Und als letzte …..

….. in diesem Jahr ist heute die Honda XBR 500 an der Reihe für ihr Rollout. Das hat keineswegs den Grund, dass die schöne Honda die unwichtigste Maschine meines Fuhrpärkchens ist, sondern liegt einfach daran, dass sie in der Scheune ganz hinten geparkt ist.

Beim Anspringen toppt die Honda noch die Royal Enfield Bullet 500ES, die ja auch schon mit dem zweiten Kick zum Leben erwacht ist – die Honda kommt mit dem allerersten Kick.

Dann lass ich die Maschine ca. 5 Minuten im Standgas laufen, um danach den Ölstand korrekt zu kontrollieren. Warmlaufen lassen mach ich eigentlich nicht gern, aber Honda schreibt das Procedere im Handbuch so vor – und die sollten es wissen.

Dann stelle ich fest, dass ich nur noch einen kleinen Rest des Öls habe, dass ich beim letzten Ölwechsel eingefüllt habe. Damit steht mein Ziel für heute fest: Der Polo-Store in Großen-Linden, denn die haben mein Öl.

Wie schon bei meinen Enfields sind bereits die ersten Kilometer traumhaft. Der agile Eintopf läuft mit seinem kurzen Hub und den 44 PS natürlich völlig anders als die Enfield-Motoren, macht aber auf seine Weise genau so viel Vergnügen. Deshalb fahre ich ohne Pause die rund 70 Kilometer zu Polo und genieße jede Meile.

Honda XBR 500

Das Öl ist kontrolliert, ich bin angekleidet und es kann losgehen – nach einem völlig verregneten Tag gestern haben wir heute wieder ein Traumwetter.

Honda XBR 500

Angekommen am Parkplatz des Polo-Store, der heute extrem gut besucht ist. Zwei Ladies sprechen mich an und erzählen, dass sie zu Hause ein XBR-Gespann haben. Schön, und dass die XBR einen leichten Velorex ziehen kann, glaube ich aufs Wort.

Polo Linden

Innen drin verlaufen sich die Kunden ein wenig, so dass ich mir alles in Ruhe ansehen kann. Mein Ölk gibts zum Sonderpreis von 19,99 € und ich entdecke einen sehr schönen Nexus-Jethelm zum Preise von 99,90 €. Ich will den Helm schon einpacken, aber dann fällt mir ein, dass ich Helme, speziell Jethelme, in zweistelliger Zahl zu Hause liegen habe. Also wieder weg mit dem schönen Helm.

Honda XBR 500

Nachdem der Ölkanister im Rucksack verschwunden ist, mache ich mich auf die Rückfahrt, die ich aber deutlich ausdehne und jede Menge Umwege fahre. Hier raste ich am kleinen Römer-Kastell nahe Grüningen.

Honda XBR 500

So ist der Himmel heute durchgängig in Wetterau und Vogelsberg wie auch in der Hungener Seenplatte, wo ich mich gerade befinde.

Honda XBR 500

Einen letzten Stopp gibts dann am Falltorhaus, wo ganz gut Betrieb herrscht. Allerdings ist die Dominanz der Schnabeltiere mit Vierventil-Boxermotor heute so gravierend, dass ich gelangweilt nach kurzer Zeit wieder verschwinde.

Nach einer Abschlussrunde durch den Laubacher Wald bin ich dann gegen 18:00 wieder zu Hause. Der Tacho der Honda zeigt 180 Kilometer mehr an als beim Start – damit hat die Honda in diesem Jahr die beste Kilometerleistung beim Rollout. Aber klar, sie ist ja auch leistungsstärker als meine Inderinnen und so bin ich mit ihr immer etwas flotter unterwegs.

 

Kaum wird’s wärmer

…… folge ich wieder dem Lockruf der Werkstatt. Es gilt, die Telegabel der Honda frisch zu befüllen und mit Faltenbälgen zu versehen. Zunächst jedoch steht ein Stündchen mit Hund in Wald und Feld an sowie eine Fahrt nach Wetzlar ins Hauptzollamt: Es sind wieder Teile aus Indien eingetroffen.

