Zum Schwarzpulver-Schiessen nach Giessen

An diesem Samstag beginnt die Schwarzpulverrunde unseres Schützenkreises und der erste Wettkampf ist in Giessen. Ein Blick aufs Wetter um 8:00 sagt mir, dass heute Gespannwetter ist: Stark bewölkt, windig, es wird wohl Regen geben. Ich packe alle Utensilien für das Schiessen zusammen und ab in den Seitenwagen. Um 9:00 gehts dann über die Rabenau nach Giessen ins Schützenhaus an der Autobahn.

Sind zwar nur 40 km bis Giessen, aber die Route über die Rabenau und Staufenberg ist eine sehr schöne Motorradstrecke. Mit meiner Feinwerkbau-Perkussionspistole und dem gesamten Schwarzpulverzubehör ist der Seitenwagen gut beladen und die ES 250/1 liegt satt auf der Strasse. Seit ich vor einigen Wochen Sammys Gespann fahren konnte, spüre ich immer stärker die schlechte Einstellung meines ES-Gespannes – am Sturz muss unbedingt was gemacht werden, damit das Ziehen nach Links aufhört. Andererseits – soo schlimm ist es ja auch wieder nicht.

Komme zeitig für den ersten Durchgang am Schützenhaus in Giessen an. Das Gespann ist eine kleine Attraktion. Daran ist zu spüren, dass Gespannfahren und Schwarzpulverschiessen sehr gut zusammen passen - siehe Schwarzpulver Ralley in Hammelbach, an der ich vielleicht auch noch mal teilnehmen werde.

Äusserlich macht das Giessener Schützenhaus zwar nicht so viel her, aber innen ist es eine sehr gemütliche Schwarzpulver-Kneipe.

Erstmal zur Anmeldung. Dort wird bezahlt und im Gegenzug gibts die Scheibe für die 15 Schuss mit der Pistole.

Am Stand merke ich, dass ich leider NICHT alles eingepackt habe, was notwendig ist: Das Spektiv habe ich vergessen. Das heisst also ein Wettkampf ohne Trefferbeobachtung.

Auf dem Nachbarstand sind bereits die Gewehrschützen aktiv.

Um 11:30 bin ich mit dem Schiessen fertig und mache mich auf die Rückfahrt - wie so oft mit kleinen Umwegen und Stopps. Hier bei der Kläranlage Nähe Weitershain.

Über Rüddingshain und Homberg dann nach Hause. Zwischen Rüddingshain und Deckenbach werden ein paar landwirtschaftliche Wege unter die Räder genommen - und diese Wege können auch sehr ansprechend sein. Zu Hause angekommen geht dann auch sehr bald der Dauerregen los.

 

Dank Gleitzeit zum Stausee ins Antrifttal

Die grüne 500 R steht jetzt schon einige Zeit ungenutzt – zu lange, wie ich finde. An diesem Donnerstag im November ist hier ein Wetter zum Anbeissen – Sonne, blauer Himmel, 20 Grad. Da gibts nur eins: Die Gleitzeit ausnutzen und eine Runde mit der MZ. Hab mir das Antrifttal als Ziel vorgenommen. Gegen 15:00 gehts los, die Maschine springt sofort an.

Auf den letzten Fahrten mit dem Gespann war meine Bekleidung etwas zu dünn, deshalb wird heute schwereres Geschütz aufgefahren. Aber das passt dann bei 20 Grad natürlich auch nicht. Beim Fahren ist ja noch alles OK, aber sobald ich anhalte, absteige und mich bewege, beginnt leichte Transpiration. Naja, jedenfalls besser als frieren.
Der Tag ist herrliich zum Fahren, hätte am besten schon Morgens freigemacht. Aber obacht: In den Wäldern sind die Strassen stellenweise noch sehr feucht. Also vorsichtig gefahren. Aber im Antrifttal ist ohnehin Motorradwandern angesagt, wenn man die sanfte Hügellandschaft richtig geniessen will.

CH: Mit der MZ 500 R in der Schweiz? Keineswegs, dieser Stein mit der Aufschrift CH steht zwischen Arnshain und Neustadt.

