MZ-Forumtreffen 2009 in Heiligenstadt: Der Samstag

In der Nacht zum Samstag kommt auch der Regen, und zwar sehr stark. In anderen Landesteilen gab es wohl Katastrophenalarm, doch so schlimm war es in Franken nicht. Aber der Regen war nicht ohne und ich befürchte, dass mein Zelt keine weitere Stunde dicht gehalten hätte. Aber es hört rechtzeitig auf und meine Ausrüstung und ich bleiben trocken.
Später erlebt das Heerlager eine kulturelle Einlage: Musik und Gesang! Es beginnt mit Arbeiterliedern und sozialistischem Liedgut, gefolgt von Rock-Klassikern wie „Born to be wild“ und „Hey Joe“. Krönung des ganzen ist aber eine ungekürzte, wenn nicht gar verlängerte Version des bedeutenden deutschen Werkes „Ich möchte ein Eisbär sein“ – ein Relikt der Neuen Deutschen Welle. Wunderbar, und ich habe gelernt, dass Eisbären niemals weinen. Aber ernsthaft: Gesang und Gitarrenspiel waren gar nicht schlecht – eigentlich sogar richtig gut. Repekt, Herb!

Auch am Samstag Morgen bin ich früh auf den Beinen, es ist noch nicht einmal 6:00. Die Reste des gestrigen Feuers glimmen noch immer und verbreiten sogar ein wenig Wärme - und das tut not: Es ist ordentlich kalt. Mir recht, nur nicht mehr die Höllenhitze vom Wochenanfang.

Die Dusche habe ich für mich alleine und auch danach ist noch kein menschliches Leben auf dem Zeltplatz erwacht.

Stop, nicht ganz: Shadow-Witch Gabi ist ebenfalls frisch geduscht und gekämmt und geniesst in bester Laune die Morgenzigarette.

Optisch nicht ganz so frisch wirkt Knut. Sollte er der wahre Morgenmuffel sein, und nicht Muffel Uwe? Denn eigentlich wurde dem in Russland der Name "Muffel" verpasst - aufgrund einer unbestrittenen morgendlichen Sprödigkeit.

Überraschenderweise gelingt es aber gerade Knut, den GPRS-Stick von Gabis Laptop zum Leben zu erwecken und damit eine Verbindung ins Internet herzustellen. Gabi postet direkt ins Forum und danach dürfen wir die Hymne des Honda-Boards hören: Country & Western mit Hondatexten. Angeblich soll auch für uns MZler ein eigener Song entstehen: Der Zweitakt-Blues.

Das Frühstück ist angerichtet - wie jeden Morgen früher als angekündigt und in gewohnter 4-Sterne Qualität. Ckone ist mit der Tula direkt vors Büfet gefahren - ich glaube, solche Touren sind die wahre Bestimmung der Tula.

Überraschung: NrZwo hat es doch geschafft, zwar nicht mit MZ, sondern mit Dose. Aber die Hauptsache ist, dass er gekommen ist.

Das ist er: Der legendäre Manta von Renate. Ein sehr schönes Auto, schon fast ein wenig überirdisch schön. Ach ja: Falls der Name Renate nicht stimmt: Diese Information stammt von Gabi, der Frau mit dem unglaublichen Namensgedächtnis.

Wegen des nächtlichen Regens wurden besonders wertvolle und schöne Maschinen im Rotkreuz-Zelt untergestellt. Mancher Spätankömmlig hat auch auf den Zeltaufbau verzichtet und auf der Ladefläche seines Gespanns geschlafen - so wie Ringo. Und trotz des Kennzeichens OSL ist Ringo quasi mein Nachbar: Er lebt und arbeitet in Rechtenbach bei Giessen.

Die sparsamen Schwaben haben doch wahrhaftig eigenes Bier mitgebracht! Unfassbar, Bier nach Franken zu importieren. Das ist schlimmer, als Eulen nach Athen zu tragen. Und an die Qualität des heimischen Kanone-Bieres kann das Stuttgarter Bier niemals herankommen.

Schaue mir Fränky's Werkstatt-Gespann mit den Zargesboxen etwas genauer an. Gut gelungen, und so etwas fehlt mir noch. Eine TS habe ich noch im hintersten Winkel der Scheune stehen und ein Seitenwagenrahmen sollte sich finden lassen - am besten ein Velorex-Rohrrahmen.

Wer seine Stiefel vor dem Zelt stehen liess, muss jetzt zusehen, wie sie bis Sonntag wieder trocken werden. Die Rotaxspiegel sind eine gute Möglichkeit dazu.

Im hintersten Winkel des Platzes haben sich die beiden Rollerfahrer niedergelassen. Im Vergleich zu Waldis Berliner Roller sieht man den beiden das harte Arbeitsleben in Chemnitz aber an. Habe leider nicht mitbekommen, wer die Fahrer sind.

Auf der Feuerstelle wird Holz nachgelegt und die am meisten fröstelnden finden sich hier ein. Nur Magsd macht die Kälte nichts aus: Er bleibt in kurzen Hosen und Motorradstiefeln. Der Bursche ist eben Nordkap-erprobt.

Wie schön: Axel ist gekommen, wenn auch nur als Tagesgast. Mit ihm plaudert es sich besonders angenehm. Dass er aber eigentlich den Tag hier mit Schrauben verbringen wird, ahnt Axel zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Mittlerweile hat Güsi seinen angekündigten Stand aufgebaut und der erfreut sich regen Zuspruches. Hoffe, es wurde viel bei ihm gekauft. Ich selbst gönne mir einen BVF 30N2-3 und ein paar Kleinigkeiten.

Die Skorpion von Colossos10 wurde notdürftig repariert und ist wieder einsatzbereit. Aber so kann das natürlich nicht bleiben!

Durch den Vergleich mit Axels TS und ein bisschen Diskussion darüber erkenne ich die Fehler an meiner neu aufgebauten TS. Am schwerwiegensten ist das falsche Rücklicht, da muss ich auf die Suche gehen. So wie hier muss eine TS aussehen!

 

Schraubi hat diese schöne Saxon Fun für Norbert, den Nörgelmod, besorgt. Als Dosenfahrer kann er jetzt damit an der Ausfahrt teilnehmen. Schickes Moped!

Neue Gesichter und Verstärkung in der Küche. Die Helfer werden heute bis in den späten Abend mehr als genug zu tun haben.

Jetzt finden die 3 geführten Ausfahrten statt und obwohl wunderbare Touren ausgesucht wurden, nehme ich nicht teil. Ich mag einfach keine Gruppenfahrten und so fahre ich in den Ort, tanke schon mal für morgen voll, besorge ein paar Kleinigkeiten und schaue mir nettes Fachwerk an.

Nach einem kleinen Rundgang durch Heiligenstadt fahre ich noch ein paar Kilometer durchs Umland. Die fränkische Schweiz ist schon eine tolle Gegend.

