Beim Treffen des Gespann-Forums

An diesem Wochenende findet im Oldtimer Cafe auf der Herrchenhainer Höhe das Treffen des Dreiradler-Forums statt. In diesem Forum lese ich schon länger, bin aber selbst wenig aktiv – einfach mangels Gespannkenntnis. Und wenn ich keine Ahnung hab, halte ich es mit Dieter Nuhr: „Einfach mal die Fresse halten“. Aber durch Mitlesen kenne ich die Aktiven aus dem Forum und wenn das schon direkt vor meiner Haustür läuft, fahr ich auf jeden Fall hin. Um 10:00 mache ich mich also auf den Weg zum Treffen des Gespann-Forums.

Ein schönes und familiäres Treffen haben die Dreiradler da organisiert! Virtuell kenne ich sie fast alle, aber persönlich niemanden. Das ist ab jetzt anders, aus Avataren sind Gesichter geworden. Habe mich bis zum späten Nachmittag sehr gut unterhalten, und durchaus nicht nur über Gespanne.

Zum Oldtimer Cafe hab ichs ja nur 45 km, eine derart lächerliche Fahrt werde ich aber mit dem Silverstar Gespann nicht machen. Ist aber kein Problem, daraus 150 km zu machen, ohne den Vogelsberg auch nur einmal zu verlassen. Hier aber jetzt auf der letzten Etappe von Altenhain nach Schotten.

Auf der kleinen Wiese neben dem Oldtimer Cafe haben einige Dreiradler ihr Zelt aufgeschlagen, andere haben bei Matze ein Zimmer gebucht.

Eine ausgesprochen coole und gemütliche Runde empfängt den Neuankömmling, wenn er aus Richtung Cafe den Platz betritt.

Ein paar Dreiradler haben ihre Zelte auf der nächsten Wiese aufgeschlagen. Und da stehen sogar eine MZ und ein schönes Eintopf-Gespann.

Oha, da wird geschraubt! Gitti, unterstützt von Schraubär, geht die Kette des SR-Gespannes an. Erst zu locker, dann zu stramm, aber mithilfe einer Kiste Bier stimmt die Sache zum Schluss doch.

Hauni und der Schrat parlieren in perfektem Oxford-English mit dem Besucher aus dem Vereinigten Königreich.

Harri-G trinkt widerwillig die Flasche Bier, die ihm vom Schrat förmlich aufgedrängt wurde. Der Ekel steht ihm im Gesicht geschrieben. Becks Bier!

Das schöne Silverstar-Werksgespann von Harri-G mit der Vorderradschwinge hat ein paar Besonderheiten, die meinem Gespann noch fehlen.

Mittags gibts eine von Hauni geführte Ausfahrt durch den südlichen Vogelsberg. Da klink ich mich aus, in der Ecke kenn ich jeden Randstein. Hier startet die Gruppe gerade.

Vor dem Cafe gibts noch einen kurzen Stau, bis alle soweit sind. Aber irgendwann sind alle bereit und Hauni setzt sich mit dem NTV-Wüstengespann an die Spitze.

Die Truppe ist gerade mal 20 Minuten unterwegs, da taucht Nattes mit dem W650-Gespann auf. Klugerweise versucht er nicht, hinterher zu hetzen, sondern setzt sich gemütlich in den Biergarten.

Zwei Silverstar Gespanne sind schon auf jedem MZ-Treffen selten, aber hier haben wir so einen seltenen Anblick. Schöner ist zweifellos die Ausführung mit dem Originaltank, aber die 20 Liter der Kunststoffblase sind ein gewichtiges Argument.

Am Nachmittag verlasse ich das angenehme Treffen und beschliesse zwei Dinge: 1. Dieses Treffen regelmässig zu besuchen und 2. Im Dreiradler Forum auch mal etwas aktiver zu werden - und sei es im Smalltalk-Bereich.

Das Gespann im Hohen Vogelsberg

Gestern wurde die Bodenplatte für meine Werkstatt fertig, heute nach der Arbeit noch einn wenig aufgeräumt, dann mit dem Gespann eine kleine Einkaufstour und anschliessend nochmal für 80 km trainieren. Dazu ging es auf den schönsten Nebenstrecken ab in den hohen Vogelsberg.

