Der Benzingutschein

Benzingutscheine gibt jeden Monat bei meinem Brötchengeber. Die gelten aber nur exakt einen Monat und verfallen dann. Nun ist heute der 31. und alle meine Fahrzeuge sind betankt – bis auf die mit dem kleinsten Tank: Die DR400. An der will ich heute ohnehin ein wenig schrauben und danach kann ich dann wenigstens einen Teil des Benzingutscheins einlösen: Die vollen 15 Liter gehen ja niemals in den kleinen Alutank hinein.

Aber zuerst ans Schrauben. Die Suzi ist in der letzten Zeit ein wenig laut aus dem Zylinderkopf geworden und so schaue ich nach den Ventilen und der Steuerkette. Alles muß ich ein wenig nachstellen, nicht viel, aber das wenige reicht, dass der Kopf leiser wird. Dann noch schnell die Antriebskette gespannt und um 18:30 mache ich mich auf nach Grünberg an den Tank-Punkt. Durch einige Umwege schaffe ich es immerhin, fast 8 Liter in den Tank zu pressen. Dann gehts noch runde 50 km in den beginnenden Abend hinein.

Freienseen, Laubach, Wetterfeld ,Lauter, Queckborn, Ettingshausen, Göbelnrod und Grünberg – ich muss Benzin verbrauchen, um ordentlich tanken zu können. Bei Lauter ziehen dunkle Wolken auf mich zu.

Wenn ich mich aber zunächst in dieser Richtung orientiere, könnte ich dem Wetter entkommen. Das wird versucht.

Nun ist der kleine Tank der DR wieder voll und ich lasse mich noch ein wenig in den Abend hinein treiben. Auf der Anhöhe vor Beltershain ist ein sehr hübsches Wolkenspiel zu beobachten. Und die Felder wirken schon sehr herbstlich – aber klar, ab morgen haben wir September.

Wenn man mal einfach irgendwo stehen bleibt, kann man schon mal erstaunliche Dinge entdecken. Sehe ich dort hinten etwa große Solarfelder? Beim nächsten mal fahre ich mal durch die Felder dorthin, heute nicht – die dunklen Wolken haben mich eingeholt.

Zurück nach Grünberg verlasse ich am Industriegebiet die Strasse und fahre übers Feld kurz zum Wartturm. Hatte ich schon lange mal vor.

Der Wartturm liegt als alter Wachturm auf einer Anhöhe und bietet einen schönen Blick über die Stadt.

Ein Stückchen weiter kann ich richtig nett durch eine Buschgasse fahren, die mich wieder auf den Asphalt führt. Jetzt spüre ich aber die ersten dicken Tropfen und die treiben mich in Richtung Heimat. Für einen richtigen Regenguß bin ich nicht passend gekleidet. Ich habe aber Glück und nur auf den letzten zwei Kilometern regnets richtig und das reicht nicht aus, um durchnässt zu werden. War eine nette kleine Tour heute und das könnte ich morgen noch einmal erweitern. Herbstzeit ist Endurozeit.

FT500, Freewind, Aprilia Classic

Über Andreas hat Reinhard erfahren, wo eine Honda FT500 steht – leicht angegammelt, aber komplett, mit Papieren und lauffähig. Damit und zusammen mit der Unfall-FT in der Scheune lässt sich auf jeden Fall eine FT zusammen bauen – und vielleicht sogar optisch massiv verbessern. So ein kleiner Bobber auf FT-Basis hätte schon seinen Reiz. Jedenfalls wollen wir heute diese FT abholen und fahren gleich mit Hänger in den Großraum Lich.

Die FT500 entspricht der Beschreibung und der Preis ist fair – also kommt sie gleich auf den Hänger.

Etliche,meist japanische, Old- und Youngtimer finden sich hier. Für mich interessant ist eine Freewind mit wenigen Kilometern, aber Unfallschaden im Frontbereich. Eine Ahnung sagt mir, dass dank der horrenden Ersatzteilpreise von Suzuki die Instandsetzung unwirtschaftlich wird – schade.

Aber dann das hier: Aprilia Classic 125, ein 90er Jahre-Chopper mit Zweitaktmotor. Aber irgendwie witzig und ich gerate tatsächlich ins Grübeln. Werd mal drüber schlafen …..

In einer verstaubten Kiste entdecken wir alte Handschuhe und Regenkombis aus den 80er Jahren – alles in rot oder orange. Ein Paar Handschuhe bekomme ich geschenkt – und sie passen farblich perfekt zu meiner DR400.