Zurück auf dem Platz finde ich eine kleine Menschentraube um den Audi der Taunuskäfer-Familie versammelt. Der hochelektronische Kombi hat sich selbst verriegelt, während der Schlüssel friedlich auf dem Fahrersitz lag. Keiner der anwesenden Foristi gibt zu, ein Auto knacken zu können.

Und so taucht der ADAC auf dem Platz auf. Nicht wegen einer MZ oder Tula, nein, wegen eines bayrischen Qualitätsproduktes. Der Mechaniker hat das Auto so schnell geöffnet, dass Trabbimotorrad Achim noch nicht mal vom Pinkeln zurück ist. Nach Standig Ovations und dem Vorzeigen der ADAC-Plus-Karte verlässt der Schandwagen den Platz wieder.

Bei den Südwestlern werde ich Zeuge einer grösseren Aktion. Es war ja bekannt, dass Eike Käfer einen Kurbelwellen-Simmerring öffentlich wechseln (lassen) wollte. Schauen wir uns das Spektakulum an.

Hmmh, Hinterrad und Antrieb müssen bei einem Wechsel des Kupplungsseitigen Simmerringes eigentlich nicht raus! Hier läuft etwas anderes! Und tatsächlich: Die Kette springt über, die Kettenradzähne zeigen in eine Richtung und das Antriebslager muss neu.

Wenn Achim, der Werkzeugmacher, dabei ist, wird nicht gehudelt. Also schön mit Wärme und ohne grosse Gewalt gearbeitet. So soll es sein.

Eike nutzt das Anwärmen des Lagerinnenringes zu einer meditativen Einlage: Ommmmmmm! Die schicke schwarze Mütze wird zu einem späteren Zeitpunkt verschwinden. Angeblich soll sie in Flammen aufgegangen sein. Hmmh.

Fränky's Werkstatt-Gespann ist die ideale Basis für solche Arbeiten. Bei einem Blick in die Ersatzteilecke sehe ich auch diverse Lager, ein Antriebslager war allerdings nicht dabei. Aber Güsi ist ja auf dem Platz.

Arbeiten an der MZ-Kette sind zwangsläufig immer mit richtiger Sauerei verbunden. So schön die Kettenschläuche auch sind: Wenn Du mal dran musst, ist die Schmiererei gross.

Einige hübsche Oldtimer-Emmen aus der Umgebung finden sich als Tagesgäste ein.

Q-Pilot Heiko nebst Tochter Lara treffen mit einem Tag Verspätung ein: Die perfekte und 100% zuverlässige Kuh hat sie im Stich gelassen. Ein richtiger und klarer Fehler konnte nicht gefunden werden: Vermutlich Kontakt- oder Masseprobleme. Wie bei einer alten Emme!

Unterschiedlicher können Tagesgäste nicht sein: Japanese-Junk, schicke ETS und ein Simson Moped.

Die zu 99,8% fertige Forumsemme FE1 zickt mit der Elektrik ein wenig rum. Axel nimmt sich der Sache an, aber er benötigt die Hilfe von E-Papst Lothar, um die Ursache zu beseitigen: Die Lima muss neu magnetisiert werden.

Duell der Kameras: Was fällt Wolfgang ein, mich einfach abzulichten? Noch nie was vom Recht aufs eigene Bild gehört? So nicht, alter Schwede, hier wird zurück geschossen.

Der Losverkau..., Stop, noch mal: Das Verschenken von Papierschnitzeln beginnt. Um 17:30 werden die Preise dazu .... verschenkt.

Gut geraten: So hätte es die ETZ schon geben sollen. Prima Arbeit von Steeled Daemon.

Unter Assistenz der Glücksfee Lara bringt Knut jede Menge Utensilien unter das Volk. Sehr begehrt waren die 25 ultimativ letzten MZ-Kultbücher, die 20 absolut letzten Blechschilder und die 100 unwiderruflich letzten Werkstattposter. Garantiert war aber, dass jeder etwas abbekam.

Norbert erläutert das weitere Vorgehen in Sachen Forumsemme und nutzt die Gelegenheit, einige mehrfach vorhandenen Teile in bester Auktionsmanier zu verschenken. Der Erlös wird die TÜV-Kosten decken.

Lorchen zwängt sich in den erkennbar zu engen Nierengurt. Scheinbar spenden die Händler diese Teile grundsätzlich in Säuglingsgrössen. Die Wirkung eines solch engen Gurtes kommt aber einer Lymphdrainage ziemlich nahe.

Gerade hat diese Truppe mit S-Maik, Ckone, Stegro, Lothar und Arnd (arni25) noch über den Zweck der geschenkten Hand diskutiert, da geschieht auf der linken Seite etwas, was noch faszinierender ist: Magsd erscheint endlich, um seinen Nordkap-Fotovortrag zu halten. Gerüchte sagen, dass Lampenfieber vor dem Auftritt für die Verzögerung gesorgt hat.

 

 

MZ-Forumtreffen 2009 in Heiligenstadt: Der Freitag

Wer mich kennt, weiss um meine mässige Campingerfahrung – und das Equipment ist auch eher am unteren Ende der Skala einzuordnen. Dennoch klappt alles und die Nacht zum Freitag ist angenehm und erholsam. Die Temperatur ist bereits am Abend ziemlich gefallen, so dass es im Zelt ausgesprochen erträglich ist. Und der morgige Tag soll auch deutlich kühler werden als die letzten Tage. Sehr gut, die Hitze macht mich malade – es kann also nur noch besser werden.
Mitten in der Nacht glaube ich doch tatsächlich, ein Waschbär schleicht um Zelt und Motorrad und räumt alles mögliche aus dem Boot heraus. War natürlich nix!

Die erholsame Nacht endet für mich bereits um 5:30 und ich begebe mich zum ersten praktischen Test der sanitären Anlagen. Hier auf der linken Seite bin ich aber falsch.

Ab auf die rechte Seite und dann unter die Dusche. Nach kurzer Zeit fliesst wunderbar warmes Wasser aus der Leitung. So soll es sein und so muss ein Tag für mich beginnen.

Nach erfolgreicher und erfreulicher Morgentoilette gehts auf einen Bummel über den noch dunkelen und recht leeren Platz. Schauen wir mal, was gestern abend noch so alles angekommen ist: Hier der Schwertransporter von Peter aus Enepetal. Wer genau hinsieht, erkennt die kleine TS im SEAT.

Und TS Jens aus Erxleben ist mit der gelben TS angekommen. Hab ich nicht mehr mitbekommen gestern abend.

Wie aus dem Laden: Eine rote ETZ hat sich in unmittelberer Nähe niedergelassen. Ein schönes Motorrad von Cbronson.

Es wird heller, die Sonne geht auf. Kein schlechtes Schauspiel! Mal sehen, wie die Frühstücksvorbereitungen verlaufen.

