Altherrenfahrt durch den Knüll

Kurzfristig habe ich mich für den Sonntag mit Nachbar Egon und Kollege Reinhold zu einer gemeinsamen Ausfahrt verabredet. Um 10:00 soll es losgehen. Aber die Tour begann schlecht: Meine Silverstar wollte nicht anspringen, die Batterie hält wohl keine Ladung mehr. Mit Egons Power-Ladegerät hats dann aber geklappt. Und Reinhold berichtet, dass ihm beim Losfahren aus seiner abschüssigen Einfahrt das Motorrad umgefallen sein. Beim Versuch, es zu halten, hat er sich eine leichte Zerrung zugezogen. Aber all das kann die „greisen Motorradfahrer“ nicht von ihrer Tour abhalten und fast pünktlich beginnt eine Altherrenfahrt durch den Knüll.

Bis zum Knüll mache ich den Scout. Ich führe die greise Truppe über die schönsten Strecken via Anrifttal durch den Altkreis Alsfeld. Meine Mitfahrer staunen nur noch, wie oft und aus welchen Richtungen wir Alsfeld ansteuern, ohne die Stadt wirklich zu berühren. Dann vom letzen Alfelder Ortseil (Lingelbach) über Ottrau in den Knüll. An da übernimmt Egon und ich fahre gemütlich hinterher.

Im Antrifttal macht die in Ehren gealterte Truppe eine erste kleine Pause: Prostata und Nikotinsucht fordern ihren Tribut.

Pünklich zum Mittagessen erreichen wir die Jause auf dem Knüllköpfchen und geniessen das heutige Mittagessen: Schnitzel mit hausgemachten Kartoffelsalat für 4,50 Euro. Lecker lecker!

Das ist die Knüll Jause: Christlich geführt mit äusserst angenehmer Atmosphere. Sehr empfehlenswert. Für den Nachmittag haben sich ca. 80 Rollerfaher aus dem Raum Kassel angesagt. Bis dahin müssen wir weg sein. Nix gegen Roller, aber so eine Riesentruppe ......

Nach dem Essen wird der Aussichtsturm bestiegen. Trotz etwas diesiger Sicht ist der Ausblick fantastisch. Hier schauen wir in Richtung Schwalm.

Und hier in Richtung Eisenberg, unser nächstes Ziel.

Und schon sind wir am Eisenberg. Klasse Auf- und Abfahrt mit herrlichem Kurvengeschlängel. Hier wird aber nur kurz gerastet, Essen brauchen wir nicht.

Auf dem Eisenberg sind wir nicht die einzigen Motorradfahrer. Auf der Yamaha ein goldiger Aufkleber: "Ohne ABS, ohne Aerodynamik, ohne Angst". Wusste garnicht, dass der Eisenberg noch zum Knüll zählt.

 

 

Mit dem Gespann in die Freiheit

An diesem Samstag habe ich einen wunderbaren Termin auf dem Schiessstand Alsfeld: Ich übergebe meinem Nachfolger Erhard alle meine Unterlagen als Landesschatzmeister! Darauf freue ich mich derart, dass schon um halb neun alle Akten im Seitenwagen verstaut sind und ich mit dem Gespann abdüse. Dank eines kleinen Umweges wirds noch eine richtig schöne Fahrt. Und dann in Alsfeld ist es soweit: 5 Aktenordner verschwinden aus meinem Dunstkreis: Ich bin frei !

Noch ein gutes Stündchen Einweisung für meinen Nachfolger, dann ein weiteres Stündchen Geplauder mit Schützen, die gerade ihre Landesmeisterschaft DG2 durchziehen, dann gehts wieder nach Hause, aber auch das natürlich keineswegs auf dem direkten Weg. Fahre auch mal wieder am Eudorfer Haus mit dem Märchengarten voller Izh Motorräder vorbei. Leider ist auch heute niemand dort anzutreffen. Dafür entdecke ich eine weitere Izh in einem alten Hundezwinger – diesmal in rot. Aber eines Tages werde ich die russischen Kräder kriegen, der Tag wird kommen …..

