10 Tage später noch einen Krankenbesuch

Jaja, so ein Oberschenkelhalsbruch bei einer älteren Dame ist nicht ganz unkompliziert. Aber die Mama macht Fortschritte und ist bereits in der Reha-Abteilung des Krankenhauses. Verabrede mich für heute mit Bruder Jürgen und so gibt es 10 Tage später noch einen Krankenbesuch.

Um halb 10 gehts los, Baustellen und Umleitungen bewirken, dass ich gerade so um 11:00 in Asel bei Jürgen bin. Wir beschliessen, ein paar Umwege in der Lichtenfelser Gegend zu machen und auch mal wieder ans alte Kloster Schaaken zu fahren. Und gegen 13:00 passt dann der Krankenbesuch besser – wegen dem Mittagessen.
Die Gegend um Lichtenfels und dann weiter ins nordrheinwestfälische ist ausgesprochen schön und für mich ein ziemlich weisser Fleck. Werde mir in Korbach eine Karte besorgen und im Herbst ein paar Toure dort planen.

Fahre tatsächlich nonstop von Mücke bis kurz vor Haina Kloster, erst dort fordert der Frühstückskaffee seinen Tribut. Aber das ist für mich eine stramme Leistung.

In Asel bei Bruder Jürgen wird der Touareg-Tankrucksack abgeliefert und von Jürgen direkt montiert. Scheint nicht ganz einfach zu sein, diese Technik mit Riemen, Magneten, Haken und Ösen zu durchschauen.

Die alte Klosterkirche am Hofgut Schaaken ist immer einen Besuch wert. Die Anlage liegt auf einer Art Hochplateau und da bläst heute ein gewaltiger Wind. Das wird im Laufe des Tages noch mehr zunehmen.

Sieh an, der ruppige Einzylinder hat mit der Kraft aus 125 ccm die Nadel des Tachometers abgeschüttelt. Bin gespannt, wie teuer Hyosung-Ersatzteile sind, Jürgen wird berichten.

Auf dem kleine Friedhof des alten Klosters steht dieser ungewöhnliche Baum: Sind eigentlich 2 unterschiedliche Bäume, die dazu noch von Misteln durchwachsen sind.

Zwei Brüder und dennoch unterschiedliche Generationen: Jürgen und ich vor dem ungewöhnlichen Baum.

Nach Schaaken gehts nach Goddelsheim und in Winnies Imbiss gönnen wir uns eine schöne fette und ungesunde Currywurst bzw. ein gewaltiges Schnitzel.

Jetzt aber auf zum Krankenbesuch. Um halb drei verlassen wir das Stadtkrankenhaus Korbach wieder und trennen uns in Goddelsheim. Über Sachsenberg, Frankenberg und Rosenthal düse ich dann wieder heim in den Vogelsberg.

 

 

75 Vogelsberg-km mit der TS 250

Jetzt habe ich seit heute einen Rucksack und kann den mit Werkzeugen und Ersatzteilen füllen. Das muss getestet werden und um 17:00 schraube ich erst noch eine neue B8HS Kerze in den Zylinderdeckel. Gestern hatte ich noch die Tankdeckelbelüftung von Elsterglanz-Schmodder befreit – mal sehen, ob die TS heute immer noch zickt. Mach mich auf für 75 Vogelsberg-Kilometer mit Kathy.

Wie anfangs mit dem ES-Gespann und auch mit den Rotaxen muss ich auch zu Kathy erst noch Vertrauen aufbauen – vor allem, weil sie auf allen Fahrten bisher rumgezickt hat (sprich einfach mal ausgegangen ist). Jetzt habe ich die von Hermann empfohlene Bedüsung (135 / 45) drin, der Spritfilter ist entfernt, die Tankdeckelbelüftung ist gereinigt und eine neue Kerze ist auch drin. Dennoch hatte ich aber schon gestern das Gefühl, dass der Motor etwas zu heiss wird. Und ein bisschen Schieberuckeln hat Kathy auch noch. Muss ich damit leben oder soll ich die LLD noch ein wenig grösser wählen? Ich weiss es nicht, da fehlt mir die MZ-Erfahrung. Heeermann!!!

