Zero Emission

….. oder doch lieber urigen Viertaktsound? Die Frage stelle ich mir heute, denn nach einem vorzüglichen Mittagessen mit gegrillter Rehkeule bei Reinhard geht es nach Lich. Dort handelt das Unternehmen ServiceWelt24 sowohl mit Elektromotorrädern von Zero als auch mit der altehrwürdigen Marke Royal Enfield.

Zero Motorcycles

Angekommen in Lich stehen bereits im Eingangsbereich die Zero Maschinen. Ich finde, die sehen durchaus aus wie richtige Motorräder.

Zero Motorcycles

Die rote Strassenmaschine könnte doch glatt ein „normales“ Naked Bike sein. Mit Preisen zwischen 12- und 17.000 € und der fehlenden Infrastruktur in Sachen Elektrofahrzeuge sind die Maschinen allerdings keine Sonderangebote und ich bin eindeutig nicht bereit für den Umstieg auf saubere Energie.

Zero Motorcycles

Der Elektroantrieb ist bei den Zeros ziemlich versteckt, wobei die Motoren mit ihren Kühlrippen durchaus ansehnlich sind.

RE Efi

Aber kommen wir zurück auf den Boden des hier und jetzt und wenden uns den Royal Enfield Motorrädern aus Indien zu. Diese Marke fasziniert mich ja schon sehr lange und eine kurze Zeit hatte ich selbst das ältere Modell, eine sogenannte Pre-unit. Die heutigen EFis sind wesentlich moderner und haben auch den altersgerechten E-Starter. Hier das Modell in Military-Grün.

RE

Diese geschmackvoll lackierte gefällt mir noch besser.

RE

Mein absoluter Favorit aber ist die Luxusausführung in Schwarz und Chrom, mit dem diese beiden Herrschaften gerade auf eine Probefahrt gehen.

Tja, und jetzt grübele ich darüber, ob ich mir besser eine neue EFI oder eine gebrauchte Pre-unit mit Elektrostarter holen soll. Da muss ich noch einige male tief in mich gehen.

Bei den Briten

Ja, heute habe ich den Plan, zu den Briten zu fahren. Die entsprechende Veranstaltung findet in Bad Salzhausen statt und bis dahin hab ichs nur 30 Kilometer, die werde ich wohl auch bei dem schwül-heissen Wetter schaffen, das bereits am frühen Morgen zu spüren ist. Und bis die Unwetter kommen, werde ich ja hoffentlich wieder zuhause sein.

Leihhund Yello

Etwas früher als sonst gehe ich auf den Gang mit Leihhund Yello – alles wegen der Briten. Es ist schon elend schwül am frühen Morgen.

Vespa GTS

Jetzt aber geht es los: Die Vespa gesattelt, die dünnsten Klamotten angezogen und dann quer durchs Horlofftal in Richtung Nidda.

Vespa GTS

In Bad Salzhausen folge ich meinem Instinkt und fahre direkt an den Rand des Kurparks. Mit dem PKW hätte ich jetzt schon ein Parkproblem gehabt, mit der Vespa natürlich nicht.

Normalerweise berichte ich in meinen Blogs über Motorrad-Angelegenheiten, aber heute ist das anders. Bei den Briten hier handelt es sich also nicht um Britbikes, sondern um britische Hütehunde der Rassen Collie, Sheltie, Border Collie, Bearded Collie, Welsh Corgy und Bobtail. Der Ausrichter, der Club für Britische Hütehunde, hatte die gute Idee, die Prüfungen durch die Preisrichter im Kurpark und unter Teilnahme der Öffentlichkeit abzuhalten.

Es folgt eine Bilderserie mit wunderbaren Hunden, wobei meine Kommentare von keinerlei Fachkunde getrübt sind. Aber meinen Spaß hatte ich beim Bummel durch den Park und beim Fotografieren.

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Kurpark

Nachdem ich genug fotografiert habe, geht es auf einen Bummel durch den Park. Ist eine sehr schöne Anlage und vielleicht sollte ich doch mal eine Kur beantragen.

Kurpark

Ausgesprochen schönes Gebäude, wobei Bad Salzhausen generell eine sehr hübsche Stadt mit wunderbaren Gebäuden ist. Aber natürlich gibt es hier auch ein paar Klinik-Monster.

Vespa GTS

Ich mache mich auf den Rückweg, denn ab mittags ist das Potential für Unwetter im Vogelsberg wohl recht hoch. Es wird zwar jetzt etwas windig, aber die schwüle Hitze bleibt und Regen und Unwetter erlebe ich nicht. So kann ich die Rückfahrt etwas ausdehnen und das Horlofftal ausgiebig durchfahren. Hier halte ich kurz am Steinbruch zwischen Ober- und Unterwiddersheim.

Vespa GTS

Und wenn ich im Horlofftal bin, halte ich fast jedes mal an Hermanns Brünnchen bei Friedrichshütte.

