Adventsfahrt mit dem Schaltroller

Der Winter ist da – quasi (fast) pünktlich zum meteorologischen Winteranfang. Schon gestern waren die Höhen in Rhön und Vogelsberg schneebedeckt und heute hat die Kälte auch den Rand des Vogelsberges erreicht.

Den Vormittag verbringe ich mit Yellow und wir bereiten uns auf die harten Prüfungen vor, die beim Wesenstest zu erwarten sind. Ab Mittags versuche ich dann, die lästigen Kopfschmerzen los zu werden und als das halbwegs gelingt, entscheide ich mich gegen 15:00 zu einer kleinen Fahrt mit Schaltroller Carla.

Die Außentemperatur beim Start liegt ganz klar unter Null Grad und ich nehme natürlich ordentliche Winterkleidung. Allerdings packe ich mich nicht so ein, wie ich es auf dem Motorrad getan hätte – ich vertraue auf den konstruktiven Wetterschutz der Vespa.

Dann nervt mich bereits beim Ankleiden der Integralhelm – das ganze Jahr bin ich mit Jethelmen unterwegs gewesen und ich fühle mich in dem Schuberth-Klapphelm doch eingezwängt. Auf den ersten Kilometern wirds dann richtig nervig: Die Windschutzscheibe der Vespa verursacht starke Verwirbelungen und Windgeräusche und ich habe das Gefühl, dass der Schuberth-Helm das noch verstärkt. Tatsächlich benötige ich dann etliche Kilometer, mich an den Helm, den Lärm und die dicken Klamotten zu gewöhnen.

Carla zickt ein ganz kleines bisschen beim Starten, aber lässt sich dann doch zur Ausfahrt bewegen. Die grauen und öden Wintertage des Vogelsberges passen wohl doch nicht so recht zu einem südlichen Schaltroller. Aber daran wird sich Carla gewöhnen müssen.

Der nette kleine Rastplatz lädt mich aufgrund der Kälte nicht zum Verweilen ein – mehr als ein Foto ist nicht drin, dann geht die wilde Fahrt weiter.

Ordentlich eingemummt – aber auf meinen Motorrädern hätte ich so nach wenigen Kilometern bereits gefroren. Da hat ein Rollerchen mit seinen Knieblechen und dem Windschild doch seine Vorteile.

Immer wieder gern kurve ich mit dem Schaltroller durch die Laubacher Altstadt.

Eine zeitlang beobachte ich, wie die Laubacher Stadtverwaltung mit schwerem Gerät die Weihnachtsbeleuchtung aufbauen lässt.

Etwas später dann in der Grünberger Innenstadt. Hier ist man in Sachen Weihnachtsbeleuchtung noch nicht soweit – oder vielleicht sind die Grünberger damit generell etwas sparsamer. Etwas Zurückhaltung dabei ist mir persönlich schon sympatisch.

Auf dem Weg in Richtung Rabenau holt mich der trübe Wintertag wieder ein. Es ist noch nicht einmal 16:30 und es wird schon wieder dämmerig. Und kälter wirds auch wieder, noch kälter.

Nach knapp 60 km wird es dann doch etwas frisch auf dem Roller und ich mache mich allmählich wieder auf den Heimweg, der mich über Stangenrod, Nieder-Ohmen, Merlau und Weickertshain führt.

Der „Sonnenuntergang“ an diesem trüben Tag zeigt sich äusserst verhalten: Keine großen Farbspiele, statt dessen nur ein blasses rosa am Himmel, dass von den dichten Wolken noch abgefiltert wird. In der Realität sah das aber doch recht hübsch aus: So ist es nun mal von November bis Februar in unseren Breitengraden.

Und schon ist Carla wieder an ihrem gut temperierten Schlafplatz. Die LED-Beleuchtung leuchtet noch, der Motor brummt und ich stelle noch eben das Standgas etwas höher ein. Buona sera, Carla.

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Acquisto in Norimberga

Heute steht ein Besuch der Messe in Nürnberg an – die SPS IPC Drives ruft. Aber neben dem Messetrubel ist immer noch ein bisschen Zeit für den Louis-Shop. Meist finde ich dort irgend etwas, das ich unbedingt brauche. Einen netten Rollerhelm könnte ich schon noch gebrauchen.

Während ich die Lederjeans für Kurzgrößen anprobiere, wartet Claus gelangweilt, aber bequem im Showroom.

