Wintercamp der MZ-Freunde Mandeln

So war es geplant: Egon, Ruth und ich wollen mit dem ES 250/1Gespann bzw. dem Yamaha XV-Gespann an den Edersee zum Wintercamp der MZ-Freunde Mandeln fahren. Ist zwar schon seit Tagen richtiges Scheisswetter und die Vorhersagen mit 99 % Regenwahrscheinlichkeit sind auch nicht toll, aber wir wollen es dennoch machen. Ist ja auch nur ein Katzensprung nach Herzhausen – etwa 80 km. Aber dann deutet sich an, dass an diesem Tag mein chinesisches Donghai-Gespann aus München angeliefert wird und so bleibe ich zu Hause. Ruth und Egon aber satteln die XV und starten gegen 11:00 zum Wintercamp der MZ-Freunde Mandeln.

Durch meine Dongahi-Gespann Aktion bleibe ich also in Mücke, was ausserordentlich schwer fällt. Haben doch etliche Foristi ihr Kommen am Edersee in Aussicht gestellt. So kann ich natürlich auch keine authentischen Berichte zum Wintercamp abgeben und beschränke mich deshalb auf ein paar Bilder von Egon und ganz wenige Kommentare – und die sind zum Teil noch weit her geholt. Das Wintercamp ist keine Veranstaltung des MZ-Forums, sondern eher geprägt durch den MZ-Club Deutschland und persönliche Verbindungen der Mandelner MZ-Freunde. Eine schöne Mischung mit der Chance, auch einmal ganz andere MZ-Fahrer zu sehen und kennen zu lernen.

MZ-Rotax-Gespann mit Velorex Seitenwagen, der auf klappbare Haube umgebaut wurde. Damit wird auch der kleine Velorex zum vollwertigen Seitenwagen. Sehr schön gemacht, könnte ich mir für mein Gespann auch vorstellen.

Dieses Arbeitstier bringt das Brennholz für das abendliche Lagerfeuer gleich mit - oder ist es die unauffällige Entsorgung von Renovierungsresten?

Böses Gerücht: Nur noch die Aufkleber halten dieses gewaltige Kawasaki-Gespann zusammen.

Squire-Seitenwagen im Reisebus-Stil an diesem Siegburger Guzzi-Gespann. Ganz in der Tradition der alten englischen Reisegespanne.

Typisches Gespann der MZ-Freunde Mandeln: Rotax-MZ mit Superelastik Seitenwagen.

Die grüne Flugmaschine von MZFM-Chef Klaus. Heute will er aber mal ganz manierlich fahren. Hmmm .......

Egons "Gelbe Gefahr"? Leider nicht, ganz so weit ist der Gute noch nicht. Aber so ähnlich könnte es mal werden, auch wenn er keine FUN sondern eine einfache 500R zusammen schraubt.

Der Eingeweihte erkennt unschwer Foristi Achim, den Trophy-Treiber. Wer genau hin sieht ahnt, warum Achim die Ausfahrt am Samstag unmnöglich mitfahren kann.

Beste Stimmung trotz bescheidenen Wetters. Daran hat sicher auch das gute Hasseröder einen geringen Anteil.

Ausfahrt ins Waldecker Land. Aber zuerst gehts mal auf den ALDI-Parkplatz in Sachsenhausen, damit noch einige Vorräte für den Abend eingekauft werden können.

Die Gespannfahrer warten geduldig auf die emsigen Einkäufer im ALDI Markt.

Aber auch ein paar Solofahrer haben die Ausfahrt mitgemacht. Ist ja auch kein Winterwetter heute sondern ca. 12-14 Grad warm und sehr regnerisch.

MZ und Kultur - das gehört natürlich zusammen. Und so wird Burg Waldeck besichtig - fast zumindest, denn das steinerne Bollwerk ist im Winter geschlossen. Aber der gute Wille zählt.

