Im Nahbereich

Ein Brückentag und damit ein freier Freitag – damit lässt sich natürlich etwas anfangen. Am Vormittag bringe ich den MG zum Reifendienst und lasse die Vorderräder neu wuchten. Damit sollte das Rumpeln ab 100 km/h aufhören. Und tatsächlich: Auf meiner 80 km langen Probefahrt, auf der ich bis zu 150 km/h erreiche, laufen die Räder jetzt schön rund und sanft.

Und jetzt? Jetzt ist mir nach italienischem Lebensgefühl, also nach einer Vespafahrt. Und zwar nach einer langsamen. Also kommt die kleine PK50 zum Einsatz.

Vespa

Vom Vorbesitzer war zu erfahren, dass die Vespa bei ihm nur für ganz kurze Fahrten zu den Pferden benutzt wurde – also so knapp einen Kilometer. Das erklärt, warum der Motor bei flotten Fahrten reichlich Schmodder aus dem Auspuff rotzt. Da müssen dem Roller ja schon meine 15 km nach Laubach wie eine Weltreise erscheinen. Und das ist erst der Anfang der heutigen Tour, die mich zuerst auf den schönen Schloßhof führt.

Vespa

Gheimnisvolle Türen im Casa.

Vespa

An den Ranken der Gemäuer zeigt sich der Herbst schon überdeutlich: Indian Summer.

Vespa

Jede Vespa macht im Schloßpark eine gute Figur.

Vespa

Und natürlich auch in alten Städten mit engen Gassen: Hier ist eine Vespa in ihrem Element. Und in der Tat fahre ich jetzt in der Laubacher Altstadt ein paar Gässchen und Gehwege hoch, die sich auch in Pontedera befinden könnten.

Vespa

Weiter geht es durch den Laubacher Wald, wo sich das kleine Motörchen manchmal schon etwas schwer tut.

Vespa

Und weiter geht die wilde Fahrt über Freienseen nach Altenhain.

Vespa

Was man so alles auf den Höfen in den Dörfern entdeckt – man muß einfach nur langsam genug sein.

Vespa

Um diesen idyllischen Ort nahe Wohnfeld zu erreichen, …..

Vespa

….. musste diese gewaltige Steigung von 10% bezwungen werden, was im zweiten Gang gelang. Dabei muß ich erneut an einen 75 ccm Satz denken: Hubraum.

Vespa

Danach gehts natürlich rapide bergab und der Tacho zittert sich auf wahnsinnige 70 km/h hoch.

Die Sonne hat sich mittlerweile komplett hinter die Wolken verzogen und ein gemeiner Ostwind bläst kalte Luft heran. Entsprechend kühl ist es geworden und trotz des gemäßigten Tempos ist mir fröstelig. Noch ein kurzer Besuch in Ilsdorf und dann gehts nach italienischen 60 km wieder heim.

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Ganz schön frisch …

… ist es an diesem Morgen. Also warte ich bis gegen 10:30 und da sind es dann doch 12°C – in der Sonne. Dennoch werde ich eine kleine Runde mit der Thunderbird drehen, und sei es nur, um meine beginnende Erkältung weg zu blasen.

Reinhard entscheidet sich gegen eine Mitfahrt und sitzt lieber im behaglichen Bademantel bei heißem Kaffee im geheizten Wohnzimmer. Auch gut, aber ich fahre auf jeden Fall.

Thunderbird 900

Ohne rechtes Ziel cruise ich komplett durch den Vogelsberg in Richtung Kurhessen und Hessisches Waldland. Eigentlich ist es gar nicht so kalt, lediglich in langen, dunklen Waldstücken wird es …. frischer. Irgendwo zwischen Kirchheim und Bad Hersfeld lande ich in einem Gewusel von Autobahnen und ICE-Brücken zum ersten Päuschen.

Thuunderbird 900

Wo ich schon Bad Hersfeld so nahe bin, begebe ich mich in die Stadt und schaue nach Neuigkeiten beim Vespa, TGB, Hyosung- und Enfield Dealer.

Zündapp Combinette

Nichts Neues im Westen – nur dieses Exponat im Schaufenster war beim letzten mal noch nicht hier: Eine Zündapp Combinette, mein erstes eigenes Zweirad vor langer, langer Zeit.

Thunderbird 900

Die Rückfahrt nehme ich durch das Knüllgebirge, wo ich heute aber auf den Besuch der typischen Orte wie Knülljause oder Eisenberg verzichte. Immer wieder schön ist aber der Blick in Richtung Eisenberg.

