Ein Sonntag ohne Regen – so ist es jedenfalls angekündigt. Und in mir steckt der unbändige Wunsch nach einer Fahrt mit der Solo-W. Gegen 11:00 komme ich bei klarem, sonnigen und noch etwas kühlem Wetter los und fahre erst einmal nonstop rund 70 km bis Niederaula. Das ist ungewöhnlich für mich und zeigt, wie mir das Fahren mit der W gefehlt hat.
Erst im Kiebitzgrund gibt es den ersten Stopp und ich überlege, wie ich von hier aus ins Oldtimer Cafe fahren könnte. Ein Blick auf die Karte gibt die Antwort.
Das wird meine Route sein: Vom Kibitzgrund erst einmal Richtung Hünfeld, dann im Bogen nach Schlitz zurück, weiter nach Lauterbach und kurz vor Herbstein in Richtung Grebenhain. Das sieht gut aus, also weiter.
Die butterweichen AJS-Handschuhe übergestreift und los. Wie immer macht mir die W unglaublich viel Freude – sie ist eindeutig das schönste und beste Motorrad, dass ich je hatte. Ja, das ist eine Liebeserklärung.
Beim Zweirad-Center Zöller mal eben einen Blick ins Schaufenster riskiert: Erschreckend ist, dass mir aus dem Suzuki-Programm überhaupt nichts mehr gefällt, und aus dem Yamaha-Programm immerhin diie WR-Reihe, die MT-Typen und ein wenig die dicken Chopper. Ich glaube, ich bin alt geworden.
Nahe Lanzenhain halte ich an diesem für mich historischen Ort: Hier habe ich 2005 beim Einstieg in mein zweites Motorradleben die erste Fahrt mit der GR650 hin gemacht. Und die GR war auch die Wurzel für meine jetzigen W’s. Zwar ist die W das wesentlich bessere Motorrad, aber dennoch hätte ich die GR behalten sollen, so quasi als Grundstock für eine 650er Twin-Sammlung.
Nach fast 150 km komme ich am Oldtimer Cafe an, wo beinahe so etwas wie ein kleines W-Treffen statt findet.
Da sitzt die W-Truppe auf der Lästerbank und als besondere Gäste sind Unterfranke Willi mit Gattin Nicole und Sohnemann auf zwei W’s anwesend.
Dann gehts wieder in Richtung Heimat, auch nicht auf direktem Weg sondern mit ein paar eingebauten Schlenkern. Auf der alten Schottenringstrecke geben mir entgegen kommende Motorradfahrer Zeichen, dass heute hier Geschwindigkeitskontrollen statt finden. So bin ich gewarnt und halte die Limits ein. Ohne die Warnungen wäre ich garantiert in die Falle gebrettert. Nach guten 200 km ist die kleine Fahrt dann beendet – und ich fühle mich gleich viel besser.
Ach ja: Bratwurst und Handkäs haben mit zwei kurzfristig bevorstehenden W-Aktivitäten zu tun. Da ist einmal das Bratwurst-Treffen in Hildburghausen bei Bruno Dötsch vom 3.-5.8 und dann die Handkäs-Tour durch den Odenwald mit Scout Paul am 11. und 12.8. Hätte nicht übel Lust, an beiden Veranstaltungen teilzunehmen.