 

Aber vor dem Test mit der TS gehts noch mal rüber zu Egon. Und sieh an: Jürgen ist auch da. Er hat seine Rotax und auch die kleine ES150 mitgebracht und im Moment versuchen die beiden, die kleine Schwingenmaschine vernünftig zum Laufen zu bekommen.

DIe beiden haben bereits den Benzinhahn ausgewechselt. Dann wurden die Düsen gereinigt und jetzt gehts an die Zündung. Kondensator wird getauscht und der Zündzeitpunkt auf ungefähr 3 mm vor OT eingestellt. Man beachte Egons Getränk: Malzbier! Soll die Leistung steigern und die Power erhöhen - naja.

Aber alles ist vergeblich! Die ES springt ganz schlecht an, geht ohne Choke sofort aus und mit Choke ersäuft sie recht schnell. Sieht für mich immer noch wie eine Vergasersache aus.

Bevor ich verschwinde, lasse ich den beiden noch eine richtige Kerze für die ES da: Isolator. Ach ja: Trotz Malzbier-Powergetränk haben die beiden Schrauber mehrere Sachen verlegt und partout nicht wieder gefunden. Auch im Kühlschrank taucht z.B. der fehlende Wassersack für den Benzinhahn nicht auf.

Jetzt gilts: Den neuen Rucksack geschnappt, mit ein paar wichtigen Utensilien gefüllt und dann mit Kathy los. Erst mal zur Schutzhütte in den Kirtorfer Wald - da war ich bisher mit allen meinen Krädern. Nettes Fleckchen!

Kathy läuft nicht schlecht, aber der Ton kommt mir heute etwas rauher vor. Rumgezickt hat sie bisher aber noch nicht. Und sagt selber: Ist Kathy nicht wunderschön?

So sind wir heute durch den Vogelsberg gereist: Wie Motorradwanderer. Aber ehrlich gesagt: Wandern gelingt mir mit Kathy nicht! Motor und Fahrwerk sind derart agil, dass ich immer das Gefühl habe, ich muss schnell fahren. Und das macht auch noch Spass. Aber eigentlich wollte ich doch ein Motorrad zum Wandern. Muss das also doch meine kleine Jawa 175 werden.

Wenn ich jetzt noch 30 Jahre jünger wäre, könnte das ein Bild aus dem Jahre 1979 sein.

Die herrliche Waldstrecke nach Otterbach ist gesperrt, aber ich fahre trotzdem hinein und habe die gesamte Strasse für die Fotosession für mich.

Kathy, der Rucksack und ich. Bis wir wieder im heimischen Stall sind, haben wir 75 km zurückgelegt und die TS 250/1 ist heute nicht ein einziges mal ausgegangen: Glücksache, Zufall oder habe ich die Ursache wirklich beseitigt? Um das herauszufinden, werden wir noch ein paar kleine Touren zusammen machen müssen. Aber für heute ist Schluss.

Ein Rucksack von Tante Luise

Aufgrund der Transportprobleme, die ich mit Kathy, der TS250/1 habe, werde ich mir einen Rucksack zulegen – das habe ich in den letzten Tagen beschlossen. Und ein paar Ersatzkerzen braucht Kathy auch. Was bedeutet das? Ganz einfach: Ich schnapp mir gegen 9:00 mein Silverstar-Gespann und fahre  wegen Kathy zu Tante Luise nach Fulda.

Die ersten 40-50 km nach Fulda lassen sich wunderbar fahren, aber dann wirds nervig. Extrem gut ausgebaute Strassen, auf denen viel und schnell gefahren wird, dazu gehts da teilweise sehr ordentlich bergauf und bergab. Hilft aber nix, einen besseren Weg kenne ich leider nicht. Aber vielleicht sollte ich einfach mal intensiv suchen. Das muss doch auch anders gehen. Beim nächsten mal.

