Der Sonne entgegen …

Heute kam der Sommer in den Vogelsberg zurück und deshalb hab ich früh Feierabend gemacht. Wollte noch eben 2-3 Stunden mit dem W-Gespann durch die Gegend tuckern, da kommt Reinhard mit der XL350 auf den Hof. Enduro passt zu Enduro – also schnapp ich mir die DR400 und wir beschliessen, auf einen Kaffee zu Doro’s Büdchen hoch auf dem Hoherodskopf zu fahren.

Es gibt keine großen Umwege heute und so sind wir nach 25 km direktem Weg sehr schnell auf dem Hoherodskopf.

Doro’s Büdchen ist bei diesem Wetter sehr gut besucht von Motorradfahrern, Wanderern und Radlern. Hier oben sitzt sichs aber auch zu schön und bei Essen, Trinken und Plaudern sind ruckzuck zwei Stunden um.

Die 650er Dominator auf dem Parkplatz bringt uns auf den Gedanken, diesen prima Motor in den Rahmen einer XL350 zu verpflanzen. Dann hätte man eine Enduro, bei der alles passt: Gute Optik, klasse Motor, E-Starter plus Kicker, Scheibenbremse, genug Leistung – perfekt.

Das ist doch der Heinkel von Ernst R. – und tatsächlich, da hinter sitzt er.

Auf dem Rückweg fällt mir der Hinweis von Kollege Marco ein, dass es einen schönen Wirtschaftsweg von Freienseen nach Lardenbach gibt. Und den finden wir heute und fahren über Schotter sowie Stock und Stein Richtung Heimat. Fährt sich prima, fast wie ein Kolonnenweg – und das, ohne auch nur ein Verbotsschild zu mißachten.

Bratwurst und Handkäs …

Ein Sonntag ohne Regen – so ist es jedenfalls angekündigt. Und in mir steckt der unbändige Wunsch nach einer Fahrt mit der Solo-W. Gegen 11:00 komme ich bei klarem, sonnigen und noch etwas kühlem Wetter los und fahre erst einmal nonstop rund 70 km bis Niederaula. Das ist ungewöhnlich für mich und zeigt, wie mir das Fahren mit der W gefehlt hat.

Erst im Kiebitzgrund gibt es den ersten Stopp und ich überlege, wie ich von hier aus ins Oldtimer Cafe fahren könnte. Ein Blick auf die Karte gibt die Antwort.

Das wird meine Route sein: Vom Kibitzgrund erst einmal Richtung Hünfeld, dann im Bogen nach Schlitz zurück, weiter nach Lauterbach und kurz vor Herbstein in Richtung Grebenhain. Das sieht gut aus, also weiter.

Die butterweichen AJS-Handschuhe übergestreift und los. Wie immer macht mir die W unglaublich viel Freude – sie ist eindeutig das schönste und beste Motorrad, dass ich je hatte. Ja, das ist eine Liebeserklärung.

Beim Zweirad-Center Zöller mal eben einen Blick ins Schaufenster riskiert: Erschreckend ist, dass mir aus dem Suzuki-Programm überhaupt nichts mehr gefällt, und aus dem Yamaha-Programm immerhin diie WR-Reihe, die MT-Typen und ein wenig die dicken Chopper. Ich glaube, ich bin alt geworden.

Nahe Lanzenhain halte ich an diesem für mich historischen Ort: Hier habe ich 2005 beim Einstieg in mein zweites Motorradleben die erste Fahrt mit der GR650 hin gemacht. Und die GR war auch die Wurzel für meine jetzigen W’s. Zwar ist die W das wesentlich bessere Motorrad, aber dennoch hätte ich die GR behalten sollen, so quasi als Grundstock für eine 650er Twin-Sammlung.

Nach fast 150 km komme ich am Oldtimer Cafe an, wo beinahe so etwas wie ein kleines W-Treffen statt findet.

Da sitzt die W-Truppe auf der Lästerbank und als besondere Gäste sind Unterfranke Willi mit Gattin Nicole und Sohnemann auf zwei W’s anwesend.

Dann gehts wieder in Richtung Heimat, auch nicht auf direktem Weg sondern mit ein paar eingebauten Schlenkern. Auf der alten Schottenringstrecke geben mir entgegen kommende Motorradfahrer Zeichen, dass heute hier Geschwindigkeitskontrollen statt finden. So bin ich gewarnt und halte die Limits ein. Ohne die Warnungen wäre ich garantiert in die Falle gebrettert. Nach guten 200 km ist die kleine Fahrt dann beendet – und ich fühle mich gleich viel besser.