Gutes und Schlechtes von der grünen Cosa

Kaum zu Hause, geht es in die Arbeitsklamotten, um ein wenig an der grünen Cosa zu schrauben. Dabei erlebe ich Höhepunkte, aber auch Tiefpunkte. Aber immerhin ist heute nicht alles negativ.

Die grüne Cosa

Ich stecke die Elektrik zusammen und finde sogar die Batterie wieder. Die ist noch recht gut geladen und ich kann feststellen, das die Elektrik funktioniert. Dann kippe ich etwas Sprit in den Tank und betätige den Anlasser. Hui, nach kaum zwei Motorumdrehungen läuft die Vespa. Dennoch schalte ich den Roller schnell wieder aus, denn in meinem Eifer habe ich eine Kleinigkeit vergessen: Der Auspuff ist noch nicht montiert. Jetzt weiss ich, dass auch eine Vespa brüllen kann.

Desperados Bier

Sofort und auch, weil es gerade vier Uhr ist, öffne ich ein Fläschchen vom guten Desperados Bier.

Die grüne Cosa

Die Elektrik ist noch ein wenig provisorisch verlegt, aber als ich da ran will, rieche ich den Duft von Benzin . und unterm Roller tropfelt es heraus. Die Fehlersuche ergibt, dass es aus dem Schlauchanschluss des elektrischen Benzinhahns kommt – aus der Stelle, die am schlechtesten erreichbar ist. Jetzt würge ich fast eine Stunde lang daran, den Federstahlarmierten Benzinschlauch weiter auf den Anschlußstutzen zu bekommen.

Die grüne Cosa

Das gelingt auch, aber durch die Würgerei beschädige ich das Anschlusskabel des elektrischen Benzinhahns. Hab aber zum Glück Ersatz da. Dieser elektrische Benzinhahn und die gesamte Spritversorgung vom Tank zum Vergaser ist das größte Ärgernis an der Cosa. Du kommst an nix vernünftig ran und jede Arbeit daran ist die pure Höchststrafe. Leider ist mir noch keine gute Idee gekommen, wie ich diesen Murks verbessern kann.

Aber die Cosa läuft und eine kleine Hürde habe ich heute genommen. Weiter wird es mit der Fummelei gehen, wenn ich die hydraulische Bremsanlage wieder in Betrieb nehme – aber das mach ich heute ganz sicher nicht mehr.

 

Die grüne Cosa: Ein Fluch

Es kann nur so sein: Auf der grünen Cosa liegt ein Fluch! Egal was ich an dem Mistroller anfasse: Alles ist Murks, geht schief, verreckt. Jedenfalls fast alles.

Nachdem ich gestern den eigentlich für die Vjatka gedachten Motor eingebaut habe, will ich heute die Lichtmaschine-Statorplatte aus dem defekten Motor einbauen und die Elektrik zusammen stecken. Grund für den Umbau ist, dass die alte Lichtmaschine auf reinen DC-Betrieb umgelötet wurde.

Zuerst muss das Lüfterrad abgezogen werden. Kein Problem denke ich mir, denn einen passenden Abzieher hab ich natürlich. Aber so einfach lässt die grüne Cosa mich nicht davon kommen: Das Gewinde für den Abzieher ist hinüber, quasi nicht mehr vorhanden, so dass der Abzieher nicht einsetzbar ist.

Ich versuchs dann mit Abhebeln, mit leichten Hammerschlägen und mit verschiedenen Dreiarm-Abziehern. Aber nichts hilft, und die Dreiarmabzieher lassen sich nur an zwei Punkten ansetzen. Das wird also nix, und jetzt denke ich ernsthaft daran, das grüne Dreckstück in Teilen zu verhökern.

Aber einen Versuch mache ich noch, und nachdem ich mein Abzieher-Sortiment durchgesehen habe, kommt mir eine Idee.

Die grüne Cosa

Ich finde einen noch nie benutzten Abzieher für Kugellager, der u.a. eine Adaptierung für M6-Gewinde an den beiden Abziehstangen hat. Jetzt bohre ich zwei Löcher in das Lüfterrad und schneide M6-Gewinde. Nun kann ich den Abzieher in die Gewinde eindrehen und dann mit der Mittelschraube auf die Kurbelwelle drücken. Und es klapt! Klack, und das Lüftrad kommt ganz locker vom Konus der Kurbelwelle. Na also, geht doch.

Die grüne Cosa

Jetzt kann ich die Grundplatte ausbauen und meine modifizierte statt dessen montieren.

Die grüne Cosa

Da hat die grüne Drecks-Cosa aber noch mal richtig Glück gehabt. Und ich belohne mich mit zwei prächtigen ……….

Die grüne Cosa

….. mexikanischen Bierchen. Anschliessend stöpsel ich noch ein paar Leitungen zusammen und dann mag es genug für heute sein. Wieder ein kleiner Sieg über den Fluch der grünen Cosa, aber wer am Ende lachen wird, das ist noch nicht raus.

