Veränderungen an der Silverstar

Hab heute bei glühender Hitze etliche Stündchen in der Werkstatt verbracht und dabei (fast) ausschliesslich an der Solo-Silverstar geschraubt. Nein, da war nichts defekt, aber für die Österreichfahrt soll die Maschine gut in Schuß sein und so war das heute für die Silverstar ein Tag größerer Veränderungen.

Alle Chromteile und besonders die Felgen sind generell ein Problem bei der Silverstar. Die Qualität des Chroms ist sehr schlecht, da hat MZ so richtig billig eingekauft. Dementsprechend sehen die meisten Silverstar-Felgen aus – auch meine. Am Gespann hab ich ja gleich andere Räder aufgebaut und das hab ich über den letzten Winter auch für die Solo-Maschine gemacht. Auf der Basis von ETZ-Alu-Felgen und einem Satz originaler Naben wurde mit VA-Speichen ein wunderschöner Radsatz erstellt. Vor kurzem hab ich dann Bridgestone BT45 aufziehen lassen und jetzt, wo die Heidenau-Reifen auf den Originalfelgen runter sind, wird der Satz getauscht.
Bei der Gelegenheit kommen gleich progressive Wirth-Federn und neues 15er Öl in die Gabel.
Tja Leute, all das habe ich heute bei schrecklicher Hitze gemacht – und in der Werkstatt ist es wahrlich nicht kühl. Später dann, so gegen 19:00, starte ich zu einer winzigen Probefahrt, um die Umbauten im Fahrbetrieb zu testen. Es ist immer noch glühend heiß und so schaff ich nicht mehr als 50 km. Reicht aber, um sagen zu können: Alles OK!

Hab gelernt, dass man neue Reifen einfahren muss und so zuckele ich eher gemächlich durch die Wälder. Aber klar, die Reifen haften natürlich sofort. Dennoch: Ich hatte die BT45 noch griffiger in Erinnerung, aber da verklärt sich wohl meine Erinnerung. Eigentlich fahren sie sich nicht wirklich besser als die guten Heidenauer.

Die progressiven Gabelfedern in Verbindung mit dem 15er Gabelöl machen sich positiv bemerkbar, die Silverstar liegt ein wenig straffer auf der Strasse - so mag ich das eigentlich. Ach ja: Das Rubbeln beim Bremsen ist auch verschwunden, da hat meine alte Bremsscheibe wohl einen leichten Schlag. Das Foto-Shooting im Wald bringt hier leider keine Abkühlung, die Sonne durchdringt auch die Baumkronen.

Bin äusserst zufrieden mit den Arbeiten des heutigen Tages und die MZ macht mir jetzt noch mehr Freude. Ich denke, die Maschine ist bereit für Felix Austria, das glückliche Österreich.

Jetzt aber ab nach Hause, die 50 km reichen mir. Das kommt nicht alle Tage vor, dass ich eine Fahrt freiwillig so kurz halte. Aber ich hasse diese extreme Hitze. Vor der Werkstatt noch ein Foto meiner beiden Silberlinge, wobei mir das Gespann im Moment ein wenig Kummer macht. Aber damit befasse ich mich heute nicht mehr. Feierabend!!!

 

 

Öldruckschalter und Ölfilter für den Rotax

Allmählich akzeptiere ich innerlich, dass mein Gespannmotor das Zeitliche segnet und ich bereite einen Ersatzmotor für den Umbau vor. Dazu fehlen mir noch ein Öldruckschalter und ein Ölfilter. Den Öldruckschalter habe ich heute morgen bereits beim Bosch-Dienst besorgt und jetzt, am Nachmittag, fahre ich noch ins Motorradhaus Maus nach Niederklein. Dort will ich einen Ölfilter besorgen und dem Meister mal die Geräuschkulisse meines Rotax vorführen – ein wenig Hoffnung habe  ich immer noch, dass sich kein Kapitalschaden anbahnt. Und so steht der gesamte Tag im Zeichen von Öldruckschalter und Ölfilter für den Rotax.