In der Nähe des Drei-Herren-Ecks: Hier fand mal ein konspiratives Treffen der Landgrafen (oder waren es Landräte?) aus dem Vogelsberg, der Schwalm und dem Marburger Land statt.

Der kleine Antriftal-Stausee bei Seibelsdorf.

Der Stausee mit Restaurant an der Staumauer hat sich zum beliebten Ausflugsziel gemausert.

Auf der Rückfahrt gehts bei Schellnhausen mal kurz von der Strasse ab. Nach knapp 100 km bin ich wieder in Mücke.

 

Rotax-Gespann-Logistik

Für die Hochzeit zwischen Silverstar und Velorex fehlen immer noch ein paar Teile von Edmund Peikert. Es sind aber noch genügend andere Arbeiten zu erledigen, und einige Kleinigkeiten wollte ich an diesem verregneten Sonntag Morgen erledigen. Erstmal das 10 Jahre alte Motoröl der Silverstar wechseln. Hab ja mittlerweile schon ein paar Rotax-Ölwechsel durchgezogen, sodass diese Arbeit jeden Schrecken verloren hat. Lief auch alles locker ab. Seit dem Vergasertausch mit Nordlicht Uwe und einem neuen Ansauggummi springt der Rotax einwandfrei an – sogar mit Kickstarter. Der Bing bringts eben!
Dann mal nach der Kette geschaut: Zu stramm, also etwas entspannt. Weiterhin den Hinterradkotflügel mit Gummischeiben unterlegt, um hier Vibrationsrissen vorzubeugen. Ach ja, und auch in dieser Silverstar das RR Ölthermometer in den Einfüllstutzen geschraubt.
Was muss eigentlich noch alles gemacht werden? Hier der Versuch einer Auflistung:

  • Goldstecker aus dem Modellbau in den Kabelbaum setzen
  • Kabelstrang zum Beiwagen zusammen stellen
  • Breiteren Lenker anbauen, ABE suchen
  • Gabelöl wechseln und Faltenbälge anbringen
  • Kleineres Kettenritzel besorgen und einbauen
  • Peikert-Schelle an Velorex schrauben und originale Klemmung wegflexen
  • Autobatterie besorgen und unterbringen, Zusatztank entfernen
  • Kabelbäumchen aus dem Velorex-Boot entfernen und am Rahmen führen

Neue Stossdämpfer für das Gespann

Habs ja eigentlich schon länger gewusst: Die Stossdämpfer am Gespann taugen nix mehr: Weich, ausgenüdelt und auch noch undicht. Hab dann vorletzte Woche einen Satz niegelnagelneuer kompletter Federbeine bei Gerd Schwarz bestellt. Extra fürs Gespann und mit stärkeren Federn. Heute kam das Paket aus Morgenroethe-Rautenkranz an, und obwohl ich mich etwas unpässlich fühlte, gings abends noch in die Werkstatt zum Federbeintausch.

Die neuen Federbeine machen einen superguten Eindruck – hofffentlich halten sie auch, was die Optik verspricht. Der Austausch ist kein Problem, mithilfe eines Wagenhebers sind alle vier in einer Stunde gewechselt. Alles passt, die neuen Gummis in den Federbeinaugen sind nicht verschlissen – das müsste doch eigentlich die Fahreigenschaften positiv verändern. Jetzt kommt mir allerdings das Bootsfederbein noch schwammiger vor als vorher. Vielleicht sollte ich das auch noch erneuern – hab für den neuen Satz über 200 Euro bezahlt, da kommts auf das bisschen auch nicht mehr an …..

Auch die vorderen Federbeine habe ich etwas härter bestellt.

 

 

 

 

 

 

Hinten wie gehabt verstellbare Gespannfederbeine. Probefahrt mache ich heute nicht mehr, weil es bereits stockfinster ist. Wenn das Wetter morgen halbwegs ist, nehm ich ein paar Stunden frei und teste das neue Fahrgefühl.

