Zum Tanken nach Gilserberg

Verglichen mit gestern sind die Temperaturen an diesem Freitag deutlich gefallen, aber ansonsten ist das Wetter sehr schön: Sonnig und trocken. Das entspricht nun so gar nicht der Vorhersage, aber die soll sich ruhig irren. Den Vormittag verbringe ich mit lästiger Gartenarbeit, etwas, was ich eigentlich gar nicht mag. Und dann schraube ich mit Egon noch ein wenig an Sammies Rotax-Gespann. Nach dem Wiedereinbau bollert der Motor so schön los, dass ich sofort animiert bin. Und so schwinge ich mich gegen 15:00 auf die Silverstar und fahre zum Tanken nach Gilserberg.

Ziemlich genau einen geschlagenen Monat habe ich meine Solo-Silverstar nicht bewegt – daran ist natürlich zu einem Grossteil Kathy schuld – meine blaue TS 250/1. Aber durch die Schrauberei an Sammies Rotax komme ich so richtig auf den Geschmack. Aufgrund der vierwöchigen Rumsteherei zickt die Silverstar beim Anspringen ein wenig, aber das ist nichts ernsthaftes. Und dann ziehen wir bollernd los und der Spass an dem Single ist sofort wieder da.

Kurz vor der Tankstelle in Gilserberg schalte ich den Tank auf Reserve um. Das Tanken hier in Gilserberg ist natürlich nichts besonderes, ausser vielleicht der Tatsache, dass die Tanke 60 km von Mücke entfernt liegt. Und zufällig liegt sie auch am Rande des Kellerwaldes. Beim Ausmachen des Motors benutze ich versehentlich nicht den Deko-Hebel - das passiert mir sonst nie. Auch daran ist natürlich Kathy schuld.

Jetzt bin ich also fast im Kellerwald: Also schwenke ich kurz hinter Gilserberg links ab in den Kellerwald. Der erste Ort hier ist Schönau und auf den schaue ich gerade von einer kleinen Anhöhe aus. Im Hintergrund sehe ich bereits die gewaltigen Waldflächen, wie sie für den Kellerwald typisch sind.

Es fährt sich wunderbar heute, auch wenn die Temperatur jetzt recht flott weiter fällt. Aber noch ist es angenehm. Von Schönau fahre ich weiter nach Schönstadt und dann nach Dodenhausen. Und von dort schwenke ich zurück in Richtung Osten.

Kurz vor Moischeid zeigt sich der Indian Summer im Kellerwald: Bäume und Büsche erstrahlen im gesamten Spektrum der Grün- und Brauntöne. Jetzt wirds deutlich kälter und die Sonne steht derart tief, dass immer öfter Blendungen auftreten. Machen wir uns heim!

Jetzt ein paar Kilometer über die B3, dann ab über Wolferode und Hatzbach nach Stadtallendorf, Niederklein und Schweinsberg. Dort biege ich nochmal auf meine geliebten Nebenstrecken ab. Das sieht dann so aus wie hier im Forst von Appenrod.

Und rechtzeitig, bevor es so richtig kalt und dunkel wird, erreiche ich die heimische Garage. Was für ein Glück, dass ich diese kleine 150 km Tour angetreten habe. Andererseits hat sie mir auch wieder Arbeit für morgen verschafft: Der elektronische Tacho von Nova-MMB schwankt immer noch und den werde ich morgen gegen einen guten alten mechanischen austauschen.