Die Spuren der letzten Ausfahrt

An diesem Samstag werde ich mit dem Silverstar-Gespann unterwegs sein. Aber vorher, bis der schlimmste Nebel verschwunden ist, beschäftige ich mit ein wenig mit Polja. Und das wichtigste bei den 3 Stunden Schrauberei ist die Beseitigung der Spuren der letzten Ausfahrt.

Mit der Schlammeinlage vom letzten Wochenende habe ich also heute noch zu kämpfen, aber das muss sein. Die Schutzbleche müssen abgeschraubt werden und der getrocknete Schlamm darunter wird entfernt. In allen Ritzen sitzt der zementharte Dreck. Könnte mich immer noch ohrfeigen für meine Dämlichkeit. Aber andererseits schraube ich ja gern an der Planeta und lerne sie damit immer besser kennen.

Auch der Lima-Deckel muss noch mal ab - einmal zum Kettenschmieren und zum zweiten für ein Bild für die Leute bei MZ-B. Die wollen sehen, ob es nicht doch eine passende Licht-Zündanlage aus ihrem Powerdynamo-Programm gibt. Wäre ja auch froh darüber, aber insgeheim habe ich mich schon mit dem Gedanken angefreundet, die Kontaktzündung und die Wechselstromlima zu belassen. Eigentlich macht die Anlage nämlich keinen schlechten Eindruck.

Jetzt ist der allermeiste Dreck entfernt, auch unter den Kotflügeln und unter den Rahmenrohren. Polja sieht wieder ganz manierlich aus. Der Chrom glänzt auch wieder, ein paar Roststellen sind behandelt, einige weitere Kontaktpunkte mit Polfett bestrichen, die Kette geölt. Hoffe auf einen kleinen Ausritt morgen vormittag - und wenn nicht, wird eben weiter geschraubt.

 

 

Auf der Suche nach dem Indian Summer

Etwas überraschend wird es am Ende des Oktobers noch mal richtig schön – klar, dass ich diese kleine Chance nutze. Nachdem ich das gute alte ES-Gespann jetzt 3 Wochen unter der Plane stehen gelassen habe, nutze ich das schöne Wetter an diesem Freitag und begebe mich am letzten Tag des Oktobers 2009 auf der Suche nach dem Indian Summer.

Ist ja heute ein normaler Freitag, heisst also, ein Arbeitstag. Nach Feierabend ist für lange Touren deshalb keine Zeit mehr, aber ich muss ohnehin ein paar Teile in die Scheune im Ebsdorfergrund bringen. Das werde ich dann mit einer kleinen Tour verbinden, so 50 km sollen es schon werden. Und dabei werde ich versuchen, soviel vom Indian Summer mitzubekommen wie möglich. Und ich kann jetzt bereits sagen: Ich habe ihn dann doch noch gefunden – den Indian Summer. Und das, obwohl es fast den gesamten Oktober so ausgesehen hat, als würde diese schöne Jahreszeit diesmal ausfallen.
Auf der heutigen Fahrt habe ich übrigens einen schönen Vergleich zwischen dem ES-Getriebe und dem Getriebe meiner IZH Planeta. Und ich muss sagen: Gegen das IZH-Getriebe schaltet sich die ES butterweich – obwohl deren Getriebe auch schon berüchtigt ist. Ist eben alles relativ.
Nach dem dreiwöchigen Stehen unter der Plane ist das Gespann leider überall feucht und zum Teil schon angelaufen. So gehts das also nicht. Werde die ES 250/1 wohl doch in der Scheune unterstellen, auch wenn ich sie dann nicht mehr im direkten Zugriff habe. Aber heute noch nicht.

Hauptsächlich geht es heute darum, diese rote DKW-Sitzbank in den Ebsdorfergrund zu bringen und zu prüfen, ob sie an meine DKW RT 175 S - Baustelle passt. Eigentlich stammt das Teil nämlich von einer RT 200 H, also einer DKW mit Geradwegfederung hinten.

