstrasse ein Blick auf den Sender Dünsberg, den ich aus dieser Perspektive noch nie gesehen habe. Oder sollte es sich um einen ganz anderen Sendeturm handeln?

Netter Ort, die Krombach-Talsperre. Und um diese Zeit noch wenig los auf dem Wasser. Der Campingplatz jedoch ist schon ziemlich ausgebucht und zeigt die typischen Camping-Gesichter, bekannt aus Film, Funk und Fernsehen.

Hier treffe ich einen älteren Chopperfahrer aus dem Taunus - aber halt, von wegen älter: Der Typ dürfte mein Alter haben! Egal, wir quatschen jedenfalls so ein halbes Stündchen sehr angenehm. Seine 800er Trude ist ein schönes Motorrad, aber doch irgendwie ein Eisenhaufen. Der Typ ist eigentlich mit einer Gruppe Motorradfahrer aus WKW hier verabredet, aber den Chopper Freunden Lahn ist wohl irgendwas dazwischen gekommen.

Langsam verlasse ich den Westerwald und ziehe in Richtung Taunus. Weilburg soll mal erstes Ziel hier sein. Aber zunächst heisst es wieder, den vermaledeiten Tankrucksack zu befestigen.

Von Weilburg nach Weilmünster durch Ernsthausen, mittlerweile der dritte Ort dieses Namens in Hessen.

Hier bin ich bereits wieder an den Ausläufern des Taunus und halte wieder auf den Lahn-Dill-Kreis zu. Bei Niederquembach gibts einen Kitcat-Riegel mit isotonischem Getränk an diesem schönen Feldschuppen.

Zwischen Ober- und Niederwetz kommt mir ein schwarzen Gespann entgegen. Velorex-Seitenwagen, grosser Tank, Einzylinder - das ist doch wahrhaftig ein MZ-Rotax-Gespann. Wir grüssen beide heftig, aber in dem Kurvengeschlängel schafft es keiner von uns, anzuhalten. Eigentlich ein Frevel, wenn man schon mal ein MZ-Gespann trifft. War eine FUN mit LDK-Kennzeichen.

Nach Westerwald und Taunus erscheint mir die Wetterau heute besonders langweilig: Eben wie ein Pizzablech und jede Menge Acker- und Wiesenflächen. Aber dafür mal wieder guter Strassenbelag.

Noch schnell in Laubach am Cafe angehalten und ein nettes Kuchentablett in den Seitenwagen gepackt, dann nehme ich die letzten 25 km unter die Pneus.

Letzter Halt bei Ruppertenrod, bereits wieder im Vogelsberg. Jetzt beginnen selbst in dieser kühlen Region (Hessisch-Sibirien) die ersten Pflanzen zu blühen.

 

Auftakt 2009: Antrifttal und Kellerwald

Die erste Rotax-Gespann Ausfahrt des Jahres 2009 habe ich auf einen Wochentag gelegt: Resturlaub am Dienstag, den 17. März. Soll heute trocken bleiben, bei nur 20 % Regenwahrscheinlichkeit ist das eine fast sichere Bank. Es soll eine Art Scout-Tour werden, um bereits jetzt zukünftige Strecken für die Wiederentdeckung der Langsamkeit auszusuchen: Kellerwald und Antrifttal: Strecken für Jawa und Junak.

Womöglich versteht mich niemand, aber ich freue mich jetzt schon gewaltig auf die Fahrten mit der kleinen Jawa 175 und der Junak 350. Insbesondere die Jawa mit ihren 9,6 PS reisst natürlich keine Bäume aus, aber für das Tuckern durch hessische Mittelgebirge verspreche ich mir enormen Fahrspass. Blümchenpflücken in Reinkultur, die Wiederentdeckung der Langsamkeit, kein landschaftliches Highlight wird mir bei diesem Tempo entgehen. Der Schall des sonoren Zweitakters wird sich zwischen den Anhöhen und in den tiefen Wäldern brechen und allem Getier mitteilen: Hier kommt ein Ostbock.
Und eine solche Jawa/Junak-Route fahre ich heute mit dem Rotax-Gespann. Damit ist die Entdeckung der Langsamkeit zwar nicht möglich, denn der Rotax reizt eher zum Drehen, Runterschalten und Beschleunigen. Aber hier greift meine ausgeprägte Vorstellungskraft und vor dem geistigen Auge verwandelt sich das Titanic-Silber der MZ ins dunkle Rot der Jawa oder ins Parkbank-Grün der Junak.

 

Starte um Punkt 10:00 und fahre ohne Pause bis in den Kellerwald. Immerhin 60 km, und das ist sehr viel für meine Pennälerblase. Erst kurz vor Dodenhausen biege ich zur Pinkelpause ab.

Das sind die Strassen für Jawa und Junak, oder auch für meine TS 250/1. Obwohl diese Strasse hier ungewöhnlich breit und gut erhalten ist. Die meisten Strässchen hier sehen eher so aus, als würden sie in Tschechien oder Polen liegen. Passt also.

Auch diese verlassene Behausung mit den beiden grossen Kolkraben auf dem Dach vermittelt perfektes Ostblock-Feeling.

Nach über 200 km komme ich zurück und schaue kurz in Egons Schrauberhalle rein. Hier tun sich seit 14 Tagen sehr seltsame Dinge.

Bauherr Egon erläutert seine Pläne zum Umbau der Schrauberhalle. Alles ist mit Baumaterialien zugestellt, komme kaum an mein gutes altes Eisenschwein heran.

Es soll ein kleiner Nebenraum als Sommerküche entstehen, in dem auch mal Feldbetten für Schraubergäste aufgebaut werden können. Das Gartenfräsentreffen wirft seine Schatten voraus. Ansonsten herrscht hier noch das Chaos.Hier dagegen ist aus dem Chaos bereits eine neue Ordnung entstanden. Eine abgetrennte Werkstatt, beheizbar und unglaublich geordnet und systematisch. Besucher des 1. Mücker Schraubertreffens werden sich die Augen reiben und kaum glauben, was sie hier sehen. Und das ist erst der Anfang.