Die Hochrhön-Strasse und ….

So ganz geht der Plan nicht auf, weil ich etwas spät aus den Federn komme. Aber immerhin schaffe ich es, um kurz nach 9:00 die Sportster zu starten. Ist noch ganz schön kühl und ich bin froh, die Vliesjacke angezogen zu haben.

Beim Tanken in Flensungen sind bereits etliche Zweiräder zu sehen, aber unterwegs hab ich dann doch die Straße fast für mich alleine, zumindest in der ersten Stunde.

In Groß-Felda sind bereits die Stände für das Mühlenfest aufgebaut, aber das lasse ich heute mal aussen vor. Durch eine kleine Aufholjagd bin ich dann um kurz nach 10:00 schon im Landkreis Fulda.

Evo Sportster

Ein letzter Blick zurück in den Vogelsberg und dann tauche ich ein in den Landkreis Fulda: Blankenau, Hosenfeld, Hauswurz, Neuhof, Kalbach – bis dahin kenne ich mich bestens aus. Aber dann …..

Evo Sportster

Ja, was dann? Dann fahre ich in Kalbach beim Motorradmeister Druschel vorbei, schau mir im Schaufenster hübsche Cafe Racer und Enfields an und studiere nebenbei die Karte. Jetzt muss ich zusehen, dass ich irgendwie über Uttrichhausen und Döllberg auf die B279 komme.

Dieses Vorhaben gelingt nicht auf Anhieb, aber der Umweg ist zu verschmerzen, führt er mich doch über allerkleinste Sträßchen dann doch auf die B279.

Diese Bundesstraße bin ich ja schon ein paarmal gefahren, beispielsweise mit dem Rotax-Gespann zum MZ-Treffen nach Sosa. Das war an einem Wochentag und die Strasse war verstopft von LKW – eine Katastrophe. Das ist natürlich heute nicht der Fall, aber ganz ehrlich: Die Sonntagsfahrer sind heut beinahe genau so schlimm. Aber die rund 30 Kilometer über Gersfeld bis Bischofsheim sind schon zu ertragen.

Evo Sportster

Landschaftlich führt die B279 ja recht hübsch durch und über die Rhön, so dass es schon was zu sehen gibt. Auf diesem Rastplatz nahe der Schwedenschanze bereite ich mein Handy als Navigator vor, damit es mich in Bischofsheim auch schnell und korrekt auf die Hochrhönstrasse führen möge.

Hochrhönstrasse

Und das klappt prima! In Serpentinen führt die Strasse hoch, bis sie dann zur Hochrhönstrasse wird. Und in der Tat ist die Landschaft fantastisch und so tuckere ich mit maximal 50 Meilen/h und genieße den Ausblick. Und natürlich halte ich einige male an, auch da, wo es eigentlich verboten ist. An dieser Stelle hier bin ich übrigens bereits ca. 800 m hoch.

Evo Sportster

Für einen Sonntag ist hier erstaunlich wenig Verkehr, vielleicht gibt es stellenweise ein paar Radler zu viel, die in Dreiherreihen die gesamte Strassenbreite ausnutzen. Aber insgesamt ist das OK und ich muss es wiederholen: Landschaft und Aussicht sind wunderbar, sozusagen unspektakulär fantastisch. Du fährst durch dichte Wälder, …..

Evo Sportster

….. vorbei an Hochmooren wie dem bekannten Schwarzen Moor. Das ist natürlich ein ganz beliebtes Ziel für Besucher und entsprechend voll ist das heute. Natürlich fahre ich daran vorbei, auf Menschenmassen habe ich hier und heute keine Lust.

Evo Sportster

An diesem Ort hast Du einen imponierenden Ausblick und Du schaust über den Großen und den Kleinen Inselsberg tief hinein in den Thüringer Wald.

Evo Sportster

Trotz fast 1000 m Höhe ist es hier oben nicht kalt, denn Du bist der Sonne ganz nahe.

Evo Sportster

Langsam schraube ich mich einige Serpentinen herunter bis ins bayrische Fladungen hinein, wo ich auch dringendst Benzin nachfassen muss.

