Zur Werkstatt nach Ulrichstein

So toll ich die SV auch finde und so viel Spass sie mir bereitet: Mit den Gabelfedern muss ich etwas machen. Die sind eindeutig zu weich und auf den schlechten Strassen des Vogelsberges schlägt die Gabel häufig durch. Im Moment schaffe ich es nicht, diese Arbeiten selbst durchzuführen – es ist einfach keine Zeit da. Deshalb beschliesse ich, die Suzi zu TomBike zu bringen und ich arrangiere eine Fahrt nach Ulrichstein zu einem Werkstatt-Termin.

Die Aktion ist nicht ganz unkompliziert, denn Ulrichstein liegt immerhin ca. 30 km entfernt am Rande des Hohen Vogelsberges. Und dazu muss ich ins Büro und dort meine Brötchen verdienen. Also fahre ich am Montag mit der SV ins Büro, bringe sie nach der Arbeit nach Ullrichstein, von wo aus Kollege Claus mich abholt und nach Hause fährt. Am nächsten Morgen fahre ich früh mit Kollege Reinhold ins Büro, um mich dann am Abend wiederum von Claus mit seinem MP3-Grossroller nach Ulrichstein bringen zu lassen. Dort bekomme ich endlich meine gelbe Suzi zurück.

Montag Morgen um kurz nach 5:00 auf dem Weg nach Grünberg – natürlich nicht auf dem direkten Weg. Fahrten in die Sonne hinein finde ich einfach klasse, auch wenn die Temperaturen noch recht gemässigt sind: 6 Grad Celsius.

Wer früh kommt, kann auch früh Feierabend machen und so bin ich noch vor 16:00 auf dem Weg nach Ulrichstein. Klar, dass ich mir dazu eine besonders hübsche Wegstrecke ausgesucht habe.

 

Herrlich ist es, mit der Suzi die einsamen Strässchen des Vogelsberges zu befahren.

Auch einige schnelle Kilometer auf der Bundestrasse zwischen Ulrichstein und Schotten sind heute dabei. An derselben Stelle stand ich auch Gestern zusammen mit Egon auf unseren russischen Zwei- und Dreirädern.

Dann liefere ich die Suzi bei Tombike ab: Neue Gabelfedern, natürlich progressive, dazu neue Simmerringe und Öl. Und wenn die Crew schon mal dabei ist, sollen sie auch gleich die vorderen Bremsklötze und die Zündkerzen wechseln. Die Werkstatt macht einen prima Eindruck und die beiden Inhaber sind äusserst sympatisch.

Am nächsten Tag dann mit Reinhold in die Firma. Dort ist ein anderer Kollege zum ersten mal mit seiner Ducati Hypermotard gekommen. Ein faszinierendes Motorrad, nicht schön im klassischen Sinne, aber eine Fahrmaschine par excelance. Und die sichtbare Technik ist begeisternd.

Abends dann als Beifahrer auf Claus Grossroller zu Tombike – ich kann euch sagen, eine seltsam fremde Erfahrung für mich. Nicht übel, aber ich bin dennoch froh, wieder auf der Suzi zu sitzen – als Fahrer. Noch eben 50 Vogelsberg-Kilometer abgerissen und dann ist diese Aktion beendet.

 

