Mit der DR400 zur GTÜ

Heute, am Montag den 12. März werde ich mit der DR400 zum TÜV fahren, also eigentlich nach Laubach zur GTÜ. Früh morgens schnell auf die Zulassungsstelle und ein Kurzzeitkennzeichen holen und dann mal sehen, wie sich die Suzi so bei der Prüfung gibt.

Prophylaktisch habe ich bereits am Vorabend zwei Dokumente in diesen Blog gesetzt, die ich vielleicht bei der Prüfung brauchen werde.

Ein Bild des Lucas-Geländelenkers, auf dem die KBA-Nummer zu sehen ist. Der Lenkertyp ist TRW OFF-ROAD LENKER ALU.

Der direkte Link auf das Gutachten lautet: ABE_Lucas_Alulenker

Von Heidenau habe ich ein Gutachten bekommen, dass die zulässigen Reifengrößen für diverse Suzuki-Modelle auflistet – u.a. auch für die DR400:
Heidenau-Suzuki_DR400_GS400_GT380_GT370

Und so verläuft dieser Tag:

Mein Tag beginnt heute um 6:30 mit einem knappen Frühstück, um 7:15 gehts mit dem PKW auf die Zulassungsstelle nach Laubach, wo ich mir ein Kurzzeitkennzeichen hole. Zurück nach Hause, das Kennzeichen an die DR400 geschraubt und erneut nach Laubach – diesmal zum TÜV bzw. zur GTÜ-Prüfstelle. Unterwegs kann ich mir einen kleinen Abstecher abseits des Asphalts nicht verkneifen – aber nur ganz kurz.

Auf der GTÜ-Prüfstelle gibt es keinerlei Wartezeiten und es ist nicht überraschend, daß die kleine Suzi ohne Mängel abgenommen wird. Den Scheinwerfer bekomme ich noch justiert und das LED-Birnchen im Standlicht wird zwar bemerkt, aber nicht bemängelt.

Hier ist der Prüfingenieur Motorradfahrer und Oldtimersammler und entsprechend ist auch der Sachverstand ausgeprägt. Obwohl eigentlich eher der Marke Honda zugetan, gefällt dem Prüfer meine DR400 ausnehmend gut – was er gar nicht oft genug erwähnt.

Nun soll es direkt zur endgültigen Zulassung gehen – da ich aber meine kleinen Schmierzettel mit den EVBs der Versicherung zuhause vergessen habe, muss ich nochmal kurz zurück. Aber das Wetter ist so schön, die Suzi läuft so gut und ich habe dermaßen viel Spaß mit der Enduro, dass mir die 20 Zusatzkilometer nicht die Bohne ausmachen. Die Zulassung geht dann auch ohne Probleme über die Runden, nur die Gesamtkosten des Tages lassen mich ein wenig schwindelig werden.

So, alles erledigt – nicht schlecht. Es gab schon Zulassungen, da habe ich dafür drei Tage gebraucht. Jetzt fahre ich aber keineswegs nach Hause, sondern tanke die Suzi voll – mit 6,5 Litern – und suche mir ein paar Feld- Wald- und Wiesenwege. Zunächst will ich zu Reinhard und schauen, was seine Honda XL und die Aprilia Pegaso machen.

Reinhard und Jörg gefällt meine Enduro ebenfalls sehr gut – nur aufs Foto möchten die beiden nicht und laufen in alle Richtungen auseinander. Die Honda XL350 von Reinhard zeigt seltsame Ventilberührungen am Kolben und es ist nicht erklärbar, was da nicht in Ordnung ist. Aber die Pegaso läuft und so beschließen wir eine kleine Enduro-Tour, bei der es gilt, Asphalt so gut wie möglich zu meiden.

So fahren wir durch den Wald von Bernsfeld nach Schadenbach und von dort nach Büßfeld zum Suzuki-Händler Räbiger. Ob ihr es glaubt oder nicht: Auch der ist begeistert von meiner DR. So viel Begeisterung für einen alten Japaner ist schon ungewöhnlich – obwohl: Mit ihren 30 Jahren ist meine DR ja auch schon ein offizieller Oldtimer.

Vorn meine alte DR und dahinter im Schaufenster das aktuelle Pendant, die Suzuki DRZ400S. Reinhards Aprilia dazwischen passt in ihrem Reiseenduro-Stil nicht so recht dazu — zu viel schwülstiger Kunststoff.

Kurzer Krankenbesuch bei Ruth – aber wer schon wieder ein Rotax-Gespann bewegen kann, ist nicht wirklich krank.

