Neuer Reifen, neues Haus ?

Letzten Freitag hatte ich einen neuen Heidenau K36 Hinterreifen für die 500 R bestellt, heute das Rad zum Reifen-Semmler gebracht und nachmittags wieder abgeholt. Zu Hause dann ruckzuck das Rad wieder eingebaut – ihr wisst ja, wie schnell das bei MZ geht. Gestern noch flott die hinteren Bremsbeläge gewechselt, alle Wellen und Achsen schön mit Kupferfett eingekleistert – das sollte wieder für ein paar km reichen. Musste natürlich dann noch den neuen Reifen testen und hab flotte 120 Vogelsberg-Kilometer abgerissen. Dabei noch ein Häuschen in Queckborn angeschaut, das Heidlinde, die beste Ehefrau von allen, am Wochenende im Immobilienmarkt entdeckt hatte.

50 vorsichtige km, dann ist der K36 eingefahren und ich bewege die 500 R normal. Bei jeder Fahrt unterschreibe ich die Bezeichnung des damaligen Verkäufers Torsten zu 100 Prozent: „Gutes Motorrad zu verkaufen“. So unscheinbar die 500 R auch aussieht, so schön fährt sich die Maschine. Immer öfter denke ich an einen Cafe Racer Umbau mit Alutank, Höckerbank und Lenkerstummeln. Naja, aber heute nicht, jetzt wird erstmal gefahren. Nach der Vogelsbergrunde noch eben über Queckborn und ein paar Bilder von einem leerstehenden Häuschen gemacht. Auch das ist immer wieder spannend, ich könnte schon wieder mal umziehen.

Der Heidenau K36 war beim Kauf der Maschine drauf und so kommt er auch jetzt wieder drauf. Schwöre zwar auf den BT45, aber zur 500 R gehört einfach ein Heidenau Reifen.

Auf der Anhöhe zwischen Wallenrod und Vadenrod gibts ein Foto der 500 R.

Das kleine Häuschen im Schnepfenhain von Queckborn. Ist für 25.000 Euro zu haben und ist total zugewuchert. Aber sehr niedlich!

Der gescheiterte Versuch, die beeindruckenden Wolkengebirge bei Elpenrod einzufangen.

 

 

Mit dem Rotax-Gespann in die Fuldaer Ecke

Die prima Gespannfahrt vom Vortage will ich heute noch toppen und hab mir vorgenommen, über Schlitz und Hünfeld ins thüringische Sünna zu fahren. Das könnte auch eine Alternative zur Bad Hersfelder Route für die Fahrt zum Forumstreffen in Glesien sein. Aber natürlich kommt alles anders: Komme zwar schön zeitig gegen 8:30 los, aber leide seit morgens unter Kopf- und Ohrenschmerzen. Der Helm scheint den Ohrendruck noch zu verstärken. Insgesamt ein Zeichen, dass ich nicht wirklich gut drauf bin, und entsprechend mässig klappt auch die Gespannfahrerei. In Schlitz biege ich ausserdem noch falsch ab und trudle in Richtung Fulda, wo ich eigentlich nicht hin will. Aber dabei entdecke ich derart schöne Strecken, wo ich auch sehr sehr lange nicht gewesen bin, dass ich Sünna sausen lasse und erstmal in der Gegend bleibe.

Den Moloch Fulda selbst umfahre ich natürlich, aber die Umgebung hat schon was. Ab Kleinen-Lüder halte ich mich dann in Richtung Main-Kinzig-Kreis und fahre nach Birstein, von dort übers Seemetal nach Gedern und bin nun in der Wetterau. Dann gehts via Nidda und Laubach zurück. Wieder einmal 250 km mit dem Gespann abgerissen, aber heute lange nicht so gut wie gestern. Dazu nerven mich plötzlich die vielen Nebengeräusche des Gespanns: Die Gabel kreischt in engen Kurven, ebenso der Stossdämpfer des Seitenwagens. Das gesamte Boot quietscht und jammert. Das war alles anfangs nicht so, scheint sich langsam so einiges los zu wackeln. Insbesondere an die Seitenwagenfederung muss ich nochmal bei – hilft nix.

 

Bei Wallenrod wird kurz gehalten. Diese Gegend kenne ich durch ein paar Jährchen Hergersdorf natürlich sehr gut.

In Schlitz fällt mir heute diese alte Leinenweberei besonders auf. Schönes Gebäude, aber scheinbar völlig ungenutzt.

Kurz vor Kleinen-Lüder entdecke diesen netten Rastplatz. Seltsam: Auch hier schraddelt während meiner Pause ein Guzzi-Gespann vorbei und zieht souverän den Berg hoch. Hmhh.....

Der Main-Kinzig-Kreis hat besonders schöne Ortsnamen. Heute passiere ich Mauswinkel, Bösgesäß und Wüstwillenroth.

Das Ende der Tour ist nahe und ich halte bei Laubach, da, wo es auf den alten Schottenring geht. Beobachte etliche vorbeirasende Knieschleifer, einige davon allerdings sehr langsam und in Polizeibegleitung. Ein Yamaha R1-Fahrer aus Fulda hält und wir unterhalten uns fast eine Stunde lang sehr nett. Ist ein LKW-Fahrer, der am Wochenende mit seinem 200 PS Geschoss (Chipgetunt) entspannt und ab und zu damit auf die Rennstrecke geht.