Papier wiegt schwer! 5 prall gefüllte Aktenordner schaffen ein gutes Zusatzgewicht, das den leichten Velorex besser auf der Strasse hält. Bin trotzdem froh, als die Ordner weg sind.

Hier sind wir schon auf der Rückfahrt - frei von Posten und Akten.

Blick über den goldenen Spiegler 0310 Lenker aufs Antrifttal. Habe aber gestern den gleichen Alu-Lenker in silber bestellt, das Gold war ein Fehlkauf. Kanns schon nicht mehr sehen.

Für mich eine historische Stätte: Als ich vor 25 Jahren mein Supermax-Gespann über den TÜV gebracht hatte, bin ich ebenfalls durchs Antrifttal gefahren und hab an dieser Stelle eine lange Rast gemacht. Damals noch mit Zigaretten und Cola aus der Blechdose. Heute rauchfrei und mit isotonischen Getränken - so ändern sich die Zeiten. Die Wiese hinauf an den Waldrand wie damals mit der Max fahre ich heute aber nicht.

Heimatkunde mit dem Rotax-Gespann

Wetterwechsel, hab den ganzen Freitag ätzende Kopfschmerzen. Dennoch schnapp ich mir gegen 17:00 das Silverstar Gespann. Ich muss mit dem Fahrzeug einfach sicherer werden, und da hilft nur üben. Habe das Gefühl, dass der Velorex sehr schnell hoch kommen möchte und pack eine weitere 5 Literflasche Wasser ins Boot. Dann such ich mir die Strässchen aus, auf denen ich schon mit dem ES-Gespann geübt habe. Natürlich ist das 500er Gespann wesentlich flotter, die Beschleunigung und vor allem die Bremsen liegen um Welten über dem Eisenschwein. Aber vom reinen Fahren her scheint der Superelastik doch der bessere Seitenwagen zu sein, vermutlich hauptsächlich wegen des Stabilisators zwischen den beiden Schwingen. Dennoch werde ich auch lernen, mit dem Velorex zu fahren !

Auf dieser reinen Trainings- und Antikopfschmerzfahrt geht es durch das Feldatal, nach Ullrichstein, via Freienseen ins Horlofftal nach Friedrichshütte und Ruppertsburg und dann weitläufig über Grünberg zurück. Sind knapp 100 km, die zum Teil über die schlechtesten Strassen des Vogelsberges führen. Und da ist im direkten Vergleich das ES-Gespann teilweise überlegen! Ist eben eine richtige Gespannmaschine und kein Kompromiss wie die Silverstar. Der Gedanke an eine Motek Vorderradschwinge nimmt danach immer deutlichere Formen an. Damit und mit der 15/16″ Bereifung sowie einem Stabilisator zwischen Maschinen- und Bootsschwinge werde ich dem Silverstar Gespann mittelfristig etwas bessere Manieren beibringen. Aber Spass macht der Rotax auch jetzt schon !!!

Auf der Anhöhe bei Zeilbach. Um hierher zu gelangen, ging es ganz ordentlich bergauf und bergab und die Kurven waren auch nicht ohne. Bin teilweise ganz schön ins Schwitzen gekommen, und das lag nicht am Wetter.

Die wunderbare Strecke entlang der Horloff zwischen Gonterskirchen und Friedrichshütte. Wenn nur die Strassen nicht dermassen schlecht wären, das wird von Jahr zu Jahr schlimmer. Wie in der DDR vor der Wende! Trudeln wir auch auf ein Ende hin?

Das Horlofftal sollte ich mit dem Silverstar Gespann ohnehin noch genauer erkunden. Zum Beispiel die gewaltige Steigung nach Stornfels hoch, die ich mit der ES im 1. Gang nehmen musste.