Angekommen in Fulda in der Louis-Filliale. Auf der SItzbank liegt schon der neu gekaufte und todschicke Rucksack. Dazu etliche Zündkerzen (B8HS), Zweitaköl, eine Gepäckrolle, einen Kerzenschlüssel und einen Messbecher gekauft. Das Personal war hier aber auch schon mal besser .......

Beim Versuch, einen angenehmeren Weg aus Fulda heraus zu finden, verfahre ich mich ein wenig und komme letztendlich doch wieder auf die alte Strecke über Kleinenlüder. Hier habe ich das schlimmste aber schon hinter mir.

Wenngleich diese Ecke für kleine, langsame Motorräder nicht ideal ist, so ist es dennoch eine landschaftlich schöne Gegend.

Jetzt bin ich bereits wieder auf dem schönen Teil der Strecke, und zwar zwischen Dirlammen und Meiches auf der Anhöhe.

Beim Blick über die Vogelsberglandschaft überlege ich, welchen Umweg ich noch fahren könnte....

... und entscheide mich für die sehr einsame Strecke über Stumpertenrod und Ober-Seibertenrod.

 

Die erste kleine Tour mit der TS 250 und ein lieber Gast

Heute erwarten Egon und ich einen Gast, den ich in Alsfeld abholen will. Es handelt sich um jemanden aus der MZ-Szene und da passt es ganz gut, dass ich Kathy als Fahrzeug wähle. So erlebt sie nach der Wiedergeburt ihre erste kleine Tour und einen lieber Gast.

Für die Abholung des Gastes aus Alsfeld mit Kathy wähle ich nicht den kürzesten, sondern den schönsten Weg durch den Kirtorfer Wald. Nachdem ja Kathy bisher immer ein wenig rumgezickt hat, also einfach mal so ausgegangen ist, soll das gleichzeitig ein Test sein. Als erste mögliche Ursache habe ich den Benzin-Zusatzfilter aus dem Spritschlauch entfernt und die Isolator-Kerze gegen eine B8HS ausgetauscht. Ich packe noch eben 5 l Sprit und 100 ml Öl in den Tank und dann gehts auch schon ab nach Alsfeld.

Treffpunkt sollte eigentlich die sogenannte Hartmann-Kreuzung an der Abfahrt Alsfeld-Ost sein. Da stelle ich mich auch erst mal hin und beobachte das chaotische Treiben des Ost-West-Verkehrs. Aber lange halte ich es in dem Lärm und der schattenlose Hitze nicht aus.

Deshalb fahre ich ein paar Kilometer weiter an den Schiessstand des BDMP im kühlen Wald. Nach kurzer Zeit ruft Egon an und berichtet, dass der Gast in Alsfeld ist, aber an der Raststätte der Abfahrt Alsfeld-West. Zuerst muss ich aber die B62 sperren, um einem LKW mit Auflieger die Rückfahrt zu ermöglichen. Den hat jemand völlig falsch in diesen Waldweg am Schiessstand geschickt.

Am McDonalds der Abfahrt West treffe ich dann auf unseren Gast: Wolfgang, mit dem ich das vergangene Wochenende in Heiligenstadt verbracht habe. Jetzt ist er auf dem Weg zu Bekannten im Westerwald, mit denen er morgen aufs EGT nach Luxemburg fahren wird.

Bisher hat mich Kathy am heutigen Tag nicht im Stich gelassen, aber auf der Fahrt nach Mücke bleibt sie hinter Romrod wieder stehen, um sofort danach anzuspringen. Also weiter nach Mücke zu Egons Schrauberhalle. Hier ist gerade eine weitere Rotax angeliefert worden, an der ein paar Wartungsarbeiten auszuführen sind. Es handelt sich um die Fun von Jürgen.

Die nächsten Stunden, bis in den frühen Abend hinein, hängen Wolfgang, Egon und ich einfach so ab und plaudern über Gott und die Welt. Irgendwann nach der unwiderruflich letzten Zigarette muss Wolfgang dann aber doch weiter in den Westerwald. Schön, so ein Tag mit Nichtstun!

