……. führt mich heute in die Wetterau. Nachdem es den ganzen Tag lang viel zu schwül zun Fahren ist, warte ich bis gegen 18:00, um mit der schwarzen Enfield auf Tour zu gehen. Nichts Großes, nichts Besonderes, einfach nur eine kleine Abendrunde.
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Ein bisschen ratlos …..
….. macht mich seit zwei Tagen die Vorderradbremse von No.1, der grauen Bullet. Beim Wechsel der Radlager hatte ich die Bremsbeläge und den Zug mit ausgewechselt und wollte die Bremse mal so richtig gut einstellen. Bisher klappt das leider mehr schlecht als recht.

Den halben Vormittag verbringe ich in der immerhin kühlen Werkstatt und versuche, der Bremse eine bessere Wirkung zu entlocken. Jetzt habe ich einen erträglichen Zustand gefunden, aber wirklich gut ist das nicht. Allerdings war die Bremse an der schwarzen Bullet ES auch nicht besser, was mich ja zum Umbau auf Scheibenbremse veranlasst hat. Vielleicht sollte ich auch an der Grauen …..
Trotz der Hitze mit über 32 °C gehe ich auf eine kleine Probefahrt. Dabei wähle ich gezielt Strecken durch den kühlen Wald aus.

Hier im Wald auf dem Weg zum Hoherodskopf stoppe ich kurz. So schlecht wie ich dachte, ist die Bremse jetzt doch nicht, nur kann ich keinen kürzeren Hebelweg einstellen. Dann schleifen die Backen gleich.

Jetzt sind die Luftschlitze für die Trockenkupplung mit einem Metallsieb geschützt – also keine Kleintiere mehr im Primärtrieb.

Die Waldstrecke zum Hoherodskopf, die Serpentinen nach Rüddingshain – da lässt es sich aushalten. Und auch auf der alten Allee Richtung Michelbach schützen die Bäume vor die Hitze.
Trotz der Hitze schaffe ich 80 Kilometer durch kühle Wälder. Am Ende habe ich mich erst einmal mit der Bremse versöhnt. Aber der Gedanke an eine Scheibe ist dennoch unterschwellig vorhanden.
Richtung Rhön
Das ist mein leicht unkonkretes Ziel für diesen Sonntag: Richtung Rhön, erneut das Steigertal befahren und mich dann über Neuhof und Kalbach einfach treiben lassen.
Das Wetter ist schon beim allmorgendlichen Hundespaziergang äußerst angenehm. Sowohl die extreme Hitze als auch die Unwetter haben sich erst einmal verzogen und sind einem angenehm lauen Tag mit leichter Bewölkung und Temperaturen um die 23°C gewichen – also ideales Motorradwetter.

Und ein Besuch am schicken Firmengebäude der Firma NSU Motzke in Buchenberg. Seltsam, dass ich im Moment immer öfter an eine NSU denken muss, an eine Supermax.

Ich aber fahre jetzt nicht tiefer in die Rhön hinein, sondern über Veitsteinbach in Richtung Schlüchtern, eine wunderbare Motorradstrecke über winzige Nebenstrecken mit fantastischen Kurven.

Durch Schlüchtern geht es dann in Richtung Wallroth, wo dann am Horizont wieder der Kaliberg nahe Neuhof zu sehen ist.

An genau dieser Feldscheune habe ich vor ca. 12 Jahren mit meiner Silverstar eine Pause eingelegt – so wie heute mit der Enfield, Die Silverstar war auch so ein Rädchen, dass ich eigentlich nie hätte abgeben dürfen.
Knistern
Auf der letzten Fahrt mit der grauen Bullet habe ich ja eindeutig ein Knistern aus dem Motor gehört, das beim Beschleunigen aus mittleren Drehzahlen heraus auftrat. Nun weiß ich ja: Knistern ist nicht gut, bedeutet es doch, dass der Motor zu heiß wird. Und die Ursachen dafür können zu viel Frühzündung als auch eine zu magere Vergasereinstellung sein.
Und so hab ich mir gestern Abend den Hertweck aus dem Regal gezogen und noch einmal nach gelesen, was dieser Herr zum Knistern zu sagen hatte. Klar, Zündung und Vergaser. Und dann ist da ein Bildchen auf Seite 192, dass einen zum S-Krümmer verlegten Benzinschlauch mit einer Luftblase oben zeigt. Tja, und die Verlegung des Benzinschlauchs an der Bullet sieht beinahe genau so aus – und eine dicke Luftblase steht da auch immer drin. Bleibt auch nicht aus, weil der Benzinschlauch quasi waagerecht liegt. Im Header-Bild auf dieser Seite ist der Benzinfilter mit der Luftblase zu sehen.
Das zu ändern ist relativ einfach: Ich muss den Benzinfilter entfernen und den Schlauch einkürzen, so dass er ein ganz klein wenig Gefälle hat. Das mache ich und begebe mich direkt auf eine Probefahrt.

Erst einmal wird die Enfield auf 20 Kilometern schön warm gefahren. Dazu geht es in den Laubacher Wald und ins Horlofftal.

An meinem derzeitigen Lieblingsrastplatz bei Rötghes wird gehalten. Bisher habe ich nichts, aber auch gar nichts vom Knistern gehört.

Während meiner kurzen Rast überlege ich: Ist heute anderes Wetter als vorgestern, hat sich die Zündung von selbst verstellt, ist die Vergasereinstellung fetter geworden – oder hat die verschwundene Luftblase dafür gesorgt, dass der Motor nicht mehr knistert? Wenn ich’s nur wüsste …..

Ich teste weitere 40 Kilometer, auf denen ich die Enfield recht hart ran nehme – Lich, Hungen, Villingen, Hermanns Brünnchen – aber das Knistern ist verschwunden, jedenfalls für heute.

Wieder zu Hause habe ich deutlich mehr als 60 knisterfreie Kilometer hinter mir. Sollte der Hertwecksche Tipp tatsächlich geholfen haben? Dass muss natürlich durch weitere Fahrten verifiziert werden. Aber heute nicht mehr, denn ich muss die kleine Vespa nach Schotten zum Dirk bringen, wo die Ventileinstellung überprüft und ggfs. korrigiert wird.
In letzter Sekunde
Nach der Hitzewelle regnet es jetzt wieder täglich, die nächsten beiden Tage soll es ganz übel werden mit dem Regen. Und am frühen Nachmittag sieht es dann doch so freundlich aus, dass ich mich auf die graue Bullet schwinge und mindestens 50 Kilometer durch den Vogelsberg donnern will. Also auf geht*s.

Je höher ich Richtung Hoher Vogelsberg hinauf steige, umso dunkler und grauer wird der Himmel. Hätte ich mir ja denken können. Als ich in Schotten zum Tanken fahre, fallen die ersten dicken Tropfen.

Also halte ich mich in Richtung Westen auf Freienseen zu, wo es etwas heller aussieht. Und tatsächlich bin ich schon ab Altenhain den Regen wieder los.

Aber soll es von mir aus regnen, ich fahre jetzt meine Runde zu Ende. Einen mittleren Wolkenbruch würden meine Klamotten schon aushalten.