Experimentalfahrt

Ein furchtbarer Bürotag – nur Trouble, nervige Anrufe, dazu ätzende Schwüle, die meisten Tischfußballspiele verloren – ich bin heilfroh, nach Hause zu kommen und nach einem kleinen Snack will ich nur eines: Aufs Gespann und durch die abendlichen Wälder des Vogelsberges cruisen.

Aber das ist nicht alles: Ich muß weiter an kleinen Motorradfilmchen arbeiten. Da gibt es noch viele Defizite und das beweise ich heute aufs Neue.

Erst mal ein bisschen fahren und dann am Schottener Segelfluggelände befestige ich eine kleine Kamera mittels Halter am Haltebügel des Seitenwagens.

Dann filme ich die Fahrt über Götzen und durch Schotten bis zum Ortsausgang beim Kawasaki-Händler Dirk. Erst dort bemerke ich, dass die Kamera deutlich zu tief eingestellt war und beinahe nur den Asphalt der Strasse aufgenommen hat.

Von Schotten weiter auf den Hoherodskopf und den Abstieg in Richtung Mücke filme ich erneut. Diesmal kommt die Kamera an den Lenker.

Aber das Ergebnis ist wieder Mist: Diesmal stimmt die Höheneinstellung der Kamera, aber dafür sind die Windgeräusche unerträglich.

Ergebnis dieses Experimentaltrips sind also zwei vermurkste Filme, aber wunderschöne 80 km durch den abendlichen Vogelsberg. So what!


Murks I: Kamera zu tief eingestellt.


Murks II: Extreme Windgeräusche, weil kein Mikro-Puschel benutzt.

Wundersame Vermehrung

Natürlich weiß ich, dass sich Motorräder auf wundersame Weise vermehren können – und das gleiche gilt auch für Roller, insbesondere für solche der Marke Vespa.

Heute nehme ich erneut meine kleine Vespa für den kurzen Weg zur Arbeit und wünsche mir, der Weg wäre länger. Milde Temperatur, leichte Bewölkung und den langsamen Aufgang der Sonne bekomme ich vom Roller aus jedenfalls besser mit als aus der Blechkabine.

In der Firma angekommen bin ich der erste und bekomme gerade noch den Sonnenaufgang im Industriegebiet mit.

Nur Sekunden später verblasst das zauberhafte Schauspiel, wird jedoch abgelöst von Marco, der ebenfalls mit seiner Vespa auftaucht. Es ist eine ET4 und das ist bereits seine zweite Vespa. Nur ich stehe da mit einem einzigen Roller ….

Ein schönes Pärchen, die GTS und die ET4, wobei die ET4 die schlankere und elegentere ist, die GTS dagegen kommt einen Tick pummeliger und nostalgischer rüber. Jetzt fehlt hier noch eine ältere Cosa und eine noch ältere PX – aber so eine fährt ja unsere Oberchefin bereits.

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Nach Fulda zum Tantchen

Wieder mal ein freier Montag und heute habe ich zwei Möglichkeiten, den Tag motorradäßig zu verbringen:
a) Könnte ich mit Reinhard eine Fahrt nach Fritzlar machen und mir dort eine Triumph Trident ansehen und
b) wäre eine Einkaufsfahrt nach Fulda zu Detlev Louis angberacht, denn ich brauche einges an Motorradbekleidung neu.

Aus reinen Vernunftsgründen entscheide ich mich gegen die Trident – ich habe wirklich genügend Motorräder. Bleibt also die Fahrt nach Fulda in Sachen Lederhose, Hosenträger, Helm und wer weiß was sonst noch.

Bereits im Landkreis Fulda und nur noch 20 km vom Ziel entfernt.

Am Ziel: Die Louis–Filiale am Rosengarten in Fulda. Etwa eine Stunde später ist der Einkauf erledigt und natürlich haben wir viel mehr gekauft als geplant – war vielleicht ein kleiner Kaufrausch. Aber eigentlich wurde nur das nötigste mitgenommen: Die alte Lederhose ist eingerissen, jetzt habe ich endlich einen zweiten J1 und Reinhards alter Jethelm war sowieso überfällig. Das meiste müssen wir uns aber aufgrund mangelnder Transportkapazitäten schicken lassen.

Nach 120 km sind wir zurück im Vogelsberg, aber nach einer guten Tasse Kehna-Kaffee hänge ich noch 30 km in Form einer Vogelsbergrunde an. Im Gegensatz zu Gestern war das Wetter heute perfekt und unsere 2- respektive 3-Zylinder liefen wunderbar. Man kann direkt zusehen, wie Reinhard mehr und mehr mit der Trident verwächst.