Rauschenberg, SW-Motech und die Bags-Connection

Vom ersten Tag an fahre ich die SV mit einer geliehenen Tanktasche von Ruth aus der Bags-Connection von SW-Motech. Nun hat diese Firma ja ihren Sitz in Rauschenberg, nur 50 km entfernt von mir. Nach der TÜV-Prüfung vorletzte Woche war ich schon einmal dort und habe einen grösseren Tankrucksack mit dem cleveren Haltesystem quasi bestellt. Erst Heute komme ich aber dazu, den Tankrucksack abzuholen. Und so starte ich nach der Arbeit nach Rauschenberg zu SW-Motech.
So einen richtigen Werksverkauf gibt es bei SW-Motech eigentlich nicht, aber offensichtlich wird dort auch kein potentieller Kunde nach Hause geschickt. Beim letzten Besuch konnte ich allerdings den Tankrucksack nicht mitnehmen, weil das Befestigungssystem noch nicht am Rucksack montiert war. Das sollte am nächsten Tag geschehen und ab Montag könnte ich den Rucksack dann abholen. OK, jetzt ist es Freitag, aber vorher ging es einfach nicht. Also früh das Büro verlassen, einen schnellen Einkauf erledigen und dann auf die schnelle Suzi und auf schnellstem Weg nach Rauschenberg. Es ist sehr warm heute, schwülwarm, und es kann sogar regnen. Tut es aber nicht und so kann ich anschliessend noch ein paar Spasskilometer dranhängen.

Ebsdorfergrund, die schnelle Umgehungsstrasse, flott Kirchhain durchquert – so schnell wie heute war ich noch nie in Kirchhain. Ehrlich gesagt bin ich in steter Gefahr, wegen überhöhter Geschwindigkeit geblitzt zu werden. Mit meiner gelben Suzi schmelzen die Entfernungen nur so dahin. Von hier aus sinds nur noch 5 km nach Rauschenberg.

Angekommen bei SW-Motech in Rauschenberg. Die Sonne brennt erbarmungslos auf den Gebäudehof, also schnell hinein. Der leitende Mitarbeiter vom letzten mal ist diese Woche leider nicht da, aber er hat alles arrangiert und den Tankrucksack samt montiertem System bereit gelegt. Ich kaufe noch zusätzlich einen winzig kleinen Tankrucksack für die kurzen Touren des Lebens.

Das ist er, mein schicker neuer Tankrucksack aus der Bags-Connection. Hinein packe den neu gekauften Minirucksack und den Leihrucksack. Passt alles locker.

Jetzt aber schnell wieder raus aus Rauschenberg und hinein getaucht in die Kühle der Wälder – wo immer das möglich ist, so wie hier bei Beuern. Wie man sieht ist das Motorrad jetzt auf meinen Namen umgemeldet und ich habe eines der ganz neuen kleinen Kennzeichen bekommen: DQ 10.

Auf den ersten Kilometern erscheint mir der neue Tankrucksack gross und störend, aber nach kurzer Zeit habe ich mich daran gewöhnt. Jetzt könnte ich also den ersten Urlaub mit der SV machen – aber so wie es aussieht, ist mein Urlaub für dieses Jahr gestrichen, leider, leider. Nach 150 km bin ich leicht durchgeschwitzt wieder in Mücke.

Netter Besuch am Aartalsee

Seit zwei Jahren haben Kollege Claus und ich geplant, unseren ehemaligen Chef mit den Zweirädern zu besuchen. Immer kam irgend etwas dazwischen, aber für heute, Freitag, den 13., ist die Aktion fest gemacht. Unser gemeinsamer Kollege Marcus schliesst sich an und direkt aus dem Büro starten wir mit drei Maschinen einen äusserst netten Besuch am Aartalsee.

Unsere Planung für den Besuch sieht so aus, dass wir alle drei mit unseren Motorrädern ins Büro kommen, dort bis Mittag unserem schweren Job im First-Level-Support nachgehen und dann über eine hübsche Route in den Lahn-Dill-Kreis zu fahren. Unterwegs werden wir eine Kleinigkeit essen und dann die letzte Etappe abreissen. Überraschenderweise klappt diese Aktion dann auch genau wie geplant – es wird ein hervorragender Tag mit schönen Fahrkilometern und ein paar Stunden in einem Märchengarten mit guten Gesprächen – alles sehr entspannend. Und so ganz nebenbei wird das der erste gemeinsame Ausflug des kompletten First-Level-Supports. Im nächsten Schritt könnte dann ein Ausflug aller motorradfahrenden Mitarbeitern des Service folgen. Aber ob wir das organisiert bekommen? Und wieviele Jahre werden wir für die Planung benötigen?