Jetzt befinde ich mich also im bayrischen Landkreis Rhön-Grabfeld, wo ich so gar nicht zuhause bin. Also halte ich zunächst rein gefühlsmäßig auf Thüringen zu und komme dann – dank meine vielen Ausflüge mit dem Rotax-Gespann – in Gegenden, die mir bekannt erscheinen. In Kaltensundheim krame ich dann tief in den letzten Ecken meines Kleinhirns und finde tatsächlich zwischen den technischen Daten der NSU Max und einem Text von Jethro Tull den Weg von hier nach Tann in der Rhön – alles, ohne einen Blick auf die Karte werfen zu müssen.

Evo Sportster

In Tann trinke ich gern einen Cafe auf dem Marktplatz, aber da werden gerade Busladungen voller Touristen ausgekippt. Also schnell weiter und zwar in Richtung Nüsttal.

Evo Sportster

Von Tann aus durchfahre ich dann das schöne Nüsttal in seiner gesamten Länge bis nach Hünfeld – eine wunderbare Fahrt. Bei diesem Stopp hier bemerke ich auch, warum ich bei jedem Halt sofort stark transpiriere: Ich trage immer noch die Vliesjacke unter der Kluft. Jetzt aber raus aus dem warmen Vlies. Ist gleich viel angenehmer.

Evo Sportster

Und schon bin ich wieder im heimischen Vogelsberg und lege eine letzte Pause am Ufer der Schwalm ein.Nach etwas über 200 Meilen, drei Tankfüllungen, einem Powerriegel und zwei Flaschen Wasser bin ich also wieder daheim – fast.

Genau, nur fast, denn gestern gab es noch eine email vom Reimund aus dem Berftal. Darin ist von einer Veranstaltung in Nieder-Ohmen die Rede, bei der es um Sternmotoren geht. Da es sich dabei gewiss nicht um ein Megola-Treffen handelt, können nur Sternmotoren in Modellflugzeugen gemeint sein. Und so etwas trifft sich immer auf dem Kratzberg bei der FSG. Also noch einen Minischlenker nach Nieder-Ohmen.

Sternmotoren

Oben auf dem Kratzberg auf dem Fluggelände der FSG gerate ich in eine Art Volksfest. Besucher zelten auf der Wiese und auf dem Flugfeld ist richtig was los.

Sternmotoren

Auf einem kleinen Bummel über das Gelände schaue ich mir die Sternmotoren an. Sind tolle Konstruktionen, quasi filigrane mechanische Kunstwerke. Und das beste dabei ist: sie fliegen sogar, zumindest manche.

Sternmotoren

Motoren wie aus dem Lehrbuch der Mechanik.

Sternmotoren

Hab ja eigentlich mit Modellbau nicht viel am Hut, aber diese historischen Flugzeuge gefallen mir wirklich. Selbst die Piloten sind herrlich lebensecht gestaltet und bei manchen siehst Du sogar die von der Sonne gegerbten Falten in den Gesichtern.

Sternmotoren

Sieht aus wie der Flieger des Roten Barons.

Sternmotoren

Zwischendurch auch mal ein „einfacher“ Boxermotor.

Sternmotoren

Manchmal sind die Sternmotoren ein wenig versteckt.

Sternmotoren

Da stehen die Flieger und warten auf ihren Einsatz. Oder werden sie doch nur ausgestellt?

Sternmotoren

Ein besonders prächtiger Sternmotor.

Sternmotoren

Herrlich, diese offenen Kipphebel und Ventile.

Sternmotoren

Die gute alte Tante Ju, natürlich auch mit Sternmotor.

Sternmotoren

Startvorbereitungen

Sternmotoren

Und sie fliegen wirklich. Sind also keine reinen Showroom-Objekte, sehr sympathisch.

Die Sternmotoren sind ein würdiger Abschluß dieses rundum gelungenen Tages. Und was ich heute und auch schon während der letzten beiden Kurzausfahrten gelernt habe: Motorradfahren ist mit Ohrstöpseln wirklich und wahrhaftig spürbar entspannter, die Ermüdungs- und Erschöpfungsphase tritt damit wesentlich später ein. Also beibehalten.

Schloss Eisenbach

Sollte es heute wirklich ein regenfreier Tag werden? Es sieht ein bisschen so aus, andererseits spricht die Wetterprognose von Schauern ab nachmittags. So gerät mein ursprünglicher Plan ins Wanken, der ein Befahren der Hochrhönstrasse vorsieht. Aber bis Bischofsheim, dem Anfang der Hochrhönstrasse, sind es rund 100 km, dann die Hochrhönstrasse selbst mit ca 30 km und die Rückfahrt von Fladungen aus – ob ich das ohne Regenschauer hinbekomme? Fraglich, sehr fraglich, und aufgrund dieser offenen Frage ändere ich den Plan und fahre gegen 16:00 quer durch den Vogelsberg nach Lauterbach, wo ich Schloss Eisenbach besuche.

