Ab mittags Wetterbesserung

….. so verspricht es der Wetterbericht. Kommt mir sogar entgegen, denn meine Planung sieht eine kleine Schrauberei an der Enfield vor – was aber nur funktioniert, wenn die beiden größeren Leerlaufdüsen von Flo heute eintrudeln. Bis die Post kommt, schraube ich schon mal den Tank ab und nehme ein paar kleine Verbesserungen an der Elektrik vor.

Und ich habe tatsächlich Glück: Die Post bringt zwei Leerlaufdüsen, eine 27,5er und eine 30er. Ich baue die 27,5er ein und damit läuft der Motor unten herum deutlich besser. Jetzt kann ich die Gemischregulierschraube eine Umdrehung herausdrehen und die Maschine reagiert gut aufs Gasgeben. Aber natürlich muss ich das mit richtig warm gefahrenem Motor noch mal überprüfen. Und weils ja ab mittags besser werden soll mit dem Wetter, starte ich zu einer Probefahrt.

Enfield Bullet 500 ES

Nach dem verregneten Vormittag scheint jetzt die Sonne, die Strassen sind getrocknet, die Temperatur dürfte bei angenehmen 18°C liegen und die Bullet schnurrt wunderbar los. Das Ansauggeräusch ist jetzt etwas … hörbarer geworden, was aber ganz prima klingt.

Enfield Bullet 500 ES

Im Kirtorfer Wald will ich eigentlich am versteckten See die Vergasereinstellung feinjustieren, aber dazu kommt es nicht mehr: Plötzlich wird es rabenschwarz und nur Sekunden später kommt ein gewaltiger Platzregen herunter. Gut, dass ich in der Nähe der Schutzhütte bin, die ich auch unverzüglich aufsuche.

Enfield Bullet 500 ES

Kaum angekommen, wird der Regen noch stärker. Die 5 Minuten Regenfahrt haben meine völlig falsch gewählten Motorrad-Klamotten sehr schnell richtig durch nass gemacht. Jetzt stelle ich mich auf eine etwas längere Pause an der Schutzhütte ein. Soviel zu der Zuverlässigkeit der heutigen Wetterprognose.

Enfield Bullet 500 ES

Der Regen wird so schlimm, dass ich sogar meine brave Enfield unter das Vordach der Schutzhütte hole.

Enfield Bullet 500 ES

Und so verbringen wir zusammen runde 30 Minuten unter dem schützenden Dach – und der Regen will nicht enden.

Im Kirtorfer Wald

Allmählich wird das Anschauen des nassen Regenwaldes etwas langweilig.

Jetzt begrabe ich die Hoffnung auf Wetterbesserung, ergebe mich in mein Schicksal und fahre in den Regen hinein. Dann werde ich eben richtig nass, ist jetzt auch egal.

Aber oh Wunder: Nach wenigen Minuten hört der Regen auf und ich sehe sogar wieder ein Stück blauen Himmel.

Enfield Bullet 500 ES

Ich gebe der Enfield ein wenig die Sporen, um aus dem Regengebiet heraus zu kommen. Hier habe ich es endlich geschafft. Aber die Strassen sind natürlich überall noch richtig nass. Dennoch macht die Fahrt jetzt wieder ein wenig Freude.

Enfield Bullet 500 ES

Bald ist der Himmel wieder strahlend blau und entgegen meinem Plan, schnellstens nach Hause zu fahren, nehmen wir noch etliche Kilometer nasse Straßen unter die Heidenau Reifen.

Enfield Bullet 500 ES

So umrunde ich einmal Schotten, sogar auf der berüchtigten B276. Die gehört mir aber heute zu 100% allein, da ist kein weiterer Kradist unterwegs. Auch am Motorradtreff Falltorhaus stehen nur drei Maschinen und so kann ich völlig ungestört meine langsamen Runden drehen.

So wird am Ende doch noch alles gut und aus der Testfahrt werde immerhin 120 Kilometer. Hatte mir zwar mehr vorgenommen, aber angesichts des überraschenden Wetters ist das OK.

Kerze Enfield

Zu Hause schraube ich sofort die Kerze heraus und schaue sie mir an. Ist einen Tick zu hell und wahrscheinlich werde ich die Hauptdüse noch eine Nummer größer brauchen. Hab ich aber nicht da und muss bei Flo bestellt werden.