Reinhard muss noch ein wenig an der Pegaso schrauben – der 560er Rotax der Aprilia geht übrigens richtig gut, spürbar besser als meine 500er Rotaxe. Ich gehe jetzt noch ein wenig auf Tour in den Vogelsberg und suche Pfade, die den Kolonnenwegen des Grünen Bandes ähneln – nur so zur Übung. Und solche Wege gibts im Vogelsberg jede Menge.

In der offenen Vogelsberglandschaft ist das Fahren auf diesen Wirtschaftswegen ein Riesenvergnügen – und bei so einem tollen Wetter wie heute ganz besonders.

Trotz der offenen Landschaft gibt es hier jede Menge Ecken, wo ich bei bestem Fernblick nicht die Spur eines Ortes sehe – in keiner Richtung. Mehrfach habe ich keine Ahnung, wo ich mich momentan befinde. Klar, im Vogelsberg, aber wo ich jetzt lande, ist der reine Zufall.

Aha, da ist mal wieder eine Ortschaft zu sehen, könnte Unterseibertenrod sein – ist aber tatsächlich Höckersdorf.

Von solchen Barrieren lasse ich mich heute noch stoppen – aber wohl nicht mehr lange. Mit der leichten und handlichen DR käme ich da ruckzuck links vorbei …..

Das waren also meine ersten „richtigen“ 150 Kilometer mit der DR – Motorradwandern wie ich es mir schon immer gewünscht habe. Früher habe ich mir das auf einer Honda SL125 vorgestellt, aber ich bin sicher, dass die Suzi die bessere Wahl ist. Zwei Dinge sind allerdings noch zu tun: Das Vorderrad muss noch einmal ausgebaut werden, weil der Reifen in falscher Laufrichtung montiert ist – haben weder ich noch der GTÜ-Prüfer bemerkt. Und dann ist da noch so ein Ruckeln ab 5000 Umdrehungen – fühlt sich an wie leichter Spritmangel. Das heißt also, nochmal nach Benzinhahn und Vergaser schauen. Aber heute nicht mehr! Ach ja: Und ich habe bisher nicht gewusst, wie schön Endurofahren ist 🙂

 

Einsam am Oldtimer Cafe

Das Wetter sieht heute nicht übel aus und auch die Vorhersagen lassen hoffen. Ein bisschen Regen könnte es geben, OK, aber das nehme ich in Kauf. Kurz nach 10:00 starte ich daher mit der W in einen bisher trockenen, grauen, kühlen und leicht windigen Tag – also eigentlich genau das richtige Wetter für mich.

Wohin ich will? Keine Ahnung, aber auf jeden Fall werde ich zum Oldtimer Cafe auf die Herrchenhainer Höhe fahren – da war ich nämlich in diesem Jahr noch gar nicht. Und ich hab schon Lust darauf, meine W in die Reihe weiterer W650 zu stellen und ein paar Worte mit diversen W-Treibern zu wechseln. Also treibe ich erst einmal auf verschlungenen Wegen in Richtung Hoher Vogelsberg.

Wunderbar, wie der Königswellenmotor mich durch den Vogelsberg zieht. Auf den ersten 50 km spielt sich alles unter 5000 Umdrehungen ab - so mag ich das.

Angekommen am Oldtimer Cafe treffe ich dort nur zwei Enduros (dabei natürlich auch eine GS) - drei Maschinen also mit meiner W. Enttäuschend - aber halt: Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass es gerade mal 11:00 durch ist - klar, dass um diese Zeit hier nichts los ist. Was tun? Soll ich mich ins Cafe setzen, heissen Kakao trinken, ein wenig plaudern und auf weitere W-Fahrer warten? Nein, das bringe ich nicht übers Herz, denn heute ist die Zeit zum Fahren. Also mit einem Kick die W wieder zum Leben erweckt und dann den südlichen Vogelsberg und die Wetterau erkunden.

Gedern, Hirzenhain, Kefenrod, Ortenberg, Glauburg, Nidda - schöne Gegenden, schöne Städtchen -aber ich kann nicht anhalten, muß immer weiter fahren. Erst viele Kilometer später, am Rande der Wetterau, zwinge ich mich zu einem Stop und dort .....

..... gönne ich mir kleines Picknick, bestehend aus Bounty-Riegeln und isotonischen Powergetränken.

Weiter durch die Hungener Seenplatte und von dort aus will ich weiter über Reiskirchen, die Rabenau und den Ebsdorfergrund. In Nieder-Bessingen jedoch scheint mir die Pfordte einen geeigneten Hintergrund für die W zu bilden. Die Pfordte war früher das Rathaus des Ortes und noch heute dient sie der dörflichen Kommunikation.

