Einstellen bei warmem Motor

So muss es gemacht werden: Vergaser-Einstellungen bei Betriebstemperatur, also bei warm gefahrenem Motor. In den letzten Tagen war es mir aber selbst dazu zu heiss, und so musste die Einstellung des Keihin CV40 bis heute warten. Denn – was für ein Glück – der superheiße Sommer macht eine kleine Pause.

Leihhund Yello

Bei den Temperaturen am Morgen ist es derart angenehm, dass Yello und ich direkt wieder Spaß am Spazierengehen haben. Da fallen selbst die kleinen Gehorsamsübungen leicht.

Vespa GTS

Die Fahrt zu Yello mache ich mit der Vespa und erledige dabei noch Einkaufe in Nieder-Ohmen, Flensungen und Grünberg.

Vespa GTS

Und für ein paar Kilometer Rollerspaß reicht es auch noch.

1988er Sportster

Am Mittag ist es dann soweit: Ich schnapp mir die Harley und auf gehts. Zum warm fahren setze ich 10 Meilen an. Auffällig ist sofort, dass der Choke schon nach wenigen Metern wieder reingeschoben werden kann – vorher musste ich schon mindestens 3-4 Meilen fahren, bis der Motor ohne Choke vernünftig das Gas annahm. Hier auf dem Parkplatz Richtung Götzen stelle ich die Gemischregulierschraube ein wenig nach – dafür hab ich mir extra einen Arbeitshandschuh eingepackt, denn die Schraube ist trotz Verlängerung nur ganz nah am Interferenzrohr zu erreichen. Ich drehe die Schraube etwas noch 1/4 Umdrehung heraus, mache das Gemisch also fetter.

1988er Sportster

Die Einstellung scheint gut zu passen, aber dann geht der Motor nach etwa 5 Meilen plötzlich aus. Noch im Ausrollen erkenne ich, dass es mit der Stellung des Zündschlosses zu tun habt und nur bei eingeschaltetem Licht passiert. Habe also entweder einen Kurzschluss in den Leitungen, einen Defekt am Zündschloss oder eine defekte Bimetallsicherung. Egal, erstmal gehts ohne Licht weiter.

1988er Sportster

Fahre dann noch etwa 50 Meilen durch den näheren Vogelsberg und bin dann recht zufrieden – bis auf mein kleines Elektroproblem natürlich. Aber das löse ich später zu Hause. Jedenfalls konnte ich endlich mal wieder meinen V-Twin bewegen.

Kurzer Nachtrag: Der Ausfall der Beleuchtung war tatsächlich auf eine defekte Bimetall-Sicherung zurückzuführen. Hab ja zum Glück sowas in Reserve.

Und nochmal CV40

Nachdem ich gerstern am Referenzvergaser schön üben und testen konnte, ist heute der eingebaute CV40 an der Reihe. Da es immer noch extrem heiß ist, entfällt erneut die kleine Bollerrunde und es geht statt dessen erneut in die angenehm kühle Werkstatt.

Es gibt einiges zu tun am Vergaser: Benzinanschlussstück wechseln, Undichtigkeiten der Schwimmerkammer beseitigen, Gemischregulierschraube wechseln – das sind die wichtigsten Dinge heute. Alle Teile liegen bereit und mit dem Carburetor Kit sollten auch unverhergesehene Probleme lösbar sein.

Keihin CV40

Das Entfernen des Anschlußstückes macht trotz Wärmebehandlung Probleme, die ich aber lösen kann. Das Einpressen des neuen Anschlusses aus Messing klappt aber dank Kälte und Wärme wunderbar. Aus dem Kit benötige ich die Schwimmernadel und zwei Dichtungen, und so klappt die gesamte Aktion recht gut.

Keihin CV40

OK, der Vergaser ist jetzt rundum dicht, der Motor läuft nach einer Grobeinstellung prima und so baue ich noch eben ein weiteres Chromteil an die Sportster: Den Luftfilterdeckel. 🙂

Und das war*s für heute, denn als mir allmählich wieder zu warm wird, hör ich einfach auf.

 

Am CV40

Der Vogelsberg ächzt unter rund 40°C – und ich mit. Bei der Hitze ist jeder Gedanke an Motorradfahren weit entfernt, denn das will ich mir nicht antun. So suche ich mir den kühlsten Raum des Hauses aus – und das ist meine Werkstatt. Dort beschäftige ich mich mit Vergasern, genauer: Mit den CV40 Vergasern der Harley.

Harley Davidson Sportster

Hintergrund der Vergaserarbeiten ist das Kunststoff-Anschlußstück für den Benzinschlauch. Das scheint einen Haarriss zu haben, denn es drückt ein wenig Benzin heraus. Das Anschlußstück ist in das Vergasergehäuse eingepresst, und ich muss sehen, wie man das vernünftig entfernt und ein neues Teil, diesmal aus Messing, einpresst.

Keihin CV40

Der linke Vergaser ist der Original-CV40. Der Vorbesitzer hat aber schon ein etwas neueres Exemplar eingebaut, nämlich einen CV40 mit Beschleunigerpumpe. Und so einen Vergaser hab ich mir über die Kleinanzeigen als Reserve und Anschauungsobjekt besorgt.

CV40

So kommt es, dass ich diesen Reserve-Vergaser überhole. Ein paar Gewinde müssen neu geschnitten werden, es kommt eine 45er Leerlaufdüse hinein, die Plompe der Gemischregulierschraube wird entfernt und eine Regulierschraube mit Rändelkopf eingesetzt und vor allen Dingen presse ich das Anschlußstück aus und ein neues ein.