Neben der Lederjeans finde ich tatsächlich den lang gesuchten Helm, der auch optisch für die Vespa geeignet ist. Allerdings fehlt jetzt noch eine Vespa in einem hellen Grün, damit aus Fahrer und Maschine ein geschmackvolles Gesamtkunstwerk wird. Könnte auch eine 150er Vjatka sein …..

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Ci risiamo ……

….. ci risiamo Vespa! Die Italophilen unter uns wissen natürlich, was damit gemeint ist: Schon wieder, schon wieder Vespa! Ohne zu überlegen und wie selbstverständlich habe ich Gianna, die Vespa GTS, aus der Scheune gezogen und bin zu einer 150 km langen kleinen Tour gestartet.

Aber eigentlich ist Yellow schuld, mein rumänischer Leihhund. Mit dem war ich um 8:30 schon unterwegs und dabei war das Wetter so seltsam schön, dass ich mich zu einer Zweiradrunde entschlossen habe.

Das Wetter am Morgen war ein ständiger Wechsel zwischen Sonne und Wolken, untermalt von starkem, aber warmem Wind. Irgendwie ein seltsamer Mix, der etwas von Fön hatte. Das ständige Hin und Her verursachte zwar leichten Schwindel bei mir, aber es war insgesamt doch sehr reizvoll.

Der Spaziergang mit Yellow führt mich unter anderem durch diesen aparten Hohlweg, durch den der Wind ordentlich pfeift. Und Yellow hasst doch Windgeräusche!

Durch die tägliche Einnahme eines homöopathischen Mittels machen die Windgeräusche Yellow fast nichts mehr aus.

Einsame Bauminsel inmitten von Kulturland.

Blick auf die Kirche von Lardenbach.

Kurze Einlage als Haus- und Hofhund. Auch hier macht sich Yellow gut.

Als Yellow wieder abgeliefert ist, schnappe ich mir die kleine Viertakt-Vespa und starte eine kleine Fachwerkreise durch eine Reihe von Orten in der näheren und nicht ganz so nahen Umgebung.

Die erste Station meiner heutigen Fahrt ist das Restaurant „Zur Eule“ in Laubach. Hier findet unsere Abteilungsfeier leider nicht statt: Es war alles bereits ausgebucht. Jetzt weiß ich aber wenigstens, wo dieses Lokal sich befindet.

Weiter geht es nach Lich und auch hier steure ich zielstrebig die Altstadt an, von der ich nur einen Bruchteil kenne.

Ob ihr’s glaubt oder nicht: Das Licher Schloß habe ich noch nie besucht. Dabei ist es durchaus sehenswert.

Etwas zur Geschichte des Licher Schlosses gibt es hier.

Die Altstadt von Lich kommt mir ein ganz kleines bisschen vor wie ein Vogelsberger Mini-Wien. Und überraschenderweise komme ich auch an einem Lokal mit dem Namen „Wiener Kaffeehaus“ vorbei.

Schon öfter bin ich an einem Roller-Shop in Lich vorbei gefahren, der an der Ausfallstrasse nach Fernwald liegt und heute halte ich zum ersten mal hier an. Aus dem Roller-Shop ist zwar ein Quad-Laden geworden, aber ein paar Roller sind hier immer noch zu sehen. Der blaue chinesische Retroroller kostet als 125er nur sagenhafte 1049 €. So ein Geschoß hätte ich mir vor der Vespa ja beinahe zugelegt und bin heute sehr froh, das nicht getan zu haben. Wenn schon ein Chinesenroller, dann nur ein NECO, also eine Vespa-Kopie.

Nun komme ich in die Wetterau und fahre ein Stückchen Richtung Butzbach. Hier kommt schlagartig die Sonne komplett aus den Wolken und strahlt extrem in die Landschaft hinein.

Am Kloster Arnsburg drifte ich wieder ab und fahre nicht weiter in die Wetterau hinein. Grund ist der Wind, der auf den offenen Flächen quasi Sturmstärke angenommen hat.

Auf dem Gelände des Kloster Arnsburg halte ich kurz und schaue mir heute die dortige Kapelle an.

Mein nächstes Ziel ist Hungen und auch hier wird meine Gianna vor dem Tor des Schlosses fotografiert.

Von Hungen aus ziehe ich weiter in Richtung Horlofftal und zwar über Villingen und Ruppertsburg. Die Rübenmieten am Straßenrand zeigen mir, dass die Kampagne begonnen hat.