Ach ja: Kaum hab ich die Kerze wieder eingeschraubt, kommt der nächste Starkregen runter. Hoffentlich wirds morgen besser, denn da würde ich gern nach Dutenhofen zu Bernies Open House fahren.

Wegen der Vitamine

Das ist der Plan für heute: Gegen Mittag rauf auf den Pickel, also nach Amöneburg, und dort ein schönes, fettes Früchteeis verspeist – und zwar wegen der Vitamine, die man bekanntlich im Alter besonders benötigt.

2 x 45° V-Twins

Es geht los, wir starten bei perfektem Wetter in Richtung Amöneburg – aber ganz sicher nicht auf direktem Wege.

Schloßpark Rauischholzhausen

So kommen wir beispielsweise nach Rauischholzhausen und besuchen dort das Schloß und den dazu gehörigen Park.

Reinhard im Schlosspark

Freiwillig lassen wir die Bikes stehen und wandeln durch den schönen Park zum Schloss. Wenn ich allein hierher fahre, nehme ich meist die Wirtschaftszufahrt und parke mein Zweirad direkt im Schloßhof. Aber heute nicht.

Amöneburg

Wir haben den Marktplatz in Amöneburg erreicht – und all unsere schönen Cafes sind geschlossen. Lediglich ein Dönerladen und ein chinesisches Restaurant sind geöffnet – aber da gibt es ganz sicher kein Früchteeis – wegen der Vitamine, klar. Also ziehen wir weiter und entscheiden uns für Kirchhain.

Marktplatz Kirchhain

Auf dem Marktplatz in Kirchhain war ich schon Jahrzehnte nicht mehr. Der Platz ist zwar nicht besonders reizvoll, aber immerhin gibt es ein Eiskaffee, wo wir uns Waffeln mit heissen Erdbeeren bzw. Himbeeren bestellen. Ist auch alles sehr lecker und vitaminreich, und dass statt der Himbeeren Kirschen kommen, lässt sich auch verschmerzen.

Am Hunturm

Nach diesem ersten Vitaminstoß zirkeln wir ein wenig durch die Gegend von Kirchhain, Stadtallendorf und Neustadt. Den Hunburgturm in Burgholz, den ich Reinhard zeigen möchte, kennt er aber schon.

Über Hatzfeld, Speckswinkel und Neustadt nähern wir uns wieder dem Vogelsberg. Und was fahren wir hier an? Das Eis Cafe in Flensungen, also unser Stammeiscafe. Noch eine richtige Ladung Vitamine gönnen wir uns und stellen uns ernsthaft die Frage, warum wir nach Amöneburg, Kirchhain, Marburg, Alsfeld oder Lauterbach fahren sollen, wenn es das beste Eis sowieso in Flensungen gibt.

In der mechanischen Werkstatt

Nach dem Spaziergang mit Leihhund Yello ist ein Besuch in der mechanischen Werkstatt von Reinhard angesagt. Dabei geht es um ein seltenes 5/16×24 BSF Gewinde und um einen Deckel für den Luftfilterumbau in die sogenannte Teedose.

Leihhund Yello

Auf dem Festplatz treffen wir Mala und Fips, beides Freunde von Yello. Das gibt ein großes Hallo und eine Runde Spielen zu dritt. Danach ist Yello beinahe so geschafft, dass er wohl gern auf die Fortsetzung unseres Spaziergangs verzichten würde – aber so haben wir nicht gewettet und wir ziehen die große Runde gnadenlos durch.

Die Werkstatt

In der mechanischen Werkstatt wird die Drehbank angeworfen.

Die Werkstatt

In der Gewindetabelle findet sich tatsächlich ein Eintrag für das britische 5/16×24 BSF Zollgewinde.

Die Werkstatt

Dann wird gedreht und die Späne fliegen. Neben der korrekten Einstellung ist hier aber die gefühlvolle Hand des Drehers ebenso wichtig.

Die Werkstatt

Das Ergebnis ist dann ein zweiteiliges Werkzeug, mit dem der Fliehkraftversteller der Kontaktzündung und der Rotor der elektronischen Zündung vom Konus der Welle abgedrückt werden können. Braucht man als Enfieldfahrer auf jeden Fall.

