Die grüne Cosa: Neumodisches Gelumps

Für heute hab ich mir vorgenommen, die grüne Cosa mal kurz zum Laufen zu bringen. Ist ja so ziemlich alles vorbereitet und einem provisorischen Start sollte nicht im Wege stehen. Sollte, eigentlich …..

Die grüne Cosa

Aber zunächst muss ich noch einmal die Lenkerverkleidung abschrauben, um diesmal ein korrektes Standlicht-Lämpchen einzubauen. Hier zu sehen: Links falsch, rechts korrekt. Und so beginnt der Schraubertag mit Gefrickel, denn bei der Cosa sind nicht einfach ein paar Schrauben zu lösen, sondern die Tachowelle muss am Rad gelöst und nach oben hin verschoben werden.

Die grüne Cosa

Als nächstes will ich diese Schnellkupplung in die Leitung zwischen Tank und elektrischem Benzinhahn einbauen. Ist ein Tipp eines GSF-Users und ich erhoffe mir davon etwas weniger Sauerei und Gefummel beim Tankausbau.

Die grüne Cosa

OK, die Trennkupplung ist drin. Jetzt aber kommen mir Bedenken, ob die Nähe zum Zylinder dem Kunststoff gut tut. Das muss ich beobachten.

Die grüne Cosa

Jetzt liegen Benzinschlauch und Trennkupplung recht ordentlich an ihrem Platz. Ich denke, es wird Zeit für einen Testlauf.

Also baue ich am Vergaser und Luftfilter alles zusammen, schraube eine Kerze hinein und mische mir 3 Liter Gemisch 1:50. Ein Druck auf den Starterknopf dreht den Motor wunderbar durch, aber anspringen tut er nicht. Genau genommen gibt er keinen Mucks, nicht eine einzige jämmerliche Zündung, ab.

Schon mein Opa wusste: „Funke gut, Benzin gut – muss laufen“. Mein Funke ist perfekt, ein Bilderbuchfunke. Aber kommt wirklich Sprit an? Und wenn, macht der SI24 daraus ein zündfähiges Gemisch? Kann man ja leider bei der Cosa nicht beobachten, weil alles so versteckt und verbaut liegt.

Die grüne Cosa

Nach zig vergeblichen Versuchen hole ich den provisorischen Tank vom Capri-Roller und spritze etwas Benzin direkt in den Ansaugkanal des Vergasers. Ein Druck aufs Knöpfchen – und schon brummt die Vespa vor sich hin.

Da habe ich also den Salat: Kein Sprit, die klassische Cosa-Krankheit. Entweder lässt der elektrische Benzinhahn nichts durch, oder ich habe die Benzinleitung so bescheuert verlegt, dass das Gefälle nicht ausreicht und am Benzinhahn nichts ankommt. Das aber werde ich mir erst morgen anschauen.

Und was lerne ich daraus? Dieses neumodische Gelumps wie elektrischer Benzinhahn oder elektrischer Choke ist einfach Mist. Wenn ich könnte, würde ich das alles abbauen und durch klassische, einfache Bauteile ersetzen. Aber das ist leider nicht so einfach!

Nachtrag:

Die gesamte Aktion war ja nun etwas – sagen wir, unbefriedigend. Daher gehe ich am folgenden Tag die Sache erneut an. Zuerst fliegen all meine tollen “Verbesserungen” zur Spritversorgung wieder raus und ich baue einfach und direkt einen Toyox-Schlauch mit eingearbeitetem Draht ein. Es gibt keine Schnellkupplungen und sonstigen Experimente mehr, mein einziges Bestreben ist, den Schlauch so direkt und so kurz wie möglich zu verlegen.

Dann baue ich den Vergaser noch einmal aus und überprüfe die Funktion von Choke und elektrischem Benzinhahn – beides ist in Ordnung. Der Vergaser bekommt noch eine weitere Reinigung, weil meine zusammen gekippten Spritreste doch einigen Schmutz enthielten.

Dann baue ich alles zusammen, filtere den Sprit noch einmal durch ein Sieb, das aus einer Jawa stammt und teste erneut. Kurz genüdelt, und dann springt die Cosa an, läuft aber mit viel zu hohem Standgas. Oha, da hab ich den Gaszug an der Stellschraube der Vergaserwanne verklemmt. Klar, kein Problem, ein Schnick und der Zug ist wieder frei. Jetzt lässt sich das Standgas prima einstellen.