ATF Dexron III

Schon gestern war die Öllieferung mit ATF-Öl angekommen. Das schreibt Honda erstaunlicherweise für die Gabel vor. Aufgrund negativer Erfahrungen damit aus dem XBR- und dem AiA-Forum komme ich jedoch davon ab und habe mich für Gabelöl 10W-20 entschieden. Das ATF kann icgh aber gut für den Primärtrieb der schwarzen Bullet gebrauchen. Also ab ins Lager damit.

Altöl in der XBR-Gabel

Zum Ablassen des Gabelöls nutze ich nicht die Ablassschraube, sondern baue die Gabelholme komplett aus kippe dann das Öl heraus. Aber halt: Öl ist das nicht mehr, was mir da entgegen brodelt. Rabenschwarz wie die Hölle, mit der Konsistenz von Wasser und dem Geruch sehr alter Fuchsexkremente. Furchtbar! Schätze, die Brühe ist seit 1987 in den Gabelholmen. Und gedämpft hat da rein gar nichts mehr.

Altöl aus der XBR Gabel

Der Gestank ist so bestialisch, dass ich alle benutzten Putzlappen in den Müll werfe, den Auffangbehälter draussen auslüften lasse, alle Tore öffne und ein sehr intensives ätherisches Öl in der Werkstatt verteile.

1987er Honda XBR 500

Der erste Gabelholm ist wieder sauber und mitsamt Faltenbalg montiert.

1987er Honda XBR 500

Die neuen progressiven Federn von Wirth passen sehr gut in den Holm. Das originale Distanzstück entfällt jetzt und der Verschlußstopfen packt mit leichtem Druck ins Gewinde.

1987er Honda XBR 500

Die leicht angerosteten Verschlußstopfen kommen ins Lager und eingebaut werden wunderbare frisch gedrehte VA-Teile. Nach den Stopfen am Motor heisst es jetzt auch hier: Nie wieder Rost.

1987er Honda XBR 500

So, fertig, alles wieder montiert. Die Bremse emtüftet sich von selbst, das Rad dreht frei und die Gabel dämpft und federt. Wie schön wäre jetzt eine Probefahrt, aber im Vogelsberg wurde schon Salz gestreut. Das tue ich der alten Honda nicht an.

Honda ist einfach gut

Immer wieder bin ich über die großen und kleinen Rafinessen an der Honda überrascht. Beispielsweise hat der profane kleine Haltebügel ein abgewinkeltes Ende, dass in eine Nut in der Radnabe greift. So kann man den Bügel nur mit sehr viel Ignoranz falsch einbauen. Ist eben eine Honda.

Spezialwerkzeug

Bei den indischen Teilen vom Zollamt waren u.a. drei schöne Enfield-Spezialwerkzeuge, die kommen gleich an die Werkzeugwand. Und das war dann auch mein heutiger Werkstatttag.

 

Da macht nix Spaß ……

…… in diesem trüben November des Jahres 2017. Hundespaziergänge, Werkstattarbeiten, Computersitzungen, Bücher lesen – nichts. Das beste wäre ein Winterschlaf bis Mitte März – oder ein Flug nach Madeira.

Leihhund Yello

Immerhin erwischen wir beim morgendlichen Spaziergang eine Regenpause.

Motor Bullet

Ein Päckchen aus England enthält die fehlenden Pass-Stehbolzen für das Gehäuse des Reservemotors.

XBR Federn

Für die Honda XBR liegen die progressiven Wirth-Federn bereit – nur ich bin es noch nicht. Aber die nächsten zwei Tage soll es wärmer werden, da könnte ich mich an die Hondagabel machen.

Das waren auch schon meine Tätigkeiten in der Werkstatt. Zum Glück kam heute eine E-Mail aus Berfa mit einem Bericht über die Royal Enfield Interceptor 700 – der wird jetzt gelesen.

Gutes Werkzeug – gute Arbeit

Wie üblich beginnt der Tag mit einem langen Gang mit Yello. Heute treffen wir dabei jede Menge anderer Hunde und diese Begegnungen sind immer recht amüsant.