Ach ja: Bratwurst und Handkäs haben mit zwei kurzfristig bevorstehenden W-Aktivitäten zu tun. Da ist einmal das Bratwurst-Treffen in Hildburghausen bei Bruno Dötsch vom 3.-5.8 und dann die Handkäs-Tour durch den Odenwald mit Scout Paul am 11. und 12.8. Hätte nicht übel Lust, an beiden Veranstaltungen teilzunehmen.

 

Die Lösung mit dem Strumpf

Ja, der Strumpf! Ich habe einen alten Strumpf über den K&N-Luftfilter der Matchless gezogen und damit springt der Rotax bei gezogenem Choke prima an. Bei der heutigen Probefahrt über 50 km zeigt sich allerdings, dass über 5000 Umdrehungen kleine Aussetzer auftreten. Die Abstimmerei des Mikuni geht also weiter. Schätze, heute abend geh ich mal mit dem Herweck ins Bett.

Freienseen, Schotten, Götzen, Wohnfeld – so kommen sehr schnell 50 Testkilometer zusammen. Abgesehen von den Aussetzern oberhalb von 5000 Umdrehungen läuft die G80 wirklich prima.

Heute bin ich mit meiner alten Lederjacke mal richtig stilecht unterwegs.

Ganz kurzer Stop am Falltorhaqus, wo mit XBR und LS zwei schöne Singles anwesend sind.

An der Waldschenke tief im Laubacher Wald entsteht mal wieder ein klitzekleines Filmchen mit der Matchless:

Gegen den Kolonnenweg-Entzug

Seit der Aktion Grünes Band bin ich offensichtlich ein Kolonnenweg-Junkie – auf jeden Fall fehlen mir seit einer Woche diese Pfade. Aber heute habe ich dank Gleitzeitausgleich einen freien Tag und es hat den ganzen Morgen noch nicht geregnet. Meine DR400 hat bereits vor einigen Tagen eine kleine Durchsicht bekommen und so suche ich ab 11:00 kolonnenwegs-artige Pfade im Vogelsberg. Und ich werde natürlich fündig: Fast 50 Kilometer fahre ich über erlaubte, ich wiederhole: erlaubte, Wege – teil asphaltiert, teils geschottert und teils blanker Mutterboden.

Zwar fehlt das Kolonnenwegsgefühl, das Gefühl, auf geschichtsträchtigen Pfaden zu wandeln, aber dem Fahrvergnügen tut das keinen Abbruch.

Regenpause

Seit der Rückkehr vom Grünen Band hat es hier fast nur noch geregnet – und dabei würde ich doch so gern eine Runde Gespann fahren. An diesem Sonntag jedoch sehe ich meine Chance: Wenn ich am Vormittag auf die Strasse komme, habe ich bis 12:00 lediglich eine Regenwahrscheinlichkeit von 47%. Das werde ich riskieren – und wenns dann doch richtig regnet, habe ich eben Pech gehabt. Hab ja im Harz erlebt, wie schön Regenfahrten sein können.

Beim frühen Spaziergang mit Kumpel Yellow sieht das Wetter zunächst recht ordentlich aus …..

….. aber kurze Zeit später sieht das wieder völlig anders aus und ich sehe meine Gespannpläne schon wieder in Gefahr.

Aber ich starte dennoch um 10:30 und fahre über Ulrichstein, Lauterbach, Herbstein, Großenlüder und die Schwalm eine hübsche Runde. Pausen und Fotostopps gibts heute sehr wenig, warum, sehen wir später. Hier stehe ich bei Vadenrod an der Schwalm.

Über 100 regenfreie Kilometer komme ich und erst kurz vor dem heimatlichen Hafen kommen die ersten Tropfen und es sieht wieder ein bisschen finster aus.

Innerhalb weniger Minuten zieht es sich richtig zu und ich habe es jetzt etwas eilig, die letzten 5 Kilometer hinter mich zu bringen. Das nenne ich aber insgesamt ein gutes Timing.

Heute lasse ich mal wieder die runtastic App auf dem Smartphone mitlaufen, um die Strecke aufzuzeichnen. Der Grund dafür ist, dass ich mal einen Überblick der realen Gespanngeschwindigkeiten haben möchte. Deshalb fahre ich die ersten 70 km ohne Pause und mit meiner gewohnten Fahrweise. Dabei komme ich auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von gerade 60 km/h. Die restlichen Kilometer gibt es dann einen Tank- und einen Fotostopp, und das senkt den Schnitt auf knappe 50 km/h. Aber mehr ist unter realen Bedingungen auf meinen üblichen Strecken und mit meinem Fahrstil wohl nicht drin.