Thunderbird 900

Einer meiner geheimen Lieblingsplätze aber ist ein unscheinbarer Ort am Rande des Knüll mit einem netten Spruch für den Motorrad-Wanderer.

Thunderbird 900

Und zurück geht es dann über den Altkreis Alsfeld und das Antrifttal.

Thunderbird 900

Ohne gefroren zu haben erreiche ich wieder heimische Gefilde. War eine unspektakuläre, aber nette Fahrt bei angenehmen Temperaturen. Bald, sehr bald, werde ich froh sein, noch bei solchen Plus-Graden unterwegs zu sein.

Vespa

Wieder daheim beschäftige ich mich ein wenig mit meinen italienischen Lieblingen.

Vespa

Besonders verweise ich auf die geschmackvollen Ballongriffe in herbstlichem Braun, die ich an der PK50XL montiert habe.

Vespa

Nun hole ich noch meine Ersatz-Cosa hinzu. Die soll eigentlich ein reines Ersatzteillager sein – eigentlich. Mal sehen, ob der Roller nach einem Jahr Standzeit überhaupt noch läuft.

Vespa

Irgendwie mag ich die Cosa, obwohl die harten Schaltrollerfans dieses Modell ablehnen. Für mich ist das aber eine vollwertige und echte Vespa: Dicke Backen, Handschaltung, Zweitaktmotor mit Drehschieber – stimmt doch alles.

Jetzt der Startversuch der grünen Cosa. Batterie rein, Benzin und Öl sind noch in den Tanks, ein paar mal den Kickstarter ohne Zündung durchgetreten, dann die Zündung an, einmal sanft durchgetreten, noch einmal – und schon läuft die Vespa. Vielleicht ist der Roller doch zu schade, um geschlachtet und zerpflückt zu werden. Der wäre nämlich auch mit ganz wenig Aufwand wieder auf die Strasse zu bringen …..

Lauter sinnvolle Dinge

In den letzten Tagen bin ich ausgesprochen viel mit dem Motorrad unterwegs gewesen. Und seit zwei Tagen kratzt es stark im Hals. Aus diesen Gründen verzichte ich heute auf eine Fahrt – obwohl das Wetter wahrlich dazu einlädt.

Yellow

Morgens steht zuerst der Hundespaziergang an – bei schönem, aber kaltem Wetter. An der gewaltigen Buche ensteht dieses Rätselbild: Wer findet den Hund?

MG F

Anschließend gönne ich mir eine kleine 60 km Spritztour mit dem MG. Morgen geht es damit nach Butzbach, wo in einer ehemaligen Rover-Werkstatt das MEMS ausgelesen werden soll. Hoffentlich klappts und wir finden eine Ursache für das Ruckeln.

Zuhause mache ich mich zunächst an meinen Werkstattumbau.. Ich baue Regale ab und woanders wieder auf und verstaue etliche Ersatzteile an neuen und hoffentlich besseren Orten.

Anschließend befasse ich mich mit der kleinen Vespa, der PK50XL. Dabei erledige ich etliche lebenswichtige und absolut unaufschiebbare Arbeiten – alles total sinnvolle Dinge eben.

Vespa

Erster Arbeitsschritt: Das vordere Schutzblech bekommt einen großen 3D-Aufkleber mit den italienischen Farben. Der muß eine kleine Lackmacke verdecken.

Vespa

Zweiter Arbeitsschritt: Ich verbaue einen Spiegel von Cuppini am Beinblech. Der sieht ein bisschen besser aus als der BUMM-Spiegel, überzeugt aber auch nicht 100%ig. Und sehen kann man darin sowieso nichts.

Vespa

Dritter Arbeitsschritt: Die neulich angebaute braune Sitzbank bekommt jetzt endlich das Schloß montiert.

Vespa

Vierter Arbeitsschritt: Ich ersetze die Gebläseabdeckung aus schnödem schwarzen Blech durch eine verchromte Ausführung. Bei der Gelegenheit kann ich den Motorraum mal richtig säubern.

Vespa

Fünfter Arbeitsschritt: Ich entferne die Gummigriffe vom Lenker und will die neuen, braunen Griffe im Leder-Design anbringen. Dummerweise passen die nicht, da der Innendurchmesser zu groß ist. Mist, muß ich neue besorgen – aber braun müssen die sein.

Ihr seht also, dass es sich heute um lauter sinnvolle und unaufschiebbare Dinge gehandelt hat. Aber was muss, das muss eben.

 

 

Brauntöne

Um das Nostalgische noch etwas zu betonen, füge ich ein paar Brauntöne in das Rot der kleinen Vespa PK50 – und das hat natürlich nichts mit irgend einer politischen Ausrichtung zu tun. Geplant sind braune Lenkergriffe und eine Sitzbank, die Gestern bereits hier angekommen ist. Mal sehen, ob und wie das italienische Zubehörteil passt.

