Der Nach-Himmelsfahrtmarkt

Es ist mal wieder soweit: In Nieder-Ohmen findet der Nach-Himmelsfahrtmarkt statt. Nichts besonderes, nur ein kleines Märktchen mit immer denselben Ausstellern, meist vom indischen Subkontinent. Trotzdem besuche ich den Markt immer wieder gern – und wenn es nur zum Lakritzkaufen ist.

Um zum Spaziergang mit Yello zu kommen, muss ich heute den Ort von hinten anfahren, alles andere ist gesperrt. Da ist meine kleine Vespa genau das richtige Fahrzeug.

Shelties

Die meisten Hundebesitzer kennen sich natürlich und auch dieser Herr mit seinem Sheltie ist mir wohl bekannt. Nicht bekannt ist mir aber, dass jetzt zwei Shelties zur Familie gehören – einer schöner als der andere. Yello ist von den beiden Schönheiten jedenfalls begeistert.

Yello

Dann ziehen wir ein Stündchen durch Wald und Feld rund um Nieder-Ohmen.

Nach-Himmelfahrtsmarkt

Anschließend wird auf dem Markt gebummelt.

Nach-Himmelfahrtsmarkt

Nagelbürsten könnte ich mal wieder gebrauchen, aber deren Kauf wurde aufgrund einer starken Vorratshaltung untersagt.

Nach-Himmelfahrtsmarkt

Oder schicke T-Shirts zum Motorradfahren – auch verboten.

Nach-Himmelfahrtsmarkt

Richtig schwach werden könnte ich bei einem dieser Rucksäcke.

Bruno

Ein kurzes Hallo bei Hofhund Bruno.

Nach-Himmelfahrtsmarkt

Hier findet eine Verbrüderung mit einem Ausstellerhundchen statt. Kein Wunder, der Kleine ghört einer Wurstbudenbesitzerin. Gibt aber trotzdem nix.

Nach-Himmelfahrtsmarkt

Nun wird Yello abgeliefert und ich kaufe noch schnell eine umfangreiche Mischung Lakritz – wenigstens etwas. Und zu Hause mache ich die Vespa noch ein wenig fit für Österreich.

Warum Oberaula?

Berechtigte Frage: Was zieht mich nach Oberaula? Denn das habe ich mir heute angesichts des perfekten Sommerwetters als Ziel für meine Sportster und mich gesetzt.

Von einem besonderen Ereignis in Oberaula ist mir nichts bekannt, was also soll dieses Ziel? Eigentlich ist die Antwort einfach: Oberaula liegt im Schnittpunkt von Schwalm, Hessischem Bergland und Knüllgebirge. Das Pendeln zwischen diesen unterschiedlichen Landschaften ist wunderbar und äußerst abwechsungsreich. Das ist der Grund für Oberaula.

Kurz vor Alsfeld beschliesse ich, in Alsfeld-West für 5 Kilometer auf die A5 zu fahren – wirklich nur bis Alsfeld-Ost, um die Innenstadt zu umgehen. Keine gute Idee, denn nach 30 Sekunden stecke ich in einem Stop-and-go-Stau. Nach kurzem Zögern schlängele ich mich in der Mitte durch und hab die Baustelle in 5 Minuten durchfahren. Zum Stehen auf der A5 ist es nämlich schon viel zu warm.

1988er Sportster 883

Zwischen Weißenborn und Oberaula liegt an einer extrem wenig befahrenen Nebenstrecke dieser schöne und große Rastplatz. Alles deutet darauf hin, dass hier schon jahrelang niemand mehr eine Rast eingelegt hat, und so mache ich das. Irgendeinen Sinn soll der schöne Platz doch haben.

1988er Sportster 883

Dann geht es durch eine lange und superschöne Allee mit Eichen und Buchen – auch fast verkehrsfrei.

1988er Sportster 883

Und schon bin ich durch Oberaula und auf dem Weg ins Knüllgebirge.

1988er Sportster 883

Schnell einen Kaffee in der Knülljause getrunken …..

1988er Sportster 883

….. noch einen Blick auf den Eisenberg geworfen, an dem ich aber heute nicht halte: Die Gastronomie ist rappelvoll.

1988er Sportster 883

Statt dessen mache ich einen Schlenker ins Hessische Waldland um dann später in die Schwalm abzubiegen. Hier jedoch bin ich bereits nahe Himmelsberg, also schon im Marburger Land.

1988er Sportster 883

Nach 150 Meilen beende ich die heutige Vatertagsfahrt. Vorher schaue ich mir aber noch kurz einen neuen Laden in Laubach an: Hier gibts Zubehör, Bekleidung und Accessoires für ….. Motorradfahrer. Sind ein paar richtig hübsche Sachen dabei.

Kein Kaffee in Sellnrod

Bin zu einem Kaffe bei Bärbel und Jürgen, dem Thruxton-Fahrer, nach Sellnrod eingeladen. Und weil das Wetter gegen 14:00 so herrlich bewölkt und grau ist, fahre ich mit der grauen Enfield dort hin. Natürlich geht das wegen der geringen Entfernung von nur 4 km nur mit einen ordentlichen Umweg.