Sehr schön, die Küche ist geöffnet und hinter der Theke nicht nur Mantafahrerein Renate (Vorsicht, diese Namensinfo kommt von Shadow-Witch Gabi), sondern auch unsere Hexe. Und Kaffee ist auch schon fertig, lange vor den offiziellen 8:00. Trinken wir also erst mal 1-2 Tässchen.

Auch Schraubi ist bereits wieder da - unermüdlicher Einsatz im Dienste des Treffens und der Gäste. Seine Rotax mit dem Honda-Tank und der stufigen Sitzbank ist ihm übrigens ausgesprochen gut geraten.

Bevor das Frühstücksbüffet kommt, gehts noch mal kurz an die Aussichtsplattform. Beim Blick auf Heiligenstadt entdecke ich einen Fussweg dorthin ......

..... aber dieser steile Pfad ist nix für mich. Zwar sehr malerisch, aber viel zu steil für einen alten Motorradfahrer.

Das grüne Lastengespann von Matthew mit Kennzeichen WB. Auf meine (vielleicht etwas blöde) Frage, was das Kennzeichen bedeutet, erfahre ich es: West-Berlin. Hmmh, ja, ne. OK, ist also Wittenberg.

Mittlerweile ist es aufgebaut, das fränkische Frühstücksbüffet. Frische Brötchen, Wurst, Käse, Marmelade, ja, selbst Kuchen wird aufgefahren. Unglaublich. Ich vergebe 4 Sterne!

Unsere Hexe Gabi, auch als Shadow-Witch bekannt, geniesst das Frühstück mit Mueboe. Was Gabi allerdings überhaupt nicht drauf hat, sind Namen! Ich heisse bei ihr Hanni und die Information, dass die einheimische Mantafahrererin Renate heissen soll, dürfte auch mit Vorsicht zu geniessen sein. Habt ihr eigentlich gewusst, dass Mueboe in der Lage ist, das Geräusch jeder fallenden Emme täuschend echt zu immitieren? Skorpion stürzt auf feuchtem Gras, TS250 fällt in trockenen Sand oder ETZ schrappt auf dem Asphalt - kann er alles.

Wolfgang ist nur kurz nach mir aufgestanden und geniesst ebenso wie ich das liebevolle Frühstück. Vom Nachbartisch dringen gerade die mueboeschen Sturzimmitationen herüber, was aber nur kurz irritiert.

Achim taucht am Frühstücksbüffet auf - allerdings wesentlich schweigsamer als ich ihn sonst kenne. Und richtig früh ist das jetzt auch nicht mehr. Da frage ich mich, wie Achim im Forum immer wieder vordere Plätze im Frühaufsteher-Thread erzielt. Ich behaupte, ein umgebauter Daimler-Roboter schreibt die Beiträge für Achim und der ist in Wahrheit ein Langschläfer.

Magsd beim Zelebrieren des "French Breakfast". Eindeutig: Wir haben es hier mit einem zwar jungen, aber dennoch erfahrenen und weltgewandten Manne zu tun.

Unglaublich: Verräterische Gestalten haben die fränkische Fahne auf den Kopf gehängt. Wer ist für diese verruchte Tat verantwortlich: Bayrische Besatzer, schwäbische Neider oder sächsische Fahnenhasser? Werden wir es je erfahren?

Peter hat mit Andreas Hilfe den Schwertransporter ausgeräumt und die kleine TS zusammengebaut. Es wird jedoch nicht das letzte mal sein, dass diese MZ Werkzeug spürt.

Nach dem offiziellen Frühstück lädt Wolfgang nahtlos zum 2. Frühstück. Nicht schlecht, das verspricht, ein richtig fauler, äh, ruhiger Tag zu werden. Setzen wir uns also und beobachten das Treiben auf dem Platz. Denn heute dürften etliche Besucher anreisen. Könnte sein, dass wir ein wenig wie Waldorf und Stadler aus der Muppet-Show rüberkommen.

Und wir bekommen etwas geboten: Das DPD-Fahrzeug kommt rückwärts auf den Platz geschossen, der Fahrer öffnet die Hecktür. Aber statt eines Paketes fliegt ein fertig zusammengebautes Zelt auf die Wiese. Dann kommt noch eine MZ Skorpion in Sonderlackierung dazu und Fahrer und Fahrzeug verschwinden wieder. Nach Feierabend taucht der Kollege wieder auf und nimmt ab da am Treffen teil. Starker Auftritt!

Wieder ein frischer Besucher, der mir aber irgendwie bekannt vorkommt. Aha, aus Bad Hersfeld, ehemaliger Russentreiber und Besucher des Vogelsberger Gespanntreffens. Alles klar: Grüss dich, MZ500HEF.

Mit der Rotax ist MZ500HEF unter Garantie besser bedient als mit einem Russenboxer. Höchstens eine 350er Izh könnte eine Alternative sein.

Wie angekündigt schlägt das Wetter noch am Vormittag um, es wird kühler, grauer, und es beginnt zu regnen. Das Rotkreuz-Zelt wird kurzzeitig zum begehrten Unterschlupf - sowohl für Motorräder als auch für Menschen.

Schäfer Matthew aus Wittenberg auf der Suche nach seinen Schafen?

Immer ein Anziehungspunkt: Der Besen auf dem Shadow-Gespann von Gabi. Angeblich sogar TÜV-eingetragen: Ziffer 0.8.15 Wahlweise mit Reisigbesenbetrieb.

Bei dem Anblick werde ich ob meines lächerlichen Velorex-Bootes neidisch: Einfach alles, was dir in den Sinn kommt reinschmeissen und dann den Deckel zumachen.

Der kleine Rutscher von Colossos10 mit der Skorpion hat unschöne Folgen: Blinker, Spiegel, sogar die Verkleidung hats erwischt. Ärgerlich!

Clemens "Bausenbeck" hat das Treffen zu jedem Zeitpunkt fest im Griff - was er mit seiner Crew da hingezaubert hat, ist grossartig.

Wie kann ein Emmenmotor mit Bing-Vergaser derart sauber und öl- und benzinfrei sein?

"Nörgelmod" Norbert erscheint mit einem Hänger und bringt 3 Mofas für Schraubi mit. Schreckliche Fahrzeuge, wie ich finde, diese Herkules-Drecksdinger hab ich schon als Jugendlicher gehasst. Was mag Schraubi damit vorhaben? Schrottexport nach Shanghai?

Diesen Aufkleber finde ich genial!

Jetzt beginnt eine der spektakulärsten Episoden des Treffens - zumindest aus meiner Sicht: Ckone Christian ist mit seiner 200ccm Tula angekommen. Start heute morgen um 3:45, Ankunft genau 10 Stunden später. Aber das russische Baustellenfahrzeug hat durchgehalten!

Einziger Schaden: Bruch des Kupplungshebels, konnte von einem Fahrradschlosser mit Fahrradteilen repariert werden. Ganz ehrlich: Wer hat geglaubt, dass die Fuhre überhaupt ankommt? Und Christian sieht nicht mal geschafft, sondern recht relaxt aus.