 

 

Sanfte Vorbereitungen für den Motor-Umbau

Nach den eher mässigen Erfahrungen mit dem neu gemachten ES-Motor steht mein Entschluss jetzt fest: Das alte Eisenschwein bekommt einen TS 250/1 Motor. Damit gibts ein vernünftiges 5-Gang-Getriebe und deutlich mehr Leistung. Über das Forum erfahre ich von einem Motor in Siegburg, den freundlicherweise Hermann für mich abholt. In den nächsten Wochen wird der Gute ihn vermutlich sogar hier vorbei bringen. Und diesen Motor wird auch Hermann überholen, und niemand anders.
Zusätzlich bekomme ich noch einen weiteren Motor, den ich auf der Jawa-Erkundungsfahrt in Mittel-Schmalkalden abhole. Jetzt hab ich ein wenig Zeit, mich mit dem 5-Gang-Motor zu beschäftigen und ihn kennen zu lernen. Dabei kommt auch endlich der Montagebock zum Einsatz, den ich im letzten Jahr bei ebay ersteigert habe.

Schon klar, dass die Originalität meines ES 250/1 Gespanns bei diesem Umbau vor die Hunde gehen wird, aber das war nie ein Thema für mich. Das Eisenschwein ist ein ganz normales Alltagsfahrzeug für mich und kein Oldtimer, der im Originalzustand erhalten wird. Dazu habe ich ja noch eine zweite ES 250/1, die vielleicht mal komplett original restauriert wird. Nein, jetzt geht es um Alltagstauglichkeit und schliesslich möchte ich mit dem Gespann auch mal richtig grosse Touren machen und Treffen besuchen. Da ist der TS 250/1 Motor einfach die bessere Wahl.

Ein Blick über die Silverstar-Armaturen auf den TS 250/1 Motor, eingespannt im Original Montagebock von MZ.

Das sieht nach bequemem Arbeiten aus, der Montagebock ist sein Geld wert. Zunächst habe ich aber mal Probleme, den Anker der Lichtmaschine vom Kurbelwellenzapfen zu bekommen.

 

 

Ein neues und besseres Leben als Gespann

Das ganze begann mit einer 175er Jawa aus den 60er Jahren. So ein Maschinchen wollte ich schon lange haben – so quasi als Reminisenz an meine Motorradanfänge. Über die Weihnachtsfeiertage hab ich mir in Osthessen und Thüringen ein paar Jawas angeschaut. Auf dieser Jawa-Erkundungsfahrt hat mich Nachbar Egon begleitet. Auf den vielen Kilometern haben wir natürlich viel über Motorräder geredet und Egon sprach plötzlich davon, für sich und Ruth auch ein MZ Rotax Gespann aufzubauen. Wie das so ist: Ein Wort ergab das andere und irgendwann hab ich meine Polizei-Rotax und meinen Velorex-Rahmen angeboten. Musste ja schliesslich auch daran denken, dass die neue Jawa irgendwo untergebracht werden muss – das alte Platzproblem ist bei mir trotz neuer Werkstatt noch lange nicht gelöst.
Ist das also das Ende von DQ-6? Keinesfalls, eher ein neuer Anfang, aber für mich und diese Webseite wird es der letzte Bericht zur 500R mit dem Kennzeichen DQ-6 sein. Ich werde den Gespannumbau noch begleiten und an dieser Stelle darüber berichten, aber dann wars das.

Erst viel später werde ich merken, wie sehr mir die einfache 500 R fehlt – aber da ist es bereits zu spät.

Weihnachtsausfahrt mit dem AMC Grünberg

Vor ein paar Tagen kommt eine email von Karl-Otto: Am 24.12 gibts eine Jahresabschlussfahrt des AMC Grünberg. Es soll auf den Hoherodskopf gehen, denn dort findet ein Alternativtreffen zum völlig überlaufenen Feldberg-Treffen statt. Na, da machen wir doch mit und gemeinsam mit den Nachbarn Ruth und Egon starten wir um 9:30 zur Weihnachtsausfahrt mit dem AMC Grünberg.

Die beiden Gespanne warten darauf, zum Leben erweckt zu werden. Sowohl die kleine Emme als auch die dicke XV springen einwandfrei an.