Heute enthält der Glaskasten zwar nur wenige, aber dafür umso wichtigere Mitteilungen.

Wie schon auf der letzten Fahrt vor 10 Tagen fühle ich mich auf der W sehr, sehr britisch. Manchmal überkommt mich gar ein unbändiger Drang, die Straßenseite zu wechseln und nur noch links zu fahren. Zum britischen Feeling tragen natürlich auch manche Dinge bei, die ich unterwegs sehe - so wie der gepflegte Golfplatz von Winnerod....

... oder walisische Schafherden bei Bersrod.

Am mystischen Eichenhain kommt plötzlich sehr starker Wind auf und es wird richtig kalt und dunkelgrau. Habe das Gefühl, dass so etwas immer passiert, wenn ich hier bin. Eben ein mystischer Ort.

Beim Selbstportrait bläst der Wind doch glatt die kleine Pentax-Kamera herum und verändert so die Perspektive. Noch ein paar Sekunden, und ich wäre kopflos geworden.

Aber ich stoße auch auf die Vorboten des richtigen, sonnigen und warmen Frühlings. Man sagt, er soll bereits in der kommenden Woche den Vogelsberg erreichen.

Sehr gut macht sich die W auch vor der Kulisse des Homberger Schlosses mit Blick auf die Dächer der Altstadt. Wie man hört, soll das Schloss in Kürze komplett für die Öffentlichkeit freigegeben werden.

Zum Abschluss meiner heutigen 200 km besuche ich noch meine persönliche Toskana im Tal der Felda. Obwohl: Heute erscheint es mir gar nicht wie die Toskana, sondern eher wie eine Landschaft in der Grafschaft Kent, dem grünen Garten Englands.

Die letzten Handgriffe und ein wenig Hochglanz

Heute will ich die letzten bekannten Fehler an der DR400 beseitigen, was ja zum Glück nicht allzu viel ist. Vorher gibt es jedoch eine kleine Fahrt ins berühmte Anzefahr, dem hessischen Zentrum des Hochglanzes.

Das wichtigste des heutigen Tages aber ist der nachmittägliche Besuch von Suse und Thomas, mit denen ich unsere kleine gemeinsame Urlaubsfahrt entlang des Grünen Bandes Deutschland bespreche. Jetzt haben wir einen festen Termin: Am 26. 6. werden wir uns um 9:00 bei mir treffen und dann starten drei Enduros zu einer 10-tägigen Fahrt entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Wir werden zunächst über die Rhön an die Grenze fahren, und dort bereits versuchen, ein wenig Kolonnenwegluft zu schnuppern. Weiter gehts durch das Eichsfeld und dann in den Harz – immer so nah wie möglich entlang der Grenze. Der Harz soll dann das Zentrum weiterer Fahrten ins Wendland, die Altmark und vielleicht auch bis an die Ostsee bilden. Mehr Planung tun wir uns nicht an, alles weitere wird sich spontan und vor Ort ergeben. Entscheidend ist, dass der kleine Urlaub zu keinem Zeitpunkt stressig werden soll.

Meine Bemühungen, die alte Kette zu retten, sind gescheitert: Die Glieder sind nicht mehr richtig beweglich zu bekommen - da kann ich schmieren und ölen, so viel ich will. Also montiere ich die bereit liegende DID Kette 520 NZ in 5/8 x 1/4 und mit 108 Gliedern. Wusste gar nicht mehr, wie schwer sich so ein Kettenschloss öffnen lässt .....

Jetzt laufen die Kettenglieder herrlich geschmeidig über Kettenrad und Ritzel.

Nun wird der vordere rechte Blinker repariert. Wie erwartet hatte sich nur eine Steckverbindung hinter der Lampenmaske gelöst. Die Rundstecker von Tante Luise sitzen leider nicht so fest wie die originalen japanischen Stecker. Vermutlich chinesischer Nachbau-Mist, wie so vieles heute.

Nun ist meine Suzi also tatsächlich fertig - sofern nicht noch irgend etwas Unerwartetes auftritt. In Kürze werde ich noch Motor- und Gabelöl wechseln, aber für den TÜV-Versuch am Montag wird es der alte Schmierstoff noch tun.

Ist schon schnuckelig, meine kleine Suzi. Auch meinen beiden Grünen-Band-Mitfahrern gefällt die rote Enduro sehr gut.