Die Werkstatt

Und beinahe nebenbei entsteht noch ein Deckel für den Luftfiltereinsatz, der in der Teedose verschwinden soll.

Das große Mysterium

……. entpuppt sich als gar nicht sooo  geheimnisvoll. Gemeint ist der Steuerkasten des Enfield-Motors, den ich mir heute zum ersten mal richtig ansehe. Grund dafür ist ist das Egli-Unterbrechergehäuse, dass ich von Marcus Reservemotor in meine Bullet verpflanzen möchte.

Enfield Räderkasten

Eigentlich müssen ja nur ein paar Schrauben gelöst werden, um an die Steuerräder des Motors zu gelangen. Dann ein paar ganz leichte Schläge mit dem Gummihammer und schon ist der Deckel ab.

Räderkastendeckel

Die Schrauben sind unterschiedlich lang und so stecke ich sie in Styropor in exakt derselben Reihenfolge, wie ich sie gelöst habe.

Schrauben Räderkastendeckel Enfield

Und dann schreibe ich noch eben die Schaftlängen der Schrauben dazu.

Der Egli-Antrieb wird jetzt demontiert und bei passender Gelegenheit bei mir eingebaut.

Der Blick von oben

…..sollte ja in einer Mittelgebirgslandschaft kein Problem sein. Heute gelingen mir einige Blicke von oben richtig gut. Aber der Reihe nach.

Nach etlichen Tagen mit überreichlich Regen soll es heute einen fast trockenen Tag geben. Als ich aber im Mittag die Sportster aus der Scheune schiebe, legt sich eine schwarze Wolke über die Sonne und es fallen Regentropfen. Ja, Regentropfen, und das bei 0 % Regenwahrscheinlichkeit. Weil ich mich davon aber nicht abhalten lasse, hört der Regen sehr schnell wieder auf – und das war*s dann auch an Feuchtigkeit fürs erste. Erst als ich längst wieder daheim bin, setzt erneuter Regen ein, aber da stört er mich nicht mehr.

Sportster

Ulrichstein, Schotten, Gedern, Kefenrod – so beginnt meine improvisierte Route, und schon bin ich im Main-Kinzig-Kreis. Das Wetter wird immer besser und bals sieht es so aus wie hier auf dem Weg nach Birstein.

Sportster bei Birstein

Jetzt der erste Blick von oben direkt auf Birstein.

Danach wird es strassenmäßig so richtig schon: Von Birstein über Rabenstein nach Steinau an der Strasse. Hier biege ich ab und fahre ein paar Kilometer über Seidenroth in Richtung Bad Orb , bin also schon quasi im Spessart.

Sportster im Kinzigtal

Da heute aber nur eine eher kleine Runde geplant ist, fahre ich in einer Schleife zurück in Richtung Steinau a.d.Str.

Sportster bei Steinau a.d. Str.

Und der nächste Blick von oben, direkt auf Steinau a.d.Str. und in das Kinzigtal hinein.

Sportster am Zigeunerplatz

Von Steinau führt eine sehr schöne Strasse in Richtung Freiensteinau, und damit zurück in den Vogelsberg. Der einsame Zigeunerplatz bietet sich für eine kleine Pause mit Powerriegel an.

Sportster am Niedermooser Teich

Diesmal zeigt der Blick von oben ein Gewässer, nämlich den Niedermooser Teich.

Blick vom Hoherodskopf

Die größeren Motorradtreffs wie Oldtimer Cafe und Falltorhaus lasse ich mal links liegen, aber den Hoherodskopf besteige ich kurz – allein wegen des Blickes von oben – der reicht nämlich heute mal wieder bis nach Frankfurt.

Schöne Dyna

Ein richtig schönes Krad sehe ich hier oben auch, und zwar diese Dyna: Nur schwarz und Chrom, perfekt.

Sportster bei Sellnrod

Und der letzte Blick von oben geht heute vom höchsten Punkt zwischen Sellnrod und Altenhain – und er zeigt mir am Horizont sogar den Taunus mit dem Grossen Feldberg.

Nach 120 Meilen ist der nette Sonntagsausflug dann beendet. Der Tank ist leer und ich muss zum zweiten mal heute nachfassen. Aber viel besser konnte ich die Euros wohl nicht anlegen.