I have a dream: Zündapp DS 350

Schon klar: Träume haben wir alle – und natürlich muss man auch seine Träume haben. Gerade Motorradfahrer kennen das und pflegen ihre häufig wechselnden Träume. Aber mit diesem meinem Traum ist es ein klein wenig anders: Ich weiss absolut sicher, dass ich meinen Traum in diesem Leben nicht mehr erfüllen kann, und dennoch komme ich davon nicht los.

Damit begann vor vielen Jahren mein Traum: Dieses Bild einer Zündapp DS 350 mit ihrem Fahrer vor dem alten Haus hat mich auf seltsame Weise angesprochen und fasziniert mich bis heute. Dabei habe ich bisher noch nie eine DS 350 live gesehen und ich habe mir auch keinerlei Mühe gegeben, eine zu bekommen. Möchte einfach nur meinen Traum pflegen.

Ebenfalls ein sehr schönes Bild: Lady mit Zündapp.

2010 bekam ich durch eine Internet-Bekanntschaft dieses Bild einer wunderbar restaurierten Zündapp DS 350. Das Foto entstand auf einem Ardie-Treffen, auf dem die Zündapp als artfremder, aber sicher gern gesehener Gast auftauchte.

Der Motor der DS 350 mit dem Räderwerk der Ventilsteuerung - einfach ein Gedicht.

Ein weiterer DS 350 Besitzer hat sich bei mir gemeldet und mir Bilder seiner Maschine geschickt. Auch dies eine unglaublich gelungene Restaurierung und nach meiner Einschätzung ohne Fehl und Tadel.

Und ein wenig Mut gemacht hat mir der freundliche Zündapp-Fahrer auch gleich. Manchmal passieren ungewöhnliche Dinge und man kommt zu seinem Traum, ohne selber recht zu wissen, wie. Ob das auf mich auch zutrifft? Man weiss es nicht ......

Ein Steirer und seine Puch

Ein steirischer Motorradfahrer und Oldtimersammler ohne eine Puch? Undenkbar eigentlich, aber das hat es tatsächlich bis vor kurzem gegeben. Aber dann ist zusammen gewachsen, was zusammen gehört, und jetzt hat Gerhard Vesulak endlich eine 250 SGS. Aber lest, was Gerhard selbst dazu schreibt:


…..Auch bei mit tut sich möglicherweise etwas. Nachdem ich eh schon gemeint habe, dass ein Steirer ohne Puch nur ein halber Mensch ist, habe ich nun zugeschlagen.
Ich habe die Zusage für eine Puch 250 SGS. Mit Papiere, nicht unbedingt schön, aber zu einem fairen Preis. Sind alle wichtigen Teile dran und soll wieder ein schönes Motorrad (natürlich in einem dunklen Rot) werden. Mit dem einzelnen Schwingsattel und mit dem Schalenrahmen hat dieses Modell richtig erotische Kurven.
Vorerst habe ich mir aber über eBay endlich den richtigen, originalen Rückspiegel für meine MZ gegönnt. Man freut sich ja auch über die kleinen Dinge……..

……… Am Montag soll übrigens der Kaufvertrag für die Puch 250 SGS unterzeichnet werden. Dann werde ich Dir im Laufe der nächsten Woche schon einmal ein erstes Foto schicken………

……… Endlich ist es nun soweit, das erste Puch-Motorrad ist in mein Eigentum übergegangen.
Natürlich wurde ich bereits in meiner Jugend von dieser Marke geprägt und erinnere mich noch gerne an eine Reise mit einer, schon damals betagten Puch 175 SV von Graz zum Atlantik und wieder retour. Als Sozius durfte ich übrigens den Felbertauern und den Arlberg zu Fuß erklimmen.
Wohl besaß ich kurzfristig das Teile-Puzzle (manche haben es auch als Schrotthaufen bezeichnet) einer 125 SV, welche dann bei einem unerschrockenen Kärntner ein neues Zuhause gefunden hat. Auch der schöne Puch-Roller, ein RL 125, der meine Frau für die Oldtimer begeistern sollte, wurde, nachdem er auf völliges Desinteresse (ja, wenn er die runden Formen einer Vespa gehabt hätte…) gestoßen ist, rasch wieder in gute Hände weitergegeben.
Natürlich kamen und gingen (einige blieben auch) englische, italienische, deutsche und sogar spanische Motorräder.

Da man aber kein richtiger Steirer ist, wenn man nicht wenigstens ein Fahrzeug der weiß-grünen Marke Puch (und da gibt es eine ganze Palette, vom Panzer bis zum Traktor) besitzt, habe ich diesen Makel nun beseitigt und eine Puch 250 SGS erworben.
Wie sie derzeit zwischen all den schönen Motorrädern im (besonders sehenswerten) Puch-Museum in Graz steht, umringt von einer schönen SG, einer wunderschönen Sears 250 SGS und einer perfekten SGS-Super, wirkt sie schon etwas wie das Aschenputtel.
Aber die Substanz ist tadellos, alle wichtigen Teile sind dran und der Preis war wirklich fair.
So soll sie, sobald ich die nötige Zeit (und das notwendige Kapital) habe, wieder im alten Glanz erstehen.