Der Tag beginnt für mich um 5:00 morgens und ich fahre der aufgehenden Sonne entgegen. Mit ca. 4 Grad ist es noch ganz ordentlich frisch.

Trotz der kühlen Witterung liebe ich Fahrten in den Morgen hinein. Eigentlich sollte ich ja an diesem Wochenende beim MZ-Treffen in Heiligenstadt sein, aber aus persönlichen Gründen geht das leider nicht. Aber wenn es gegangen wäre, dann wäre ich dorthin am Donnerstag ebenfalls sehr früh gestartet.

Noch vor sechs Uhr bin ich in der Firma und um diese Zeit tatsächlich der Erste. Jetzt beginnt ein harter Arbeitstag ……..

…… den wir allerdings bereits um 12:30 beenden. Denn nun starten Claus, Marcus und ich zu unserer Fahrt an den Aartalsee. Mittlerweile ist es doch wieder recht warm geworden, wenngleich nicht so heiss wie in den letzten Tagen. Gut so!

Zunächst fahren wir bis Ruttershausen und dort werfe ich (mal wieder) einen Blick auf die W 800 im Schaufenster. Nach dem kurzen Halt geht es mit unserer ausgesprochen inhomogenen Zweiradtruppe weiter. Wie ihr seht, besteht die Gruppe aus einem ostdeutschen Youngtimer, einem dreirädrigen Grossroller und einem sportiven Japaner.

Nächster Stop im Wald bei Schloss Friedelhausen – dieses herrliche neo-klassizistische Schlösschen müssen wir Claus einfach zeigen. Seltsamerweise kennt er das versteckte Gebäude noch nicht.

Weiter gehts in die Salzböde und dort zur Schmelzmühle. Schliesslich muss auch der verwegenste Biker essen und trinken, um Leib und Seele zusammen zu halten.

Gutes Essen ist in der Schmelzmühle eine Selbstverständlichkeit, und das bekommen nicht nur wir zu spüren …….

…… sondern auch dieser nur ganz leicht übergewichtige Hund. Ich biete ihm eine Brotscheibe an und das Versprechen, nach deren Verzehr einen Bratwursthappen zu bekommen. Tatsächlich klappt das sogar – womöglich bin ich doch ein Hundeflüsterer.

Jetzt sind wir bereits im Naturpark Lahn-Dill angekommen und es kann nun nicht mehr allzu weit zum Aartalsee sein.

Wir sind am Ziel: Unser ehemaliger Chef empfängt uns und wir verbringen die kommenden Stunden mit Gesprächen, Kaffee und Kuchen und der Besichtigung des herrlich gelegenen Grundstückes von 10.000 Quadratmetern.

Erst gegen 18:00 verlassen wir die gastliche Stätte wieder. Ein ganz kleines bisschen verfransen wir uns auf der Heimfahrt, aber das tut dem erfolgreichen Tag keinen Abbruch. Erstaunlich, wie gut die völlig unterschiedlichen Fahrmaschinen harmoniert haben, auch die relativ kleine MZ war zu keiner Zeit ein Hindernis und hat mehrfach gute 120 km/h erreicht. Wer weiss: Vielleicht werden wir öfter mal gemeinsam ausreiten.

 

Mit der SV zum TÜV

Aus nicht so richtig erfreulichen Gründen haben wir das verlängerte Wochenende im Ruhrgebiet verbracht. Jetzt, nach der Rückkehr, ist da noch ein freier Tag, und den nutze ich zur TÜV-Prüfung und ein bisschen mehr.

Die letzten Tage waren von ungewöhnlicher Hitze geprägt – es ist wesentlich heisser, als im Mai üblich. Auch am heutigen Dienstag ist es bereits am frühen Morgen sonnig und warm – aber die Vorhersage lautet, dass das Wetter am Nachmittag kippen wird: Regen und deutlich kühlere Temperaturen sind angekündigt. Also gehts um 8:30 auf die SV und dann ab zum Grünberger TÜV- Die Abnahme verläuft ohne Probleme – wie eigentlich erwartet. Die Kosten sind allerdings ordentlich hoch, aber ich habe ja auch zusätzlich die Tieferlegung der Suzi austragen lassen. Und nach dem TÜV verheize ich noch schnell einen kompletten Tank des teuren Sprits – raus damit in die Umwelt, und sogar ohne jede Reue.