Evo Sportster

Romrod, Alsfeld, das Schwalmtal, Wallenrod, Lauterbach umfahren und dann ab in den Wald zum Schloss Eisenbach. Glatte 50 Meilen fahre ich ohne eine Pause durch bis zu meinem ersten Ziel. Möglicherweise spielt dabei eine Rolle, dass ich erstmals mit Ohrstöpseln fahre und das bewirkt ein äusserst entspanntes Fahren.

Evo Sportster

Neben Schloss Friedelhausen ist ein Teil von Schloss Eisenbach im neoklassizistischen Stil erbaut – die einzigen Bauwerke in diesem Stil, die ich in näherer Umgebung kenne. Eine kurze Besichtigung und dann geht es auch schon weiter.

Evo Sportster

Nun halte ich auf den Naturpark Hoherodskopf zu. Ab Lanzenhain geht es recht steil bergauf und mit jedem Höhenmeter wird es kälter. Mit mir zusammen läuft der Big Twin von Harley auf dem Hoherodskopf ein und Fahrer und Beifahrerin frieren erbärmlich. Aber so ist es im Hohen Vogelsberg nun einmal.

NSU Bobber

Insgesamt ist hier motorradmäßig recht wenig los, aber dieser Bobber auf NSU Max Basis ist schon spektakulär.

Trident

Nach ziemlich genau 100 Meilen bin ich dann wieder daheim – und direkt hinter mir kommt die grüne Trident auf den Hof gefahren. Es ist Marcus, und wie immer, wenn wir uns treffen, quatschen wir uns total fest. Aber das muss so, auch wenn Marcus danach vermutlich nicht mehr viel gefahren ist. Das nächste mal drehen wir gemeinsam eine Runde mit den Enfields.

Lernen

Ja genau, ich muss lernen – und zwar kennen lernen, nämlich den Taunus. Meine schwache Ortskenntnis unseres Nachbargebirges ist nicht länger hinnehmbar und ich werde dagegen angehen – also lernen.

Nur aus dem Grunde  schnappe ich mir gegen Mittag meine Sportster, an der ich vorher noch eben eine USB-Dose angeschlossen habe. Und dann ab über Butzbach in Richtung Taunus. Ich werde klein anfangen und zunächst die Nebestrecken um Brandoberndorf, Grävenwiesbach, Usingen und Neu-Anspach erkunden.

Kaum 10 Meilen unterwegs wird der bis dato blaue Himmel schwarz – ich ahne schlimmstes. Dieses Jahr ist es bereits mehrfach passiert, dass das Wetter umschlägt, kaum dass ich unterwegs bin. Heute denke ich mir aber „Scheiß drauf, dann werd ich eben nass“ und fahre weiter. Nach exakt 30 Meilen habe ich Butzbach hinter mir gelassen und fahre in den Taunus ein.

Mit der Sportster durch den Taunus

Hinter Espenschied biege ich auf eine Nebenstrecke Richtung Usingen ab und bin sofort ab vom Verkehrsgeschehen – die Strasse gehört mir allein.

Mit der Sportster durch den Taunus

Auch von Usingen nach Neu-Anspach finde ich eine Nebenstrecke und sehe hier bereits den Großen – halt, stop, das ist der Kleine Feldberg. Erst ein paar Kilometer weiter ist auch der Große Feldberg zu sehen. Den werde ich wohl bei der nächsten Taunus-Lektion aufsuchen.

Mit der Sportster durch den Taunus

Jetzt biege ich ab in Richtung Grävenwiesbach und von dort nach Waldsolms. Der Name Waldsolms passt tatsächlich, denn hier überwiegen dichte Laubwälder. Übrigens eine besonders schöne Nebenstrecke ist die über Hasselborn, auf der ich mich gerade befinde.

Mit der Sportster durch den Taunus

Ab Waldsolms halte ich mich in Richtung Lahn-Dill Naturpark und verlasse somit den Taunus langsam wieder. Bin immerhin 110 Meilen durch die schöne Mittelgebirgslandschaft gecruist. Und das Wetter hat brav mit gespielt: Kein Tropfen Regen.

