Auf halber Flamme

….. läuft meine gute Suzi jetzt schon seit einem Jahr und ich komme nicht weiter mit dem Problem. Zur Erinnerung: Der Motor dreht nur noch bis 4500 1/min und riegelt darüber hinaus einfach ab. Jetzt werde ich einen neuen Anlauf starten und das Problem dabei analytisch und systematisch angehen. Der Plan sieht so aus:

  1. Austausch der Lichtmaschine mit den beiden Pick-Ups und den Spulen für die Zündung.
  2. Überprüfen und Einstellen der Ventile und der Steuerkette.
  3. Austausch der CDI.
  4. Austausch der Zündspule mit Kabel und Stecker.
  5. Austausch des Vergasers.
  6. Austausch des Motors.
  7. Zerlegen der Maschine und Verkauf in Einzelteilen.
Capri 50

Bevor es mit der Suzi weiter geht, hole ich die Capri-Räder mit den neuen Heidenau K38 vom Reifendienst. Der Monteur hat es geschafft, die Reifen zu montieren, ohne den neuen Lack der Felgen zu beschädigen – ein guter Mann.

Suzuki DR400

Dann wird die Lichtmaschine aus einem der Ersatzmotore ausgebaut, von dem ich weiss, dass der vorher einwandfrei gelaufen ist.

Suzuki DR400

Es ist wiederum ein schöner, warmer Tag und so verlege ich die Schrauberei auf den Hinterhof ins Freie.

Suzuki DR400

Hier ist meine Suzi bereits gestrippt und die Lichtmaschine ist demontiert.

Suzuki DR400

Alles wieder zusammen. Wie gewohnt springt die Maschine traumhaft sicher an, egal ob kalt oder warm – sogar halb-warm. Aber wie vorher dreht der Motor nicht aus. Bis 4500 allerdings läuft die Enduro perfekt – und dann ist Schluss.

Suzuki DR400

Dennoch gehe ich zusammen mit Reinhard auf eine Probefahrt, die uns zuerst zu Egon führt. Hier werden wir für den Samstag zu Handlangerarbeiten bei der Erweiterung der Partisanenkneipe eingeteilt. Der CAD-Plan dafür liegt schon bereit.

Suzuki DR400

Während ich noch mit Egon diskutiere, geht Reinhard schon nach draussen, um die möglicherweise startunwillige XL350 ins Leben zu kicken. Aber diesmal reicht ein Kick, und der Motor läuft. Vorbildlich!

Suzuki DR400

Wir ziehen gemeinsam durch den Laubacher Wald in Richtung Schotten, um am Motorradtreff Falltorhaus einen Kaffee zu trinken.

Moto Guzzi LeMans

Es sind nicht viele Besucher am Ort, aber ein paar sehenswerte Maschinen gibt’s schon.

Kawasaki Cafe Racer

Für mich das schönste Motorrad am Platz ist dieser Cafe Racer Umbau einer klassischen Kawa-Vierzylinder. Die Kunst des Weglassens und der Einfachheit ist hier vortrefflich gelungen – Respekt.

Punkt 1 meines analytischen Plans habe ich heute also umgesetzt. Ergebnis: Keines.

Unterwegs im Dienste von NSU

Am Sonntag hatte ich in der Bucht einen Zylinder mit Deckel und nagelneuem Nüral-Kolben für die Lambretta ersteigert. Der Standort der Teile befindet sich im Main-Kinzig-Kreis, nur runde 70 km entfernt. Und weil das Wetter so schön ist, habe ich mich für Selbstabholung entschieden. Und so geht es heute bei wunderbarem Wetter mit der GTS125 ins Tal der Kinzig.

Vespa GTS125

Komplett durch den Vogelsberg und über den Hoherodskopf führt mich der Weg ins Kinzigtal. Selbst auf 770 m Höhe, also ganz oben auf dem Hoherodskopf, scheint die Sonne und es ist nicht eine Sekunde lang kühl. Wettermässig also ein Traumtag.

Vespa GTS125

Blick auf die Obermooser Seen, die heute sehr mediteran wirken.