Bereits am Rand von Wermertshausen entdecke ich ihn, den Indian Summer. Am Wald nach Rossberg, nahe der Kläranlage, kann ich ihn heute zum ersten mal einfangen.

Hier beginnt der Ort Rossberg und auch dort zeigt sich der Indian Summer ein wenig. Dieses erste Haus im Orte .......

..... ist die ehemalige Schmiede und die ist zu verkaufen. Ein wunderschönes Anwesen mit allen für eine Ostbocksammlung notwendigen Nebengebäuden. Aber für uns leider eine Nummer zu gross.

Angekommen in der Scheune baue ich Tank und die rote Sitzbank mal locker auf den DKW-Rahmen. Von den Grundabmessungen her passt das, aber die Befestigungen der Bank am Rahmen sind völlig anders: Da stimmt kein Schräubchen und keine Befestigungsbohrung. Muss mir überlegen, ob ich die Bank trotzdem nehme ....

Weiter gehts auf der Suche nach dem Indian Summer und hier im Rossberger Forst in Richtung der Spezialdeponie finde ich wieder einen Teil davon.

Das Waldstück zwischen Rüddingshausen und Odenhausen ist jetzt eine geballte Ladung Indian Summer.

Und noch besser wirds im Waldstück nahe dem Hofgut Appenborn.

Bei so vielen Indian Summer Motiven in derart kurzer Zeit lasse ich den Motor während der Fotopausen einfach laufen.

Langsam wirds dämmrig, obwohl es noch nicht mal 17:00 ist. Also ab in Richtung Heimat, schliesslich will ich noch ein wenig den Schlamm der letzten Ausfahrt von der Planeta entfernen.

Versuchsweise fahre ich über Windhain, um zu sehen, ob die jahrelange Baustelle der Autobahn jetzt auch hier beendet ist. Und tatsächlich, sie ist es. Die Autobahnbrücke kann wieder durchfahren werden. 3 Jahre haben uns die Schnarchnasen mit dem Baustellendreck- und Lärm gequält.

 

Ab in den Hohen Vogelsberg und ins Oldtimer Cafe

Der gestrige Samstag war ab Mittags wettermässig schon recht nett, aber da wurde geschraubt und es war Besuch da – also nix mit Planeta bewegen. Für den Sonntag war ähnliches Wetter angekündigt, und in der Tat war es morgens noch klatschnass auf den Strassen. OK, mache ich also erstmal einen Spaziergang, dann zwei Stunden leichtes Schrauben an der Planeta und anschliessend ab in den Hohen Vogelsberg und ins Oldtimer Cafe.

Bereits auf dem morgendlichen Spaziergang spüre ich neben der Feuchtigkeit die aufkommende Wärme. Ist also nur eine Frage der Zeit, wann die Strassen trocken und auch mit meinen ME22 befahrbar sein werden. Aber sicher ist die Rutschigkeit dieser Metzeler-Reifen stark übertrieben. Kann einfach nicht glauben, dass ein renommierter Reifenhersteller so einen Murks verkauft.
Die leichte Schrauberei klappt auch ganz ordentlich. Mit Nachbar Egon verabrede ich mich dann zu einem Treff am Oldtimer Cafe – so gegen 14:00 soll es sein. Da hab ich jetzt noch gute zwei Stunden Zeit, die Planeta durch den Vogelsberg zu bewegen. Auf geht’s.

 

Ein Ergebnis der morgendlichen Schrauberei sind die Motorhaltebleche, die ich neu lackiert habe und mit vernünftigen Schrauben und Stopmuttern befestige. Und an den Krümmer kommen mit Kupferfett behandelte CU-Muttern von VW. Morgen werde ich mal ein Fachgespräch mit MZ-B in Berlin führen. Zwar finde ich die elektrische Anlage der Planeta nicht wirklich schlecht, aber eine wartungsfreie Lima mit Zündung wäre mir doch lieber.