Einen der Alutanks der DR400 habe ich auf Hochglanz polieren lassen - ich habe ein Faible für Glanz. Kann mir vorstellen, dass dieser Tank, vielleicht noch mit einem DR400-Aufkleber, eine interessante Optik ergibt. Aber vorher muss ich noch zwei Gewinde im Tank neu ausbuchsen. Alles Aktionen, die ich nach der Zulassung mal angehen werde.

Insgesamt habe ich Tank und Motorschutz der DR sowie ein paar MZ-Rotaxteile bei der Firma Schwartz Optical Tuning schleifen und polieren lassen. Phänomenal, was die Schwartz-Leute da hinbekommen. Ich denke, da bin ich nicht zum letzten mal gewesen. Sehr empfehlenswert. Und quasi direkt vor der Haustür in Anzefahr.

Das war's auch für heute mit der Suzuki DR400. Ein letzter Blick, dann verschwindet meine Enduro wieder in der Werkstatt. Und morgen werde ich, halbwegs ordentliches Wetter voraus gesetzt, die W650 bewegen - vielleicht mal ins Oldtimer Cafe zu Matze.

Putz- und Flickstunde

Am Freitag Nachmittag entschließe ich mich, das W-Gespann in seinen Details etwas näher kennen zu lernen – und das gelingt mir am besten beim ….. Putzen. Also schnapp ich mir eine Tube Autosol, ein Fläschchen Lackpolitur, ein paar schöne weiche Putzlappen und ein wenig Werkzeug und schiebe das Gespann aus der Scheune.

Meine Begeisterung über das W-Gespann ist ungebrochen - nach wie vor halte ich das Gespann für beinahe überirdisch schön. Jetzt behandele ich die Lackteile mit amerikanischer Lackpolitur, basierend auf Nanotechnologie. Die lackierten Flächen sind in einem sehr guten Zustand, was allerdings für die Rahmenrohre nur beschränkt gilt. Die meisten der schwarzen Rohre werde ich in Kürze wohl etwas ausbessern müssen.

Die Form des Bootes im Stoye-Stil passt extrem gut zur klassischen Linie der W650, und die gepflegte Blut/Eiter-Farbgebung ist das i-Tüpfelchen auf der Oldschool-Erscheinung. Unter dem Ausschnitt vorn am Boot befindet sich übrigens die Gummilagerung zwischen Boot und Rahmen.

Auf die Nano-Technologie folgt eine Autosol-Orgie. Kotflügel, Auspuffanlage, Motordeckel und Lenker erstrahlen danach in neuem Glanz. Allerdings entdecke ich auch eine der typischen W-Macken: Der hintere Kotflügel ist im Bereich des Rücklichtes leicht angefressen. Ist möglicherweise noch zu retten, aber ich könnte mir auch einen VA-Ersatz von Bruno vorstellen. Ansonsten ist der Chrom aber noch überall OK.

Dann entferne ich die Gummi-Spritzlappen an beiden Rädern. Mögen sie auch noch so nützlich sein – das Auge fährt mit und da sind die Gummis eher eine Beleidigung.

Ähnlich ist es mit den Hepco-Becker-Packtaschen: Unbedingt nützlich und praktisch, gefallen sie mir nicht die Bohne. Über kurz oder lang werde ich auch die mitsamt den Trägern entfernen. Da die rechte Tasche aber auch die Autobatterie enthält, werde ich die vorher im Heck des Seitenwagens verschwinden lassen – aber das gehe ich erst nach TÜV und Anmeldung an. Das war’s aber schon an geplanten Umbauten – alles andere bleibt wie es ist.

Als es bereits zu dämmern beginnt, teste ich noch, wie die Kawasaki in kaltem Zustand per Kickstarter anspringt. Ist aber kein Problem, obwohl beim Kicken kein so rechter Schwung aufkommt: Ein wenig ist der Hilfsrahmen dem Kickstarter im Weg – aber es geht.

Jedenfalls habe ich das Gespann während dieser Putz- und Flickstunde etwas besser kennen gelernt und ich bin mir im klaren darüber, was ich an dem Gespann ändern werde. Viel ists ja nicht, und das spricht für den gelungenen Umbau von Theo Däschlein. Am meisten Arbeit werde ich wohl mit dem Pinsel und einem Döschen schwarzer Lackfarbe haben.

 

Endspurt mit einer Enduro

Es gibt Tage, da läufts einfach – kennt jeder. So einen Tag habe ich heute und ich komme mit den Arbeiten an der DR400 unglaublich gut voran – obwohl ich das gar nicht so wahr nehme. Aber klar: Ein freier Tag am Montag, ein paar Stündchen am Dienstag abend – das bringt mich schon voran.