Für eine „richtige“ Tour ist es zu spät, und ins Schützenhaus will ich heute abend auch noch. Also was tun? Nehme die Richtung Vogelsberg und fahre über Gross-Eichen, Höckersdorf, Bobenhausen II, Kölzenhain und Feldkrücken bis zur Bundesstrasse nach Schotten und Lauterbach. Eine nette kleine Strecke, die ich so auch schon lange nicht mehr gefahren bin. Und siehe da, auch auf diese Art und Weise kommen ruckzuck 70 km zusammen. Vorher noch schnell meine gute alte Nikon Kamera auf die Post gebracht. Sie soll beim Fotoservice Geissler in Reutlingen repariert werden. Mal abwarten, wie das klappt. Der Laden hat jedenfalls einen guten Ruf.

Schon kurz hinter Höckersdorf beginnt die typische Vogelsberglandschaft, die jetzt im Mai von besonderer Schönheit ist.

Am Parkplatz Poppenstruth schaust Du runter in Richtung Feldkrücken. Hier kannte ich vor Jahren mal einen Sammler von alten Rollern. Was der wohl heute treibt?

Hier drehe ich um und kurve die gleiche Strecke zurück, zumindest bis Bobenhausen. Dort allerdings drifte ich ab und nehme die Route über Wohnfeld, Sellnrod und Lardenbach in Richtung Grünberg. Kurven satt, die ich aber mit diesem Gespann noch nicht wirklich geniessen kann.

Eine seltsame Gespannfahrt

Auch heute scheint um 9:00 bereits herrlich die Sonne, als ich das Gespann besteige und mich auf den Weg nach Langgöns mache. Dort soll eine Oltimer-Ausstellung stattfinden. Also mal in Richtung Wetterau gestartet, eine Gegend, in der ich nicht oft zu finden bin. Fahre selbstredend über Nebenstrecken in den Licher Raum um dann weitläufig Langgöns anzupeilen. Aber heute passieren erstaunliche Dinge, und so wird dies die Chronik einer seltsamen Fahrt.

In Langgöns angekommen suche ich nach dem Ort der Oldtimer-Ausstellung, finde aber nix. Gerate etwas ausserhalb auf das Gelände des AMC Langgöns, wo ein paar Leute zelten und mit Crossern rummachen. Ein Mädel sagt, dass eine Ausstellung im Bürgerhaus stattfindet, also zurück und das Bürgerhaus gesucht. Aber auch da ist nix. Ich gebs auf und mache mich auf den Weg zurück in den Vogelsberg, will ins Oldtimer Cafe. Bei einer kurzen Pause in der Gegend von Eberstadt reisse ich mir einen Druckknopf von meiner Jacke ab – Mist. Auf der Weiterfahrt gerate ich auf ein paar Bundesstrassen mit extremen Spurrillen schwer ins Trudeln und ein wenig in Panik – muss runter mit dem Tempo und eiere eine Zeitlang ganz schön herum. Erst ab Schotten wird das wieder besser. Im Oldtimer Cafe ein Stück Mohnkuchen und eine Schorle, dazu ein nettes Gespräch mit einer sehr klassisch daherkommenden Ducati-Fahrerin aus Fulda. Dann weiter über den Vogelsberg, ab Dirlammen schmerzt plötzlich das linke Knie, aber so richtig. Egal, es geht weiter über das Antrifttal nach Neustadt. Hier verrenke ich mir beim Abstellen des Motors mit dem Deko den kleinen Finger – unglaublich. Zum Schluss gehts via Kirchhain nach Marburg bzw. in einige Marburger Dörfer wie Schröck und Moischt. Das Knie schmerzt immer schlimmer, sodass ich mich langsam auf den Heimweg mache. Während der gesamten Fahrt bläst ein böser kalter Ostwind, der mich manchmal fast von der Gasse weht und nebenbei durch jede Ritze der Bekleidung kriecht. Dadurch ist es trotz der schönen Sonne irgendwie kalt. Und immer wieder kommen heute Fahrunsicherheiten auf – eindeutig hab ich ein Tief im Biorhythmus.
Zuhause erfahre ich im Internet, dass die Oldtimer-Ausstellung im Ortsteil Kleeberg stattfinden sollte, aber ausgefallen ist. Na Klasse, aber das passt zu diesem insgesamt merkwürdigen Tag.
Ach ja, meine Bilder muss ich derzeit immer noch mit dem Handy machen. Leider werden sie deutlich schlechter als mit meiner guten alten Nikon.