Gestern hat mir Hermann die Leerlaufdüse aufgerieben: Die originale hatte einen Durchmesser von 0,60 mm, jetzt haben wir auf 0,65 aufgerieben. Soll das sehr starke Schieberuckeln mindern. Mal sehen, obs wirkt. Und eine neue Dichtung kommt zwischen Vergaser und Anschlussstutzen. Da wurden einfach 4 dünne Dichtungen reingebaut. Der K65-Vergaser konnte dadurch nicht mehr in den Bund des Anschlussstutzens geifen. Eine Möglichkeit für Nebenluft.

Jetzt gehts über Freienseen und Altenhain in Richtung Hoher Vogelsberg. Eindeutig: Das Schieberuckeln ist geringer geworden, der Motor tourt auch besser ab. Aber perfekt ist das Verhalten noch nicht. Vielleicht gehts aber auch nicht besser. Hinter Altenhain begebe ich mich auf die udmurtischen Planetawege und fahre etliche Kilometer auf völlig verschlammten Pfaden.

Entsprechend sieht meine gute Polja aus: Völlig verdreckt! Das habe ich eigentlich nicht gewollt, aber durch eigene Blödheit verursacht. Auf dem Schlamm und Matsch packen die Reifen teilweise überhaupt nicht mehr und es ist mehr ein Schlingern als ein Fahren. Bin heilfroh, als ich wieder Asphalt unter den Reifen habe. Polja und ich sehen aus wie ein Motocross-Pärchen.

Also fahre ich erstmal in Schotten an die Tanke und versuche, mit einem ganzen Eimer Scheibenputzwasser den gröbsten Dreck zu entfernen. Das gelingt aber nur zum Teil. Deshalb gehe ich hinter Schotten den Dreck nochmal mit einem meiner mitgeführten Lappen an. Zumindest meine Bekleidung bekomme ich so halbwegs wieder hin.

Mittelprächtig gereinigt vom schlimmsten Schmodder nehmen wir jetzt den Aufstieg in Richtung Hoher Vogelsberg in Angriff. Wer genau hinsieht, erkennt im Hintergrund den Fernsehturm auf dem Hoherodskopf. Den lassen wir aber links liegen und bewegen uns in Richtung Herrchenhainer Höhe, also zum Oldtimer Cafe.

Unter Verwandten! Polja neben ein paar alten Lada Niva beim Ladahändler Appel in Breungeshain. Der britische David Brown Schlepper daneben passt allerdings überhaupt nicht dazu. Jetzt über Sichenhausen nach Hartmannshain. Die starke Steigung bei Sichenhausen nimmt Polja locker im 4. Gang - so wie sämtliche Steigungen heute. Nirgendwo muss ich wegen einer Steigung herunterschalten. Klasse! Der lange Hub bringts.

Angekommen am Oldtimer Cafe auf der Herrchenhainer Höhe. Ist relativ wenig los für dieses schöne Wetter. Aber klar, viele Saisonfahrer mussten ihr Motorrad schon in den Winterschlaf legen. Sehr gut, das gibt mehr Ruhe auf den Strassen.

Meine Planeta ist heute das einzige richtige Arbeitstier und auch der einzige Ostbock. Parke zwischen zwei chromglänzenden Harleys und bin dabei sehr stolz auf meine Polja. Matze, Inhaber des Oldtimer Cafe, kommt kurz heraus und wir plaudern ein wenig. Eine sehr hübsche und herrenlose Katze versucht, sich bei Matze einzuschmeicheln. Sieht so aus, als hätte sie Erfolg damit.

