….. so verspricht es der Wetterbericht. Kommt mir sogar entgegen, denn meine Planung sieht eine kleine Schrauberei an der Enfield vor – was aber nur funktioniert, wenn die beiden größeren Leerlaufdüsen von Flo heute eintrudeln. Bis die Post kommt, schraube ich schon mal den Tank ab und nehme ein paar kleine Verbesserungen an der Elektrik vor.
Und ich habe tatsächlich Glück: Die Post bringt zwei Leerlaufdüsen, eine 27,5er und eine 30er. Ich baue die 27,5er ein und damit läuft der Motor unten herum deutlich besser. Jetzt kann ich die Gemischregulierschraube eine Umdrehung herausdrehen und die Maschine reagiert gut aufs Gasgeben. Aber natürlich muss ich das mit richtig warm gefahrenem Motor noch mal überprüfen. Und weils ja ab mittags besser werden soll mit dem Wetter, starte ich zu einer Probefahrt.
Nach dem verregneten Vormittag scheint jetzt die Sonne, die Strassen sind getrocknet, die Temperatur dürfte bei angenehmen 18°C liegen und die Bullet schnurrt wunderbar los. Das Ansauggeräusch ist jetzt etwas … hörbarer geworden, was aber ganz prima klingt.
Im Kirtorfer Wald will ich eigentlich am versteckten See die Vergasereinstellung feinjustieren, aber dazu kommt es nicht mehr: Plötzlich wird es rabenschwarz und nur Sekunden später kommt ein gewaltiger Platzregen herunter. Gut, dass ich in der Nähe der Schutzhütte bin, die ich auch unverzüglich aufsuche.
Kaum angekommen, wird der Regen noch stärker. Die 5 Minuten Regenfahrt haben meine völlig falsch gewählten Motorrad-Klamotten sehr schnell richtig durch nass gemacht. Jetzt stelle ich mich auf eine etwas längere Pause an der Schutzhütte ein. Soviel zu der Zuverlässigkeit der heutigen Wetterprognose.
Der Regen wird so schlimm, dass ich sogar meine brave Enfield unter das Vordach der Schutzhütte hole.
Und so verbringen wir zusammen runde 30 Minuten unter dem schützenden Dach – und der Regen will nicht enden.
Allmählich wird das Anschauen des nassen Regenwaldes etwas langweilig.
Jetzt begrabe ich die Hoffnung auf Wetterbesserung, ergebe mich in mein Schicksal und fahre in den Regen hinein. Dann werde ich eben richtig nass, ist jetzt auch egal.
Aber oh Wunder: Nach wenigen Minuten hört der Regen auf und ich sehe sogar wieder ein Stück blauen Himmel.
Ich gebe der Enfield ein wenig die Sporen, um aus dem Regengebiet heraus zu kommen. Hier habe ich es endlich geschafft. Aber die Strassen sind natürlich überall noch richtig nass. Dennoch macht die Fahrt jetzt wieder ein wenig Freude.
Bald ist der Himmel wieder strahlend blau und entgegen meinem Plan, schnellstens nach Hause zu fahren, nehmen wir noch etliche Kilometer nasse Straßen unter die Heidenau Reifen.
So umrunde ich einmal Schotten, sogar auf der berüchtigten B276. Die gehört mir aber heute zu 100% allein, da ist kein weiterer Kradist unterwegs. Auch am Motorradtreff Falltorhaus stehen nur drei Maschinen und so kann ich völlig ungestört meine langsamen Runden drehen.
So wird am Ende doch noch alles gut und aus der Testfahrt werde immerhin 120 Kilometer. Hatte mir zwar mehr vorgenommen, aber angesichts des überraschenden Wetters ist das OK.
Zu Hause schraube ich sofort die Kerze heraus und schaue sie mir an. Ist einen Tick zu hell und wahrscheinlich werde ich die Hauptdüse noch eine Nummer größer brauchen. Hab ich aber nicht da und muss bei Flo bestellt werden.
Ach ja: Kaum hab ich die Kerze wieder eingeschraubt, kommt der nächste Starkregen runter. Hoffentlich wirds morgen besser, denn da würde ich gern nach Dutenhofen zu Bernies Open House fahren.