Sportster 883

Mittlerweile bin ich schon wieder im Kreisgebiet von Gießen. Hier, nahe Grüningen, gibt es die letzte Pause und …..

Sportster 883

….. ich teste jetzt die frisch montierte USB-Dose. Dazu wird allerlei Hightech ausgepackt, das Samsung Handy mit der USB-Dose verbunden und dann lasse ich mich von Kathy ein wenig unterhalten und höre zwischendurch La Grange von ZZ-Top. Dass ich zuerst keinen Ton habe ist nur ein kleiner Schönheitsfehler, denn sobald man den Klinkenstecker der Kopfhörer richtig in die Cinch-Buchse am Handy steckt, ist auch der Ton da. Und mit den Kopfhörern und ein bisschen Unterhaltung klingt die Harley viel besser und die üblichen Schepper- und Klappergeräusche sind verschwunden. So soll es sein!

Oldtimer in Groß-Eichen

Ist ja nur zwei Dörfer weiter und man trifft immer reichlich Bekannte – gute Gründe für einen Besuch der Oldtimer-Ralley in Groß-Eichen. Im letzten Jahr war das eine nette, kleine Veranstaltung, beinahe familiär. Wollen doch mal schauen, was 2016 daraus geworden ist. Die Werbung mit einer schicken Farbbeilage kam schon mal ganz gut.

HD Sportster

Groß-Eichen ist etwa 5 km von mir entfernt, womit fahr ich also dahin? Richtig wäre das Fahrrad, einigermaßen OK die Vespa – aber ich nehme die kleine Sportster. Natürlich ist es völlig unmöglich, damit nur 5 km zu fahren, also gibt es die kleine Vogelsbergrunde vorab. Es sieht zwar immer ein wenig nach Regen aus, aber es bleibt trocken und die Fahrt durch den ruhigen Vogelsberg ist wunderschön. Nach etwa 35 Meilen nehme ich dann wieder Richtung auf Groß-Eichen.

Oldtimer in Groß-Eichen

Noch vor dem Ort des Geschehens beim Bus-Unternehmen Philippi stoße ich auf diese herrliche Honda CB450. Das ist der klassische Black Bomber, die erste Traummaschine von Honda.

Oldtimer in Groß-Eichen

Ein Stückchen weiter dann die Flathead Harley, eine FL in perfektem Zustand. Die gehört ebenso wie der Black Bomber aber auf die Ausstellung und nicht an den Straßenrand. Jetzt zeigt sich auch, wie gewaltig dieses Ereignis gewachsen ist: Ich sag nur Menschenmassen.

Oldtimer in Groß-Eichen

Die 1982er Ducati Super Sport ist zweifellos eine der ganz großen Würfe der Motorradwelt und hat ihren Platz in der ewigen Bestenliste seit Jahren sicher.

Oldtimer in Groß-Eichen

Jetzt kommt eine kleine Motorradecke, in der aber einige richtig interessante Zweiräder stehen. Die bildschöne Horex im Scrambler-Look ist eine davon.

Oldtimer in Groß-Eichen

Oder die wunderbare NSU OSL. Jetzt muss ich mich doch einmal als OSL-Fan outen, obwohl ich nie eine besessen hab.

Oldtimer in Groß-Eichen

Mit genau der richtigen Patina zeigt sich die kleine 98er Wanderer.

Oldtimer in Groß-Eichen

Nochmal die Horex mit dem hochgezogenen Auspuff, in den 50er Jahren ein Zeichen für allerhöchste Sportlichkeit.

Oldtimer in Groß-Eichen

Ein Stückchen weiter die nächste Zweirad-Ecke, die mit einer „normalen“ Horex Regina beginnt.

Oldtimer in Groß-Eichen

Und dann ein NSU Supermax-Gespann – ein Traum in schwarz.

Oldtimer in Groß-Eichen

Es folgt die Vicky-Sonderausstellung, die wahrscheinlich alle jemals gebauten Vicky-Modelle beinhaltet. Vorher aber noch ein Simson SR2, auch sehr hübsch in Maron.

Oldtimer in Groß-Eichen

Ein besonderes Highlight der Vicky-Ausstellung ist zweifellos die sportliche Avanti.