Vespa

Überraschenderweise passt die Sitzbank einwandfrei, lediglich Aussparungen für den Gepäckträger müsste ich herausfeilen. Aber eigentlich gefällt mir die Vespa ohne Gepäckträger besser.

Vespa

Zum Nostalgielook passen auch die neuen Spiegel von BUMM, die am Beinblech befestigt werden. Sehen tue ich darin zwar so gut wie nichts und die Befestigung überzeugt mich auch nicht, aber nett aussehen tun sie schon.

Vespa

Heute schaffe ich es sogar, die Klebebuchstaben auf dem Beinschild fast rückstandsfrei zu entfernen, und das nur dank …….

Vespa

….. des vorzüglichen Liquid Glass, einer amerikanischen Politur, die mir Kollege Marc einmal empfohlen hat.

Vespa

Ein Blick auf das Typenschild der Vespa sagt mir, dass die zur Baureihe V5X3T gehört.

Was mir an der Vespa aber besonders fehlt, ist ein Tick mehr Power, aber eher Drehmoment als Höchstleistung. Ganz im Geheimen träume ich von ein bisschen mehr Hubraum, denn das ist ja bekanntlich durch nichts zu ersetzen, ausser durch …..

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VB-Vespa Days oder Wespenwanderung

Für Heute, einen meiner freien Montage, habe ich mir ausschließlich Vespafahrten vorgenommen. Für größere Dinge reicht die Zeit ohnehin nicht und außerdem habe ich richtig Lust auf Schaltroller.

Aber vor der Rollerei haben die Götter die Beschäftigung mit Urlaubs- und Leihhunden gesetzt – und das ist eine Pflichtübung.

Yellow & Luzy

Um 10:00 sind Luzy, der Urlaubshund, und ich bei Yellow, dem Leihhund. Da es wirklich exakt 10:00 ist, läuten die Glocken der gegenüber liegenden Kirche – und Luzy fängt daraufhin wie ein Wolf zu heulen an. Yellow hört es mit Erstaunen. Dann ziehe ich mit den beiden los und wir machen uns auf den langen Weg zum geheimen Grundstück mit dem wilden Bewuchs und dem verwunschenen Teich.

Yellow & Luzy

Und schon sind wir dort angekommen. Das Grundstück ist komplett eingezäunt und die beiden können hier rennen und toben wie sie wollen.

Yellow & Luzy

Auch ein Bad im grünen Teich ist möglich und Luzy als Spaniel nutzt das natürlich.

Yellow & Luzy

Angefeuert durch die energiegeladene Luzy rennen die beiden immer wieder um den Teich.

Yellow & Luzy

Als Zeichen seiner besonderen Fähigkeiten hat Yellow ein Eichhörnchen gestellt und auf den Baum gehetzt.

Yellow & Luzy

Es kostet viel Mühe und etliche daneben gegangene Fotos, die beiden in Ruhestellung aufs Foto zu bringen.

Das war die Pflicht und jetzt folgt die Kür, nämlich das Erledigen diverser Dinge mit meinen Schaltrollern.

Vespa Schaltroller

Es beginnt mit dem Cosa-Gespann. Da ein mittlerer Einkauf ansteht, fällt die kleine PK50 aus – der fehlt einfach der Stauraum. Über Nacht hatte ich die Cosa-Batterie nachgeladen und so springt das Gespann wieder einwandfrei an. Den Weg zum Supermarkt verlege ich, so dass daraus mindestens 30 km werden. Bei Wohnfeld genieße ich die schöne Herbstlandschaft des Vogelsberges.

Vespa Schaltroller

Herrlich, diese würzige Luft – und damit meine ich nicht das Zweitaktaroma der Vespa.

Vespa Schaltroller

Der Einkauf ist flott erledigt, einen Besuch am Brathähnchenstand verkneife ich mir aber besser.

Vespa Schaltroller

Wieder daheim erfolgt der fast fliegende Wechsel von einem Schaltroller zum nächsten. Die kleine PK bekommt einen Kanister aufgeschnallt, in dem ich ständig 5 Liter 1:50 Mischung aufbewahren möchte und aus dem dann die PK nachgetankt wird.

Vespa Schaltroller

Und dann beginnt die Fahrt mit der 2 kW starken Vespa. Bis Groß-Eichen und Höckersdorf ist es ziemlich eben und der Roller kommt mit 50-60 km/h (nach Tacho) gut voran.