In Vogelsberg und Wetterau werden derzeit überall Trassen für Gasleitungen gelegt - Gazprom lässt grüssen. Haben wir vermutlich unserem Exkanzler Schröder zu verdanken.

So stell ich mir die Wetterau vor: Riesenfelder, flach und langweilig. Stimmt aber nicht, hier hats sehr schöne Strassen zum Fahren und die Gegend ist sehr reizvoll.

Nettes Plätzchen mit Blick auf die Autobahn A5 und weite Teile der Wetterau. Hier lass ich mich für ein viertel Stündchen nieder, ganz in der Nähe der Limes-Ansiedlung Holzheim.

Jetzt zurück im Vogelsberg, gestärkt im Oldtimer Cafe. Hier ein Blick auf Frischborn bei Dirlammen. Auch hier lass ich mir einen Moment die Sonne auf den Pelz brennen und versuche, den kalten Ostwind aus den Poren zu bekommen.

Strasse zwischen Arnshain und Neustadt, nahe des Dreiherrenecks.

Und mein guter alter Rastplatz vor Niedergemünden. Jetzt noch 10 km und die Fahrt ist nach rund 300 km beendet.

Liegt die Kraft in der Ruhe?

Bis Mittags hab ich an meiner Werkstatt weiter gearbeitet, dann mit dem Silverstar Gespann einen kleinen Einkauf im Mardorfer Aldi erledigt, den Einkauf abgeliefert und anschliessend noch 130 Trainingskilometer mit dem Gespann abgerissen. Bin über wunderbare Umwege nach Schotten gefahren, dort zum Kawasaki-Händler Dirk. 2 Ersatzzündkerzen und ein Paar wirklich gute Lederhandschuhe wechselten den Besitzer. Dann noch ein wenig Benzin mit Dirk geredet. Hat mir von seiner alten 750er Ducati erzählt, die seit 10 Jahren im Laden steht und gemacht werden müsste. Und dann steht da seit dem letzten Jahr eine MZ Skorpion in schwartz, erst 2800 km gelaufen, aber mit 2500 Euro dennoch etwas teuer, wie ich finde. Und das allerwichtigste der heutigen Fahrt: Das Gespannfahren hat sehr viel besser geklappt als 2 Tage vorher. Sollte ich das Rezept für mich gefunden haben ? In der Ruhe liegt die Kraft !

Heute habs ich deutlich gemerkt: Ich darf mich von dem agilen Rotax nicht zu einer hektischen Fahrweise verleiten lassen! Wenn ich bewusst ruhig fahre, vor jeder Kurve die Gespanntheorien beherzige und nicht versuche, schneller um die Rechtskurven zu kommen, als für mich gut ist, dann klappts eigentlich ganz gut. Dann bin ich zwar kein schneller Gespannfahrer, aber das kommt dann vielleicht mit der Zeit und der Routine. Und wenn das Seitenwagenrad mal leicht aus den Federn kommt, dann heisst das noch lange nicht, dass das Boot auch hoch kommt. Also etwas mehr Gelassenheit!
Hab dann noch beim Fertigmachen zur Gespannausfahrt meine gute alte Nikon Digitalkamera auf den Boden fallen lassen und dabei irgendwas gehimmelt. In Spanien war schon der Batteriedeckel kaputt gegangen, der Wahlschalter hatte auch Wackelkontakt und jetzt schnarrt nur noch ein Motörchen und es gibt eine ERROR Anzeige. Das gute Stück musss ich wohl zur Reparatur einschicken. Deshalb gibts für die nächste Zeit nur noch Bilder aus dem Handy.

