Berichte von alltäglichen Erlebnissen mit meinen Motorrädern
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Unglaublich: Ich und eine Harley Davidson – das geht nicht. Falsch! Bei einer ersten Probefahrt hat mir sogar die kleine 883 ein Grinsen ins Gesicht gemalt.
Ein kleiner Herbsteinbruch mitten im Hochsommer hat dem Vogelsberg zunächst drei Tage mit Dauerregen beschert – da war nix mit Zweiradfahren. Heute aber haben wir einen schönen kühlen und grauen Herbsttag ohne einen Tropfen Regen. Solche Tagen sind wie für mich gemacht und so ist es kein Wunder, dass ich nach dem Mittagessen die Sportster starte. Hab kein besonderes Ziel und fahre erst einmal den Vogelsberg hoch bis an den Rand des Hoherodskopfes und dann über Schotten nach Gedern. Dort schwanke ich kurz zwischen Wetterau ind Main-Kinzig-Kreis, um mich dann für ersteres zu entscheiden.
Wieder eines der Ziele, die ich ab und zu anfahre, aber dann regelmässig vergesse, wie ich dahin gekommen bin: Das Jagdschloss Zwiefalten. Dabei ist es ganz einfach: Von Eichelsachsen in Richtung Gedern fahren, und dann stolperst Du quasi darüber.
Da schöne und interessante Gebäude sieht allerdings nicht wie ein Schloss aus, sondern eher wie ein grosser Gutshof. Aber es liegt so schön, dass ich bei der heutigen klaren Sicht den Hoherodskopf in der einen und den Feldberg im Taunus in der anderen Richtung sehen kann.
Sportster 883Über für mich teilweise neue Wege cruise ich durch die Wetterau und gelange schliesslich nach Ortenberg, wo ich am Stadttor auf die Karte schauen muss. Anschliessend fahre ich von Orten nach Nidda, was ich auch noch nie so gemacht habe.
Weiter über Hungen, Münzenberg und Lich komme ich nach Fernwald, wo es einen längeren Stopp beim Yamaha-Dealer gibt.
Hier halte ich schon mal hin und wieder, aber heute habe ich einen konkreten Grund: Ich will die XV950 sehen und Probe sitzen.
Ein schönes Motorrad, bereits in der Grundversion. Die XV ist klar der Sporty nach empfunden, hat aber auch ihre eigene Linie. Natürlich würde ich meiner Sportster niemals untreu werden, aber als Zweitmotorrad kann ich mir die Yamaha gut vorstellen. Beim nächsten mal werde ich eine Probefahrt wagen.
Jetzt über mein magisches Dreieck und Ettingshausen nach Laubach, wo es das abschliessende Bild der Sporty auf dem Laubacher Schlosshof gibt. Gegen 17:00 bin ich dann nach 105 Meilen wieder daheim, und auch heute war der Verbrauch der Harley mir knapp über 4 Litern wieder einwandfrei. Überhaupt ist das Maschinchen heut bestens gelaufen – viel besser, als in der großen Hitze der vergangenen Wochen.
….. ein Tag mit Temperaturen im mitteleuropäischen Normal-Sommer-Bereich – keine 40°, keine 30° – aber hoch im zwanziger Bereich. Das kann man aushalten und da macht auch das Fahren mit der Sportster wieder Freude. Aber halt – heute soll es ja öfter mal kräftige Schauer geben und die Wetterdienste sprechen von einer hohen Regenwahrscheinlichkeit.
Aber gegen 18:00 ertrag ich’s nicht länger und hole die Sporty aus der Scheune. Soll es doch regnen, soll ich doch nass werden – mir doch egal, dann ist es eben so. Wenigstens 50 Meilen muss ich heute einfach wieder den V-Twin unter mir spüren.
