In letzter Zeit stehen häufig mal zwei Vespen vorm Bürogebäude: Marcos ET4 und meine GTS. Da ist der Gedanke an eine gemeinsame Rollerfahrt natürlich naheliegend. Heute ist es dann auch dazu gekommen – spontan und ungeplant. Nach Feierabend soll es erst durch den Weickartshainer Wald nach Lardenbach gehen und dann, wenn das Wetter es erlaubt, kurz hoch nach Ulrichstein und über Ober- und Unterseibertenrod zurück.
Kurz vor unserem Start hat es schon einmal kurz geregnet und jetzt sieht es wieder sehr dunkel aus. Wir aber ignorieren das und ziehen mit unseren kleinen Vespen los. Ist ja auch eine gute Gelegenheit, im Fahrbetrieb mal die Unterschiede zwischen ET4 und GTS heraus zu arbeiten.
Bei der Abfahrt von Ulrichstein herunter zeigt sich, dass die GTS schneller ist. Die ET4 riegelt ziemlich genau bei 100 km/h und die GTS erst bei 120 – natürlich alles nach Tachoanzeige. Das überrascht nicht, denn die GTS hat ja immerhin knapp 3 PS mehr.
An dieser Stelle diskutieren wir unsere Erfahrungen kurz. Die drei Mehr-PS der GTS können ja nur aus erhöhten Drehzahlen kommen und das würde im Umkehrschluß bedeuten, dass die ET4 unter herum besser gehen müsste – die hat vermutlich ihre Höchstleistung und das höchste Drehmoment bei geringeren Drehzahlen. Das testen wir jetzt und starten von hier aus ein Beschleunigungsrennen nach Dragster-Art.
Und in der Tat bestätigt sich diese Theorie! Beim Start ist die ET4 leicht vorn und verteidigt ihren Vorsprung bis ca. 60 km/h. Danach liegen die beiden Vespen eine zeitlang gleichauf und ab 80 schiebt sich GTS nach vorn. Dann allerdings geht das recht flott und die ET4 wird im Rückspiegel immer kleiner.
Theorie und Praxis stimmen bei der Vespa also perfekt überein. Da habe ich also den drehfreudigeren Motor mit schmalem Drehmomentband. Eigentlich mag ich aber mehr solche Motoren, die von unten kräftig durchziehen. Aber OK, so ist es nun einmal und deswegen kann ich mir ja keinen anderen Roller kaufen.
Ideal und nach meinem Geschmack perfekt wäre eine GTS mit dem Gewicht der ET4, dem Motor mit Wasserkühlung der GTS, aber der Leistungscharakteristik der ET4. Gibts natürlich nicht – die Alternative könnte dann gleich eine GTS300 sein.
Ach ja: Auf die letzten Kilometer holt uns der Regen doch noch ein und wir werden ein wenig nass. Aber bei Regen zeigt sich der Rollervorteil überdeutlich: Die Jeans bleiben trocken und die Jacke hält die paar Kilometer schon dicht. Perfekt!
Und was ich noch sagen wollte: Rollerfahren macht Spaß – und in der Gruppe noch mehr.