So soll der Abschluß eines Schraubertages sein. Aber eines steht fest: Schön finde ich das Schrauben an der Vespa noch immer nicht. Da ist einfach zu viel Gefrickel dabei. Ob ich mich daran noch gewöhnen werde?

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Fast wär’s soweit gewesen

….. nämlich die erste Ausfahrt im Jahre 2015. Aber eben nur fast, denn ich hatte mir einen kleinen Service an der Sportster vorgenommen, und als ich damit fertig bin, ist das nette, sonnige Wetter schon wieder vorbei.

Sportster 883

Es beginn mit der Gummilagerung des Lenkers. So etwas mag ich eigentlich gar nicht und bei der Sporty überhaupt nicht. Der Lenker ist nämlich so wabbelig, dass es bei höherem Tempo richtig ungemütlich wird. Da fängt der Lenker an und führt ein starkes Eigenleben. Ist aber gut möglich, dass die alten und ausgenüdelten Gummis daran Schuld sind. Jedenfalls schau ich mir das heute mal an.

Sportster 883

Tatsächlich machen die Gummis keinen guten Eindruck mehr.

Sportster 883

Diese Teflon-Buchsen sind sehr viel härter als Gummi und vermutlich würden die quasi gar keinen Wabbel-Effekt haben. Leider kann ich sie aber nicht einbauen, weil der Innendurchmesser für die Lenkerhalter zu gering ist. Die müssten also bei Reinhard in der Drehbank passend gebohrt werden.

Sportster 883

Aber ich habe einen Plan B, nämlich ein Paar originale, aber neue Gummibuchsen. Die baue ich jetzt erst einmal ein.

Sportster 883

Dann gibt es noch einen Getriebeölwechsel und ich stelle die Kupplung ein.

Sportster 883

Zum Abschluss der Test: Auch mit dem langen Hebelarm des neuen Lenkers wackelt jetzt nicht mehr. Wenn die neuen Gummis auch irgendwann anfangen, zu wabbeln, ist es immer noch früh genug für die Teflon-Buchsen.

 

Die grüne Cosa: Lichtspiele

Viel schaffe ich heute nicht an der grünen Cosa, aber immerhin wird der neue Klarglas-Scheinwerfer montiert. Abweichend von der Serie will ich aber auch das Standlicht in Funktion bringen, obwohl meine Cosa damit ursprünglich nicht ausgestattet war. Wie alles bei der Cosa-Elektrik ist auch diese Änderung mit relativ hohem Aufwand verbunden: Neue Kabel in den Lenker ziehen, den Anschluss für das Rücklicht heraus frickeln und dann das Standlicht dort mit anschliessen.

Die grüne Cosa

Ich finde ja, dass der Klarglas-Scheinwerfer jedes Fahrzeug aufwertet. Die Lenkerabdeckung lasse ich noch abgebaut, weil ich eventuell die gesamte Anzeigeeinheit ummodellieren möchte. Mir schwebt vor, anstelle des Kombi-Instrumentes eine Aluplatte einzulegen und in diese einen 48mm elektronischen Tachometer von Nova MMB und ein Voltmeter einzubauen. Dazu ein paar LEDs für die Kontrolleuchten. Stelle mir vor, die Cosa damit ein wenig “klassischer” wirken zu lassen. Aber das ist alles noch nicht fertig gedacht.

Capri Agrati Verkauf

Und dann zu etwas völlig anderem: Auf meiner langen Suche nach Capri-Rollern und Teilen dafür habe ich ja bisher insgesamt drei komplette Rundheck-Capris bekommen, dazu jede Menge Teile. Zusätzlich bin ich aber häufig über Schrägheck-Capris und Teile dafür gestolpert, die ich nicht immer liegen lassen konnte. Von diesen Schrägheck-Capris werde ich mich jetzt trennen, obwohl die kleinen Garelli-Motoren mir eigentlich besser gefallen als die Sachs-Antriebe der Rundheck-Capris. Aber das Gebot der Stunde heisst “reduzieren” und so baue ich alle Capri Agrati Teile auf, mache eine Fotostrecke und setze das ganze Paket bei ebay ein. Mal sehen, was daraus wird.