Nach wie vor springt der Rotax bestens an und klingt auch kalt völlig normal. Ebensowenig ist ein Leistungsverlust zu spüren. Erst mit richtig warmem Motor kommt das fremde Geräusch durch. In Niederklein führe ich das dem Motorradschrauber vor – und der hört nichts heraus. Immerhin macht er auch Aprilias und kennt sich mit Rotax-Motoren gut aus. Und schon bin ich wieder verunsichert. Und dann plaudern wir noch ein wenig über eine Norton ES2, die in seinem Laden steht. Zwar nicht original, sondern ein ganz klein wenig im Bobber-Look umgebaut. Über dieses Teil wird noch zu reden sein …..

Nach dem Besuch im Motorradladen in Niederklein kurve ich noch gute 100 km durch den Raum Stadtallendorf/Kirchhain/Neustadt. Ist zwar landschaftlich nicht der große Brüller, aber ein paar schöne Ecken gibts natürlich auch hier. Der Blick auf Hatzbach ist so eine Ecke.

Oder auch Speckswinkel, wo ich immer wieder gerne unter den Weiden am Dorfteich halte und ein wenig mit den Stockenten kommuniziere.

Heute ist die Entenbande aber ungewöhnlich zurückhaltend und lässt mich nicht richtig an sie herankommen.

Öldruckschalter für den Rotax. Beim Bosch-Dienst bestellt mit der Bosch-Nr. 0986344055 kostet er rund 10 Euro und schliesst bei einem Öldruck zwischen 0,05 und 0,15 bar.

 

 

 

Dienstfahrt mit der Planeta für den Rotax

Ein angenehm kühler Morgen – aber ab Mittwoch soll die große Hitze zurück kommen. Nutzen wir daher diesen angenehm kühlen und windigen Tag für eine Spezialaktion, nämlich für eine Dienstfahrt mit der Planeta für den Rotax.

Eine richtige Ausfahrt kann das heute nicht werden: Spätestens um 11:00 muss ich zurück sein und einen unaufschiebbaren Termin wahrnehmen. Aber da stünde eine kleine Fahrt nach Lauter an, und wenn ich dafür eine geschickte Route wähle, hätte ich beides: Eine hübsche Fahrt und neue Öldruckschalter für den Rotax.

So wird aus einer eher lächerlichen Route von vielleicht 20 km nach Lauter eine kleine Vogelsberg-Rundfahrt mit 100 km und viel Fahrspaß.

 

 

 

Ab Grünberg ist seit ein paar Wochen und für weitere Monate die B49 bis Reiskirchen komplett gesperrt - und das ist immerhin die grösste und meist befahrene Bundesstrasse in unserer Gegend. Mit der Planeta befahre ich die B49 aber hinter Göbelnrod dennoch für ein paar Kilometer und bin dabei völlig allein - sehr ungewohnt.

Zum Wasserwerk der SWG in Queckborn passt meine Planeta besonders gut.

Nach dem Einkauf beim Bosch-Dienst in Lauter gehts über Laubach in Richtung Schotten. Ich nehme die berüchtigte B276, die aber an diesem Dienstag Morgen völlig unkritisch zu fahren ist. Obwohl die Planeta mit 70-80 km/h durch die grüne Hölle tuckert, zischt nicht ein rasendes Superbike an uns vorbei.

Am Falltorhaus folge ich dem Hinweisschild "House of Schnitzel" - aber natürlich möchte ich um 9:30 kein Schnitzel verzehren.

Was auch gar nicht möglich wäre, denn das Falltorhaus hat noch gar nicht geöffnet. Ob ich mit der Planeta hier richtig wäre, wage ich aber auch zu bezweifeln.

Besonders schön zu fahren ist die Nebenstrecke von Schotten nach Altenhain und dazu gibts Vogelsberg-Landschaft vom feinsten.

Es kommt selten vor, dass ich mich für eine Motorradfahrt nicht komplett umziehe, aber heute fahre ich im Camouflage-Look. Schätze, es ist wegen der Hitze der letzten Tage, also ein reiner Reflex.

Und das war der Grund meiner heutigen Fahrt: Öldruckschalter für den Rotax. Beim Bosch-Dienst bestellt mit der Bosch-Nr. 0986344055 kostet er rund 10 Euro und schliesst bei einem Öldruck zwischen 0,05 und 0,15 bar.