Kaum jemand kann sich dem sozialistischen Charme der kleinen blauen Tula entziehen. Bis zum Ende des Treffens wird nahezu jeder Teilnehmer eine Probefahrt damit gemacht haben.

Gebläsegekühlter Motor mit Dynastart-Anlasser, Vergaser mit Rechteckschieber auf Mikunibasis. Angeblich ist die Basis des Motors ein deutscher Rollermotor aus den 50er Jahren: Der vom Goggo-Roller. Könnte sein.

Die riesige Werkzeugschale ist komplett gefüllt. Damit kannst Du die Tula wahrscheinlich vollständig zerlegen. Das wichtigste aber sieht man hier nicht: Die ADAC-Plus-Karte. Das Abenteuer mit der Tula bestärkt mich darin, mir eine Izh Planeta zuzulegen. Ist zwar nicht so exotisch wie die Tula, aber mir reichts.

Knut und Martina, die Schirmherren der Tombo ..., nein, der Schenkola. Auf Treffen des MZ-Forums wird nämlich nichts verlost, im Leben nicht.

Lothar ist mit der kleinen ES aus Dresden angereist, zusammen mit Mareafahrer und Herb. Lothar wird noch eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit der Forumsemme spielen, während Mareafahrer Thoralf sich auf andere Weise in Szene setzt.

Christian und Tula sind derart munter und fit, dass das Absteigen von der Maschine wie eine sportliche Übung wirkt. Das Gepäck wird dem Team von neugewonnenen Tula-Fans ehrfürchtig nachgetragen.

Knut drängelt sich zwischen die Zelte von Wolfgang und mir und überlässt den Aufbau generös seiner Martina. Für einen guten Ratschlag reicht die Zeit aber immer.

Der Lada von Knut und Martina ist bis unters Dach vollgestopft mit Schenkola-Preisen. Die beiden dürften heilfroh sein, dass die Utensilien endlich aus dem Häuschen verschwinden - nach vielen Monaten der Zwischenlagerung gibts wieder Platz.

Nachdem Martina das Zelt aufgebaut hat, braucht sie nur noch die samtige Luftmatratze aufzupumpen. Die dazu hilfreiche Pumpe hat aber Knut besorgt - dass nenne ich perfektes Teamwork.

Eichy und Sohn bauen mithilfe von Stegro ihr Zelt auf. Eine Anfrage vor dem Treffen hat ergeben, dass die Anreise mit einer Goldwing erlaubt ist - wenn sie denn von Stahmer gebaut wurde.

Die Anfahrt über die Autobahn hat Eichy mit Links erledigt. Dafür ist so ein Reisedampfer schon das richtige.

So wollen seine Fans Ckone sehen: Jeanskutte, Hochsicherheitshelm und Zigarre.

Schon in Sosa bemerkt. Hier fährt die ganze Familie konsequent Ostböcke.

Dieter aus Dortmund, diesmal ohne Töchterchen. Leider ereilt ihn auf der Heimfahrt ein Motorschaden.

Die ES von Herb mit TS250/1-Motor und MZ-B Anlage. Ähnlich rattig wie mein eigenes ES-Gespann - das deutet auf rauhen Betrieb auch im Winter hin.

Mitten in ein Gespräch voller sanft dahinplätschernder Harmonie erscheint eine grössere Truppe Südwestler.

Dabei auch Fränky mit dem schönen silbernen TS-Gespann mit den Zarges-Boxen als Boot. Diese Werkstatteinrichtung wird sich noch als sehr nützlich erweisen.

Eike Käfer im lässigen Bohemian-Outfit plant, den Kupplungsseitigen Simmerring der TS am Samstag mit fachkundiger Hilfe zu wechseln. Im Gespräch als Helfer sind Knut und Lorchen.

Ronny Koponny doch wieder mit einer Emme. Nachdem es eine zeitlang so schien, als wäre das für Ronny selbstverständlich, hat er durch leichtsinnige Bemerkungen im Vorfeld des Treffen dafür gesorgt, dass wieder Zweifel daran aufkamen. Ungerechtfertigt, wie wir jetzt wissen.

Mit einem solchen Navi könnte selbst ich mich anfreunden.

Denke, die Südwesttruppe ist jetzt ziemlich komplett. Sind bereits jetzt mehr als sieben Schwaben.

Bilde mir ein, diese Emme schon mal irgendwo gesehen zu haben. Mist, ich werde alt und vergesse alles.

Panne bei Peters TS: Bremsabstützung gelöst und dadurch den Bremszug bis zur Unbrauchbarkeit gelängt. Müsste sich morgen mit Teilen von Güsi wieder reparieren lassen.

Aus seinem recht umfangreichen Fuhrpark bringt Clemens "Bausenbeck" das schöne BK-Gespann zum Treffen, als Beifahrer seine Sprösslinge. Die werden morgen Abend hier oben ihren 15. Geburtstag feiern und hoffentlich etwas jugendlichen Esprit in die (meist) ollen MZ-Köppe bringen.

Jetzt ist der Südwesten erst richtig vollzählig: Mecki und Sohn Dominik. Georg konnte aufgrund beruflicher Gegebenheiten leider nicht mitkommen.

Ideale Last für einen leichten Velorex-Seitenwagen: Nein, natürlich nicht die Flasche Bier, sondern der schwere Fuss für Baustellenschilder. Bringt mehr als 20 kg und ist praktischer als Katzenstreu.

Die Taunuskäfer-Familie mit Nofretete und Waldi kommt mit PKW und Hänger, auf dem sich ein frisch restaurierter Roller befindet. Und auf der Rückfahrt werden noch ein paar BK-Teile abgeholt. Die Zeit läuft, denn die beiden wollen ihre BK innerhalb von 12 Wochen fertig haben - und eine Woche ist schon um.

Lorchen ist ja bekannt dafür, auf Treffen alle möglichen Fahrzeuge Probe zu fahren. Heute ist der Roller fällig. Zusammen mit Pit nächtigt Lorchen übrigens in einer Pension in Heiligenstadt. Die Gerüchte, dass in der gleichen Pension eine Therapeutin für Lymphdrainage eingezogen ist, wollen einfach nicht verstummen. Beobachter wollen die Therapeutin auf einem silbernen ETZ-Gespann gesehen haben.

Die Gesichter von Nofretete und Waldi wirken angespannt und keineswegs relaxt. Kein Vertrauen in Lorchen Fahrkünste? Nana!

Dennis, ein in der Szene bekannter Eskort- und Behörden-MZ-Sammler kommt am Abend und .....

..... bringt keine seiner Eskorten mit. Diese hier gehört nämlich Clemens (Bausenbeck). Sogar die Schwinge ist verchromt! Ob das korrekt und original ist, weiss ich aber nicht. Wer kanns sagen?