Dann warte ich ein Viertelstündchen auf die Nachbarn, die auch recht pünktlich mit dem Rotax-Gespann und zusammen mit Andreas aus Lumda samt Gattin erscheinen. In der Zwischenzeit betrachte ich mir ein wenig die Umgebung und entdecke hinter einem Hügel den Kirchturm von Sichenhausen. Ein hübsches Motiv.

Kurz bevor es ins Cafe zu heisser Schokolade und Schwarzwälder Torte geht, entdecke ich dieses nette Stilleben mit buntem Laub, einem alten Holzzaun, einer rostigen Schlossschraube, 2 ebenfalls rostigen Spaxen und einem gelben Marienkäfer. Der versucht mit Hilfe der letzten warmen Lüfte einen Abflug - und es gelingt.

Nach Kaffee und Kuchen wird mir im überhitzten Cafe schnell zu warm und ich verabschiede mich von den anderen. Will noch ein paar Kilometer fahren und das schöne Wetter nutzen. Eine innere Stimme sagt mir, dass wir so etwas dieses Jahr nicht mehr allzu oft bekommen werden. Nach einem kleinen Schlenker in Richtung Main-Kinzig-Kreis bin ich hier wieder im Vogelsberg und zwar in Eichelhain.

Nach dem Abstieg vom Hohen Vogelsberg wurd es zwischendurch plötzlich mal richtig finster, fast wie bei einem Weltuntergang. Ein schönes Schauspiel, dass durch dieses Foto nur sehr unvollständig wiedergegeben wird - leider. Aber es bleibt trocken, kein Regentropfen trübt den Tag.

Und nur wenig später ist es wieder strahlend hell und der Himmel blau wie im Mai. Nahe Meiches zeigt sich der Vogelsberg hier mit seinen typischen sanften Hügeln und der offenen Landschaft.

Interessantes Gebäude, dass hier in Meiches zu verkaufen ist. Könnte eine alte Schule oder ein Amtsgebäude sein. Ideal auch für eine grössere Gruppe gealterter MZ-Fahrer, die hier die alten Geschichten aufleben lassen und an an ihren Ostböcken schrauben können. Netter Gedanke!

Weiter über das Feldatal in Richtung Mücke. Nahe Ermenrod erlebe ich doch noch einen kleinen Indian Summer mit grünen, roten, gelben und braunen Pflanzen. Dennoch habe ich das Gefühl, dass dieser nur ansatzweise vorhandene goldene Oktober nahtlos übergeht in einen grauen und trüben November. Hoffe, ich irre mich.

Diese Fahrt heute war die schönste mit der Planeta bisher. Wunderbar, wie der langhubige Motor jede Steigung im 4. Gang hochstampfte. Die Vergaseranpassung hat das Schieberuckeln verbessert und selbst die Kupplung habe ich halbwegs eingestellt bekommen. Und auch die Schalterei ist heute etwas besser geworden. Es gab sogar Schaltvorgänge in den 2. und 3. Gang, die geräuschfrei verliefen.

Nehmen wir die letzten Kilometer unter die unpassenden Metzeler ME22-Reifen. Ach ja: Getankt habe ich auch heute, und zwar in Hartmannshain. War noch nicht auf Reserve und konnte 8,5 Liter in den Tank packen. Nach Umschaltung müssten also mindestens 10 Liter hinein passen. Der HELD-Tankrucksack passt gut und fasst alles, was ich zu solchen kleinen Touren brauche. Waren zwar nur 120 km heute, aber mit hohem Spassfaktor. Nur das Lenkkopflager muss ich dringend angehen - wegen der besseren Kurvenlinie.

Bei beginnender Abenddämmerung erreiche ich die heimische Werkstatt. Die Nachbarn sind bereits zuhause, sie sind ohne Umweg direkt gefahren. Ich beseitige noch einige Schlammspuren meiner Off-Road-Einlage und dann war's das.

