Vorsicht vor Carla und Gianna

… das ist tatsächlich angesagt. Ich beschäftige mich ja fast nur noch mit Vespa und vergesse alles andere um mich herum. Noch nie habe ich in so kurzer Zeit soviel Literatur zusammen gekauft wie für meine beiden Signoritas, noch nie habe ich Zweirad-Fanshops so intensiv durchsucht und noch nie habe ich so viele Pakete von diversen Vespa-Shops erhalten wie in den letzten 4 Wochen. Das kann auf keinen Fall so bleiben und ich muss Carla und Gianna schnellstmöglich wieder auf ein Normalmaß reduzieren.

Aber heute ist nicht der richtige Tag dafür! Heute werde ich mich erneut mit den beiden Schönen befassen, aber danach wird hier ein anderer Wind wehen. 🙂
Nichts gegen meine italophile Ader, aber es könnte sein, dass ich hier ein wenig übertreibe …….

Wie fast jeder Tag beginnt auch der heutige Samstag mit einem Spaziergang mit Yellow. Aus gegebenem Anlass muss ich den Burschen etwas besser sozialisieren und deshalb bewegen wir uns in letzter Zeit mehr in Städten, also unter Menschen und anderen Hunden. Dabei verfolgen wir heute eine zeitlang diesen wunderschönen weißen Hund – allerdings in gebührendem Abstand.

Wieder zuhause beginnt die Arbeit an den beiden Italienerinnen. Gianna, die GTS, bekommt allerdings nur diese schicken Ventilkäppchen aus der Ton-Up-Szene – mehr ist heute an der 125er nicht zu tun. Erschreckend, wie ich mich über solch blödsinnige und sinnlose Dinge freuen kann, wirklich erschreckend.

Dann wende ich mich Carla zu und entferne zunächst mit der frisch gekauften A1 Politur die Schlieren vom Windschild. Das Ergebnis ist gut, sehr gut sogar.

Weiter geht’s mit der Elektrik! Die Reparatur des Kabelstrangs zum Seitenwagen ist noch nicht abgeschlossen, denn es hat sich gezeigt, dass die rechten Blinker zu langsam blinken. Ursache ist, dass die Cosa-Blinker vorn und hinten versetzt blinken und ich habe die Seitenwagenblinker einfach wie gewohnt parallel geschaltet. Das geht aber bei der Cosa nicht, weil das Blinkrelais auf die getrennte Schaltung abgestimmt ist. Zum Glück habe ich mehr Leitungen als nötig zum Boot verlegt und kann die Verkabelung entsprechend ändern.

Hier ist zu sehen, dass die hinteren und vorderen Blinker wirklich versetzt blinken. Habe ich bisher noch nirgendwo gesehen und der tiefere Sinn erschließt sich mir auch nicht. Ist eben Cosa – immer einen Tick anders.

Zwischendurch kommt die Post und legt Zeugnis ab von meiner übersteigerten Vespamania: Weitere Blechschilder werden angeliefert und zweifellos war ich derjenige, der diesem unnützen Tand bestellt hat. Aber sind sie nicht wunderschön? With Love from Italy – so lautet die Aufschrift.

Zwei der Schilder befestige ich direkt am Garagentor – eine wichtige Arbeit, die keinen Aufschub duldet.

OK, jetzt sind alle geplanten Tätigkeiten erledigt, dazu ist das Wetter überraschend schön geworden und selbst die meisten Strassen sind getrocknet. Deshalb gehe ich mit dem Cosa-Gespann ein wenig auf Tour, und weil die Vespa ja ein Stadtroller ist, fahre ich zuerst nach Grünberg auf den Marktplatz. Dort sitzen wahrhaftig ein paar Leute draußen am italienischen Eiscafe.

Ein Stückchen weiter werden gerade die Werbeplakate am Reisebüro eingeholt – Feierabend in Grünbergs Altstadt.

Und noch ein Stückchen weiter komplettiert die Vespa den mediteranen Eindruck an der Pizzeria Al Castello. Gleich kommt die italienische Inhaberin vorbei und staunt über die Vespa: „Belissima – und so selten mit dem carozzino. “ Das sind echte italienische Momente und die kommen im trüben deutschen November wie gerufen.

Im Baumarkt erledige ich einen kleinen Einkauf, treffe einen Motorradbekannten und den Fahrer dieses Burgman Rollers, der die Cosa äußerst interessiert betrachtet.

Nun gehts noch 40 Kilometer durch den Vogelsberg, dann einen Besuch bei den ehemaligen Nachbarn und zum Abschluß gibt es einen Kaffee bei Reinhard in Ilsdorf. Als ich dort wieder aufbreche, ist es bereits dunkel und ich fahre noch 10 km durch den Abend. Dabei überrascht mich das wirklich gute Licht der Cosa, damit kann man schon mal eine Nachtfahrt wagen.

 

 

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