….. bin ich lange nicht gewesen und deshalb ist dieser Landstrich heute mein Ziel. Das Hinterland ist quasi der Altkreis Biedenkopf, zieht sich aber nach allgemeiner Lesart von Lollar bis Frankenberg.
Archiv des Autors: berni
Landkreis-übergreifend
Eigentlich ist es nur eine kleine Vorabendrunde, die sich aber doch kreisübergreifend ausdehnt. Zu Hause sitzen ist mir bei diesem Wetter einfach unmöglich.
Ich starte meine Runde über die B276 nach Schotten, wo ich ziemlich allein bin und den Ständer der Enfield ab und zu auf dem Asphalt schleifen lasse – was übrigens nicht wirklich schwierig ist.
Amöneburg
Amöneburg, Amöneburg – das ist ja wohl nichts Besonderes. OK, es stimmt: In den letzten Jahren war ich etliche male in Amöneburg, hoch oben auf dem Pickel. Hab ungezählte Cappuccino, Eisbecher und Tortenstücke verputzt und insgesamt einige Stunden in einem der Cafes am Marktplatz gesessen.
Aber heute läuft es mal anders: Ich werde so lange dort oben herumkurven, bis ich das Schloss, also die echte Amöneburg gefunden und besichtigt habe.
Fand ich ganz spannend, Amöneburg mal etwas besser kennen zu lernen. Und wo ich schon bei historischen Betrachtungen bin, fahre ich gleich noch die Kapelle und den Wartturm in Wittelsberg an.
Altwiedermuss
Immer noch Sommer im Vogelsberg, schon den dritten Tag in Folge. Gegen Mittag erwacht die Lust zum Fahren und ich starte mit der Sportster in Richtung Wetterau. Mehr als dieses grobe Ziel habe ich aber nicht.
Etwa bei Nidda aber fällt mir etwas ein: Da gibt es doch in Ronneburg das Autohaus Ottmar Schmidt, dass auch im Zweiradsektor gut dabei ist und beispielsweise ein offizieller Royal Enfield Dealer ist. Und ich brauche sowieso eine Dichtung für die Ablassschraube der Schwimmerkammer, warum also nicht nach Ronneburg fahren und schauen, was es da so alles gibt.
Nun ist Ronneburg allerdings kein Ort, sondern eine Großgemeinde, bestehend aus mehreren Ortschaften. Aber ich traue mir zu, den Dealer zu finden. Nur mal kurz einen Blick auf die Karte werfen, damit ich ungefähr weiß, wo die Großgemeinde Ronneburg liegt. Ah ja, nicht weit von Langenselbold, also grobe Richtung Hanua, und das werde ich finden.
Tatsächlich schaffe ich es bis zum Autohof und sooo leer war der Tank dann doch nicht. An der Kasse steht ein ADAC-Mann vor mir und den frage ich beiläufig nach dem Autohaus Ottmar Schmidt in Ronneburg. Natürlich kennt er die Werkstatt und jetzt weiss ich, dass sie sich im Ortsteil Altwiedermuss befindet, ganz nahe an der wohlbekannten Ronneburg.
Der Seniorchef ist kurz unterwegs, wird aber in 15 Minutem zurück erwartet. In der Zwischenzeit werde ich in den Showroom geführt und kann mich in aller Ruhe umsehen.
Um Punkt 18:00 bin ich wieder im heimischen Vogelsberg. Ein Blick auf den Tacho sagt mir, dass ich lediglich 140 Meilen gefahren bin – kam mir viel mehr vor, aber das ist wohl so, wenn man viel Neues aufnimmt. War jedenfalls eine prima Fahrt bei echtem Kaiserwetter und das Kennenlernen von Ottmar Schmidt war schon allein die Reise wert. Habe von ihm auch erfahren, dass er bei Friedel Münch gelernt und ein paar Jahre für ihn geschraubt hat – und das ist schon was Besonderes.
Im Zweifelsfall Knüll
In diesem Sommer muss ich für jeden schönen Sonnentag dankbar sein und ihn auch nutzen – allzu viele wird es davon wohl nicht mehr geben, wie ich befürchte. Und so sinne ich schon seit gestern darüber nach, wohin ich am heutigen Sonntag fahren werde. Ein Cappuccino auf dem Eisenacher Marktplatz ist ebenso unter den Favoriten wie ein feudales Mittagsmahl in der Heilen Schirn bei Geisa und ein Eis im Schatten der Burg in Runkel.
Aber je näher mein Start heran rückt, umso unsicherer werde ich und meine Ziele zerfliessen wie die Sonnencreme auf der Haut eines Oberlehrers an der Amalfiküste. Ende vom Lied ist dann, dass ich einfach los fahre und mich treiben lasse.
In Obergrenzebach gerate ich in einen Faschingszug oder etwas ähnliches, jedenfalls ist der Ort komplett gesperrt. Und das ist mein Glück, gerate ich dadurch doch in eine Landschaft zwischen Frielendorf, Borken, Homberg/Efze und Zwesten. Zwar bin ich hier überall schon gewesen, aber heute kann die diese ruhige Gegend ganz anders geniessen als sonst.
Zu Hause bin ich keineswegs ausgepowert und so wechsele ich noch eben Motor- und Getriebeöl an der Sportster. Diesmal kommt überall Spectro Heavy Duty rein, hab ich mal ganz günstig bekommen und hat einen sehr guten Ruf. Und etwas später besucht mich völlig überraschend mein Ex-Kollege Richy mit seiner neuen Kawasaki, was mich wirklich freut.