Am Abend dann dieses schöne schwarze TS-Gespann von Arni aus Hameln. Das sind ein paar Meilen Anfahrt.

Und dann der Spezialgast: Robert Mederer, zusammen mit einer seiner Traumfrauen. Robert ist der Verfasser des Kultbuches "Rache für 1866", ein Werk voller Motorrad- und MZ-Geschichten. Er liest ein paar Kapitel vor, und das ist noch schöner als selber lesen! Eine klasse Idee von Knut, umgesetzt dann von Martin H. Jede Menge handsignierter Bücher gehen über den Tisch.

Später, auf dem Weg ins Zelt, mache ich einen kleinen Boxenstop bei Mueboe und Magsd. Die beiden, zusammen mit einem weiteren Kollegen (Namen vergessen), werfen ein Simson Moped durch Drehen des Hinterrades an. OK, aber an einer TS 250 scheitern die Burschen. Von Mueboe bekomme ich übrigens ein Bundeswehr-T-Shirt passend zu meiner Camoflage-Hose quasi geschenkt. Nochmal besten Dank, Marco.

Aha, der DPD-Zeltabwerfer ist jetzt mit Zelt, Motorrad und Dienstfahrzeug komplett. Praktische Sache!

 

MZ-Forumtreffen 2009 in Heiligenstadt: Der Donnerstag

Geplanter Start: 4:00 in der Früh. Wecker brauch ich nicht, auf meine innere Uhr kann ich mich verlassen. Als ich dann die Augen aufschlage und auf den schweigenden Wecker blicke, sehe ich dort die Ziffern 5:00. Hmm, ja, OK, nix mit 4:00. Aber was kann ich gegen 6:00 haben? Das schaff ich und kann dann sogar noch die Tageszeitung lesen. Also den leise aufkommenden Zorn gegen mich selber weggewischt und in aller Ruhe gefrühstückt und Zeitung gelesen. Dann aber raus, noch ein paar Kleinigkeiten wie Geld, Handy, Fahrzeugschlüssel usw. geschnappt und ab in die Werkstatt. Dort steht mein braves Silverstar-Gespann und scharrt bereits mit den Hufen. Alles ist fertig bepackt und verzurrt, nur noch rausschieben, starten und los. Bye bye liebe Gattin, wir sehen uns in ein paar Tagen wieder.

Um 6:00 ist es noch stockfinster im Vogelsberg - und auch verdammt kühl. Deshalb eine gefütterte Jacke an und eine ungefütterte ins Boot gelegt. Das Boot ist übrigens pickepacke voll, an der Mitnahme meines grossen 4-Mann-Zeltes und der Armeeliege bin ich schmählich gescheitert: Nur das kleine Kuppelzelt und die Luftmatratze kommen mit. Peinlich, aber eines ist klar: Mein Boot ist zu klein. Eine Erkenntnis, die mir aber jetzt nicht weiter hilft.

Starten - wenige Minuten vor 6:00 bollert der Rotax mit seinem Guzzi-Auspuff los und weckt mit höchster Sicherheit ein paar Nachbarn. Aber wer liesse sich nicht gern von solch lieblichen Tönen wecken? Jetzt gehts quer durch den Vogelsberg an den Rand der Rhön und ab Neuhof nur noch strack nach Osten. Go, Rotax, go!

40 km weiter, am Rande des Vogelsberges, geht dermassen schön die Sonne auf, dass ich anhalten muss. Glutrot kommt der Planet hinter den Kuppen hervor und verkündet drohend, dass es heute bestialisch heiss wird. Aber noch ist es richtig kalt, was mir sehr entgegen kommt.

Bekannte Landschaftspunkte fliegen und rauschen an mir vorbei - so empfinde ich den Beginn der Fahrt heute: Die scharfe Rechtskurve bei Elpenrod, die Fachwerkkirche in Kestrich, die Schwalmquelle bei Köddingen, der Totenköppel in Meiches, der alte Papp-Polizist in Schadges, die Nanotechnologiefabrik in Hosenfeld, die verzwickte Abfahrt in Neuhof, der Enfieldhändler in Kalbach - und schwupp, bin ich in Döllbach an der B279, die mich nun fast direkt und komplett bis nach Heiligenstadt bringen soll.

Vorbei an Gersfeld/Rhön, lasse die Schwedenschanze links liegen und bin nun bereits im Bayrischen. Bisher ist nicht viel Verkehr, fast keine LKW. Das war im letzten Jahr auf der gleichen Strecke auf der Fahrt nach Sosa ganz anders: Unmengen LKW. Heute fast nix, ein Zeichen der Wirtschaftskrise - ein positives? Muss ein paar Minuten über die unendlichen Wachstumstheorien unserer Gesellschaft nachdenken .......

Hier muss ich einfach kurz anhalten: Schliesslich ist dieses Sulzdorf an der Lederhecke der Ort, an dem Trabbimotorrad Achim alljährlich ein Motorradtreffen anlässlich seiner zweiten Geburt abhält. Hier muss er irgendwo sein Wissen um den Grossen Biker erworben haben. Also eine Kultstätte!

Weiter durchs unterfränkische Grabfeld. Ganz allmählich wirds heiss, was beim Fahren noch ganz OK ist, bei jedem Stop jedoch Kreislaufprobleme bei mir hervorruft. Der kleine Teich bringt leider überhaupt keine Kühlung.

Deshalb nur ein Drink, ein Powerriegel, die gefütterte Jacke kommt ins Boot und ich schlüpfe in die leichte und dünne AJS-Jacke. Besser so, noch schnell ein Foto und wieder den Asphalt der B279 unter die drei Räder genommen.

Hatte nur eine Grobplanung der Route gemacht, aber es war klar, dass ich nicht durch Bamberg fahre. In Breitengüsbach gehts querfeldein - bis zu einer unerwarteten Umleitung. Frage einen Transporterfahrer nach einem alternativen Weg. Er und sein Beifahrer sind offensichtlich Biker und bieten an, mir vorausfahrenderweise eine herrliche Strecke über Scheslitz zu zeigen. Und so geschieht es. Strassen wie auf diesem Bild, Null Verkehr, ein wunderbarer Abschluss der Fahrt. Und ich komme direkt in Heiligenstadt an.

Im Ort sehe ich an einer Abzweigung Clemens (Bausenbeck), wie er gerade MZ-Hinweisschilder anbringt. Mit einem Schraubenzieher im Mund höre ich Clemens meinen Namen rufen und da weiss ich, wo ich abbiegen muss. Hätte aber auch ohne MZ-Schilder geklapt, der Platz ist perfekt ausgeschildert. Also hoch den Berg und die letzten 3 km abgerissen. Ich bin am Ziel!

