Heiße Schokolade

Nachdem die neue, hohe Windschutzscheibe an der Vespa montiert ist, fahre ich an diesem Freitag natürlich trotz morgendlicher Kälte und Regengefahr mit dem kleinen Roller in die Firma. Mit dem Frieren ist es jetzt tatsächlich vorbei und so denke ich, den Roller bis in den November hinein für den Arbeitsweg nutzen zu können.

Später, nach Feierabend, ist mir dann stark nach einer Endurofahrt und ich fahre nach Ilsdorf zu Reinhard. Mit ihm gemeinsam gehts dann auf eine schnelle und heiße Schokolade auf den Hoherodskopf zu Doros Büdchen. Und noch später gibt es sogar noch eine klitzekleine Geländeeinlage.

Meine kleine Vespa vor dem neuen und modernen Produktionsgebäude sehr früh am Morgen – noch vor 6:00.

Ein sehr ungleiches Pärchen sind die Vespa und die DR400. Am Morgen bin ich also der softe Mod und am Abend der harte Endurotreiber. Fast wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde.

Und noch ein ungleiches Pärchen: Meine DR400 und die dicke Trident von Reinhard. Trotzdem haben wir den Aufstieg auf den Hoherodskopf gemeinsam bewältigt.

Alleine das Beobachten des Wetters auf dem Hoherodskopf ist eine Fahrt dahin wert. Hier oben stürmt es heute gewaltig, am Horizont kommt Regen herunter und im Nahbereich beleuchtet die Abendsonne die hohen Wiesen – faszinierend.

Und das dritte ungleiche Pärchen des Tages: Sehr sportlich aufgemachter BMW-4-Ventil-Boxer und KTM-RTeiseenduro, beide sehr schön. Das waren neben uns auch die einzigen Kräder hier oben.

Nachdem oben auf dem Hoherodskopf die Regenwolken sehr schnell näher kommen, machen wir uns wieder an den Abstieg. Zwischen Groß-Eichen und Ilsdorf besteige ich dann noch den „Hausberg“ der Ilsdorfer. Dabei macht Reinhard mit der Trident natürlich nicht mit.

Der Ausblick von diesem „Hausberg“ ist nicht übel – OK, nicht wie vom Hoherodskopf aus, aber einen netten Blick auf die Niederungen des Vogelsberges gibts hier schon.

Nun habe ich ein bisschen Enduroblut geleckt und suche mir entsprechende Pfade zwischen Ilsdorf und Sellnrod – erfolgreich. Und schon muß ich wieder an die herrlichen Kolonnenwege an der deutschen Grenze denken.

Manchmal bin ich selbst überrascht, wo ich nach den Enduroeinlagen wieder herauskomme. Hier lande ich kurz vor Lardenbach.

Auch wenns nur eine kleine 60 km-Fahrt war, bin ich doch sehr zufrieden damit. Der Büromuff dieser Woche ist dadurch jedenfalls vollständig weggeblasen.

Mehr Scheibe

Jetzt haben wir einen richtigen Herbsteibruch im Vogelsberg und es ist morgens auf dem Roller verdammt kalt. Aber dagegen hab ich mir ja eine große Windschutzscheibe bestellt und die hole ich heute nach der Arbeit ab.

Mit der kleinen Sportscheibe nach Schotten zu Dirk, dort schnell die gewaltige Scheibe montiert und dann in den kühlen Abend herein zurück nach Hause. Ob ich mit der Scheibe die Vespa noch auf 110 km/h und mehr bekomme, darf bezweifelt werden. Und schön ist auch anders, aber hier geht es nicht um Schönheit, sondern um rein praktische Dinge. Und im Frühjahr kommt die kleine Scheibe wieder dran.

Hinter der hohen Scheibe ist es aber wirklich kuschelig warm, dafür höre ich die Motorgeräusche jetzt lauter. Und der Fahrtwind bläst mir nun auf den Rücken – dahin leitet die Scheibe den Fahrtwind nämlich.

Neugierige Rinder bei Groß-Eichen.

Dass es nun ein wenig zu nieseln anfängt, bemerke ich nur an den Tropfen auf der Scheibe – mich selbst erreicht der Regen überhaupt nicht.

Noch eben den Tank nachgefüllt und dann sind die Vespa und ich bereit für die kalte Fahrt morgen früh.