Keihin CV40

Fertig, jetzt habe ich also einen originalen sowie einen Beschleunigerpumpen-Vergaser einsatzbereit in Reserve. Müsste natürlich beide mal testen, aber ehrlich: Dafür ist es heute viel zu heiß,

 

 

Wirtschaftlicher Totalschaden?

Recht früh gehts heute zu Leihhund Yello, und anschliessend gehe ich mit der Vespa auf eine anfangs sehr nette Vogelsberg-Tour – denn noch ist es nicht allzu heiß. Glatte 75 Kilometer bewege ich die kleine Vespa. Aber dann …..

Vespa GTS

Das ist hier keineswegs eine Geländeeinlage. Ich bewege die Vespa lediglich auf Wirtschaftswegen und genieße den herrlichen Vogelsberg.

Als es anschließend wieder auf „richtige“ Strassen geht, gibt die Vespa ein fremdes Geräusch von sich: Ein Jaulen und Schleifen. Gleichzeitig wird die Hinterhand des Rollers sehr unruhig. Ein kurzer Stop zeigt ein heiss gewordenes Hinterrad. Ich befürchte einen Schaden am Antrieb und sehe schon abgescherte Antriebswellen vor mir. Zum Glück bin ich nur noch 5 km von daheim entfernt und schleiche mit 20-30 km/h in meine Werkstatt.

Zu Hause schaue ich genauer nach – und entdecke einen platten Hinterreifen! Naja, damit kann ich gut leben, muss ja wohl nur das Hinterrad ausbauen – was bei der GTS aber durchaus nicht trivial ist. Aber diese Aktion verschiebe ich auf Morgen. Denn für Heute hab ich mir eine kleine Aktion an der Sportster vorgenommen. Aber ein Plattfuss ist immerhin kein wirtschaftlicher Totalschaden – was eine abgerissene Antriebswelle womöglich wäre.

1988er Sportster

Gestern hatte die Harley ja Sprit aus dem Vergaser verloren, und das muss ich mir natürlich ansehen. Baue alles auseinander, aber es ist nichts zu sehen. Womöglich hat ja nur die Schwimmernadel gehangen. Und wo ich gerade dabei bin, bekommt der CV-Vergaser eine 45er Leerlaufdüse anstelle der originalen 35er. Und ich baue die verlängerte Stellschraube fürs Standgas ein. Aber das war keine gute Idee, denn das Gewinde ist zu kurz, um ein ausreichendes Standgas einstellen zu können. Mist, das muss ich wieder rückgängig machen.

 

Jede Menge Landkreise

….. tangiere ich an diesem Sonntag bei allerfeinstem Traumwetter. Zuerst kommt selbstredend der Hundespaziergang mit Yello, der schon um 9:00 ein wenig schweißtreibend ist, aber danach gehts dann aufs Bike, also auf die Harley.

Leihhund Yello

Hitze und leichtes Übergewicht bringen Yello schnell aus der Puste. Am Gewicht muss unbedingt was getan werden.

Yellos Freunde

Unterwegs treffen wir zwei von Yellos liebsten Freunden, die mit Frauchen beim Sammeln von Hasenfutter sind.

1988er Sportster

Um halb elf bin ich dann unterwegs und fahre glatte 50 Meilen ohne jeden Stopp. Dabei komme ich durch den Kreis Gießen, den Vogelsbergkreis, den Wetteraukreis und den Main-Kinzig-Kreis. Hier bin ich im Seemental, irgendwo zwischen Unter-, Ober- und Mittelseemen.

1988er Sportster

Nach etwa 80 Meilen halte ich auf das Oldtimer-Cafe bei Hartmannshain zu. Wie meist in letzter Zeit ist hier relativ wenig los, aber auf einen Kaffee, ein paar nette Bikes und etwas Moto-Talk bleibe ich doch hier.

Harley

Das schönste Motorrad am Platze ist die Harley mit der Springergabel.

Harley

Eine Reisemaschine par excellence.

Trude

Mit dem Intruder Fahrer komme ich ins Gespräch und es stellt sich heraus, dass wir beide aus dem Ruhrpott stammen: Gelsenkirchen und Herten. Die Welt ist ein Dorf!

Falltorhaus

Vom Oldtimer Cafe ziehe ich weiter zum Falltorhaus, dem nächsten Motorrad-Treff. Hier ist schon mehr los.

Hammer

Heute bin ich nur auf V-Twins aus und dabei gefällt mir besonders diese Victory Hammer. Ein tolles Motorrad – bis auf die seltsame Lampe.

Trude

Falle immer wieder darauf herein und halte diesen Japan-Chopper für eine Harley. Dabei ist es natürlich eine Intruder.

Ducati Scrambler

In den Ducati Scrambler könnte ich mich noch mal richtig verlieben.

Cruiser

OK, die dicke Thunderbird ist kein V-Twin, aber mit ihren 1,7 l Hubraum aus zwei Zylindern ebenfalls faszinierend.

1988er Sportster

Jetzt nochmal 25 Meilen durch den schönen Vogelsberg, und dann gehts heim. Schliesslich erwarte ich einen Käufer für meine Triumph-Lederjacke, der auf dem Rückweg von Newchurch vorbei schauen wird. Und es sei bereits gesagt: Die Jacke passt ihm wie angegossen und er nimmt sie mit.

1988er Sportster

Weil der Tag noch so jung ist, wechsele ich Motor- und Getriebeöl der Sporty. Ist zwar etwas vor der Zeit, aber frisches Öl kann nie schaden. Und speziell das Getriebeöl sieht schon wieder ganz schön schwarz aus. Der Motor bekommt jetzt erstmalig das HD360 Öl in 20W-50.