Veröffentlicht unter Vespa

Die grüne Cosa: Eigentlich wie immer

In dieser Regenwoche ist es mit dem Fahren wirklich schlecht, denn was da herunter kommt ist kein putziger Landregen sondern echter Starkregen, teilweise gar mit Hagelkörnern. Aber immerhin ist der Vogelsberg von den richtigen Katastrophen wie in Niederbayern weitgehen verschont geblieben – bisher.

Jedenfalls ist’s nix mit der Fahrerei und so wird mal wieder geschraubt. Habe ja noch die grüne Cosa mit dem defekten kupplungsseitigen Kurbelwellenstumpf. Und da geh ich heute mal dran. Tatsächlich ist dann wie jedesmal beim Schrauben an der Cosa: Einfach nur mistig und nichts klappt auf Anhieb. Aber genau so und nicht anders kenne ich die Cosa.

Die grüne Cosa

Für die Reparatur habe ich zwei Optionen: 1) den originalen Motor reparieren und komplett neu aufbauen und 2) den 125er Motor einbauen, der möglicherweise direkt läuft. Ich entscheide mich für die Option 2, weil das wahrscheinlich schneller geht. Der Motoreinbau ist bei einer Vespa eigentlich kein großes Problem, wenn …..

Die grüne Cosa

…. ja wenn man nicht alleine ist und außerdem den Roller nicht gerade in der engsten und dunkelsten Ecke auseinander genommen hat. Ich aber bin alleine und die Cosa steht im kleinsten Schuppen. Dennoch habe ich nach einiger Zeit den Motor drin.

Desperado Bier

Das hätte ich aber ohne das mexikanische Desperado-Bier nicht geschafft. Da hätte ich nämlich die grüne Cosa längst entsorgt. Ich denke, das liegt am Schuss Tequila im Bier, das macht ruhig. Manjana.

Die grüne Cosa

Dann finde ich unter der Cosa ein abgebrochenes Stück Aluguss. Zunächst glaube ich, dass ich die Schwinge beim Einbau beschädigt habe, aber dann zeigt sich, dass das Alustück vom alten Motor stammt und nur mit einem gummiartigen Kleber angepabbt war. Pfusch, wohin das Auge schaut.

Die grüne Cosa

An einem der nächsten Tage werde ich weitermachen und die Elektrik anschliessen. Dazu muss aber erst die Lichtmaschine gewechselt werden, denn ich habe die Cosa auf reinen Gleichspannungsbetrieb umgebaut. Blöderweise finde ich meine handschriftlichen Notizen dazu aber nicht mehr und werde wohl oder übel alles noch einmal nachvollziehen müssen. Aber heute nicht mehr, das war genug Cosa für einen Tag.

Veröffentlicht unter Vespa

Wieder alleine unterwegs

Während des MZ-Treffens in Windhausen war ich zwar als Tourguide ausreichend unterwegs, aber zwangsläufig immer in einer Gruppe. Dafür gibt es heute das Kontrastprogramm mit einer einsamen Fahrt durch den frühabendlichen Vogelsberg und das Kinzigtal. Hauptsächlich bin ich im Dreieck Birstein-Schlüchtern-Freiensteinau unterweg.

Der Tag heute ist zum Fahren einfach perfekt: Nur etwa 18°C, ein bisschen Wind, reichlich Wolken aber kein Regen – ein Traum. Die Wolken hängen tief und ständig fühle ich mich dem Himmel sehr nahe. Dazu ist die Luft von einer unglaublichen Klarheit, fast wie durch ein Brennglas betrachtet. Einfach schön – aber auch ein Zeichen dafür, dass das Wetter morgen umschlagen wird.

1988er HD Sportster

Irgendwo an einem kleinen See im Tal der Kinzig.

1988er HD Sportster

Die kleine Sporty kann auch Feldwege – und gar nicht mal schlecht.

1988er HD Sportster

Die Wolken drücken mich beinahe auf den Erdboden.

1988er HD Sportster

Später und wieder zurück im Vogelsberg halte ich am Niedermoser See und geniesse das Wasser ebenso wie die totale Ruhe hier.

1988er HD Sportster

Und weiter gehts – jetzt ist Schluß mit dem Wasser und ich begebe mich in die Höhenlagen des Vogelsberges, also auf den Hoherodskopf.

1988er HD Sportster

Seltsamerweise ist hier sehr wenig los, fast keine Zweiräder. Neben der 125er Kymco wirkt meine Sporty trotz vielfachen Hubraums richtig winzig – erstaunliches Fahrzeug. Auch hier ist die Luft unglaublich klar und es ist mal wieder ein Tag, an dem die Frankfurter Skyline zu sehen ist.

Als der Abend kommt, bin ich dann wieder zuhause und habe fast 80 Meilen zurück gelegt – damit also erneut eine Tankfüllung verbraten. Aber besser hätte ich das Geld wohl nicht anlegen können.