Vespa Schaltroller

Der Plan ist aber, nach Schotten zu fahren und ich weiß, wie stark es ab Wohnfeld ansteigt. Wie wird die Vespa diese Herausforderung meistern? Meine Zweifel erkennt die PK im Moment noch nicht.

Vespa Schaltroller

Hier geht es schon langsam, aber stetig bergauf und das Tempo sackt rapide ab. Erstmals muß ich auch hinunter in den dritten Gang.

Vespa Schaltroller

Puh, das war anstrengend! Die schlimmste Steigung auf dem Weg nach Schotten habe ich geschafft, aber wie. Bis in den zweiten Gang musste ich und das Motörchen hat sich richtig gequält. Ehrlich gesagt habe ich mir die Mopeds so lahm nicht vorgestellt. Dachte eher, die würden ihre 45 oder 50 km/h unter beinahe allen Umständen halten. Aber weit gefehlt.

Vespa Schaltroller

Kann natürlich auch sein, dass die Vespa durch das lange Stehen oder die Fahrweise der Vorbesitzer verkokelt ist und deshalb ein wenig lahmt. Meine ersten Fahrzeuge in den 60ern waren ja Mopeds und Roller (Capri 50) und die habe ich flotter in Erinnerung. Aber das war damals ja auch im Ruhrpott, wo es quasi keine richtigen Steigungen gibt. Und im Rückblick verklärt sich sowieso vieles.

Vespa Schaltroller

Weiter geht es Richtung Schotten. Bis zum Flughafen steigt die Strasse kaum noch an und entsprechend flott komme ich voran – also relativ betrachtet.

Vespa Schaltroller

Angekommen in Schotten beim Kawasaki- und Piaggio-Händler Dirk. Ich kaufe zwei Zündkerzen BR7HS, aber in der Hauptsache diskutiere ich mit Dirk über einen 75, 80 oder 90 ccm Satz für die Vespa PK50. Da gibt es wohl einiges und Dirk verspricht, sich zu informieren. Das könnte mir gefallen: 75 ccm mit dem kleinen Originalvergaser und ohne Auspuffänderung. Mit ein bisschen mehr Kraft würde mir die PK noch viel mehr Spaß machen.

Vespa Schaltroller

Ich kurve noch ein wenig durch die Schottener Altstadt, bevor es auf die lange Rückreise geht.

Vespa Schaltroller

Am Falltorhaus halte ich nur ganz kurz an, aber die wenigen Besucher auf ihren Zweirad-Boliden schauen mich dermaßen entsetzt an, dass ich nach einer Platzrunde weiterfahre. Da passe ich nun wirklich nicht hin. Über die berüchtigte Kurvenstrecke der B279 fahre ich weiter und nehme alle Kurven und Serpentinen mit Vollgase, was überhaupt kein Problem ist.

Schaltroller

Am Kreuzweg nach Freienseen halte ich kurz an und beobachte ein bisschen den Verkehr. In der kurzen Zeit tuckern tatsächlich zwei Vespa vorbei.

Schaltroller

Ein Blick aufs Hinterrad zeigt, dass immer noch unverbranntes Öl auf Reifen und Rad geschleudert wird – aber wesentlich weniger als auf der Überführungsfahrt. Vielleicht muss ich wirklich den Auspuff freiblasen und dann läuft die Vespa schon besser, das wäre schön. Kurz vor der Weiterfahrt knattert ein Großrad-Roller vorbei, irgend etwas von Honda oder Suzuki, auf jeden Fall aber auch mit kleinem Nummernschild.

Schaltroller

Nach ganz kurzer Zeit habe ich den Großradler eingeholt und brettere mit hohem Tempoüberschuß daran vorbei. Klasse, Überholvorgänge sind mit der PK leider sehr selten. Irgendwie befürchte ich, dass der Großradler die Mofaversion ist. Bei meinen nächsten Stop taucht der Roller nach einigen Minuten wieder auf und jetzt bin ich sicher: Das ist ein 25km/h Mofa. Mist!

Schaltroller

Das gemächliche Tempo meiner Vespa öffnet natürlich die Sicht für die schönen Dinge in der Umgebung. So sehe ich im jetzt beginnenden Abendlich am Horizont Regenschauer am Taunus und in Richtung Grünberg steigen ein paar Ballons auf.

Schaltroller

In Sellnrod ist ein hübsches altes Haus zu verkaufen.

Schaltroller

Um 18:00 ist meine Schaltrollerreise nach vielen Stunden beendet. Habe die Vespafahrten sehr genossen, aber mit einem Big-Bore-Kit auf der PK würde es mir noch besser gefallen. 🙂