Ist ja nur zwei Dörfer weiter und man trifft immer reichlich Bekannte – gute Gründe für einen Besuch der Oldtimer-Ralley in Groß-Eichen. Im letzten Jahr war das eine nette, kleine Veranstaltung, beinahe familiär. Wollen doch mal schauen, was 2016 daraus geworden ist. Die Werbung mit einer schicken Farbbeilage kam schon mal ganz gut.
Groß-Eichen ist etwa 5 km von mir entfernt, womit fahr ich also dahin? Richtig wäre das Fahrrad, einigermaßen OK die Vespa – aber ich nehme die kleine Sportster. Natürlich ist es völlig unmöglich, damit nur 5 km zu fahren, also gibt es die kleine Vogelsbergrunde vorab. Es sieht zwar immer ein wenig nach Regen aus, aber es bleibt trocken und die Fahrt durch den ruhigen Vogelsberg ist wunderschön. Nach etwa 35 Meilen nehme ich dann wieder Richtung auf Groß-Eichen.
Noch vor dem Ort des Geschehens beim Bus-Unternehmen Philippi stoße ich auf diese herrliche Honda CB450. Das ist der klassische Black Bomber, die erste Traummaschine von Honda.
Ein Stückchen weiter dann die Flathead Harley, eine FL in perfektem Zustand. Die gehört ebenso wie der Black Bomber aber auf die Ausstellung und nicht an den Straßenrand. Jetzt zeigt sich auch, wie gewaltig dieses Ereignis gewachsen ist: Ich sag nur Menschenmassen.
Die 1982er Ducati Super Sport ist zweifellos eine der ganz großen Würfe der Motorradwelt und hat ihren Platz in der ewigen Bestenliste seit Jahren sicher.
Jetzt kommt eine kleine Motorradecke, in der aber einige richtig interessante Zweiräder stehen. Die bildschöne Horex im Scrambler-Look ist eine davon.
Oder die wunderbare NSU OSL. Jetzt muss ich mich doch einmal als OSL-Fan outen, obwohl ich nie eine besessen hab.
Mit genau der richtigen Patina zeigt sich die kleine 98er Wanderer.
Nochmal die Horex mit dem hochgezogenen Auspuff, in den 50er Jahren ein Zeichen für allerhöchste Sportlichkeit.
Ein Stückchen weiter die nächste Zweirad-Ecke, die mit einer „normalen“ Horex Regina beginnt.
Und dann ein NSU Supermax-Gespann – ein Traum in schwarz.
Es folgt die Vicky-Sonderausstellung, die wahrscheinlich alle jemals gebauten Vicky-Modelle beinhaltet. Vorher aber noch ein Simson SR2, auch sehr hübsch in Maron.
Ein besonderes Highlight der Vicky-Ausstellung ist zweifellos die sportliche Avanti.
Wo ein Motorrad-Ereignis stattfindet, ist Peter garantiert nicht weit.
Auch bei den Besuchermaschinen finden sich schöne Exemplare.
Der Zweitakt-Twin von Moto Guzzi ist bei uns schon recht selten. Das Modell erschien Mitte der 70er Jahre, als der Zweitakt-Boom schon wieder im Abklingen war. Also leider zu spät für einen kommerziellen Erfolg.
Nun könnte der geneigte Betrachter ja glauben, dass die Ausstellung stark motorradlastig war. Das war aber keineswegs der Fall, im Gegenteil gab es wesentlich mehr PKW zu bewundern, von denen ich einige in der folgenden Slideshow zeige:
[slideshow_deploy id=’20975′]
Nach dem Besuch der gelungenen Oldtimer-Veranstaltung in Groß-Eichen fahre ich nicht direkt nach Hause, sondern drehe eine weitere Runde durch Vogelsberg und Wetterau. Das Wetter ist nach wie vor genau nach meinem Geschmack.
Gestern las ich in der Zeitung, dass die Pforte in Nieder-Bessingen renoviert sei. Also halte ich mal an und schaue nach, kann aber nichts Neues entdecken. Ich meine, die Pforte sähe aus wie immer.
Fast 80 Meilen cruise ich so durch die nähere Umgebung und bin danach äusserst zufrieden mit mir und der Welt. Jetzt könnte ich noch ein wenig an der Enfield schrauben …..
Etwas später begebe ich mich noch einmal in die Werkstatt, um den Einbau des Kettenspanners an der Enfield zu wiederholen. Und siehe da: Kaum macht man’s richtig, schon funktionierts.
Diesmal aber räume ich die kleine Hebebühne leer und schiebe die Enfield hinauf – auf dass das Schrauben freundlicher verlaufe als die gestrige Auf-dem-Boden-Wälzerei.
So sitzt alles richtig und der Gleitschuh läuft perfekt mittig. Jetzt kommt noch überall reichlich schmieriges Molykotefett drauf und fertig.
Da stehen sie, meine beiden Lieblinge. Möglicherweise ist das mein bisher unzuverlässigster Fuhrpark, aber mit dem bin ich nun mal am glücklichsten. Und bis jetzt laufen die beiden Bollerköppe ja – toi toi toi.