Angekommen, ich bin am Ziel auf dem Jugendzeltplatz der fränkischen Gemeinde Heiligenstadt. Ein grünes MZ-Gespann steht bereits dort: Die ETZ251 von Matthieu, einem der Organisatoren des Treffens. Wie immer an neuen Orten orientiere ich mich zunächst ein wenig. Aha, Heiligenstadt liegt also in der Fränkischen Schweiz und in Oberfranken, nicht jedoch in Unter- oder Mittelfranken. Und natürlich schon gar nicht in Bayern. Kompliziert!

Ein wunderbarer Ort, völlig ab vom Schuss und inmitten der typisch fränkischen Waldlandschaft. Drei Seiten sind vom Wald umsäumt und eine Seite bietet eine fantastische Aussicht ins bewaldete Mittelgebirge. Ich glaube, hier kann man's aushalten.

Weiter mit dem kleinen Erkundungsgang: Die Sanitäranlagen in einem festen Häuschen im Wald. Alles in bestem Zustand. Wichtig, ohne diese Dinge kann ein Treffen auch mal schnell unerfreulich werden. Aber nicht hier in Heiligenstadt.

Matthieus grünes ETZ-Gespann. Aber dessen Anwesenheit zählt eigentlich nicht, da er ein Funktioner ist. Also bin ich eindeutig der erste Besucher auf dem Treffen. Ist ja auch erst halb elf.

Kann mir also den besten Platz suchen: Schön am Waldrand mit Blick auf bewaldete Hügel der fränkischen Schweiz. Mittlerweile kocht der Planet richtig, es ist sehr unangenehm heiss und ich sehe zu, dass ich mein Zelt aufbaue. Muss ein wenig nachdenken: Wie war das noch? Aber dann klappts und ruckzuck steht das Domizil für die nächsten Tage.

Bin kaum fertig, da trifft der nächste Besucher ein: Wolfgang (Paule56) mit seinem erst vor wenigen Tagen fertiggestellten Rotax-Gespann. Wolfgang nimmt das Plätzchen direkt neben meinem Zelt. Aber erst mal eine rauchen, dann wird schnell das Zelt aufgebaut. 2 Stunden später raucht Wolfgang dann immer noch, wir reden über Gott und die Welt, aber das Zelt liegt noch platt neben dem Gespann.

Besucher Nr. Drei: Stegro mit der TS 250/1. Der hat sein Zelt dagegen in kürzester Zeit aufgebaut, während Wolfgang immer noch die letzte Zigarette durchzieht.

Aber irgendwann, nach der wirklich allerletzten Zigarette, stehen dann alle drei Zelte: Mein Aldi-Kuppelzelt ......

.... Stegros luxuriöses Riesenzelt .......

.... und selbst Wolfgangs Kuppel in dezenten Brauntönen. Dass bei der Aktion eine der Fiberglasstangen gebrochen ist, macht ein wenig missmutig. Das Zelt hat dadurch aber den Stil spätgotischer Quedlinburger Stadthäuser. Immer ein Stück Heimat dabei.

Während unserer stundenlangen Quatschereien, Schmauchereien und den kurzen Zeltaufbauunterbrechungen hat das Orga-Team ein gewaltiges Rotkreuzzelt auf die Stangen gestellt.

Weitere Organisatoren des Treffens: Martin H. und Gattin Katrin. Der gemeinsame Zeltaufbau ist von konstruktiven Dialogen der beiden begleitet.

Das ist Martins Silverstar mit mittlerweile 113.000 km auf der Uhr. Aber jetzt ist ein Schaden aufgetreten .....

.... und zwar eine Undichtigkeit an der Handbremspumpe. Wenn das nicht mal ein Fall für die berühmte MZ-Kulanzabteilung ist. Mit der Silverstar wird Martin morgen eine der 3 Touren anführen - aber ohne Bremse? Gemach, Hilfe ist unterwegs.

Wir Besucher sind mittlerweile weiter vorgedrungen und haben das logistische Zentrum des Treffens entdeckt: Überdachte Plätze, eine perfekte Küche, ein Grillplatz mit Dach. Wunderbar, denn am Freitag soll es Regen geben.

Schraubi mit seiner schön umgebauten Rotax trifft ein. Aber auch er ist kein Besucher, sondern organisiert zusammen mit Bausenbeck, Martin H., Matthieu und weiteren Helfern das Geschehen. Aber mit reinem Organisieren ist es nicht getan, es muss überall kräftig mit angefasst werden. Und alles zum Wohle der Foristi!

Unter einem Baldachin steht verhüllt die berühmte Forumsemme FE1. Keines gewöhnlichen Sterblichen Blick darf diese Wunderemme vor der Zeit sehen.

Das werden für die nächsten Tage unsere Grundnahrungsmittel sein. Von besonderem Interesse ist das einheimische Kanone-Bier, und davon speziell das Zwickl. Stegro trinkt sofort eines davon, aber Wolfgang und ich beschliessen, uns an die alte Maurerweisheit: "Kein Bier vor Vier" zu halten. So machen wir das während des gesamten Wochenendes, aber um 4:00 greifen auch wir zum Zwickl. Sehr gut, Zwickl von Kanone erhöht das Wohlbefinden.

Aufgrund meines Gejammers erbarmt sich einer der Funktioner und deckt die Forumsemme ab. Tja Leute, so sieht sie aus, sehr schön geworden, ohne überrestauriert zu wirken. Wie komme ich an diese Emme? Wahrscheinlich überhaupt nicht, denn ich gewinne (fast) nie was vernünftiges.

Langsam laufen weitere Gäste ein: Cheffe Andreas und ETZChris sind beide mit ihren Japanern gekommen. Sind recht exotische Yamaha XZ550, aber ich muss der Wahrheit die Ehre geben und gestehen, dass mir die V-Twins ganz gut gefallen. Die beiden Piloten allerdings sind rechtschaffen platt: Die glühende Hitze hat sie zermürbt. Zwar hätte man sich durch Entfernen diverser Funktionsbekleidungsstücke etwas erleichtern können, aber das wurde in der Hitze vergessen.

Katrin ist leider nur kurzzeitiger Gast und muss das Treffen noch am gleichen Tag verlassen.

Die beiden Erfurter Colossos10 und und Mueboe. Colossos diesmal mit einer sehr schicken Skorpion Traveller. Mueboe ist einer der ETZ-Treiber mit einem von Lang getunten Motor, nämlich von der Firma LM (Lang Motorenentwicklung).

Motorradfahrerwill Kurt und Magsd laufen vor dem Zeltaufbau das Logistikzentrum an - könnte mit dem Kanone-Bier zu tun haben. Ach ja: Magsd ist der zweite mit einem von Lang getunten Motor, diesmal aber LT (Lang Tuning). Beide Eigner schwören auf ihre Motörchen.

Nach der völlig unproblematischen Anreise aus Erfurt gibt es auf den brandgefährlichen 150 m zwischen Logistikzentrum und Zeltplatz ein kleines Malheur für die Skorpion von Colossos10. Aber nix Schlimmes!