 

 

Ausflug der Playmobil-Gruppe

Dieser Oktober ist für mich der gefühlt kälteste, seit ich über das Wetter nachdenke. Erst in den letzten Tagen ist es ein wenig „goldener“ geworden, aber es ist immer noch zu kalt. Dennoch wird an diesem Freitag Nachmnittag das halbwegs ordentliche Oktoberwetter genutzt, und zwar für einen  Ausflug der MZ-Playmobil-Gruppe.

Bei Nachbar Egon wird seit gestern extrem geschraubt: Hermann und Egon legen Extraschichten ein, um das Rotax-Gespann von Sammy wieder auf die Strasse zu bringen. Aber kurz vor 16:00 muss ich die beiden aus den Schrauberaktivitäten reissen: Es gilt, ein paar Jawa-Teile, die Hermann mitgebracht hat, in die Scheune im Ebsdorfergrund zu bringen. Und wesentlich wichtiger: Wir wollen Martin besuchen und ein wenig Benzin plaudern.

 

Natürlich sind die beiden Schrauber um 16:00 nicht fertig und so muss ich ein wenig warten. Die Zeit nutze ich für einen Schnappschuss der drei bunten MZ-Maschinen. Sehen sie nicht aus wie niedliche, bunte Playmobil-Modelle?

Angekommen im Ebsdorfergrund. Hier werden nur schnell die Jawateile ausgeräumt. Vermieter Dieter spielt zu Ehren der drei bunten Ostmotorräder das bekannte Arbeiterlied von den Moorsoldaten auf seiner gewaltigen Auto-Musikanlage ab.

Jetzt sind wir bei Martin im Hof angekommen und auch dort gibt es erstaunte Blicke ob der drei bunten Ostböcke. Dann wirds aber spannend und wir machen einen Rundgang zu Martins Maschinenpark.

Spektakulär: Vier Stück der wunderschönen Kawasaki W650 Retro-Motorräder gibt es hier zu sehen. Für mich eine der schönsten aktuellen Maschinen.

Mit unseren drei bunten MZ sind wir absolut keine Besonderheit: Allein in dieser Reihe finden sich vier MZ-Maschinen - und das sind bei weitem nicht alle. Auch eine ETS250 ist dabei, wenn auch recht stark modifiziert und vom Original abweichend.

Neben weiteren seltenen Stücken hier eine Vincent Black Shadow, jedoch mit hellem Motor. Ein Aggregat von besonderer Schönheit.

Herbsttour mit erweitertem Aktionsradius

Von einem goldenen Oktober ist dieser Monat bisher meilenweit entfernt – allerdings tut sich ab heute etwas. Nach der erbärmlichen Kälte und Nässe der letzten Tage beginnt dieser Sonntag verheissungsvoll. Dennoch warte ich bis gegen 10:30 ab und lasse die allergrösste Nässe auf den Strassen von der Herbstsonne trocknen. In der Zwischenzeit schraube ich noch ein wenig an Polja herum: Weitere Stecker werden mit Kontaktspray und Polfett behandelt, der Kupplungszug ordentlich gefettet, Luft wird auf die Reifen gegeben und dann ist der Tag bereit für eine Herbsttour mit erweitertem Aktionsradius.

Mittlerweile weiss ich, wie Polja am liebsten anspringt: Bei Kälte muss getupft und der Choke gezogen werden – damit kommt die Gute auch heute auf den ersten Kick. Das Getriebe allerdings habe ich nach wie vor nicht im Griff: Mal gelingen mir spektakulär geräuschlose Schaltvorgänge, kurz danach kracht es wieder furchtbar. Ob vielleicht doch die Kupplung dafür verantwortlich ist? Vielleicht sollte ich doch mal neue Beläge einbauen, und bei der Gelegenheit gleich einen neuen, selbstgebauten Zug.
Und an das Lenkkopflager muss ich unbedingt ran! Es ist eindeutig zu stramm eingestellt und entsprechend hakelig lenkt es sich in Kurven. Und auch die Bremsen bedürfen meiner Zuwendung, etwas mehr Wirkung sollte doch zu erzielen sein.