Hier habe ich mich wegen der Visiervereisung bereits abgesondert und versuche unter dieser Autobahnbrücke die Vereisung mit Antibeschlag-Spray zu verhindern. Ist aber völlig zwecklos - nach 5 Minuten seh ich schon wieder nix mehr.

Ruth und Egon kommen bis Grünberg und treffen dort auf 4 Russengespanne des AMC. Aber auch die beiden brechen hier ab, nicht ohne vorher ein Foto der Gespanntruppe zu machen. Während meine Nachbarn also wieder nach Hause tuckern, fahren die Russentreiber los in Richtung Hoherodskopf.

In der Zwischenzeit bin ich aufgrund völligen Blindfluges auf Strecken wie auf diesem Bild ausgewichen. Bei dem Tempo auf den Waldwegen ist es kein Problem, mit hochgeklapptem Visier zu fahren. Und ausserdem sieht die Gegend trotz fehlendem Schnee wunderbar winterlich aus.

Fast 50 km lege ich auf den natürlich verbotenen und gesperrten Waldwegen zurück und habe so doch noch ein wenig Fahrspass an diesem Heiligabend.

Ein Blick auf meinen nichtoriginalen und völlig unpassenden Alu-Lenker und die schicken Hebeleien von Tante Luise.

Zum Abschluss der heutigen Fahrt noch ein Bild vor diesem verlassenen Holzhaus am Rand meines Wohnortes. In dieser Gegend wird seit ein paar Tagen ein spanischer Hund vermisst, nach dem ich nebenbei suche - leider vergeblich. Aber dieses Haus fasziniert mich schon lange mit seinem morbiden Charme. Und irgendwie passt es auch zu meinem ES-Gespann.

Und ganz zum Abschluss mal wieder ein Blick auf die Seniorenresidenz Falkenhorst, ebenfalls verlassen bzw. nie in Betrieb gewesen. Der Investor hat dieses Projekt völlig gegen die Wand gefahren und die Gebäude vergammeln ungenutzt. Nach 50 km und 2 Stunden ist meine Weihnachtsausfahrt beendet. Zuhause angekommen treffe ich auch Ruth und Egon wieder, die nur die 20 km bis Grünberg und zurück gefahren sind. Wir trinken noch gemeinsam einen Friesentee mit Köm und beenden dann offiziell diese Aktion.

Und ein Nachtrag: Diejenigen, die trotz aller Widrigkeiten den Aufstieg zum Hoherodskopf geschafft haben, wurden dort durch Bilderbuchwetter belohnt. Insgesamt und über die Stunden verteilt waren etwa 40 Motorradfahrer dort. Das hält natürlich keinem Vergleich zum Feldbergtreffen stand, aber ich glaube trotzdem, dass die Anwesenden mehr Spass und nettere Gespräche hatten. Im nächsten Jahr gibts einen neuen Versuch.

 

Räderwerke

Heute kam das Zweit-Vorderrad meines Gespanns wieder! Mit diesem Rad war ich ausgesprochen unzufrieden, weil es einen starken Schlag hatte. Ausserdem war die ETZ-Nabe einfach nur sandgestrahlt und damit rauh und stumpf. Deshalb hat mein alter Bekannter Harald das Rad bekommen mit der Bitte, da was vernünftiges draus zu machen. Harald ist eigentlich in der Kreidler-Szene aktiv und bekannt, aber Räder sind doch eigentlich überall gleich. Schaut euch mal Haralds Webseite an.

Das Rad wurde nochmal komplett ausgespeicht, dann wurde die Nabe poliert und die VA-Speichen kamen wieder hinein. Im Gegensatz zu vorher läuft das Rad jetzt aber rund – und sieht einfach klasse aus. So ein Zweitrad fürs Gespann beruhigt durchaus die Nerven und erscheint mir ausgesprochen sinnvoll. Hier seht ihr das Rad in seiner ganzen Schönheit. Aufgezogen ist ein Heidenau, allerdings nicht der K29, den ich seit neuestem auf für das Vorderrad von Gespannen nehme.

Ein Rad von bestechender Schönheit.