Auch wenn sie eher das sportliche Modell war, gibt es Überlegungen zum Anbau eines österreichischen Beiwagens. Da ist die Entscheidung aber noch nicht gefallen.
Es wird sicher noch geraume Zeit dauern, aber ich werde Dir dann die Fotos mit dem Endergebnis der Restaurierung schicken. Versprochen! ……….

So nun zur Puch. Doch, doch – die rote Puch 250 SGS, die auf den Fotos (je nach Blickwinkel) neben bzw. vor der sehr schönen, schwarzen SG (das Tourenmodell, ist ein wenig schwächer, hat aber tatsächlich etwas mehr Schub „von unten“) steht, gehört nun mir. Der Lack ist teilweise schon etwas verwittert, teilweise auch neu, aber im falschen Farbton. Aber was soll’s, die Technik ist gut, der Motor läuft prima (zumindest mit den, auf diesen Bildern fehlenden Benzinleitungen) und das Blech des Schalenrahmens (hat er nicht eine schöne, geschwungene Linie?) ist tadellos. Bin sehr zufrieden mit der alten Dame.

Der spezielle Charme kleiner Gespanne: Suzuki GN 250

Über das Internet kam der Kontakt mit Ralf aus Wolfhagen zustande. Ralf ist auch im Dreiradler-Forum unterwegs und da ist mir sein Bericht über ein GN 250 Gespann bereits aufgefallen. Das ich dem diskreten Charme kleiner Gespanne erlegen bin, ist ja unbestritten, aber gerade Suzukis GN-Modellreihe fand ich eigentlich eher langweilig. Ralfs Motorräder jedoch haben mich da eines besseren belehrt, und das gilt sowohl für sein Gespann als auch für seine wirklich schöne Solo-GN.
Auf seiner Webseite könnt ihr mehr über Ralf und seine Motorräder nachlesen.

Das GN-Gespann passt natürlich hervorragend zu meinem Silverstar-Gespann uund Nordhessen ist eine wundervolle Motorrad Gegend. Aus diesen beiden Fakten ergibt sich fast zwingend, dass gemeinsame Touren geplant werden. Dazu noch Nachbar Egon mit dem 500R-Gespann, und wir haben eine prima Truppe zusammen. Freue mich jetzt schon darauf.

Gelungene Farbgebung des GN-Gespanns und etliche ansprechende und clevere Lösungen an Zugmaschine und Velorex sprechen für die sorgfältige Arbeit von Ralf. Den Kotflügel des Velorex mit den Beleuchtungskörpern habe ich mir als Anregung für mein Gespann besonders intensiv angesehen.

Aus der biederen Suzie wurde durch einige geschickte Änderungen ein richtig schickes Motorrad. Die Summe vieler kleiner Details macht hier das erfolgreiche Gesamtprojekt aus. Lest die Geschichte des Gespanns auf Ralfs Homepage nach.

Die kleine GN-Familie komplett. Sehr gelungen finde ich ich die Solo-GN, auch wenn Chopper nicht mein Fall sind. Aber die sieht einfach gut aus. Überhaupt ist mir die Philosophie gleichartiger Basismaschinen für Solo und Gespann sehr sympatisch. Mach ich bei meinen MZ ja genauso, und früher, in meinem ersten Motorradleben habe ich das bei den NSU Mäxen und Maico MB 250 auch schon so gehalten. Das macht natürlich die Ersatzteilversorgung viel einfacher.

 

Familienzuwachs: Bruder Jürgen und seine Hyosung GF 125

Jürgen ist ja schon seit etlichen Jahren auf der Suche nach einem Motorrad. Erschwert wird das ganze dadurch, dass er keinen Motorrad-Führerschein hat und deshalb auf 125er beschränkt ist. Habe versucht, ihn zu MZ- oder Jawa Oldtimern zu beschwatzen, aber das ging schief. Und jetzt, im Februar 2008, kommt die Botschaft, dass Jürgen aus der Nähe von Herborn eine Hyosung GF 125 gekauft hat. Sieht klasse aus, der kleine 4-Takter mit Suzuki- Background, und hat erst ca. 8000 km gelaufen. Bin wirklich gespannt, den kleinen Exoten live zu sehen. Schätze, da werden wir ein paar Fahrten zusammen machen. Mit meinen Gespannen kann die GF auf jeden Fall mithalten.

Natürlich kurvt Jürgen am Edersee herum, schliesslich wohnt er ja in dieser Gegend. 3 Stunden an diesem sonnigen aber sehr kalten Tag sind schon einen gute Leistung. Muss ehrlich sagen: Der kleine Single gefällt mir auch.

Die GF 125 macht von beiden Seiten eine gute Figur. Klassische Erscheinung ohne Schnickschnack, aber dennoch moderne Elemente wie den Rechteckrohrahmen. Hier Jürgens erster Kommentar zum "Little Big Single": Motor läuft erstmal super. Bis runter auf 3000 touren nimmt sie noch gut Gas an. Ich "blubber" also in Dörfern und Städtchen so mit 4000 rum und kann, wenns nicht allzu schnell gehen soll, einfach ausm 5. raus beschleunigen. 110 warn schon locker drin, allerdings fängt kurz danach der rote Bereich an.