Diese kleine Vogelsberg-Tour habe ich geplant, sind nur 55 km und das erscheint mir für die erste "richtige" Fahrt mit der Planeta genug. Aber es kommt anders: Ich fahre zuerst diese Route, verdoppele aber zum Schluss durch Abdriften in den Homberger Raum und den Ebsdorfergrund. Letztendlich kommen so über 100 km zusammen, die meine Planeta souverän und pannenfrei absolviert.

Zunächst gehts hoch ins Feldatal. Hier bei Zeilbach ist noch alles recht nass und ich bin entsprechend vorsichtig. Die Warnungen diverser Kenner vor dem Nässeverhalten der Metzeler M22 Reifen habe ich mir zu Herzen genommen.

Udmurtien, die Heimat der IZH-Motorräder, und der Vogelsberg haben mehr gemeinsam, als man denkt. Dieses Gebäude könnte ebenso gut in der russischen Republik Udmurtien stehen - in Wahrheit aber steht es in Gross-Felda im Vogelsberg.

Richtung Strebendorf kommt jetzt doch das Gefühl auf, den Indian Summer zu erleben.

Die Sonne scheint und wärmt sogar, der Wald erstrahlt in seiner gesamten Farbenpracht. Dürfte in Udmurtien ähnlich aussehen.

Diese gepflegte Scheune liegt an der Hauptverkehrsstrasse zwischen Izhewsk und Sarapul in Udmurtien - oder auch nicht: Der Standort des Gebäudes ist Romrod-Zell im Vogelsberg.

Von Billertshausen bis Heimertshausen nehme ich diese IZH-gerechte Strasse unter die Räder.

Einer der grösseren Flüsse Udmurtiens ist der Tschepza im Norden der Republik. Wenn man dann noch weiss, das über 40% des udmurtischen Staatsgebietes von Wald, meist Nadelwald, bedeckt sind, dann könnte die Illusion an diesem Ort perfekt sein: Wir sind am dunkelen See im Kirtorfer Wald im Vogelsberg.

Hübsche kleine Gebäude auf dem Gelände des Tierzuchtzentrums Neu-Ullrichstein bei Dannenrod.

Seit ich in Hessen lebe, also seit seit über 30 Jahren, ist diese ehemalige Eisenhandlung in Ober-Ofleiden leer und das Gebäude zerfällt zusehends. Und man beachte den schönen alten Rundhauber neben dem Haus.

Udmurtien ist eine der industrialisiertesten Republiken Russlands. An natürlichen Bodenschätzen bietet das Land Öl, Torf und Mineralwasser - aber sicher gibt es dort auch Steinbrüche. Dieser hier befindet sich zwar im Ebsdorfergrund, aber er hat auch was russisches.

Am Rande des Ebsdorfergrundes mit Blick auf den ersten Ort der Rabenau - Rüddingshausen - gibts mal wieder ein Foto von Maschine und Mensch. Hier spüre ich äusserst schmerzhaft, wie schwergängig die Kupplung nach knapp 100 km ist - die linke Hand muss Schwerstarbeit leisten. Russische Motorräder zu fahren ist eben noch richtig Arbeit.

In Weitershain gibts mal wieder einen Blick auf das zu verkaufende Häuschen. Passt gut zur Planeta und die Verkäufer sind Russlanddeutsche. Vielleicht hätte der Anblick der Izh für eine Preissenkung gesorgt, aber ich treffe niemanden an.

Der Gedanke, in diesem Haus zu leben, wird mir immer sympathischer. Schöne ruhige Seitenstrasse, Garage, ein grosser Schuppen im Garten - ein reizvoller Gedanke. Jetzt aber ab nach Mücke, Jott-Punkt aus dem MZ500-Forum hat sich angesagt und möglicherweise auch Airhead aus Hannover.