 

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Die grüne Cosa: Ein Resumee

Jetzt ist der Umbau der grünen Cosa weitgehend abgeschlossen, und es ist Zeit für ein Resume. Was habe ich alles an der schönen, originalen Cosa umgebaut und verbastelt:

  1. Wurde die Elektrik auf reine Gleichspannungsversorgung umgebaut. Dazu wurde das Ende der vier in Reihe geschalteten Ladespulen auf der Zündungsgrundplatte von der Masse abgelötet und separat nach aussen geführt. Ein neuer Vollwellenregler von Powerdynamo wurde anstelle des Piaggio-Regler verbaut. Das war die Grundvoraussetzung für den Gleichspannungsbetrieb.
    Allerdings waren jetzt weitere Modifikationen in der Elektrik notwendig: Das Wechselspannungs-Blinkrelais flog heraus und ich habe ein elektronisches “Standard”-Blinkrelais eingebaut. Dazu mussten aber die original getrennten Leitungen für vordere und hintere Blinker zusammen gefasst werden.
    Die beiden weissen Leitungen am alten Regler für geschaltetes Plus wurden getrennt und eine der Leitungen steuert nun ein neu dazu gekommenes Schaltrelais an, dass beim Einschalten der Zündung den Regler hinzu schaltet.
    Wichtig war, den Hupengleichrichter zu entfernen, der jetzt natürlich auch nicht mehr gebraucht wird. Allerdings bekommt das Anlasser-Relais seinen Impuls über den Gleichrichter, sodass ich die beiden grünen Kabel am Stecker des Gleichrichters brücken musste.
    Was noch gar nicht funktioniert, ist der Drehzahlmesser, der mit einem Wechselspannungssignal arbeitet. Entweder baue ich den Drehzahlmesser um, oder entferne ihn und montiere statt dessen ein Voltmeter – da bin ich mir noch unschlüssig.
  2. Wurde die Ölpumpe ausser Betrieb gesetzt, sodass der Motor ab jetzt mit Zweitakt-Gemisch 1:50, also mit 2 % Ölanteil,  gefahren wird. Dazu müssen zwei Ölbohrungen am Motorgehäuse und eine am Vergaser verschlossen werden. Für die 12 mm Bohrung im Motorgehäuse habe ich ein Drehteil von SIP benutzt – dass würde ich heute aber nicht mehr so machen. Besser erscheint es mir, die Bohrung mit einer M12x20 Madenschraube (zusätzlich eingeklebt) zu verschliessen. Diese Schraube kann dann so tief ins Gehäuse geschraubt werden, dass die Passhülse der Vergaserschale beibehalten werden kann.
    Die anderen beiden Bohrungen lassen sich einfach mit M4 Madenschrauben verschliessen.

Was noch fehlt, ist ein Test der Umbauten. Dazu ist das Wetter aber gerade zu schlecht und ausserdem möchte ich den Benzintank noch nicht befüllen, weil ich womöglich noch an die Bremsanlage muss. Und so richtig zufrieden bin ich auch noch nicht mit der Verlegung des Benzinschlauchs vom Tankstutzen an den elektrischen Benzinhahn. Nur die zündende Idee fehlt mir hier noch. Also lass ich die Aktion mal einen Tag lang ruhen.

Die grüne Cosa: Verstanden?

Ich glaube, so ganz habe ich den Schaltplan der Vespa noch nicht verstanden! Zu viel Mischmasch mit Gleich- und Wechselspannung, zu viele dubiose Verbindungen irgendwo im Kabelbaum und zu viele Fehler in den meisten Schaltplänen. Aber ein bisschen bin ich dem Elektrolurch doch auf die Spur gekommen und so gibt es immerhin ein paar Fortschritte in der kalten Werkstatt.

Die grüne Cosa

Motorgehäuse und Vergaser sind jetzt für den Betrieb ohne Ölpumpe modifiziert und es ist beinahe alles wieder zusammen.

Die grüne Cosa

So funktioniert die Elektrik zu 95%, lediglich an der Blinkanlage und am elektronischen Drehzahlmesser muss ich noch arbeiten: Das sind nämlich beides Wechselspannungsverbraucher.

Die grüne Cosa

Aber jetzt habe ich ohne laufenden Motor die Kontrollleuchten in Funktion, ……….

Die grüne Cosa

….. das Licht leuchtet jetzt auch im Stand ……….

Die grüne Cosa

….. und nach Austausch des Blinkrelais blinken auch die vorderen Blinker.

Die grüne Cosa

Jetzt kommt noch ein Hauch von Ordnung in die Elektro-Zentrale und dann heisst es mal wieder „Let’s call it a day“.

 

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