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Scheiben

Es wird Herbst – und das wird ganz besonders an den Morgenden spürbar, an denen ich mit der Vespa in die Firma fahre. Sicher, die Beinbleche halten unten herum einiges ab, aber die „sportliche“ kleine Scheibe schützt nicht die Bohne vor dem kalten Fahrtwind. Deshalb habe ich vor ein paar Tagen bei Dirk, dem Kawa-Händler, eine mittlere Windschutzscheibe für die Vespa bestellt. Und die werde ich heute abholen.

Das wird dann meine dritte Vespa-Fahrt an diesem Freitag: Zuerst in die Firma, dann zu Leihhund Yellow und am Abend noch nach Schotten zu Dirk. Hätte nicht gedacht, dass ich so häufig mit dem Roller fahren würde ………

Ein Kawasaki-Händler, der auch vor einem russischen Seitenventiler nicht zurück schreckt – das findet man nicht allle Tage.

Eine ältere Vespa gestript – immer öfter ertappe ich mich bei dem Gedanken an ein PX- oder Cosa 200 Gespann.

Meine bestellte Windschutzscheibe ist auch angekommen – und sie ist tatsächlich 10 mm höher als meine jetzige Sportscheibe. Das ist natürlich nix und so bestellen wir eine andere Scheibe – diesmal die höchste und breiteste aus dem Vespa-Zubehör-Programm. Donnerstag wird sie da sein.

Über Rebgeshain mache ich mich auf den künstlich verlängerten Rückweg. Die Serpentinen in Richtung Hoherodskopf kann ich mit dem Roller nicht unflott durchfahren. Liegt zwar nicht wie Brett dabei, aber kritisch ist das nicht.

Zum Glück hab ich mich heute etwas dicker angezogen, denn trotz der Sonne wird es in den Waldstücken schon wieder richtig kalt. Und Waldstücke hats hier jede Menge.

Bei der Abfahrt aus dem Hohen Vogelsberg erscheint mir auf einem Abschnitt hinter Kölzenhain der Roller plötzlich irgendwie labil. Sollte er für die schlechten Strassen des Vogelsberges und in Verbindung mit dem kurzen Radstand und den Kullerrädchen doch nur für den Stadtverkehr geeignet sein? Aber dann bemerke ich, dass ich das Kurvengeschlängel mit 110 km/h (natürlich nach Tachoanzeige) genommen habe. Da darf die Vespa natürlich ein bisschen wackeln.

Der Abend bricht herein und bringt wunderbare Wolken- und Sonnenspiele.

Und ruckzuck ist es auch dunkel. Aber das Vespa-Licht, insbesondere das Fernlicht, ist richtig gut. Damit ist auch eine Nachtfahrt sicher kein Problem. Und so habe ich an diesem Tag über 100 km mit der kleinen Vespa absolviert.

 

 

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Drehmoment und Drehzahlen

In letzter Zeit stehen häufig mal zwei Vespen vorm Bürogebäude: Marcos ET4 und meine GTS. Da ist der Gedanke an eine gemeinsame Rollerfahrt natürlich naheliegend. Heute ist es dann auch dazu gekommen – spontan und ungeplant. Nach Feierabend soll es erst durch den Weickartshainer Wald nach Lardenbach gehen und dann, wenn das Wetter es erlaubt, kurz hoch nach Ulrichstein und über Ober- und Unterseibertenrod zurück.

Kurz vor unserem Start hat es schon einmal kurz geregnet und jetzt sieht es wieder sehr dunkel aus. Wir aber ignorieren das und ziehen mit unseren kleinen Vespen los. Ist ja auch eine gute Gelegenheit, im Fahrbetrieb mal die Unterschiede zwischen ET4 und GTS heraus zu arbeiten.

Bei der Abfahrt von Ulrichstein herunter zeigt sich, dass die GTS schneller ist. Die ET4 riegelt ziemlich genau bei 100 km/h und die GTS erst bei 120 – natürlich alles nach Tachoanzeige. Das überrascht nicht, denn die GTS hat ja immerhin knapp 3 PS mehr.

An dieser Stelle diskutieren wir unsere Erfahrungen kurz. Die drei Mehr-PS der GTS können ja nur aus erhöhten Drehzahlen kommen und das würde im Umkehrschluß bedeuten, dass die ET4 unter herum besser gehen müsste – die hat vermutlich ihre Höchstleistung und das höchste Drehmoment bei geringeren Drehzahlen. Das testen wir jetzt und starten von hier aus ein Beschleunigungsrennen nach Dragster-Art.