In Laubach beim Daihatsu Händler Pülm. Dieser kleine Retro-Van gefällt mir sehr gut, könnte mein nächstes Auto werden.

Oder auch die süsse Mini-Nachbau. Im Gegensatz zum Original stimmt hier das Preis-Leistungsverhältnis.

Auf den letzten Kilometern versuche ich, den Sonnenuntergang bei Elpenrod einzufangen - misslingt leider völlig.


Ab jetzt mit DQ 7

Am 18.4. wird das Silverstar Gespann angemeldet und am 19.4. mache ich dann die erste richtige und offizielle Ausfahrt damit. Hab meine TS vorher abgemeldet und somit ist das Kennzeichen VB-DQ 7 jetzt frei für das Gespann.

Am 19.4. fahre ich erstmalig mit dem Silverstar Gespann an die Arbeit. Hab mir aber einen denkbar schlechten Tag dafür ausgesucht: Es ist morgens um 6:30 arschkalt, so um die 0 Grad, dazu beschlägt aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit laufend das Visier. Klapp ich dann das Visiser zum Belüften hoch, ist es wieder zu kalt. Kurzum, es war eine schreckliche Fahrt! Dazu hatte ich noch 5 Liter Ballast aus dem Boot genommen und entsprechend schnell kommt der Velorex hoch. Insgesamt fahre ich überhaupt sehr unsicher an diesem Tag, es passt einfach nix heute. Dennoch mache ich nach der Arbeit noch eine 80 km Fahrt, nicht ohne jedoch vorher wieder etwas Gewicht ins Boot gepackt zu haben.

Am Wochenende war noch auf dem Spanientrip meine schöne Kamera kaputt gegangen, deshalb hab ich mal versucht, diese Fahrt mit der Handy-Kamera zu dokumentieren. Geht auch, aber die Bilder sind doch etwas schlechter.

 

 

 

 

 

An der Autobahn bei Ehringshausen gehts kurz ins Grüne zum Foto Shooting.

 

 

 

 

 

 

Auch der Lieblingsparkplatz bei Niedergemünden ist eines der heutigen Ziele.

Und natürlich das Antrifttal, genauer das Hochplateau mit den Windmühlen bei Arnshain.

TÜV-Termin am Freitag, den 13.

Trotz Urlaub heisst es heute um 7:00 aufstehen: Zuerst auf die Gemeinde, um die TS250 abzumelden. Deren Kennzeichen VB-DQ 7 will ich für das Silverstar Gespann benutzen. Also los mit dem Silverstar Gespann mit Kurzzeitkennzeichen. Die Gemeinde öffnet um 8:00 und ich bin pünktlich da. Ruckzuck ist die TS abgemeldet – bis ich an der Maschine weitermache, wird es noch etwas dauern. Um 9:00 öffnet der TÜV, da ist noch etwas Zeit, die ich mit einer schnellen 50 km Tour herumkriege. Um 9:00 bin ich in Grünberg beim TÜV. Bin der 2. Kunde, mein Prüfer von vorgestern nimmt mich auch schnell dran. Wie wird die Sache wohl ausgehen?   Am Freitag den 13. zum TÜV …..

Meine Silverstar hat ja 10 Jahre in Frankfurt gestanden, war aber konstant angemeldet. Deshalb ist keine Vollabnahme notwendig – gut, das reduziert die Kosten. Die Standardprüfungen sind schnell gemacht, da ist auch alles in Ordnung. Auch die Probefahrt verläuft gut, hab schliesslich alles nach bestem Wissen und Gewissen gemacht.

Vorm Abfahren heute morgen hab ich noch schnell die SW-Bremse etwas entschärft, jetzt zieht die Fuhre beim Bremsen nicht mehr nach rechts.
Aber als es dann an die Schriftlichkeiten geht, tauchen Probleme auf: In der Original-MZ-Beschreibung der 500er mit Seitenwagen sind maschinenseitig 15- oder 16″ Räder vorgesehen. Ich will aber zunächst mit den 18″ Rädern fahren. Der Prüfer traut sich nicht zu, diese Bereifung einzutragen. Bis ich dann eine Briefkopie aus dem Forum vorlege, in der der TÜV Düsseldorf genau einen solchen Eintrag gemacht hat. Damit ist das Problem vom Tisch.

