Immer noch Sommer im Vogelsberg, schon den dritten Tag in Folge. Gegen Mittag erwacht die Lust zum Fahren und ich starte mit der Sportster in Richtung Wetterau. Mehr als dieses grobe Ziel habe ich aber nicht.
Etwa bei Nidda aber fällt mir etwas ein: Da gibt es doch in Ronneburg das Autohaus Ottmar Schmidt, dass auch im Zweiradsektor gut dabei ist und beispielsweise ein offizieller Royal Enfield Dealer ist. Und ich brauche sowieso eine Dichtung für die Ablassschraube der Schwimmerkammer, warum also nicht nach Ronneburg fahren und schauen, was es da so alles gibt.
Nun ist Ronneburg allerdings kein Ort, sondern eine Großgemeinde, bestehend aus mehreren Ortschaften. Aber ich traue mir zu, den Dealer zu finden. Nur mal kurz einen Blick auf die Karte werfen, damit ich ungefähr weiß, wo die Großgemeinde Ronneburg liegt. Ah ja, nicht weit von Langenselbold, also grobe Richtung Hanua, und das werde ich finden.
Tatsächlich schaffe ich es bis zum Autohof und sooo leer war der Tank dann doch nicht. An der Kasse steht ein ADAC-Mann vor mir und den frage ich beiläufig nach dem Autohaus Ottmar Schmidt in Ronneburg. Natürlich kennt er die Werkstatt und jetzt weiss ich, dass sie sich im Ortsteil Altwiedermuss befindet, ganz nahe an der wohlbekannten Ronneburg.
Der Seniorchef ist kurz unterwegs, wird aber in 15 Minutem zurück erwartet. In der Zwischenzeit werde ich in den Showroom geführt und kann mich in aller Ruhe umsehen.
Um Punkt 18:00 bin ich wieder im heimischen Vogelsberg. Ein Blick auf den Tacho sagt mir, dass ich lediglich 140 Meilen gefahren bin – kam mir viel mehr vor, aber das ist wohl so, wenn man viel Neues aufnimmt. War jedenfalls eine prima Fahrt bei echtem Kaiserwetter und das Kennenlernen von Ottmar Schmidt war schon allein die Reise wert. Habe von ihm auch erfahren, dass er bei Friedel Münch gelernt und ein paar Jahre für ihn geschraubt hat – und das ist schon was Besonderes.