Der 12 V Piaggio-Regler findet heute endlich einen Platz, ebenso die dicke Diode zur Gleichrichtung. Die Verdrahtung dieser beiden Komponenten geht auch (fast) glatt vonstatten – und dann sind wir auch schon beim Probelauf. Bin wirklich gespannt, ob der 12 V Umbau so klappt und vor allen Dingen, ob er auch alltagstauglich ist.

Kniffeliger ist da schon der Zusammenbau der Lampenmaske, vor allem das Verstauen der vielen Elektroleitungen dahinter ist nicht trivial. Ich befürchte auch, dass ich nicht alles so verlegt habe, wie sich Suzuki das seinerzeit vorgestellt hab – aber es ist erst einmal irgendwie verstaut – mehr schlecht als recht.

Den Gleichrichter, richtiger: die Diode, baue ich an den linken Rand des Batteriekastens. Da ist Platz, weil der verbaute Gelakku kleiner baut als die originale 6 V Batterie. Das elektronische Blinkrelais wandert dafür in eine Lücke zwischen Rahmen und Schutzblech. Die Diode ist hochgradig überdimensioniert, die kann 90 A ab.

Für den Piaggio-Regler finde ich nach wie vor keinen wirklich guten Platz und befestige ihn deshalb zunächst provisorisch am Rahmenrohr hinter dem Vergaser. Mal abwarten wie sich das bewährt, denn eigentlich bin ich damit zu nah am Kickstarter. Da das Reglergehäuse keine Verbindung zur Fahrzeugmasse haben darf, isoliere ich ihn mit Schaumstoff und fixiere ihn lediglich mit Kabelbindern. Jaja, ich weiß: Schön ist anders.

Jetzt ist es Zeit zu messen: Zunächst eine Messung der Batteriespannung ohne laufenden Motor. Die rund 13,4 V sind OK und zeigen den guten Zustand des Gelakkus. Kunststück, der ist ja auch neu.

Nun starte ich den Motor und messe erneut an der Batterie: 16,4 V ohne eingeschaltete Verbraucher zeigt das Multimeter. Das erscheint mir jetzt ein bisschen viel und ich befürchte, mir damit den Gelakku recht schnell zu zerkochen.

Nun die gleiche Messung, aber mit eingeschaltetem Fahrlicht. Die 12,3 V sind grundsätzlich OK, aber um die Batterie zu laden, ist das zu wenig. So ganz rund ist der 12 V Umbau also noch nicht, aber erst einmal kann das so bleiben - muss es nur im Auge behalten.

Nun widme ich mich der Lampenmaske, den Armaturen, Tank, Sitzbank und etlichen Kleinigkeiten - was ganz schön aufhält. Sogar ein Kennzeichen findet sich noch und dann rollt eine quasi fertige DR400 aus der Werkstatt.

Meine beiden Suzies! Mittlerweile gefällt mir die DR400 richtig gut, dabei wollte ich ursprünglich eine SP370 - wegen des klassischeren Aussehens.

Und nun das schönste an jedem Neuaufbau eines Motorrades: Die erste Probefahrt.

Auf die Hauptstraße und dann sofort ab auf die Nebenstraße in Richtung Grillhütte und Erzweg. Die Suzi läuft prima und es funktioniert tatsächlich alles. Für ein paar hundert Meter treibe ich die DR400 sogar in ihre artgerechte Umgebung und wie man sieht, bewegen wir uns in schwerem Gelände 🙂

Das dürfte ziemlich genau der Umgebung entsprechen, in der ich die DR400 in Zukunft hauptsächlich bewegen werde: Feld- und Wirtschaftswege, Wiesen und winzige Strässchen. In richtig schweres Gelände werden wir uns vermutlich nicht oder nur selten wagen.

Nach dieser ersten, kurzen Probefahrt bin ich durchaus begeistert. Der Motor ist irgendwie ... unauffällig, dreht einfach hoch und zieht das Maschinchen so mit. Hat aber weder Kraft aus dem Keller noch den brutalen Einsatz bei höheren Drehzahlen - einfach unspektakulär. Wieder in der heimischen Werkstatt stelle ich zwei kleine Macken fest: Die Kette klappert erbärmlich, aber eine neue liegt schon bereit. Und der vordere rechte LED-Blinker versagt plötzlich den Dienst. Schätze, da ist eine Steckverbindung hinter der Lampenmaske dran schuld. Aber für heute reichts und ich verlasse zufrieden meine kleine Werkstatt. Werde gleich noch per email eine, nein zwei, EVB für Kurzzeitkennzeichen bei der Versicherung beantragen. Und dann gehts zur GTÜ zur Hauptuntersuchung.