Oldtimer in Groß-Eichen

Wo ein Motorrad-Ereignis stattfindet, ist Peter garantiert nicht weit.

Oldtimer in Groß-Eichen

Auch bei den Besuchermaschinen finden sich schöne Exemplare.

Oldtimer in Groß-Eichen

Der Zweitakt-Twin von Moto Guzzi ist bei uns schon recht selten. Das Modell erschien Mitte der 70er Jahre, als der Zweitakt-Boom schon wieder im Abklingen war. Also leider zu spät für einen kommerziellen Erfolg.

Nun könnte der geneigte Betrachter ja glauben, dass die Ausstellung stark motorradlastig war. Das war aber keineswegs der Fall, im Gegenteil gab es wesentlich mehr PKW zu bewundern, von denen ich einige in der folgenden Slideshow zeige:

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HD Sportster

Nach dem Besuch der gelungenen Oldtimer-Veranstaltung in Groß-Eichen fahre ich nicht direkt nach Hause, sondern drehe eine weitere Runde durch Vogelsberg und Wetterau. Das Wetter ist nach wie vor genau nach meinem Geschmack.

HD Sportster

Gestern las ich in der Zeitung, dass die Pforte in Nieder-Bessingen renoviert sei. Also halte ich mal an und schaue nach, kann aber nichts Neues entdecken. Ich meine, die Pforte sähe aus wie immer.

HD Sportster

Fast 80 Meilen cruise ich so durch die nähere Umgebung und bin danach äusserst zufrieden mit mir und der Welt. Jetzt könnte ich noch ein wenig an der Enfield schrauben …..

 

Etwas später begebe ich mich noch einmal in die Werkstatt, um den Einbau des Kettenspanners an der Enfield zu wiederholen. Und siehe da: Kaum macht man’s richtig, schon funktionierts.

Enfield Bullet

Diesmal aber räume ich die kleine Hebebühne leer und schiebe die Enfield hinauf – auf dass das Schrauben freundlicher verlaufe als die gestrige Auf-dem-Boden-Wälzerei.

Kettenspanner Enfield

So sitzt alles richtig und der Gleitschuh läuft perfekt mittig. Jetzt kommt noch überall reichlich schmieriges Molykotefett drauf und fertig.

Sportster und Enfield

Da stehen sie, meine beiden Lieblinge. Möglicherweise ist das mein bisher unzuverlässigster Fuhrpark, aber mit dem bin ich nun mal am glücklichsten. Und bis jetzt laufen die beiden Bollerköppe ja – toi toi toi.

Zwischen den Bergketten

Jetzt ist er da, der Sommer – und sofort ist es zu heiß, jedenfalls zum Motorradfahren. Den ganzen Tag hänge ich nur in der schattigen Werkstatt ab, ohne dabei wirklich etwas zu tun. Das und die Hitze führen dann dazu, dass ich immer schläfriger und träger werde.

Aber so kann ich natürlich keinen Tag verbringen und ich raffe mich dann doch auf, mir etwas den Fahrtwind um die Ohren blasen zu lassen. Ist zwar schon fast 18:00, aber heute gilt: Je später, desto besser.

HD Sportster

Wo es auf jeden Fall kühler sein wird, ist auf dem waldigen und hoch liegenden Hoherodskopf, also gehe ich den Aufstieg an. Aber da oben ist heute motorradmäßig nichts los: 1 Roller und 2 Knieschleifer. Seltsam – bis mir klar wird, dass heute Montag ist, also ein Arbeitstag. Also ziehe ich weiter und schaue von der Anhöhe bei Hochwaldhausen bis weit in die Rhön hinein.

HD Sportster

Schotten, Gedern, Nidda sind meine nächsten Stationen und am Gestüt Zwiefalten gibts mal wieder eine Rast – Wasser nachtanken.

HD Sportster

Von hier schaue ich in eine ganz andere Richtung und sehe die Gipfel des Taunus.

HD Sportster

Tja, und zwischen Rhön und Taunus kurve ich heute 70 Meilen durch den Vogelsberg.

HD Sportster

Jetzt ist es 19:30, meine Trägheit ist dahin, aber ich merke schon, wie die Konzentration bei diesen Temperaturen langsam abnimmt. Von diesem Seitenärmchen der Horloff habe ich es nur noch 10 Meilen bis nach Hause. Das war’s dann für diesen heissen Tag.