Die Rettung

Ein Freund der Feiertage, insbesondere von Weihnachten, war ich ja nie. Dieses Jahr ist es aber besonders schlimm: Mieses Wetter, lausiges Fernsehprogramm und kein richtiges Schraubprojekt in der Pipeline.

Am 2. Feiertag halte ich es im Hause nicht mehr aus und begebe mich in die Werkstatt, die heute meine Rettung ist – mal wieder. Ein bisschen aufgeheizt und schon ist es hier erträglich. Aber wie ich vorab schön erwähnte: Kein Projekt. Allerdings sind da ein paar kleine Baustellen am Fuhrpark, an die ich mich jetzt mache.

Vespa GTS

Im Frühjahr hatte ich mir an der Vespa eine Spaxschraube in den Hinterreifen gefahren. Habs zwar damals geflickt, aber auf Dauer soll das natürlich nicht so bleiben. Im Handbuch wird der Ausbau des Hinterrades ja als etwas kompliziert beschrieben, aber es zeigt sich, dass hier nichts Schwieriges dabei ist. Allerdings müssen, und das ist untypisch für einen Roller, viele Schrauben gelöst und etliche Teile vorab demontiert werden. Hier ist bereits alles Nötige abgeschraubt und das Rad ist raus. Die Auspuffdichtung, ein recht teures Teil, ist bei der Aktion unbeschädigt geblieben.

Vespa GTS

Hier unten sieht alles noch sehr gut aus, auch Scheibe und Bremsbeläge brauche ich nicht anzufassen.

Vespa GTS

Das gekapselte Lager im Schwingarm ist noch wie neu.

Vespa GTS

Kurz vor Weihnachten ist der neue Heidenau K58 noch angekommen. Zum Umziehen der Reifen werde ich allerdings nach den Feiertagen in eine kleine Montagewerkstatt fahren.

Enfield Bullet 500 ES

Jetzt geht es an die Enfield, an der ich endlich die Scheibenbremse vernünftig ausdistanzieren will. Beim letzten mal wurde ja zusammen mit Reinhard festgestellt, dass der Bremssattel etwas schräg sitzt. Eine 0,5 mm Passscheibe zwischen Bremssattel und Montagebügel reicht aus, um das Schleifen stark zu reduzieren. So kann das aber durchaus bleiben, ein bisschen schleift eine Scheibenbremse ja fast immer.

Enfield Bullet 500 ES

Jetzt hat meine schöne klassische Bullet also eine Scheibenbremse. Optisch sieht die Trommel zwar besser aus, aber im heutigen Verkehr lege ich doch mehr Wert auf eine gut funktionierende Bremse. Alle Bremsenteile sind übrigens von der indischen Firma Pricol, von der auch die modernen Bremsen der Electra und der EFIs kommen.

Enfield Bullet 500 ES

Jetzt habe ich natürlich an mehreren Stellen Pass- oder Distanzscheiben, was bei jedem Radausbau bedacht werden muss. Wahrscheinlich werde ich zu einem späteren Zeitpunkt das Vorderrrad auf Steckachse umbauen. Die meisten Teile dafür liegen schon bereit.

Vor und hinter der bremsseitigen Achsmutter ist je eine Scheibe verbaut und eine am Bremssattel zum Adapterbügel hin. Also nichs wildes.

Die grüne Cosa

Die grüne Cosa hat mich am Heiligen Abend gut auf den Hoherodskopf gebracht, aber auf der Rückfahrt hat bei starkem Regen die LED zur Leerlaufanzeige leicht geglimmt. Kenne ich schon von der Sportster, wo ebenfalls eine LED verbaut ist. Da reichen kleinste Kriechströmchen zur Masse, um diese LED zum Glimmen zu bringen. Ich finde jetzt auch keinen Fehler und so denke ich, dass irgendwo noch ein Tröpfchen Wasser hängt. Lass ich einfach mal trocknen, denn auf richtiges Cosa-Schrauben hab ich heute wirklich keinen Bock.

Und das war’s auch für heute aus der Werkstatt. Hab den Feiertag damit ganz gut über die Runden gebracht. Als nächstes steht noch ein Wechsel der Gabelsimmerringe an der Sportster an, aber nicht mehr heute.

Just as every year: Heiligabend auf dem Hoherodskopf

Die Wetterprognose für den Heiligabend ist für die Freunde der weißen Weihnacht sehr schlecht, für die Besucher des traditionellen Heiligabend-Treffens auf dem Hoherodskopf dagegen recht manierlich: Temperaturen bis 10°C und leichter Regen.

Ich selbst gehöre eher der Hoherodskopf-Fraktion an und ziehe mich gegen 9:00 einigermaßen warm an, um auf zwei Rädern den Hoherodskopf zu besteigen.