Zunächst fahre ich am Hoherodskopf entlang nach Schotten. Hier findet an diesem Wochenende der Oldtimer Grand Prix statt, und die ganze Stadt befindet sich im Motorrad-Fieber und damit im Ausnahmezustand. Heute, am Freitag, ist traditionell das Fahrerlager für die Besucher geöffnet und normalerweise bin ich immer dabei. Diesmal jedoch ist mir der Trubel zu viel und ich durchfahre Schotten einfach nur.
Zum Anhalten und Pausieren ist es die ersten Kilometer zu warm und ausserdem will ich nur eines: Fahren und die Lebensäusserungen des Milwaukee-Eisens erleben.
Ein Stück geht es durch die Wetterau über Nidda, Bad Salzhausen und Borsdorf, bevor ich mich der Hungener Seenplatte zuwende. Erst wieder im tiefen Laubacher Wald gönne ich uns die erste kleine Pause.
Hier halte ich auch nur an, um eine Kontrolle der Vergasereinstellung vorzunehmen. Über die Gemischregulierschraube wird die Einstellung jetzt einen Tick fetter. Passt gut.
Weiter geht unsere Fahrt ins schöne Horlofftal. Hier kommt mir eine sehr schöne Enfield EFI in lindgrün entgegen, deren Fahrer absolut stilsicher gekleidet ist. Die indische Lady bollert ebenso schön wie meine Sporty. Ich werte diese Begegnung als ein Zeichen, denn in den letzten Tagen denke ich sehr häufig über so eine EFI als Zweitmotorrad nach.
Meine Bekleidung hingegen ist keineswegs stilsicher. Die Jacke ist von Hein Gericke und dem Harley-Look nach empfunden, aber es ist ein Fake. Aber ehrlich: Das ist mir Wurscht.
Via Stornfels fahre ich nun das Falltorhaus im Laubacher Wald an – aber da steht nur ein einziges Krad. Klar, heute zieht es jeden Motorradfahrer nach Schotten. Bei Einartshausen kommt mir die grüne Enfield erneut entgegen, und jetzt ist klar: Diese Zeichen kann ich nicht ignorieren.
Jetzt versuche ich es auf dem Hoherodskopf bei Doros Büdchen, aber auch da hat sich nicht mal eine Hand voll Motorräder eingefunden. Und auf dem Motorrad-Parkplatz ist eine neue Kinder-Attraktion aufgebaut – die Ruhe für die Kradisten ist wohl erst einmal hin.
So hält es mich nur ein paar Minuten hier oben und ich mache mich an den Abstieg an den Rand des Vogelsberges. Am Ende des Tages sind es dann doch beinahe 90 Meilen geworden – und die hab ich dringend gebraucht. Und der Verbrauch war mit 4,2 Litern auch wieder OK.
Bei dem Event „Harley on Tour“ war ich ja bereits vor einiger Zeit in Fulda und habe dort meinen ersten Big Twin Probe gefahren. An diesem ersten Augustwochenende ist der Truck in Dutenhofen bei Bernies Harley Davidson. Da muss ich hin und will meinen hervorragenden Eindruck von der Low Rider durch eine erneute Probefahrt bestätigen.
Erst gegen 10:00 fahre ich los und da ist von der vorhergesagten neue Hitzewelle noch nichts zu spüren – es ist sogar empfindlich frisch – so frisch, dass ich noch schnell das Innenfutter in die HG-Jacke einknöpfe. Später werde ich das Futter aber wieder entfernen müssen, denn die Hitze kommt.
Dieses Ereignis zieht mich magisch an: Harley on Tour, diesmal bei Bernies Harley Davidson in Dutenhofen
Zwar noch frisch, aber schön sonnig und mit blauem Himmel empfängt mich die Rabenau.
Im Naturpark Lahn-Dill ist es schon deutlich wärmer und wir haben das Ziel auch fast schon erreicht.
Oha, so einen Trubel habe ich hier bei Bernies noch nicht erlebt – und das Fest hat gerade erst begonnen.
EIne lange Reihe von Besucher-Motorrädern parkt vor dem Ladenlokal.