1995er Enfield Bullet 500

Mit einmal rund um Schotten fahre ich die Bullet also erst einmal richtig warm. Danach zeigt das Ölthermometer 60°C im Öltank an. Das ist OK.

1995er Enfield Bullet 500

Mein persönliches Traumwetter ist das heute: Keine Hitze, runde 20°C, leicht bewölkt und grau, so dass es immer so aussieht, als käme gleich der nächste Regenguss. Es kommt aber nichts, und genau so soll es sein.

1995er Enfield Bullet 500

Nach den 20 km rund um Schotten bin ich dann in Sellnrod – und wer ist nicht da? Bärbel und Jürgen. Also gibt es heute keinen Kaffee in Sellnrod. Statt dessen nutze ich die Gelegenheit, meine Runde noch etwas auszudehnen.

1995er Enfield Bullet 500

Die Ausdehnungsroute führt mich noch einmal auf die B276 zwischen Schotten und Laubach – und im Gegensatz zu einem typischen Wochenende habe ich die Strasse für mich allein.

1995er Enfield Bullet 500

Nach Einartshausen komme ich noch, nach Stornfels schon nicht mehr: Baustelle. Weil das Freibad auch nicht lockt, geht meine Bollerrunde weiter.

1995er Enfield Bullet 500

Nach Schotten umrunde ich noch den Hoherodskopf und blicke hier zurück auf Schotten und in den Wetteraukreis hinein.

1995er Enfield Bullet 500

Ich verabschiede mich vom Hohen Vogelsberg und tauche wieder in die Niederungen des Vogelsberges ein. Nach 110 Kilometern bin ich auch ohne Kaffee ausgesprochen zufrieden – besonders, weil meine alte No. 1 wieder prima durchgehalten hat. Hat sie bisher auf jeder Fahrt so gemacht, aber aus unserem ersten gemeinsamen Leben kenne ich das völlig anders. Noch eine solche Runde wie heute und ich habe die ersten 1000 Kilometer voll.

Klein-klein Basteleien

….. zu mehr habe ich heut keine Lust – zu warm. Und schließlich müssen die Kleinigkeiten ja auch mal erledigt werden.

Kupplungszug Enfield

Zuerst löte ich einen Kupplungszug für die graue Bullet. Der Zug muss etwas länger sein als das Originalteil und der Innenzug muß noch ein Stück länger sein. Ich möchte nämlich eine Stellschraube in der Armatur haben. Die recht speziellen Tonnen-Nippel hat mir Reinhard aus Messing gedreht und so ist das ganze kein unlösbares Problem. Muß nur darauf achten, dass ich keines der vielen Teile, die zum Zug gehören, vergesse.

Kupplungszug Bullet

Habe eine 2,5 mm Seele und einen 4 mm Außenzug genommen, das sollte halten.

Lampenring Bullet

Jetzt kann ich endlich den breiten Chromring in den Scheinwerfer bauen: Der fehlende Halteclip wurde heute aus England nach geliefert. Der Ring verlängert die Stupsnase der Bullet ein wenig und vor allem ist jetzt im Lampengehäuse mehr Platz für die Elektrik. Das ist eigentlich der Hauptgrund für diese Modifikation.

Messingschraube Bullet

Als Krönung wird der Halteclip mit einer polierten Messingschraube befestigt.

 

 

Sitzkomfort

……. das ist eine der Eigenschaften, die eine Enfield von Hause aus nicht hat – garantiert nicht. Die originale Sitzbank sieht zwar im Neuzustand noch einigermaßen gut aus, ist aber alles andere als bequem. In meinem Fall ist der Schaumstoff viel zu weich und sitzt sich innerhalb weniger Kilometer derart durch, dass ich quasi auf dem Trägerblech sitze.

Obwohl ich im allgemeinen nicht empfindlich bin, hat mich dieser nicht vorhandene Komfort doch sehr gestört. Und jetzt kommt Martin, bekannt als Sattler Küthe, ins Spiel. Auf meiner W650 hatte ich eine Sitzbank von Martin und war schwer begeistert: Optisch eine Augenweide und dazu unglaublich bequem.

Nach ein wenig e-mail Verkehr mit Martin bekam ich letzte Woche eine vorhandene Enfield-Sitzbank zur Probe bis fast nach Hause gebracht. Klar, dass heute der erste Test der Probebank angesagt ist. Um 18:00 geht es in den Vogelsberger Abend hinein.

Royal Enfield Bullet 500 ES

Natürlich konzentriere ich mich heute überwiegend auf die Eigenschaften der Sitzbank. Auch wenn das schicke Braun vielleicht nicht ganz die richtige Farbe für die schwarze Enfield ist, so gefällt mir die Machart der Bank ausnehmend gut. Die Verarbeitung ist top und bereits nach wenigen Kilometern spüre ich den erhöhten Sitzkomfort. Jetzt sitzt sich kein billiger indischer Schaumstoff mehr durch.

Royal Enfield Bullet mit Sitzbank vom Sattler Küthe

Auch nach 100 Kilometern sitze ich immer noch auf dem herrlich strammen Schaumstoff und nicht auf dem Trägerblech. So eine Bank muss ins Haus, in exakt der gleichen Machart, aber in schwarz. Auf jeden Fall genieße ich mit dieser Bank meine Abendrunde noch mehr als sonst.