NSU Lambretta Laufgarnitur

Diese Teile sind der Grund für die Fahrt in den Main-Kinzig-Kreis.

NSU V-Twin 500

Es überrascht mich nicht, dass der Verkäufer ein paar unglaublich schöne Oldtimer besitzt, die meisten davon sind NSU Produkte. Traumhaft der 500er V-Twin.

NSU OSL 601

Und (für mich) noch schöner ist die 600er OSL. Schon um nur einen Blick auf diese beiden Vorkriegs-Schönheiten zu werfen, hätte ich die heutige Fahrt unternommen.

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Black & White

…. so beginnt mein Tagwerk heute. Es hat mit zwei weißen Hunden zu tun und dem Zusammentreffen mit zwei schwarzen Hunden. Andererseits könnte das heutige Motto auch lauten „Schleichfahrt in den Ebsdorfergrund“ oder „Absturz von den Klippen“. Aber der Reihe nach.

Yellow & Laurent

Kurz nach dem Aufbruch mit „meinen“ beiden weißen Gangstern treffen wir an der Ohm auf Masha und Marlon, beides gute Bekannte, mit denen Yellow sich prima verträgt. Diese Chance wird natürlich genutzt und wir lassen die Viererbande in Black & White 30 Minuten lang über die Wiese toben. Das macht Freude!

Vespa Cosa Gespann

Anschliessend muss ich wohl oder übel an der Renovierung des Bades mitwirken, aber nach zwei Stündchen ist das auch erledigt. Endlich kann ich mir jetzt das Vespa-Gespann schnappen und a) die beiden Capri-Felgen zum Reifendienst nach Grünberg bringen und b) ein paar W650 Teile in den Ebsdorfergrund fahren. Wie Gestern ist das Wetter auch heute traumhaft mediteran.

Vespa Cosa Gespann

Tatsächlich bin ich für dieses Wetter einen Tick zu dick angezogen. Mit 60-70 km/h tuckert das Gespann durch die Rabenau in Richtung Ebsdorfergrund.

Vespa Cosa Gespann

Bei Martin treffe ich leider niemanden an und so lege ich die Kawateile einfach vor die Tür. Vielleicht ist das auch ganz gut so, denn Martin ist ein bekannter Rollerhasser und neigt dazu, in Quadrophenia-Manier jeden Roller von den Klippen zu stoßen.

Vespa Cosa Gespann

Auf der Rückfahrt fühle ich mich ein wenig wie vor einem Jahr in den Cevennen: Super Wetter bei noch etwas verschlafener Vegetation. Aber in den Schluchten der Cevennen täte sich mein kleines Roller-Gespann natürlich richtig schwer.

Später am Abend schraube ich noch ein wenig an der NSU Lambretta und bringe jetzt das Standlicht dazu, vernünftig zu arbeiten. Wenn jetzt noch das Schwimmernadelventil käme, könnte ich direkt zum TÜV fahren.

Irgend was ist immer …

… zu tun in einer Motorrad-Werkstatt, insbesondere dann, wenn die alten Böcke überwiegen. Ursprünglich soll ja heute die Lambretta fertig werden, aber jetzt fehlen mir ein paar winzige Ersatzteilchen. Aber irgend was ist ja immer zu tun.

Thunderbird 900

Nach dem gestrigen erfolgreichen Teil-Rollout mache ich mal eben einen halbherzigen Startversuch mit der Thunderbird – in der festen Erwartung, dass die Batterie des Britbikes geladen werden muss. Aber nein, die Triumph springt sehr ordentlich an und läuft nach kurzer Zeit ruhig brabbelnd vor sich hin. Wenn das Wetter morgen so ist wie heute, werde ich meinen Dreizylinder etwas bewegen.

Motorroller

Dann das gleiche mit dem Cosa–Gespann. Ich hätts nicht geglaubt, aber die alte Vespa springt perfekt an, ebenso gut wie gestern die GTS oder die PK50. Brave Vespa.