 

Der Postmann mit der Planeta

Wieder so ein schwül-heisser Tag, aber am späten Nachmittag kommt doch ein Hauch von Windchen auf. Das weckt die Lebensgeister und ich habe den guten Gedanken, 2 Briefe zur Post zu bringen. Aber einfach nur die 500 m zum Briefkasten zu gehen – das wäre zu einfach. Statt dessen fahre ich 50 km durch den Vogelsberg und mache den Postmann mit der Planeta.

Diese kleinen Fahrten zwischen 50 und 150 km sind genau das richtige für die Planeta. Bei grösseren Strecken fängt irgendwann die Zickerei mit der Schaltung an. Die Sache mit der Kupplung ist mittlerweile akzeptabel. Zwar kuppelt sie immer noch nicht 100%ig aus, aber der Russentreiber gewöhnt sich langsam daran. Dennoch halte ich im Grunde die Planeta für langstreckentauglich – ich muss nur einmal eine Antriebseinheit richtig gut zusammen bauen. Und dazu komme ich einfach nicht …..

Wilde Rosen, also Blümchen, an der Tierzuchtversuchsanstalt Neuulrichstein in der Nähe von Dannenrod.

Blick auf Rülfenrod mit der grossen landwirtschaftlichen Domäne. Rechts eine sehr hübsche Herde schokoladenbrauner Rinder und am Himmel ein erstaunliches Spiel aus hellen und dunkelen Wolken. Nichts davon habe ich auf diesem Bild einfangen können.

Der Moränenpfad bei Elpenrod - wie lange plane ich schon, diesen Weg mit dem Motorrad abzufahren. Aber das geht mit der Planeta derzeit überhaupt nicht - die Kupplung. Dafür braucht es eine wirklich funktionierende Kupplung.

Die 50 Vogelsberg-Kilometer haben mich schön entspannt - die Planeta macht einfach immer wieder Spass. Dass ich letztendlich vergessen habe, die beiden wichtigen Briefe einzuwerfen, ist nur ein kleiner Schönheitsfehler der Aktion.

 

Die letzte Fahrt mit dem Silverstar-Gespann?

Die unglaubliche Hitze der letzten Tage hat mich tatsächlich ein wenig vom Fahren abgehalten – aber das muss heute vorbei sein. Spätestens um 6:00 will ich unterwegs sein und abhängig davon, wie schlimm die Hitze heute wird, das Gespann bewegen. Dazu kommt ein seltsames Gefühl, was den Motor meines Rotax-Gespanns betrifft: Irgend etwas stimmt da nicht. Und so fahre ich, als gäb’s kein morgen, denn möglicherweise ist dies die vorerst letzte Fahrt mit dem Silverstar-Gespann.

Ja, die Gefahr ist groß, daß dies die vorerst letzte Fahrt mit dem Gespann ist. Schon seit ein paar Tagen habe ich das Gefühl, dass mit dem Motor etwas nicht stimmt – aber dieses Gefühl habe ich zunächst unterdrückt, ich wollte es nicht wahrhaben. Aber da ist wahrhaftig ein schabendes Geräusch, dass ganz langsam zunimmt. Klingt für mich nach einem beginnenden Lagerschaden.
Jetzt habe ich mit dem Gespann ziemlich genau 20.000 km gefahren und dabei muß bedacht werden, dass die Maschine vorher 10 Jahre still in einer Ecke gestanden hat. Sollten sich jetzt nach 20.000 km doch die befürchteten Standschäden zeigen? Gut möglich. Aber geniessen wir erst einmal diese Fahrt und dann kann ich mir Gedanken über die weitere Vorgehensweise machen.

Das ist das Positive an der Hitze: Ich kann nicht lange schlafen und verlasse um 5:00 das ungemütlich warme Bett. Um 3 Minuten nach 6:00 ist alles bereit und die Fahrt beginnt. Es ist herrlich kühl und bedeckt, dabei aber trocken. Und natürlich ist kein Mensch auf der Strasse - erst kurz vor Alsfeld treffe ich auf den ersten PKW.

Noch vor sieben habe ich den Vogelsberg hinter mir gelassen und halte auf das Knüll-Gebirge zu. Langsam schiebt sich die Sonne hinter einem Wolkenschleier über die entfernten Knüllgipfel nach oben.