Heiligabend auf den Hoherodskopf

So sieht die Welt da draußen aus, als ich um kurz nach 9:00 das Haus verlasse und die grüne Cosa aus dem Schuppen rolle – die ist nämlich heute das Fahrzeug meiner Wahl. Es nieselt leise vor sich hin, ist aber tatsächlich nicht kalt.

Heiligabend auf den Hoherodskopf

Aber ab etwa 550 Höhenmetern ändert sich das Bild: Eine dicke Nebelsuppe liegt über dem Land, es wird ordentlich kalt und dazu bläst ein strammer Wind. Hier fühlt es sich doch nach Winter an. Die grüne Cosa zieht von all dem unbeirrt ihren Strich durch und bringt mich immer höher hinauf.

Heiligabend auf den Hoherodskopf

Etwas weiter sind gar noch Schneereste zu sehen, die mit jedem Höhenmeter zunehmen. Ein paar mal komme ich mit meinen K58 Allwetterreifen sogar auf dicken Schnee- und Eisplacken leicht ins Rutschen.

Heiligabend auf den Hoherodskopf

Und schon habe ich den Hoherodskopf erreicht. Der Nebel hat noch deutlich zugenommen und der Wind ist hier oben bitterkalt. Das insgesamt unfreundliche Wetter dürfte der Grund dafür sein, dass erst eine Handvoll Besucher am Orte sind, darunter natürlich auch die ersten GS-Reiseenduros – aber wo sieht man die heutzutage mal nicht.

Heiligabend auf den Hoherodskopf

Allerdings ist da auch die dicke Victory, die ich jetzt schon im dritten Jahr hier oben treffe.

Heiligabend auf den Hoherodskopf

Jetzt läuft auch das erste Gespann ein.

Heiligabend auf den Hoherodskopf

Ein klassisches BMW-Gespann im Schwingenrahmen mit Gleitlagermotor und …..

Heiligabend auf den Hoherodskopf

….. mit Verbundrädern, die einen richtig guten Eindruck machen.

Heiligabend auf den Hoherodskopf

Vom Parkplatz aus ist im dichten Nebel kaum Doros Büdchen zu erkennen. Hier wird es bald die berühmte Erbsensuppe geben.

Heiligabend auf den Hoherodskopf

Und hier haben wir die „Schöne Aussicht“, von der aus Du weit über den Vogelsberg und bis in den Taunus und nach Frankfurt herein schauen kannst – aber nicht heute.

Heiligabend auf den Hoherodskopf

Die ersten Bronx-Feuertonnen werden angezündet, und das tut auch not: Der kalte Wind sorgt für gefühlte Minustemperaturen.

Heiligabend auf den Hoherodskopf

Gegen den kalten Wind hift vorzüglich die Nikolausmütze, die mal vor Jahren hier oben verteilt wurden. Da war es nämlich richtig kalt und ungemütlich.

Heiligabend auf den Hoherodskopf

Mittlerweile sind zwar einige Motorräder dazu gekommen, aber die Zahlen der letzten Jahre werden nicht annähernd erreicht.

Heiligabend auf den Hoherodskopf

In den vergangenen Jahren hast Du hier vor lauter Menschen Doros Büdchen nicht gesehen.

Heiligabend auf den Hoherodskopf

Die beiden Hunde erinnern mich daran, dass bisher mein Lieblingshundchen fehlt: Die kleine Bulldogge. Und sie taucht auch nicht mehr auf.

Heiligabend auf den Hoherodskopf

Ein kleines Häuflein vom Grünberger AMC läuft ein, darunter nicht ein einziges Russengespann. Hier ist eindeutig eine neue Ära angebrochen. Und Karl-Otto kommt gar ganz ohne eigenes Fahrzeug und hockt statt dessen bequem im Seitenwagen.

Heiligabend auf den Hoherodskopf

Eigentlich sind diese drei schicken Ducati keine typischen Winterfahrzeuge, aber sie haben den Weg hierhin gefunden. Toll!

Heiligabend auf den Hoherodskopf

Nicht ohne Grund etwas abseits parkt der grundhässliche C1 von BMW – und wurde gelenkt von Martin, der ansonsten mit den exotischsten und ausgefallensten Maschinen hier auftritt. Wobei diese Gurke ja schon ein geeignetes Fahrzeug für dieses Treffen ist, sogar noch geeigneter als meine grüne Cosa.

Heiligabend auf den Hoherodskopf

Es gab Zeiten, da haben die Teilnehmer vom Grünberger AMC kaum aufs Bild gepasst, so viele waren das.