Die Schriftlichkeiten dauern nochmal eine gute halbe Stunde, aber das macht mir nix. Trink ein paar TÜV-Kaffee, plaudere dabei ein wenig mit dem Prüfer und zahle zum Schluss 130,45 Euro. Viel Geld, aber was soll ich machen. Bin letztendlich froh, dass die Angelegenheit heute über die Bühne ist und ich nicht wiederzukommen brauche. OK, anmelden ist heute nicht mehr drin, aber wenn ich das DQ 7 Schild von der TS nehmen will, muss ich sowieso ein paar Tage warten – so sind die Regeln.

Jetzt wollte ich eigentlich auf das MZ-Treffen nach Silberborn fahren, aber das wird nichts, weil ich am Samstag morgen um 5:00 den Flieger nach Spanien nehmen muss – Dienstreise auf eine Fregatte in La Coruna. Schade, hätte gern ein paar Forumsleute wieder gesehen. So muss ich bis Mandeln warten. Dafür fahr ich noch 250 km kreuz und quer durch Vogelsberg und Marburger Land – schliesslich muss ich mit dem Silverstar Gespann vertraut werden.
Schnell merke ich, dass die Öltemperatur ein wenig höher liegt als bei der Solo-Rotax. Vielleicht wäre ein Ölkühler eine gute Investition. Muss nochmal mit G-spann Gerd darüber diskutieren. Ach ja: Durch den 20 Liter Saxon Tank ist bisher keine Tankpause angefallen – Tourentauglich!
Hatte für den TÜV einen schönen Gespannordner vorbereitet, wo alle Änderungen dokumentiert waren, sämtliche Gutachten und alle technischen Daten waren enthalten. Nur die Briefkopie aus dem Forum mit dem 18″ Rädereintrag musste ich nachträglich anfügen, daran hatte ich einfach nicht gedacht.

 

 

 

 

Zwischen TS-Abmeldung und TÜV gehts durch die Rabenau auf kleinsten Strässchen. Noch ist kein Verkehr, die Welt ist noch in Ordnung. Die Kurvenstrecke zwischen Weitershain und Stangenrod fahre ich dreimal rauf und runter - nur als Training. Ausser mir ist da nur noch ein Fahrschulauto. Der Fahrlehrer macht mit der blonden Aspirantin wohl auch einen Intensivkurs.

Fototermin im Weiterhainer Wald: Mein silbernes Gespann gefällt mir richtig gut.

Auch von vorn macht die Silverstar eine gute Figur. Der Velorex passt meiner Ansicht nach wirklich besser zu den Rotax-Emmen.

Anfangs fand ich den Acerbistank einfach nur hässlich, jetzt gefällt er mir ausnehmend gut. Und vor allem das Fassungsvermögen: 20 dicke Liter!

An der gleichen Stelle hab ich vor gut einem Jahr ein Foto meines ES-Gespanns nach der TÜV-Abnahme gemacht.

Uff, die TÜV-Prüfung ist gelaufen, jetzt noch auf die umfangreichen Schriftlichkeiten gewartet und dann .....

..... gehts noch mal für über 200 km durch die Gegend, zunächst in Altkreis Alsfeld mit Boxenstopp bei Heidelbach. Von hier noch nach Eudorf, ein Blick auf "meine" Izh-Motorräder geworfen.

Kurzer Check, ob die Batterie auch noch schön fest ist - alles OK.

Letzter Halt für heute am verwunschenen Garten ausserhalb von Rüddingshausen. Dann gehts heim, muss die Spanienreise noch ein wenig vorbereiten.