Ins Zentralmassiv Knüll

Ursprünglich sollten vier ältere Enduro am Sonntag Vormittag aufbrechen ins Zentralmassiv des Knüllgebirges. Naja, bis es dann soweit war, blieben noch zwei Teilnehmer übrig. Und so geschah es, dass zwei nicht mehr ganz junge Fahrer auf ihren ebenfalls nicht gerade taufrischen 80er Jahre-Enduros sich aufmachen, das gewaltige Zentralmassiv des Knüllgebirges zu befahren. Wir werden sehen,dass das 633,8mm hohe Knüllköpfchen Mensch und Maschine alles abverlangen.

Aber es gibt ja auch die Knülljause, und es könnte sein, dass wir uns dort von der beschwerlichen Reise erholen können.

Da waren's nur noch zwei: Mit Honda XL250 und Suzuki DR400 geht gegen 11:00 die Reise ins Gebirge los. Es ist bereits schwül-heiß und das bedeutet wahrscheinlich, dass es eine entbehrungsreiche Fahrt wird. Aber egal, auf gehts.

Antriftal, Schwalm - Nebenstrassen und Wirtschaftswege nutzen wir, um zunächst an den Rand des Knüllgebirges bei Holzburg zu gelangen. Man erkennt: Das Wetter ist grandios.

Schön ist es in der Schwalm - da gibt es nichts zu diskutieren. Aber ab jetzt gehts hart bergauf - die letzte Frage nach Aufgabe oder nicht wird hier von Reinhard eindeutig beantwortet.

Eine mindestens 100 m entfernte Katze wird mit der neuen Nikon heran gezoomt. Mit bloßem Auge fast nicht mehr zu erkennen, macht die Kamera noch ein brauchbares Foto davon. Die kleinen Vögel waren vorher überhaupt nicht zu erkennen. Ich liebe meine Coolpix!

Geschafft: Das Knüllköpfchen ist bezwungen und die beiden alten Ladies haben keine Schwächen gezeigt. Auch die "kleine" XL250 hat sich wacker geschlagen. Reinhard muss lediglich ein wenig öfter schalten als ich.

Jetzt stellt sich nur noch eine Frage: Nehmen wir die Schwälmer Schlachtplatte oder die Thüringer Bratwurst zu uns? Aber erst einmal raus den den viel zu warmen Klamotten.

Die einfachen Mahlzeiten aus der Jause bei strahlendem Sonnenschein im Freien zu verputzen - danach steht uns jetzt der Sinn.

Immer neue spannende Betätigungsfelder entdecke ich beim Erkunden meiner neuen Kamera. So ist es kein Problem, die nette Bedienung einfach heran zu zoomen .....

..... oder die schicke alte Zündapp beim Wegfahren noch messerscharf aus Bild zu bekommen. Der 42-fache Zoom machts möglich.

Zufrieden und satt verlassen wir zwei Stunden später das Knüllgebirge wieder und zirkeln uns durch Schwalm-Eder-Kreis und den Altkreis Alsfeld langsam wieder in heimatliche Gefilde. In Immichenhain zeige ich Reinhard aber noch eben die kleine, aber feine Sammlung roter Porsche-Traktoren.

Hier verschmelzen Gegenwart und Vergangenheit, Traum und Wirklichkeit, Traktoren und Enduros zu einer erstaunlichen Spiegelung. Wie man sieht, kann man auch aus einer misslungenen Aufnahme ein philosophisches Kunstwerk zusammen schwafeln.

Und wo wir sowieso gerade in Immichenhain sind, besuchen wir noch eben die alte Klosterkirche auf dem Gelände der Staatsdomäne.

Einfach ein schönes Anwesen, dass an diesem heißen Nachmittag eine herrliche Ruhe vermittelt.

Auf dem Rückweg gönnen wir uns noch einen gewaltigen After-Eight-Eisbecher - very british. Und zum guten Schluß bekommt die Honda noch eine winzige Reparatur - festgegammelte Schrauben und Gummigriffe werden erneuert. Dann ist nach 180 km das Abenteuer Zentralmassiv Knüll beendet. Hat viel Spaß gemacht .....