Keinerlei Probleme beim TÜV – ausser vielleicht, dass die Prüfstelle heute ungewöhnlich voll ist. So muss ich doch tatsächlich fast 30 Minuten warten – und das kommt eigentlich eher selten vor.

Und jetzt wird teures Benzin sinnlos in die Luft geblasen. Ebsdorfergrund, Amöneburg, Kirchhain – das nächste Ziel ist dann Rauschenberg.

Ein letzter Blick auf Himmelsberg – und der nächste Ort ist dann bereits Rauschenberg. Hier produziert die Firma SW Motech und dort möchte ich einen grösseren Tankrucksack mit dem patentierten Befestigungssystem erwerben, also quasi im Werksverkauf. Das gelingt auch, nur kann ich das gute Stück nicht mitnehmen. Aber ab Freitag ist es abholbereit.

Neustadt, Kirtorf, Homberg – ich kann einfach nicht aufhören. Der Reiz des gelben Sportmotorrades ist für mich noch immer wie am ersten Tag. Könnte mir vorstellen, dass das auch so bleibt.

Zum Abschluss der Fahrt noch ein Abstecher zum Stapler-Service Ackermann, um dort Egon vom erfolgreichen TÜV-Besuch zu informieren. Dann gehts heimwärts, denn ich möchte der guten Suzi noch frisches Motoröl gönnen.

Der Immobilien-Scout

Aus privaten Gründen kommt an diesem warmen und sonnigen Wochenende nur der Samstag für eine gepflegte Ausfahrt in Frage. Gegen 11:00 gehts los, ohne konkretes Ziel, aber mit einer klar umrissenen Aufgabe: Ein Haus in Ober-Ohmen muss in Augenschein genommen werden. Ein guter Ausgangspunkt für ein paar Vogelsberg-Kilometer. Eines steht jedenfalls fest: Mit der gelben Suzuki bin ich ein schneller Immobilien-Scout.

Nach knapp einer Woche Suzuki-Abstinenz fehlt mir das Fahrerlebnis mit der SV doch tatsächlich schon. Sollten all meine Oldtimer- und Ostbockambitionen doch eklatante Fehlentscheidungen gewesen sein. Ich kann und will das (noch) nicht akzeptieren, aber es ist schon auffällig, wie oft und gern ich die SV benutze.

In der scharfen Kurve zwischen Elpenrod und Ermenrod hat noch bisher jedes meiner Motorräder zum Fotoshooting stoppen müssen.

Das Ziel meiner Immobilien-Scout-Aufgabe: Ein Haus in Ober-Ohmen mit jeder Menge Solarpanels auf dem Dach. Wie man sieht, wird bereits leer geräumt.

Die Lage am Ortsrand ist tatsächlich wunderbar ruhig und grün – nicht schlecht. Und direkt gegenüber fliesst die Ohm.

Weiter über Wohnfeld in Richtung Schotten mit Halt beim grossen Windpark – der schon wieder erweitert wird.

Klassisches Vogelsberg- Panorama.

Dieser Rastplatz bei Einartshausen nennt sich sogar Panoramablick – durchaus zu recht.

Ratzfatz trägt mich mein gelber „Bolide“ über Freienseen in den Homberger Raum. Seltsam, wie gern und oft ich jetzt beim Suzukihändler in Büssfeld anhalte.

Der Niedergemündener Rastplatz mit Blick auf die Autobahn ist jetzt nur noch 20 Kilometer vom Heimathafen entfernt.

Faszinierend, wie schnell ich heute wieder die obligatorischen 150 Kilometer abgerissen habe. Glaubts oder lasst es bleiben: Diese Fahrten sind wahrhaftig entspannender als mit meinen Ostböcken. Erschreckend, aber wahr.