Shadow-Witch Gabi engagiert Wolfgang und mich für den Zeltaufbau. Alleine wäre dieses Riesending aber auch wirklich nicht aufzustellen gewesen. Jetzt gehts an die Inneneinrichtung, und das überlassen wir Gabi allein.

Angemessen: Cheffe Andreas mit einer edlen Luftmatratze in Samt und Seide. Aufgepumpt werden muss sie aber auf die gewöhnliche Art und Weise.

Ankunft der ersten Südwestler: Trabbimotorrad Achim und Cbronson Andy.

Achim hat nur ganz kurz Zeit für die Begrüssung: Die mitgebrachten Maultaschen müssen artgerecht untergebracht werden. Diese Massnahme duldet keinen Aufschub.

Der Rotax-Spezial-Reparaturdienst in Form von Martin H.'s Vater bringt alle notwendigen Dichtungen für die defekte Bremspumpe von Martin. Die Reparatur klappt und der Ausfahrt am Samstag steht nichts mehr im Wege.

Der Zeltplatz bietet eine Aussichtsplattform mit den typischen Felsformationen der Fränkischen Schweiz.

Unten im Tal liegt das Städtchen Heiligenhaus. Das werde ich mir anschauen, morgen ... oder auch übermorgen. Ich spüre, wie die Stille und Harmonie des Ortes auf mich überspringt. Zeit spielt hier fast keine Rolle mehr.

Ungewöhnlich auf einem MZ-Treffen ist diese Ducati. Aber schööööön!

Muffel Uwe erreicht zu kühlerer Stunde das Treffen. Muffels Geschichten über kleine Ereignisse während seiner diversen Auslandsaufenthalte sind hörenswert - für mich besonders die Geschichte seines Besuches der Motorradwerke in Izhewsk.

Lorchen auf TS250/0 und 2TaktPit mit der der ETS erreichen gewohnt unproblematisch den Ort. Später entstehen wieder brisante technischen Diskussionen zwischen den beiden Cracks. Spektakulär entwickelt sich ein Fachgespräch über die Schaltbarkeit von MZ-Viergangmotoren und die notwendigen Schaltschuhe dafür.

Magsd wird uns am Samstag abend von seiner abenteuerlichen Nordkapreise mit der kleinen ETZ berichten. Eine Gruppe Holländer auf schweren Zweirad-Boliden hat er auf der Reise jeden Abend wieder eingeholt - wirklich jeden Abend.

 

Oldtema Erfurt 2009

Es ist ewig lange her, dass ich eine Oldtimer Messe besucht habe, ich glaube, das letzte mal war es 1986 in Kassel. Aber jetzt hab ich wieder Lust dazu und beschliesse daher, zur Oldtema nach Erfurt zu fahren. Ruth, Egon und Jürgen, der Thüringer, wollen mit und mit dieser Fahrgemeinschaft machts natürlich noch mehr Spass. Sonntag Morgen um 7:00 gehts los – ist früh genung, denn nach Erfurt sind es ja nur knapp 200 km. Bin sehr gespannt auf die Messe, obwohl ich nichts kaufen will, wirklich. Für entscheidende Käufe fehlt sowieso eines: Transportkapazität, denn wir fahren mit dem weissen Boliden von Egon: Dem 60 PS Automatik Fiesta, der schon erfolgreich meine Junak aus Braunschweig geholt hat. Nur dass diesmal der Hänger gar nicht erst angespannt wird. Aus gutem Grunde!

Sonntag Morgen um Punkt 7:00 in Mücke ist die Welt durchaus in Ordnung und die Messebesucher nehmen den letzten Schluck Kaffee vor dem Start zu sich.

Zeit für eine Kaffeepause bei Wandersleben. Zunächst gehts in den Shop ………

…. aber dann muss Ruth die Herren der Schöpfung vom benachbarten Etablissement abholen. Die drei haben sich aber nur in der Tür geirrt und wollten eigentlich nur zum Ausgang.

Kurze Zeit später sind wir in Erfurt angekommen. Das Messegelände ist sehr gut zu erreichen und ich kenne es ja schon von der Jahreshauptversammlung 2006 des BDMP. Bereits im Foyer erwarten uns die ersten Stände.

Eine Sport-AWO in unglaublich schönem Zustand. So viele Awos wie hier hab ich noch nie gesehen und ich muss meine Meinung revidieren, dass es sich um einen Exoten handelt. Das könnte eines meiner nächsten Wunschobjekte werden ……..

Ersatzteile für die Awo gibt es an jeder Ecke auf der Messe. Hier ein getunter Motor, der angeblich 29 PS leisten soll. Für einen 250er Stossstangebmotor scheint mir das sehr viel. Muss ja nicht alles glauben, was so geschrieben steht.

Es ist überhaupt kein Problem, einen oder mehrere Ersatzmotoren für die Awo zu bekommen. Und ich neige doch so sehr zu Ersatzmotoren.

Bei Alvermann hab ich schon einige Teile gekauft, alles für meine ES 250/1. Hab gute Erfahrungen mit dieser Firma gemacht.

Auch so ein Lada Kombi ist schon ein Oldtimer. Dabei war es doch erst neulich, als ich meinen Lada 2106 gefahren habe – 1980. War übrigens eines meiner liebsten Autos.

Ein Barkas Pritsche wäre natürlich heute das passende Fahrzeug für mich. Aber ein Autobastler bin ich leider nicht, wird also nix werden mit einem Barkas.

Ein ehrlicher Preis für das kleine Eisenschwein, wie ich finde: Heute nur 290 Euro. Wenn jetzt ein Hänger am Fiesta hinge ……..

Nicht nur Ostböcke gibt es in Erfurt: Eine Indian und die seltene Köhler Escoffier aus Frankreich.

Ein neuwertig restaurierter PAV Anhänger aus der Czechischen Republik. Für 750 Euro eigentlich OK. Gefällt mir auch immer besser. Und Ralf aus Wolfhagen hat sich so einen PAV bereits an sein GN250-Gespann gebaut.

Seltsam, sehr seltsam: Egon zeigt heute auffallendes Interesse an kleinsten Motorrädern. Wir werden später sehen, dass er damit quasi ein Zeichen gesetzt hat. Aber eigentlich passt es gar nicht zu ihm. Unter 80 PS tut er’s doch normalerweise nicht. Ein Paradigmenwechsel?

Immer wieder Awo! Eine Rennmaschine wie aus dem Lehrbuch.

Aber auch das sind Awos: Gechoppt im Stil von OCC. Gute Arbeit, aber mir sind sie original lieber.

Macht hoch die Tür: Mal wieder ein Westprodukt ist diese BMW Isetta mit Skiträger auf dem Gepäckträger.

Eine ungewöhnliche Geschäftsidee bietet die Firma Ammon: Horex Reginas in Form verschiedener vorbereiteter Bausätze. Alles überholt und repariert, der Käufer muss nur noch Teile zusammen stecken. Hmmmh …….

