Die erste Rotax-Gespann Ausfahrt des Jahres 2009 habe ich auf einen Wochentag gelegt: Resturlaub am Dienstag, den 17. März. Soll heute trocken bleiben, bei nur 20 % Regenwahrscheinlichkeit ist das eine fast sichere Bank. Es soll eine Art Scout-Tour werden, um bereits jetzt zukünftige Strecken für die Wiederentdeckung der Langsamkeit auszusuchen: Kellerwald und Antrifttal: Strecken für Jawa und Junak.
Womöglich versteht mich niemand, aber ich freue mich jetzt schon gewaltig auf die Fahrten mit der kleinen Jawa 175 und der Junak 350. Insbesondere die Jawa mit ihren 9,6 PS reisst natürlich keine Bäume aus, aber für das Tuckern durch hessische Mittelgebirge verspreche ich mir enormen Fahrspass. Blümchenpflücken in Reinkultur, die Wiederentdeckung der Langsamkeit, kein landschaftliches Highlight wird mir bei diesem Tempo entgehen. Der Schall des sonoren Zweitakters wird sich zwischen den Anhöhen und in den tiefen Wäldern brechen und allem Getier mitteilen: Hier kommt ein Ostbock.
Und eine solche Jawa/Junak-Route fahre ich heute mit dem Rotax-Gespann. Damit ist die Entdeckung der Langsamkeit zwar nicht möglich, denn der Rotax reizt eher zum Drehen, Runterschalten und Beschleunigen. Aber hier greift meine ausgeprägte Vorstellungskraft und vor dem geistigen Auge verwandelt sich das Titanic-Silber der MZ ins dunkle Rot der Jawa oder ins Parkbank-Grün der Junak.