In der zweiten Reihen stehen Neu- und Gebrauchtmaschinen zum Verkauf.
Du kannst nicht früh genug anfangen, den Nachwuchs an die richtige Motorradmarke heran zu führen.
Das vermutete Sportster-Gespann entpuppt sich als japanisches Plagiat – trotzdem nett.
Endlich mal ein cooler Chopper! Sieht aus wie das Fahgrzeug von Peter Fonda aus Easy Rider.
Auch akustisch ist Captein America nicht von schlechten Eltern.
Da stehen sie, die Objekte meiner Begierde: Die Vorführer. Und ganz vorn die Low Roder, mein Wunsch Bike.
Aber die Low Rider ist bis 14:00 ausgebucht – ich könnte aber statt dessen die Street 750 nehmen. Was für ein Vorschlag! Ein Motorrad aus Indien, niemals. Da warte ich lieber bis 14:00.
So beobachte ich die 13:00-Truppe bei der Abfahrt.
So ein Rudel Harleys kann schon beeindruckend klingen.
Jetzt melde ich mich verbindlich für die 14:00 Gruppe an und reservier mir die Low Rider.
Da aber noch Zeit ist, schaue ich mich erst einmal um, zunächst beim Lahn River Chapter der HOG. Nette Truppe, aber ich glaube, ich tauge nicht für das Fahren in großen Gruppen.
Mittlerweile sind alle Parkplätze rund um Bernies Ladenlokal fest in der Hand von V-Twins aus Milwaukee.
Sogar eines der seltenen Service-Trikes ist vor Ort.
Hab gerade noch Zeit für einen Burger und eine Cola, dann wird schon die 14:00 Gruppe aufgerufen.
Wie der Engländer seine Strandliege reserviert, so markiere ich „meine“ Low Rider mit meinem Helm.
Und schon geht es, leider ohne Fotopause, auf eine halbstündige Tour durch das Wetzlaer Umland. Die Low Rider fährt sich erneut traumhaft schön, und der dicke V-Twin ist ein Gedicht. Aber soll ich sie wirklich kaufen oder lieber noch ein bisschen davon träumen?
Ganz allmählich bereite ich mich auf den Abflug vor, werfe aber zunächst noch einen letzten Blick auf die Phalanx der geparkten Besucher-Harley, …..
….. auf die emsigen Berater und Verkäufer im Store, …..
….. auf die eifrigen Kunden bei der Suche nach dem ultimativen Schnäppchen, …..
….. auf das gewaltige Cockpit der Reisetourer, …..
….. auf das große Ganze …..
….. und auf den gerade hinzu gekommenen Chopper. Ist zwar nix für mich, aber rein optisch hat so ein Old School Chopper auch seinen Reiz. Und jetzt breche ich auf und boller durch das Lahn-Dill-Bergland wieder heimwärts.
Einen ganz kurzen Stopp gibt es noch am Wasserwerk bei Altenbuseck, …..
….. aber nur ganz kurz. Um 17:00 bin ich dann wieder im Vogelsberg angekommen und hatte einen wunderbaren Tag bei Harley on Tour.
Seit ein paar Tagen haben wir im Vogelsberg einen kleinen Herbsteinbruch – und das mitten im Sommer! Die ersten beiden Tage waren so richtig herbstlich mies mit Sturm, kälte und Regen, aber heute ist es zumindest ein schöner Herbsttag – so schön, dass ich um 18:00 einfach die Harley anwerfen muss, um auf eine kleine Runde zu gehen. Nichts grosses, aber die üblichen 50 Meilen werde ich schon zusammen bekommen.