Und in der Tat bestätigt sich diese Theorie! Beim Start ist die ET4 leicht vorn und verteidigt ihren Vorsprung bis ca. 60 km/h. Danach liegen die beiden Vespen eine zeitlang gleichauf und ab 80 schiebt sich GTS nach vorn. Dann allerdings geht das recht flott und die ET4 wird im Rückspiegel immer kleiner.

Theorie und Praxis stimmen bei der Vespa also perfekt überein. Da habe ich also den drehfreudigeren Motor mit schmalem Drehmomentband. Eigentlich mag ich aber mehr solche Motoren, die von unten kräftig durchziehen. Aber OK, so ist es nun einmal und deswegen kann ich mir ja keinen anderen Roller kaufen.

Ideal und nach meinem Geschmack perfekt wäre eine GTS mit dem Gewicht der ET4, dem Motor mit Wasserkühlung der GTS, aber der Leistungscharakteristik der ET4. Gibts natürlich nicht – die Alternative könnte dann gleich eine GTS300 sein.

Ach ja: Auf die letzten Kilometer holt uns der Regen doch noch ein und wir werden ein wenig nass. Aber bei Regen zeigt sich der Rollervorteil überdeutlich: Die Jeans bleiben trocken und die Jacke hält die paar Kilometer schon dicht. Perfekt!

Und was ich noch sagen wollte: Rollerfahren macht Spaß – und in der Gruppe noch mehr.

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Cafe-Hopping mit Britbikes

Nachdem gestern die DR400 beschraubt wurde, mache ich heute mit Vespa, W650 und Matchless weiter. Der Roller bekommt lediglich eine Ölkontrolle, da die frühen Vespa-Viertakter etwas wenig Ölinhalt haben und es deshalb wohl auch Motorschäden gab. Aber bisher schluckt meine GTS kein Öl.

Bei der W650 baue ich den wunderbaren VA-Gepäckträger an und spanne die Kette ein wenig – keine kniffeligen Dinge also. Und an der Matchless ist auch nur Kettenspannen angesagt.

Danach hoppe ich mit der Matchless und zusammen mit Reinhard auf der Trident von Cafe zu Cafe und dabei legen wir nette 120 km zurück.

Hier sind die Vespa und die W650 bereits beschraubt und der VA-Gepäckträger ist angebaut.

Die VA-Gepäckbrücke hat Skoki aus dem W-Forum so wunderbar gebaut, dass die Optik kein bisschen gestört wird. Normalerweise hasse ich Gepäckträger, aber dieser hier ist richtig schön und erinnert mich an die Träger der Bonneville aus den 60er Jahren.

Das Kettenspannen an der G80 ist recht umständlich und wesentlich unfreundlicher als mit den Exentern an der Trident. Aber zwischen diesen beiden Britbikes liegen ja auch 20 Jahre.

Während der Schrauberei lüften die geschenkten 70er Jahre-Handschuhe aus Lich ein wenig aus – sie riechen nämlich etwas muffig. Was aber nach 30 Jahren Lagerung kein Wunder ist.

Genug geschraubt – nun ab zu Reinhard und dann auf in Richtung Oldtimer Cafe.

Am Oldtimer Cafe stellen wir unsere Maschinen zu einer Bonneville und damit stehen drei schicke Britbikes nebeneinander. Nach einem gemächlichen Kaffee in der Sonne ziehen wir über Gedern weiter nach Schotten ….

….. und bewundern vorher noch den dicken 650er Burgman Roller, der mir die Herrchenhainer Höhe hinauf locker davon gefahren ist.

Das Falltorhaus ist ja wirklich sehr hübsch, liegt traumhaft und es gibt gutes Essen und Trinken – nur die Motorräder der Besucher sind in den allermeisten Fällen überhaupt nicht unser Geschmack: Sind zu 95 % Yoghurtbecher.

Die einzig halbwegs interessante Maschine ist heute diese Buell – nicht schön in unserem Sinne, aber doch irgendwie faszinierend.

Nun gehts zurück in Richtung Heimat. Bei Reinhard schieben wir seine beiden Honda FT auf die Bühne, damit heute oder morgen die geplante Herztransplantation stattfinden kann.

Dann schaut noch kurz Marco mit seiner WR400 vorbei, bevor er irgendwo von der Strasse ins Gepflänz abbiegen wird. Auch ich verabschiede mich nach diesen 120 km. Im W650-Forum entdecke ich dann noch einen Hinweis auf das morgige Italiener-Treffen am Wasserschloß in Erlensee. Schätze, da werde ich mich hinmachen.