„Einst fuhr ich am Ufer der Horloff entlang – Oho-Oh-Olalala …..“

Es ist so seltsam warm heute, dass ich in Jeans unterwegs bin. Dazu kommt natürlich der Wetterschutz der Vespa durch Beinbleche und Windschild. Aber dennoch: Es ist immerhin Ende November!

Nun bin ich wieder im Vogelsberg und betrachte von der Anhöhe aus den schönen Ort Einartshausen.

Der letzte größere Ort, den ich mir heute anschaue, ist Schotten. Auch hier gibt es in der Altstadt noch Ecken, die ich nicht kenne. Der nette Platz mit dem Vulkan-Cafe gehört zwar nicht dazu, aber …….

….. das Eppsteiner Schloß am Rande der Altstadt sehe ich tatsächlich zum ersten mal.

Auch zum Eppsteiner Schloß in Schotten habe ich ein paar geschichtliche Informationen.

Allmählich wird es Zeit, den Heimweg anzutreten und so absolviere ich die restlichen Kilometer ohne allzu große Umwege. Nach etwa 150 km bin ich nach völlig entspannter Rollerfahrt wieder daheim und wundere mich noch immer, wie viel Vergnügen mir meine Vespen bereiten, sowohl der Schaltroller Carla als auch der Automatikroller Gianna. Ich muß wirklich schwer aufpassen, nicht komplett zum Rollerfahrer und Mod zu mutieren, sonst nimmt das kein gutes Ende. Als Therapie werde ich mir heute mal wieder den Film Quadrophenia ansehen, das sollte helfen.

 

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Vorsicht vor Carla und Gianna

… das ist tatsächlich angesagt. Ich beschäftige mich ja fast nur noch mit Vespa und vergesse alles andere um mich herum. Noch nie habe ich in so kurzer Zeit soviel Literatur zusammen gekauft wie für meine beiden Signoritas, noch nie habe ich Zweirad-Fanshops so intensiv durchsucht und noch nie habe ich so viele Pakete von diversen Vespa-Shops erhalten wie in den letzten 4 Wochen. Das kann auf keinen Fall so bleiben und ich muss Carla und Gianna schnellstmöglich wieder auf ein Normalmaß reduzieren.

Aber heute ist nicht der richtige Tag dafür! Heute werde ich mich erneut mit den beiden Schönen befassen, aber danach wird hier ein anderer Wind wehen. 🙂
Nichts gegen meine italophile Ader, aber es könnte sein, dass ich hier ein wenig übertreibe …….

Wie fast jeder Tag beginnt auch der heutige Samstag mit einem Spaziergang mit Yellow. Aus gegebenem Anlass muss ich den Burschen etwas besser sozialisieren und deshalb bewegen wir uns in letzter Zeit mehr in Städten, also unter Menschen und anderen Hunden. Dabei verfolgen wir heute eine zeitlang diesen wunderschönen weißen Hund – allerdings in gebührendem Abstand.

Wieder zuhause beginnt die Arbeit an den beiden Italienerinnen. Gianna, die GTS, bekommt allerdings nur diese schicken Ventilkäppchen aus der Ton-Up-Szene – mehr ist heute an der 125er nicht zu tun. Erschreckend, wie ich mich über solch blödsinnige und sinnlose Dinge freuen kann, wirklich erschreckend.

Dann wende ich mich Carla zu und entferne zunächst mit der frisch gekauften A1 Politur die Schlieren vom Windschild. Das Ergebnis ist gut, sehr gut sogar.

Weiter geht’s mit der Elektrik! Die Reparatur des Kabelstrangs zum Seitenwagen ist noch nicht abgeschlossen, denn es hat sich gezeigt, dass die rechten Blinker zu langsam blinken. Ursache ist, dass die Cosa-Blinker vorn und hinten versetzt blinken und ich habe die Seitenwagenblinker einfach wie gewohnt parallel geschaltet. Das geht aber bei der Cosa nicht, weil das Blinkrelais auf die getrennte Schaltung abgestimmt ist. Zum Glück habe ich mehr Leitungen als nötig zum Boot verlegt und kann die Verkabelung entsprechend ändern.

Hier ist zu sehen, dass die hinteren und vorderen Blinker wirklich versetzt blinken. Habe ich bisher noch nirgendwo gesehen und der tiefere Sinn erschließt sich mir auch nicht. Ist eben Cosa – immer einen Tick anders.