Alsfeld, Kirtorf und weiter auf der B62 in Richtung Niederklein. Und hier am Gleenbach fällt mir auf, dass ich exakt die gleiche Runde im Jahre 2011 mit meiner damaligen Royal Enfield gemacht habe und auch genau hier einen Stopp eingelegt habe. Seltsam, denn seit ein paar Tagen denke ich immer häufiger wieder an eine Enfield und ertappe mich bei dem Gedanken, es noch einmal mit so einer Inderin zu versuchen. Denn motormäßig war die Enfield der Harley unglaublich ähnlich, was die Lebensäußerungen angeht. Und es wird auch wieder Zeit für ein Zweitmotorrad. Danke Gleenbach, für diese Erleuchtung.
Ein paar Minuten hänge ich noch den Gedanken nach, die um Enfield und Harley kreisen und dann geht es auch schon weiter.
In Grünberg will ich eigentlich tanken, aber die Stadt ist teilweise gesperrt, so dass ich umkehre. Dabei entdecke ich auf dem Schloßparkplatz doch wahrhaftig drei Sportster und ich stelle meine alte Evo mal kurz dazu für eine Foto-Session. Neben meiner ist noch eine etwas jüngere Evo-Sporty mit 5-Ganggetriebe dabei, die beiden anderen sind etwas neuer. Vier Harley Davidson Sportster in Grünberg, dass gibt es sicher nicht allzu oft.
Die beige Harley sieht zwar nicht aus wie eine Sportster, sondern eher wie eine Fat Bob, aber es ist dennoch eine Sporty. Muss sagen, dass mir der Umbau gut gefällt. Kurz nach sieben und ndach ziemlich exakt 50 Meilen bin ich dann wieder zuhause – und fühle mich viel besser – wie eigentlich immer nach einer Bollerrunde.
Was für ein herrlich normales Sommerwetter heute – kein Regen, keine Extremtemperaturen, einfach nur richtig schönes Wetter. Wer da Zeit hat und kein Motorrad fährt, ist selber schuld. Wir aber, also Reinhard und ich, werden diesen Tag dazu nutzen, mal wieder ins Knüllgebirge und auf die Knülljause zu fahren.
Die Jause öffnet erst um 12:00, hab also genügend Zeit für meinen Hundespaziergang. Gegen Mittag dann der fliegende Wechsel vom Roller auf die Sporty und ab nach Ilsdorf. Mit meiner Sportster hole ich Reinhard und seine Roadster ab.
Und dann bollern wir mit den beiden 45° V-Twins auf den schönsten Nebenstrecken ins Knüllgebirge. Unterwegs beim Tanke treffen wir in Lingelbach noch Sven, der gerade einen Kanister mit Sprit für seine Simson füllt – eine schöne Überraschung. Und die nächste schöne Überraschung ist der Verbrauch meiner Sporty: Mit der 40er Leerlaufdüse ist er wieder auf normale 4,3 l/100 km gesunken. Das passt für unser heutiges Extrem-Cruising.
An der Knülljause ist an einem Werktag wie heute nicht allzu viel los, aber ein paar nette Gesprächspartner finden sich immer. Wir erfahren den Grund für die drei Fahnen am Eingangstor (eine englische Sprachwoche) und wir werden über einen Musik Workshop vom 8. bis 15. August informiert.
Nach der berühmten Schwälmer Wurstplatte geht es an den Abstieg vom Knüllköpfchen. Auf halber Höhe, am Bogner-Haus stoßen wir auf diesen schönen MG Midget. Schön. aber vielleicht einen Tick zu schön.
Weiter durchs Knüllgebirge und nach Spieskappel, wo ich Reinhard den „Spiess“, einen mittelalterlichen Wachturm in schönster Lage, zeige
Über die Schwalm gelangen wir ins Antrifttal, wo es ein Riesen-Fruchteis auf den Seeterassen gibt.
Gegen 18:00 und nach rund 100 Meilen erreichen wir wieder den heimischen Vogelsberg. Hier macht sich Reinhard noch eben über die rubbelnde Vorderradbremse der Sach Roadster her und erreicht tatsächlich durch geringes Nacharbeiten der Beläge eine Verbesserung um 90%.