 

 

 

 

 

Einen Tag später dann auf eine kurze Probefahrt über Homberg in die Rabenau. Die neuen Federbeine verbessern das Fahrverhalten sehr deutlich. Schätze, ich bestelle das SW-Federbein noch nach. Hab mich heute gut gegen die Kälte gewappnet, aber leider nicht gegen den Regen, der ab Homberg massiv einsetzte. Bin dann ein paar km Waldwege gefahren, wie hier zwischen Deckenbach und Schadenbach.

Immer wieder Regenpausen mit kleinen Aufhellungen, aber richtig trocken wurde es an diesem Tag nicht mehr.

Am Hofgut Appenborn nochmal in den dunkelen Wald hinein. Die 12 V Beleuchtung der MZ-B sieht hier zwar recht hell aus, ist aber in der Realität eher funzelig. H4 muss her!

Als der Regen immer stärker wird, gehts auf den Heimweg. Bei Weitershain schalte ich auf Reserve um: Wieder nur 138 km. Ich krieg den Verbrauch nicht mehr runter, allerdings läuft die ES auch besser als vorher. Jetzt ist die Düsennadel doch wieder in der ursprünglichen Stellung, aber die Leerlaufdüse bleibt natürlich aufgebohrt. Oder fahr ich einfach flotter als zu Anfang? Egal, der Stossdämpferkauf bei Gerd Schwarz hat sich auf jeden Fall gelohnt, kann ich nur empfehlen.

Schon ganz ordentlich eingemümmelt! In dem Aufzug war ich in Homberg in der Sparkasse zum Geld abheben. An diesem Tag funktionierte nämlich kein einziger Geldautomat der Sparkasse im Vogelsberg.

 

 

 

 

 

Am Freitag, den 10.11.2006, dann richtig schönes Wetter: Sonning, aber bitterkalt. Da gabs nur eins: Nochmal 2,5 Stunden mit dem Gespann durch die nähere Umgebung. Ein Einkauf beim Aldi in Mardorf war eine meiner Aktionen.

Auf dem Feldweg zwischen Burggemünden und Königssassen ein kurzer Halt bei dem alten, verfallenen Garten an einem Ausläufer der Ohm. War jetzt ca. 17:00 und schon richtig dunkel.

 

In die Abendkälte …..

Die ganze Woche nicht einen Meter Motorrad gefahren – ätzend. Nach Feierabend ist es jetzt schon regelmässig dunkel, den ersten Schnee gabs hier gestern auch schon, es ist richtig kalt geworden. Aber heute ist es trocken, die Sonne scheint und Freitags kann ich ja eher gehen. Also um 16:00 das Eisenschwen aus der Werkstatt geschoben und eine kleine Runde über Elpenrod, Burggemünden, Rülfenrod, Otterbach und Hainbach gedreht.

Nach 20 km spüre ich die unzureichende Bekleidung für diese Witterung. Muss also doch die lange Thermounterwäsche heraussuchen und auch der dicke Unterziehkragen wird notwendig. Und was ich eigentlich nie wollte: Heizgriffe kommen mir in den Sinn. Verdammt, ich glaub, ich werde alt.

Das Gespann geht gut - also relativ gesehen: Mit dieser Vergasereinstellung wirkt der Motor agiler, dreht leichter hoch, das "Böööh"-Verhalten ist verschwunden. Mal sehen, wie der Verbrauch ist.

Ganz langsam wirds dämmerig und damit auch spürbar kälter. Aber: Bin das einzige Motorrad auf der Strecke. Wie heisst es so schön im MZ-Forum: Die Saison beginnt jetzt!

Jetzt wirds hurtig richtig dunkel, aber die 12 V MZ-B Lichtmaschine bringt halbwegs ordentliches Licht. H4 wäre natürlich noch besser. Wenn ich besser angezogen wäre, würde ich jetzt noch weiter fahren, aber so biege ich langsam ab in Richtung Heimat.

Als bekannt schlechter Fotograf bringen meine Bilder oft nicht das Gewünschte rüber. Hier wollte ich die Kälte zeigen, aber trotz roter Nase ist das nicht gelungen. Ist auch meine erste Fahrt mit Integralhelm auf dem Eisenschwein – mit dem Jethelm machts aber deutlich mehr Spass. Die Geräuschkulisse der MZ wird jedoch mit diesem Helm stark reduziert – es klappert auch nix mehr.