Zwischendurch kommt die Post und legt Zeugnis ab von meiner übersteigerten Vespamania: Weitere Blechschilder werden angeliefert und zweifellos war ich derjenige, der diesem unnützen Tand bestellt hat. Aber sind sie nicht wunderschön? With Love from Italy – so lautet die Aufschrift.

Zwei der Schilder befestige ich direkt am Garagentor – eine wichtige Arbeit, die keinen Aufschub duldet.

OK, jetzt sind alle geplanten Tätigkeiten erledigt, dazu ist das Wetter überraschend schön geworden und selbst die meisten Strassen sind getrocknet. Deshalb gehe ich mit dem Cosa-Gespann ein wenig auf Tour, und weil die Vespa ja ein Stadtroller ist, fahre ich zuerst nach Grünberg auf den Marktplatz. Dort sitzen wahrhaftig ein paar Leute draußen am italienischen Eiscafe.

Ein Stückchen weiter werden gerade die Werbeplakate am Reisebüro eingeholt – Feierabend in Grünbergs Altstadt.

Und noch ein Stückchen weiter komplettiert die Vespa den mediteranen Eindruck an der Pizzeria Al Castello. Gleich kommt die italienische Inhaberin vorbei und staunt über die Vespa: „Belissima – und so selten mit dem carozzino. “ Das sind echte italienische Momente und die kommen im trüben deutschen November wie gerufen.

Im Baumarkt erledige ich einen kleinen Einkauf, treffe einen Motorradbekannten und den Fahrer dieses Burgman Rollers, der die Cosa äußerst interessiert betrachtet.

Nun gehts noch 40 Kilometer durch den Vogelsberg, dann einen Besuch bei den ehemaligen Nachbarn und zum Abschluß gibt es einen Kaffee bei Reinhard in Ilsdorf. Als ich dort wieder aufbreche, ist es bereits dunkel und ich fahre noch 10 km durch den Abend. Dabei überrascht mich das wirklich gute Licht der Cosa, damit kann man schon mal eine Nachtfahrt wagen.

 

 

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Ein grauer Novembertag …..

….. das war gestern, und diesen miesen Tag haben wir nur durch ein gewaltiges Wildessen in der Linde überstanden. Danach war ich nur noch in der Lage, liegend im Halbschlaf irgendwelche Bilder an mir vorbei flimmern zu lassen.

Heute dagegen habe ich 1. frei und 2. ist das ein wunderbar sonniger Novembertag. Nachdem ich einige dringende Angelegenheiten erledigt habe, war klar: Jetzt wird Gespann gefahren. Ich musste allerdings lange überlegen, ob ich das Cosa- oder das W650-Gespann nehme. Letztendlich hab ich mich für die Kawasaki entschieden, damit ich mich nicht nur noch mit Rollern beschäftige.

Die kleine Gespanntour beginnt mit dem Weg nach Schotten, wo ich einige Ersatzteile für das Cosa-Gespann bestellt habe. Danach gibt es einen netten Smalltalk mit Dirk und dann ziehe ich weiter in Richtung Nidda und weiträumig über das schöne Horlofftal zurück.

Auch wenn das nur eine kleine 100 km Fahrt war, hat mir die Tour sehr, sehr gut getan. Der langhubige Kawa-Twin macht immer einen Mordsspaß und die Gespanntechnik klappte heute mal richtig gut.

Das Thermometer im Display des Scottoilers zeigte Temperaturen zwischen 5 und 6 °C an. Das ist nicht viel, aber richtig kalt ist es auch noch nicht. War auch ganz gut angezogen heute. Und wenn es morgen noch einmal so schön ist, wird das Cosa-Gespann bewegt 🙂

Gegen 15:30 geht die Sonne schon langsam unter und taucht das Land dabei in ein warmes, rötliches Licht – sehr hübsch anzusehen.

Das Horlofftal liegt da wie weichgezeichnet. Dazu tauchen die ersten abendlichen Bodennebel auf. Und da sage noch einer, der November sei trüb und grau. OK, oft ist er das, aber heute zeigt er sich von seiner besten Seiten.

Insgesamt war das eine sehr schöne Fahrt, auch wenn die Strassen fast überall noch nass oder feucht waren – die hohe Luftfeuchtigkeit verhindert trockene Strassen nachhaltig. Und bei diesen feuchten Strassen merke ich, dass mein 15″ Gespann-Hinterreifen doch schon ziemlich herunter gefahren ist und dann zum Rutschen neigt. Da muss ich bei!