Nach Schotten und zurück gehts über die wunderbare Nebenstrecken von Altenhain nach Betzenrod. Ein unglaublich schönes Stück selbst für den Vogelsberg, der wirklich reich an tollen Strecken ist.

Tolle Gegend hin oder her: Mit dem Handy als Kamera kommt davon leider nur wenig rüber.

Auch dieses Sonnendurchflutete Waldstück wirkt auf dem Handyfoto nicht besonders. Schade schade, und ich glaubte schon fast, ich könnte doch gute Bilder machen. Ich will meine Nikon wiederhaben!

Zum 11. MZ Treffen nach Trendelburg

Zum 11. mal fand dieses Treffen schon statt, aber ich hab davon erst dieses Jahr im Forum erfahren. Ist ja noch in Hessen, wenn auch im äussersten Norden des Landes, also für mich eine Pflichtübung. Samstag konnte ich nicht (wegen meiner Werkstatt), aber am Sonntag als Tagesgast will ich hin. Um 8:30 bin ich bereit und die Silverstar und ich starten.

Die Route soll über das Antrifttal gehen, die Schwalm, dann Homberg/Efze links liegen lassen und die B450 bis Fritzlar. Von dort über Bad Emstal und Wolfhagen bis Hofgeismar und dann bin ich schon fast in Trendelburg. Im Gegensatz zum extrem heissen Tag gestern ist es heute zunächst sogar etwas kühl, aber es geht noch. Ab Fritzlar ist mir die Gegend ein wenig fremd, bin zwar früher schon in der Ecke gewesen, aber das ist arg lange her. Jedenfalls ist Nordhessen eine extrem schöne Gegend, da sollten noch einige Touren hinführen. Gegen 11:00 sind die rund 160 km abgerissen und ich komme auf dem Campingsplatz direkt an der Diemel an.

In der Schwalm, kurz bevor es bei Schwalmstadt auf die Bundestrasse geht.

Blick auf Fritzlar mit dem grosen Dom. Diese Stadt muss ich mir nochmal näher ansehen, am besten mit dem Gespann.

Hier bereits in Nordhessen, irgendwo hinter Hofgeismar. Ist nur noch ein Katzensprung bis nach Trendelburg.

In Trendelburg siehst Du sofort den Campingsplatz an der Diemel im Schatten der Trendelburg. Und auf dem Platz sehe ich gleich Peter (Otis) und Richard (Richard-HB) aus dem Forum. Sind die einzigen Foristi, die heute auf dem Treffen sind. Ein schönes Wiedersehen!

Der Zwerg fährt mit dem Pocket-Gespann wie ein Grosser - was hätten wir als Kinder dafür gegeben!

Das ist nicht Nordlicht Uwe, sondern ein netter Typ aus Bielefeld, der mehrere Countries hat.

Auch ein richtiges Eisenschwein ist vertreten, eine ES 250/0, die offensichtlich im Alltag bewegt wird - genau wie meine ES 250/1.

Über dem Treffen trohnt die wunderschöne Burg, die ich mir später noch kurz ansehe.

Obwohl das Treffen schon in der Auflösung begriffen ist, habe ich ein paar nette Gespräche. Gegen 14:00 fahre ich noch kurz zur Burg hoch und nehme dann den Rückweg unter die Räder.

Hier geht die Strasse ab in Richtung Sababurg und Sabapark. Das steinerene Wisent soll darauf hinweisen, dass hier nachgezüchtete Urviecher zu sehen sind. Hier muss ich unbedingt nochmal hin, sowohl zur Burg als auch in den Park. Aber heute nicht!

Bei Wolfhagen entweihe ich mit meinem Brot- und Buttermotorrad das heilige Gelände eines Händlers für Guzzi, Ducati und MV Agusta - und das ohne schlechtes Gewissen. Obwohl die neue 1000er Duc unheimlich gut aussieht, sind das keine Maschinen für micht. Bin nicht der Typ dafür.

In der Schwalm schliesst sich der heutige Kreis, bald ist die Fahrt zu Ende. Raps wohin das Auge blickt, und der Geruch davon hängt schwer in der Luft.