Jetzt baue ich den Vergaser, einen Bing 1/16/51, von der Lambretta ab und zerlege ihn total. Die Schwimmernadel ist spitz wie eine Schusterahle und dichtet die Schwimmerkammer nicht mehr ordentlich ab. Und die Dichtung am Schwimmerkammerdeckel fehlt auch. Die Teilchen werde ich beim Ritzerfeld bestellen, die beste Adresse, wenn es um Bing-Vergaser geht. Baue den Vergaser dennoch wieder ein und starte die Lambretta. Auch mit dem halb defekten Vergaser läuft die gute NSU noch. Jetzt kann ich nicht anders und gehe auf eine winzige Probefahrt mit dem Vespa-Gespann. Nach dem perfekten Anspring-Verhalten hat die Cosa das verdient.

Vespa Cosa Gespann

Schnappschuss an der Grillhütte bei schönstem Sonnenschein und geschätzten 13-14°C.

Vespa Cosa Gespann

Nehme mir direkt vor, in den nächsten Tagen eine Vespa-Gespann Fahrt in den Ebsdorfergrund zu machen und Martin ein paar W-Teile zu bringen.

Capri 50

Und hier beginne ich symbolisch die Arbeit am Capri-Roller, indem ich den Ständer am Rahmen montiere. Ist sehr angenehm, mit frisch lackierten und blitzsauberen Teilen zu arbeiten. Die Gummifüsse des Ständers sind übrigens von ….. Casa Lambretta – es sind perfekt passende Lambrettateile. Selbst die Position der Spannstifte stimmt – ein netter Zufall. Aber richtig losgehen tuts erst, wenn die Lambretta ordentlich läuft, getüvt und zugelassen ist.

 

Kleiner Stapellauf

Für Heute habe ich mir nur drei Dinge vorgenommen: Ölwechsel an der GTS125, Bau eines Kennzeichenhalters für die PK50 und eine klitzekleine Probefahrt mit der Lambretta. Das sieht nach lösbaren Aufgaben aus.

Vespa GTS125

Die Lambretta verlässt die Bühne und macht Platz für die Vespa GTS125. Angeblich muss ja für einen Ölwechsel der Auspuff entfernt werden, aber das stimmt einfach nicht: Mit der Hebebühne geht das einwandfrei und ohne irgend etwas zu demontieren. Im Vordergrund rechts sind übrigens die lackierten Capri-Teile zu sehen – das soll die nächste Aktion werden. Aber erst muss der Lami fertig sein.

Vespa GTS125

Frisches Öl und Filter liegen bereit und die Vespa muss ein bisschen im Stand laufen, um das Öl anzuwärmen.

Vespa GTS125

Sowohl an die Ablassschraube als auch an den Ölfilter kommt man prima ran. Das Auffanggefäß allerdings muss so gestellt werden, dass der rechte Ständerfuß darin steht. Andernfalls tropft die Brühe vorbei.

Vespa PK50XL

Natürlich hätte ich einfach zwei zusätzliche Löcher in das neue Versicherungskennzeichen schrauben können. Aber ich wollte eine endgültige Lösung und das bedeutet den Bau eines Alu-Trägers auf Schwingmetallen.

Roller

Jetzt kommt die gesamte Roller-Truppe aus der Werkstatt und ich starte zu einer kleinen Probefahrt mit der Lambretta.

NSU Lambretta

Meine ersten Kilometer mit der Lambretta in freier Wildbahn. Dass fehlende Kennzeichen dürfte am Rosenmontag wohl durchgehen. Und der Roller ist genau so lahm, wie ich meinen alten Fahrschulroller anno 1968 in Erinnerung hatte. Sind eben nur 4,5 PS aus 125 ccm.

NSU Lambretta

Trotzdem macht die kleine Fahrt einen Riesenspaß – der auch nicht dadurch getrübt wird, dass ich den letzten Kilometer schieben muss: Die Schwimmernadel dichtet nicht mehr ab. Aber da geh ich erst Morgen bei.

NSU Lambretta

Fahrer und Lambretta sind mit GIMP verfremdet: Der Lupeneffekt wurde angwandt.

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