Jetzt schon dicht am Rande des Knüllgebirges haben die Wolken die Oberhand über die Sonne gewonnen, die aber immer wieder versucht, sich in den Vordergrund zu schieben. Eigentlich möchte ich den Knüll heute nur umfahren, aber der Anblick des schönen Mittelgebirges lässt mich umdisponieren.

Bei Kleinropperhausen drehe ich also bei und bewege mich in das Zentrum des Knüllgebirges. Die Strassen sind bisher so menschenleer wie hier und das Wetter ist herrlich.

Der ewige Kampf zwischen Sonne und Regen, zwischen Gut und Böse, zwischen Gott und dem Teufel - all das scheint sich hier am Himmel des Knüllgebirges abzuspielen.

Die größte Stadt im Knüllgebirge ist Neukirchen und ich fahre kurz auf den Kirchplatz. Bis auf den Strassenreinigungsdienst ist auch hier noch niemand zu sehen.

Über Hauptschwenda jetzt hoch auf das Knüllköpfchen. Mehr als einen kurzen Blick auf den See, der zum militärischen Sperrgebiet gehört, gönne ich mir heute nicht an diesem Ort.

Schwarzenborn, die Garnisonsstadt mittten im Knüll, habe ich früher als hässlichen, langweiligen und vom Verfall gezeichneten Ort empfunden. Mittlerweile hat sich das aber geändert und das Städtchen ist richtig hübsch.

Hübsche Strasse in Schwarzenborn - aber die Tatsache, dass viele Häuser ein Schild "Zu verkaufen" tragen, lässt tief blicken. Durch immer weniger Bundeswehr verliert der Ort an Anziehungs- und Kaufkraft.

In Richtung Grebenhagen schlängelt sich die Strasse bilderbuchhaft durch den Knüll. Am kleinen Rastplatz "Mussmanns Ruh" bietet sich eine knüllsche Postkartenidylle.

Zwischen Hergetsfeld und Hülsa lädt ein kleiner Aussichtsplatz unter drei Eichen zu einer Rast ein. Klick auf das Bild, um den coolen Spruch auf dem Schild zu lesen.

Also verweile ich ein wenig hier und nehme mir vor, erst dann weiter zu fahren, wenn das nächste Fahrzeug vorbei kommt. Aber es kommt nichts und irgendwann nehme ich diesen Gedanken zurück - es geht weiter.

Die folgenden Kilometer bis Steindorf gehören zum Schönsten, was der Knüll zu bieten hat. Am Ortseingang fällt dieser sonderbare Strauch auf, den ich fotografiere und dabei feststelle, dass ich einen Friedhof abgelichtet habe. Mhhmm .....

Aber das allerschönste ist ... Blümchenpflücken. Hier fröne ich mal wieder meinem liebsten Hobby und befinde mich mittlerweile im flachen Land zwischen Borken und Homberg/Efze.

Es ist immer noch relativ früh am morgen und so wage ich sogar einen kurzen Besuch am Silbersee bei Frielendorf. Aus dem früher einfachen Gewässer ist ein Erholungsparadies mit Wellness-Zentrum, Bob-Bahn, Edelrestaurant, Spur-Null-Eisenbahn und mehr geworden - einfach ätzend. Zum Glück ist jetzt noch nix los, aber ich verschwinde trotzdem sofort wieder.

In der Schwalm zwischen Spieskappel und Obergrenzebach mitten in der WIldnis dieser alte Wachturm, den ich noch nie gesehen habe. Ein Klick aufs Bild liefert historische Fakten dazu.

Allmählich komme ich wieder in heimatliche und bekanntere Gefilde. Am Rückhaltebecken bei Heidelbach höre ich mir jetzt mal in aller Ruhe den Rotax an und bin mir sicher: Der Motor geht von uns! Aber hört selbst!!!

Mein  Rotax klingt kränklich!

Zwischen Niederklein und Kirchhain ein Russengespann am Strassenrand. Trotz VB-Kennzeichen kennen wir uns nicht. Der Russe hat aber nichts Ernstes, ihm fehlt nur ein wenig Benzin. Da kann ich helfen und sofort springt der archaische Boxer wieder an. Das war meine gute Tat für heute. Jetzt noch über die Rabenau nach Hause und nach 250 km bin ich exakt um 12:00 wieder in Mücke.