Ein D-Rad aus Spandau in hervorragendem Zustand.

Auf dem Freigelände eine NSU Max – da werde ich immer sentimental.

Zwei perfekt restaurierte 350er Jawas, gezeigt vom Oldie-Doctor Krause aus Plaue. Axel Krause fährt seit Jahren Oldtimer-Rennen mit einer Junak und ist einer der wenigen in D, die sich mit diesem polnischen Single auskennen. Rede ziemlich lange mit ihm über dieses Thema.

Auch diesen netten Roller hat der Oldie-Doctor so perfekt restauriert. Eine Augenweide. Beachtenswert der Kindersitz.

Dieses Dreirad war zum Kommunikations- und Informationszentrum umgebaut. Ähnelt stark dem Goliath-Dreirad aus dem Westen der 50er Jahre.

Jawa-Power hat einen grossen Stand und zeigt u.a. nachgefertigte Blechteile. Sehen nicht schlecht aus.

Auch in der DDR gab es Motorrad-Anhänger wie diesen bekannten Campi, hier hinter einem Berliner Roller.

Der skurile, aber sehr reizvolle Cezeta Roller aus Czechien.

EMW oder BMW – ich blick nicht mehr durch. Gleich wird der Besitzer den archaischen Eintopf anwerfen und das dumpfe Geboller wird durch die Halle schallen.

Eine der wenigen ungarischen Pannonias auf dieser Messe. Noch seltener waren allerdings Junaks oder Junakteile – da hab ich überhaupt nichts gesehen. Lediglich einen WB01 Seitenwagen, aber den suche ich nicht.

Simson Sperber Mopeds. Ausgelöst durch Egons seltsames Interesse an Kleinmotorrädern ist plötzlich die gesamte Hessentruppe auf einem Moped-Trip. Auf einmal gefallen uns auch diese Sperber im Originalzustand.

Noch besser jedoch diese SR1 Mopeds im Stil von NSU Quickly oder Zündapp Combinette. Das ist richtig gute alte DDR-Qualität: Mopeds fürs Leben. Für 1200 Euro ist die rote zu verkaufen – erscheint mir sogar angemessen.

Mental habe ich mich jedoch auf eine Schwalbe eingeschossen. Hatte immerhin schon mal eine. Diese gelbe ist schonmal nicht schlecht.

Obwohl: Bei diesem schwarzen SR1 gerate ich schon wieder ins Wanken.

Aber dann sehe ich diese grüne Schwalbe und mir wird klar: Das isse! Würde die 899 Euro glatt hinblättern, aber zum Glück fehlt uns die Transportmöglichkeit.

Egon entscheidet sich schliesslich für die rote Schwalbe. So ist er nun mal: Immer knallige Farben.

Und spätestens hier sind alle meine Schwalbenträume vergessen: Ein Jawa Mustang, das Indianermoped. Der Traum meiner jungen Jahre, als es dieses Moped im Neckermannkatalog in weiss gab. Muss so 1965 gewesen sein.

Für kurze Zeit ist dies Ruths Favorit, aber die Lackierung harmoniert dann doch nicht so perfekt mit der Jacke. Weitersuchen.

Jetzt hat auch die Kleinfamilie Yellow ihr Fahrzeug gefunden: Gelb wie alle anderen Zweiräder der beiden auch.

Manche alten Autos sind so schön, dass es mir den Atem verschlägt.

Nach vielen Stunden verlassen wir die Oldtema wieder. Hat allen gut gefallen und jeder hat ein paar Kleinigkeiten mitgenommen. Egon den Mitas-Reifen in 18″ für das Rotax-Gespann, Jürgen eine Tube Elsterglanz und ich habe zum Schluss noch einen Batteriekasten für meine Jawa 356 geschenkt bekommen. Der Verkäufer hatte keine Lust mehr einzupacken und hat mir glatt 4 Stück dieser Kästen angeboten – alle für umsonst.

Auf der Rückfahrt verlassen wir nahe der Drei Gleichen die Autobahn und besuchen einen kleinen Autohof, den Egon von seinen Dienstfahrten kennt.

Im Anblick der drei Burgen beschliessen wir spontan, dieses Jahr ein paar Thüringen-Touren mit den Motorrädern zu machen und dabei die Drei Gleichen, das Bratwurstmuseum und den Rennsteig zu besuchen.

Im Autohof gibt es Mohnkuchen von höchster Qualität. Aber das war mir klar: Schliesslich habe ich schon vor 10 Jahren hier in der Nähe Mohnkuchen der Spitzenklasse verputzt, nämlich in Friedrichroda und in Ruhla.

Auch Egon kann sich der Verlockung des magischen Mohns nicht verschliessen. Auf der Weiterfahrt werden unsere Gespräche seltsam mystisch und philosophisch ………

Habe mir diese Universalhebel mitgebracht. Sind Nachbauten im Stile der alten Tomasellis und machen sich bestimmt gut an meiner Jawa oder an der Junak. Bei manchen Dingen kommt es mir nicht auf Originalität an, und die Lenkerhebel gehören dazu.

Familienzuwachs: Bruder Jürgen und seine Hyosung GF 125

Jürgen ist ja schon seit etlichen Jahren auf der Suche nach einem Motorrad. Erschwert wird das ganze dadurch, dass er keinen Motorrad-Führerschein hat und deshalb auf 125er beschränkt ist. Habe versucht, ihn zu MZ- oder Jawa Oldtimern zu beschwatzen, aber das ging schief. Und jetzt, im Februar 2008, kommt die Botschaft, dass Jürgen aus der Nähe von Herborn eine Hyosung GF 125 gekauft hat. Sieht klasse aus, der kleine 4-Takter mit Suzuki- Background, und hat erst ca. 8000 km gelaufen. Bin wirklich gespannt, den kleinen Exoten live zu sehen. Schätze, da werden wir ein paar Fahrten zusammen machen. Mit meinen Gespannen kann die GF auf jeden Fall mithalten.

Natürlich kurvt Jürgen am Edersee herum, schliesslich wohnt er ja in dieser Gegend. 3 Stunden an diesem sonnigen aber sehr kalten Tag sind schon einen gute Leistung. Muss ehrlich sagen: Der kleine Single gefällt mir auch.

Die GF 125 macht von beiden Seiten eine gute Figur. Klassische Erscheinung ohne Schnickschnack, aber dennoch moderne Elemente wie den Rechteckrohrahmen. Hier Jürgens erster Kommentar zum "Little Big Single": Motor läuft erstmal super. Bis runter auf 3000 touren nimmt sie noch gut Gas an. Ich "blubber" also in Dörfern und Städtchen so mit 4000 rum und kann, wenns nicht allzu schnell gehen soll, einfach ausm 5. raus beschleunigen. 110 warn schon locker drin, allerdings fängt kurz danach der rote Bereich an.