Heiligabend auf den Hoherodskopf

Bei dem guten Zustand der Chrom- und Aluteile der Victory kommt beinahe der Gedanke auf, dass der Bolide womöglich gar nicht auf eigener Achse hier angekommen ist. Kann mich natürlich auch schwer täuschen.

Heiligabend auf den Hoherodskopf

Die Beta Trial tänzelt heran. Und während ich mich noch frage, wie oft die Maschine unterwegs nachtanken musste, stellt sich heraus, dass sie dem Bauch eines Kleintransporters entsprungen ist.

Heiligabend auf den Hoherodskopf

Eindeutig hat aber die Beta das schönste und kleinste Nummernschild aller Maschinen. Dass es nur in einem winzigen Bereich des Main-Kinzig-Kreises Gültigkeit hat, ist eine andere Sache und spielt bei der Bewertung keine Rolle.

Heiligabend auf den Hoherodskopf

Mittlerweile ist es Mittag und ich bereite mich auf den Rücksturz zur Erde vor.

Heiligabend auf den Hoherodskopf

Auf den ersten Kilometern friert das beschlagene Visier zu, aber schon ab Feldkrücken ist es vorbei mit Nebel, Wind und Kälte. Dafür regnets jetzt.

Heiligabend auf den Hoherodskopf

Und kaum bin ich zu Hause, hört der Regen auf und die Sonne bricht durch. Aber ehrlich gesagt war mir das Wetter oben auf dem Hoherodskopf gerade recht. Jetzt raus aus den Klamotten und den Scooter-Boots und ab ins Warme. Frohe Weihnachten.

Netterweise ist auch ein Päckchen direkt aus Indien mit Enfieldteilen angekommen – sehr schön.

Laaangweilig

Hatte ja gerade so den schrecklichen November hinter mich gebracht, aber der Dezember ist auch nicht besser. Zu nass und zu salzig, um zu Fahren, zu kalt zum Schrauben. Da bleibt als letzter Quell der Freude der tägliche Gang mit meinem Kumpel Yello durch Nieder-Ohmen.

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Viel los ist am frühen Morgen in Nieder-Ohmen nicht gerade, wir begegnen kaum Menschen, dafür aber drei frechen Katzen und zwei Hundepärchen. Leider schaffe ich es nicht einmal, vernünftige Hundebilder zu machen, und so ist von dem interessanten Pärchen hinter dem Bauzaun wenig zu sehen. Es sind aber zwei mittelgroße Hunde mit Stehohren in einem auffälligen fuchsrot – jedenfalls sehr hübsche Hunde.

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Bei den beiden hier ist die Rassezuordnung natürlich viel einfacher.

Die Katzen bekomme ich nicht auf die Linse – und das war dann auch an diesem trüben Morgen das Aufregendste.

 

Die lange, die kradlose Zeit

Da stecke ich wohl mitten drin im Winterblues und ich meine sogar, er wäre in diesem Jahr besonders heftig. Verregneter Oktober, arschkalter November und ein bis jetzt mieser Dezember – böse Sache. Und die richtigen schlimmen Monate Januar und Februar kommen erst noch. Aber vielleicht wird ja nach dem Jahreswechsel und dem Ende des Schaltjahres alles etwas besser.

Bis dahin aber muss ich mich mit anderen Dingen als Motorrädern und Rollern beschäftigen, aber da gibt es ja zum Glück noch mehr Dinge im Leben. Ganz vorn mit dabei ist die Zeit mit meinem Kumpel Yello.

Pferde in NO

Eine bunte Ansammlung verschiedener Pferderassen findet sich auf zwei Wiesen an der Ohm.. Ich glaube, dass hier eine Art Gnadenhof für Pferde betrieben wird, muss ich aber mal nachfragen.

Pferde-Schönheit

Ein besonders hübsches Pferd mit geflochtenem Zopf begrüsst mich. Bei der Gelegenheit kommt mir mein Vorhaben, noch einmal Reiten zu lernen, wieder in den Sinn. Da wären doch Herbst und Winter die richtige Jahreszeit, diesen Gedanken in die Tat umzusetzen. So allein auf einem ruhigen Pferd durch Vogelsberg und Rhön zu traben stelle ich mir fast so schön wie Motorradfahren vor. Und einen Reiterhof habe ich ja in direkter Nachbarschaft.

Yello

Auf dem freien Feld sieht man, dass es schon richtig kalt ist – Minustemperaturen.

Die Ohm

Auf unseren kalten Spaziergängen durchstreifen wir die Ufer der Ohm und entdecken auch manchmal ein …..

NO

….. lost place.

Yello

Später, in Yellos Wohnung, kann der eine sich ausruhen und es sich auf dem Sofa bequem machen, während …..

Laurent

….. der andere, in dem Fall Laurent, noch die Anprobe für die Trachtengruppe über sich ergehen lassen muss.