Die TS 250 ist wieder auf der Strasse

Zurück vom Forumstreffen in Heiligenstadt besorge ich mir am Montag direkt ein Kurzzeitkennzeichen und fahre zum TÜV. Naja, das ganze war ein Spässchen, dem Prüfer hat die hübsche Kathy in Blau sehr gut gefallen, es hat auch alles funktioniert und so gabs einen TÜV-Schein ohne Mängel. Und weils noch so früh war, noch gleich auf die Zulassungsstelle und die TS angemeldet. Nach knapp 7-jähriger Pause kann ich berichten: Kathy ist wieder auf der Strasse.

Nach TÜV und Zulassung haben wir noch gute 50 km zusammen abgerissen. Kathy fährt wunderbar, ein derart handliches Motorrad bin ich noch nie gefahren. Und der Motor läuft sehr schön – jedenfalls meistens. Denn nach dem TÜV ist Kathy ein paar mal einfach ausgegangen und danach ganz schlecht wieder angesprungen. Das muss ich mir auf jeden Fall noch mal anschauen.
Und dann ist ein Gewinde des Kupplungsdeckels hinüber und verliert leicht Öl. Da muss ich eine HeliCoil-Buchse einsetzten. Und der Gelakku ist auch nur sehr provisorisch befestigt.
Das wichtigste dürfte aber die Vergasereinstellung sein, das wird noch eine echte Hürde.
Von meinen Tankrucksäcken passt leider keiner auf den TS-Tank. Überlege schon, mir einen Rucksack für Werkzeuge und Öl zu beschaffen. Werde diese Woche noch mal nach Fulda zu Tante Luise fahren. Rucksack und ein paar B8HS-Kerzen, dafür lohnt die Fahrt sich schon.

 

Das Kurzzeitkennzeichen ist schnell montiert und dann gehts auf zum TÜV. Allerdings nicht direkt, denn ein paar Kilometer möchte ich Kathy vorher schon gefahren haben. Muss doch wissen, ob wirklich alles korrekt funktioniert. Motor und Fahrwerk machen mir sofort richtig Spass.

Beim ersten Stop in der Rabenau sehe ich dicke Öltropfen unter dem Motor. Ursache ist einmal das defekte Deckelgewinde, aber auch eine zu gut geschmierte Kette in Verbindung mit löchrigen Kettenschläuchen.

Also ganz kurz vor der TÜV-Stelle ein Stop am Baumarkt und nochmal gründlich Öl abgewischt.

Begeisterte und fachkundige Prüfer (obwohl Wessies) lassen die Prüfung flott und völlig ohne Probleme verlaufen. Der einzige Wermutstropfen sind die 61 Euro, die mich nur diese Abnahme kostet.

Jetzt erstmal ein paar Kilometer durch die heimatlichen Wälder gepfiffen. Herrje, wie lässt die TS sich in die Kurven schwenken. Der Rucksack hinter der Maschine ist von Nachbar Egon ausgeliehen. Der Bursche hat einfach alles.

Nach 36 km bleibt Kathy einfach mal stehen. Ich brauche sicher 30 Kicks, bis sie wieder anspringt. Ursache ist unklar, und ich kann auch die Kerze nicht überprüfen, weill ich den Schlüssel zum Werkzeugfach vergessen habe. Habe schon befürchtet, dass ich Egon mit seinem Hänger rufen muss, aber plötzlich läuft Kathy wieder.

Jetzt noch schnell und in letzter Sekunde auf die Zulassungsstelle und wieder etliche Euro ausgegeben. Glücklicherweise sind noch DQ-Kennzeichen frei, denn alle meine Emmen tragen diese Kombination. Was das bedeutet? Na, vielleicht "disqualified" oder "Don Quichote", aber eigentlich gar nichts.

Dann hab ich mal alle meine Lieben um mich versammelt: DQ 2- die Solo Silverstar, DQ 3 - die blaue Kathy, DQ 4 - mein treues ES-Gespann und DQ 7 - das Silverstar-Gespann.