Yello und Idefix

Zuerst treffen wir auf Idefix, der ein guter Freund von Yello ist. Die beiden toben und verausgaben sich dabei total. Später kommt noch Bifi dazu und zum Schluß taucht ein Riesendackel auf, der sich jedoch nicht an den Aktionen beteiligt.

Dann aber gehts ab in die faszinierende Welt der Zweiräder und dabei geht es zunächst um Werkzeug.

Gutes Werkzeug – gute Arbeit: Immer wieder zeigt sich die Wahrheit dieser Aussage. In meinem Fall komme ich mit dem Zerlegen des Reserve-Motors für die Enfield nicht weiter, weil ich das Antriebsrad für die Steuerseite nicht abgezogen bekomme.

Jetzt konnte ich mir so einen Abzieher ausleihen und in wenigen Minuten ist das Problem gelöst.

Abzieher Bullet

Da ist der Abzieher, eine gute und solide Konstruktion und keinesfalls schlampig gefertigt. Zwei Halbschalen greifen massiv hinter das abzuziehende Steuerrad und eine Kugel drückt auf die Kurbelwelle.

Steuerseite Bullet

Wie im indischen Handbuch beschrieben sitzt das Steuerrad tatsächlich sehr fest auf der Kurbelwelle. Dennoch – dem Abzieher ist das Rädchen nicht gewachsen und ich kann sogar den Abzieher mit der Hand festhalten. Knacks, ist das Rädchen runter.

Motor Bullet

Jetzt könnte ich mit dem Zerlegen des Motors weiter machen, aber weil das Wetter heute erneut recht ordentlich ist, drehe ich lieber eine Runde mit der Honda XBR.

1987er Honda XBR 500

Immer wieder erstaunlich, wie gut die alte Honda auch nach längeren Pausen mit dem Kickstarter anspringt: 3 x ohne Zündung durchtreten, dann mit Zündung und meist läuft der Motor beim ersten Kick. Das war mit Yamahas SR500 und auch den Rotax-Motoren doch ein klein wenig kniffeliger. Der RFVC-Motor ist schon klasse. Heute kreise ich ein wenig im Dreiländereck Vogelsbergkreis-Mail-Kinzig-Kreis-Wetteraukreis und halte hier an der Staatsdomöne Konradsdorf.

1987er Honda XBR 500

Den Laden vom Honda-Mirthes in Ober-Mockstadt kann ich mir um diese Zeit und an einem Samstag nur noch von aussen anschauen.

1987er Honda XBR 500

Etwas mehr Zeit nehme ich mir für das kleine Schößchen in Bingenheim.

1987er Honda XBR 500

Heute ist die gesamte Region von einem leicht trüben Schleier überzogen, da hat die Sonne kaum eine Chance. Hat aber den Vorteil, dass ich quasi blendfrei touren kann.

1987er Honda XBR 500

Und schon gegen 16:30 fahre ich einsam der untergehenden Sonne nach. War eine schöne Fahrt und gefroren hab ich keine Sekunde. Wie immer in der letzten Zeit wurden aus den geplanten 50 Kilometern wieder deutlich über 100, das scheint mein neues inneres Längenmaß zu werden.

Treffen 2018

Drei Treffen will ich mir im nächsten Jahr, also 2018, auf keinen Fall entgehen lassen. Das sind:

  1. Das Jahrestreffen des Enfield Forums in Breitungen. Dazu ist bereits ein Zimmer in Skaras Landhotel für die Zeit vom 22. – 24.6.2018 gebucht.
  2. Das 8. Treffen in der Mitte. Hier hoffe ich, wieder auf die Schreinerei des Herrn von Brentano als Schlafgemach zurück greifen zu können. Das Treffen findet vom 20. – 22.7.2018 statt.
  3. Das Treffen des XBR und GB500 Forums, dass vom 6. – 8.7.2018 am Campingplatz Roßmühle in 97782 Gräfendorf-Weickersgrüben stattfindet. Auch hierfür ist bereits ein Zimmer in der Rossmühle gebucht.

Was sich sonst noch an Treffen, Urlaug oder mehrtägigen Fahrten ergibt – man wird sehen.