Putz- und Flickstunde

Am Freitag Nachmittag entschließe ich mich, das W-Gespann in seinen Details etwas näher kennen zu lernen – und das gelingt mir am besten beim ….. Putzen. Also schnapp ich mir eine Tube Autosol, ein Fläschchen Lackpolitur, ein paar schöne weiche Putzlappen und ein wenig Werkzeug und schiebe das Gespann aus der Scheune.

Meine Begeisterung über das W-Gespann ist ungebrochen - nach wie vor halte ich das Gespann für beinahe überirdisch schön. Jetzt behandele ich die Lackteile mit amerikanischer Lackpolitur, basierend auf Nanotechnologie. Die lackierten Flächen sind in einem sehr guten Zustand, was allerdings für die Rahmenrohre nur beschränkt gilt. Die meisten der schwarzen Rohre werde ich in Kürze wohl etwas ausbessern müssen.

Die Form des Bootes im Stoye-Stil passt extrem gut zur klassischen Linie der W650, und die gepflegte Blut/Eiter-Farbgebung ist das i-Tüpfelchen auf der Oldschool-Erscheinung. Unter dem Ausschnitt vorn am Boot befindet sich übrigens die Gummilagerung zwischen Boot und Rahmen.

Auf die Nano-Technologie folgt eine Autosol-Orgie. Kotflügel, Auspuffanlage, Motordeckel und Lenker erstrahlen danach in neuem Glanz. Allerdings entdecke ich auch eine der typischen W-Macken: Der hintere Kotflügel ist im Bereich des Rücklichtes leicht angefressen. Ist möglicherweise noch zu retten, aber ich könnte mir auch einen VA-Ersatz von Bruno vorstellen. Ansonsten ist der Chrom aber noch überall OK.

Dann entferne ich die Gummi-Spritzlappen an beiden Rädern. Mögen sie auch noch so nützlich sein – das Auge fährt mit und da sind die Gummis eher eine Beleidigung.

Ähnlich ist es mit den Hepco-Becker-Packtaschen: Unbedingt nützlich und praktisch, gefallen sie mir nicht die Bohne. Über kurz oder lang werde ich auch die mitsamt den Trägern entfernen. Da die rechte Tasche aber auch die Autobatterie enthält, werde ich die vorher im Heck des Seitenwagens verschwinden lassen – aber das gehe ich erst nach TÜV und Anmeldung an. Das war’s aber schon an geplanten Umbauten – alles andere bleibt wie es ist.

Als es bereits zu dämmern beginnt, teste ich noch, wie die Kawasaki in kaltem Zustand per Kickstarter anspringt. Ist aber kein Problem, obwohl beim Kicken kein so rechter Schwung aufkommt: Ein wenig ist der Hilfsrahmen dem Kickstarter im Weg – aber es geht.

Jedenfalls habe ich das Gespann während dieser Putz- und Flickstunde etwas besser kennen gelernt und ich bin mir im klaren darüber, was ich an dem Gespann ändern werde. Viel ists ja nicht, und das spricht für den gelungenen Umbau von Theo Däschlein. Am meisten Arbeit werde ich wohl mit dem Pinsel und einem Döschen schwarzer Lackfarbe haben.