Schritte zu einer perfekten TS 250

Nach der Fahrt mit dem Rotax-Gespann will ich nur noch den Aufkleber für die Werkzeugklappe anbringen. Aber dann sehe ich, dass ein Paket gekommen – ein Paket von Alex, dem Zweitaktkombinat. Da ist mir klar, dass noch ein halbes Stündchen Schrauben angesagt ist – wichtige weitere Schritte zu einer perfekten TS 250/1.

Ja, die SItzbank für meine Kathy ist angekommen. Bisher war nur eine „Leihgabe“ von meiner zweiten TS angebaut, aber das sollte nur temporär sein. Und die zweite TS soll ja auch irgendwann wieder gemacht werden. Alex „Zweitaktkombinat“ hat ja bereits eine Bank für die Jawa machen lassen, und die ist verdammt gut geworden. So bin ich guter Hoffnung, dass auch Kathy nochmals an Schönheit gwinnt durch ein elegantes Sitzmöbel.

 

Und so ist es! Bereits aus dem Karton sieht die Bank extrem gut aus. Die Riffelung wollte ich genau so haben.

Ist natürlich kein Problem, eine Sitzbank anzuschrauben. 2 Gewinde muss ich allerdings nachschneiden, denn der gesamte Unterbau wurde neu verzinkt. Und dann ziehe ich noch gleich die Klebefolie auf den Werkzeugkastendeckel auf. Die ist von Güsi und sieht sehr ordentlich aus. Hoffe, sie hält auch.

Unbestritten: Kathy ist jetzt noch schöner geworden und macht auf meinem gepflegten Zierrasen eine perfekte Figur.

Auch ein schöner Rücken ....... Was jetzt noch fehlt, ist ein richtiges TS-Rücklicht, dann kann das riesige ETZ-Teil verschwinden. Aber woher nehmen? Ich denke, morgen werde ich mit Kathy auf Tour gehen - an meinem letzten Urlaubstag.

Unterwegs in Sachen Reibahle

So langsam wirds richtig schwierig für mich, aus meinen angemeldeten Krädern das passende für eine Fahrt auszuwählen. Heute zum Beispiel hätte ich grosse Lust, mich auf die TS zu schwingen, andererseits lockt mich auch das Rotax-Gespann. Den Ausschlag gibt dann, dass ich bei Nutzung des Rotax-Gespanns nichts zur Seite räumen muss. Allerdings gilt es vorher noch, den Rasen unseres Anwesens komplett zu mähen. Aber dann bin ich  unterwegs in Sachen Reibahle.

Reibahlen für die Vergaserdüsen – sowas fehlt mir schon lange. Neulich bei Louis in Fulda hab ichs vergessen, deshalb werde ich heute zu Polo nach Linden fahren. Und wenn die nix haben, ist der Hein Gericke Shop fast direkt daneben. Leider ist die Fahrt dahin ab Lich nicht nur völlig reizlos, sondern sogar nervig und langweilig. Aber was hilfts, dafür werde ich die Rückfahrt angenehm gestalten.

Über Grünberg und Reiskirchen nach Lich - bis dahin gehts noch. Bevor die Route richtig öde wird, noch eine kleine Pause mit Blick auf die Autobahn nahe Beuern - bekannt von früheren Moto-Cross-Rennen.

Angekommen in Grossen-Linden am Polo-Shop. Hier bekomme ich meine Reibahlen - aber erst, nachdem ein nettes, aber völlig ahnungsloses Mädel den Geschäftsführer gerufen hat. Schaue mich noch ein wenig um, aber irgendwie spricht mich der Laden nicht an - erklären kann ich das nicht, denn die Auswahl ist riesig. Gegenüber ist ein MacDonalds, und ich überlege ernsthaft, einen scharfen Burger zu futtern - aber dann lass ich das doch bleiben. Macht nur fett.

Jetzt aber schnell raus aus dem Stadt- und Industriegebiets-Gewusel und zwar über Langgöns. Hier biege ich dann ab auf Nebenstrecken Richtung Lich und gerate auf die Deutsche Limes-Strasse und auf ein kleines Kastell bei Holzheim.

Das schaue ich mir an und gehe ein paar Meter in den Wald zu den freigelegten Resten eines wirklich winzigen römischen Kastells - einem Teil des Limes-Schutzwalls.

Gut gemacht: Dreiteilige Erläuterungen, hier zum Limes im allgemeinen .......

..... hier zum Wetterau-Limes im speziellen .......

..... und hier noch zum Kastell im Holzheimer Unterwald.

 

Die Grundmauern zeigen, wie winzig dieses Kastell ist, ist auch eines der kleinsten am gesamten Limes überhaupt.

OK, wie ein römischer Legionär sehe ich trotz heroischer Pose nicht aus. Und mein Gespann hat auch keine Ähnlichkeit mit einem Schlachtross. Obwohl wir Kradisten ja die direkten Nachfolger der alten Ritter, Krieger und Legionäre sind.

Weiter gehts, die Strassen werden immer kleiner und schlechter - so mag ich das. Dann komme ich zu diesem sehr hübschen Örtchen, den ich vor 2-3 Jahren schon einmal mit dem ES-Gespann besucht habe. Aber heute lasse ich mir mehr Zeit und schaue genauer - und lese noch ein halbes Stündchen in der "Motorrad-Szene", die ich aus dem Polo-Shop mitgenommen habe.

Ich befinde mich an den Resten einer alten Wüstung, und nur dieser Brunnen ist davon übrig geblieben.

Von hier habe ich einen tollen Blick auf das Pohlheimer Umland bis nach Münzenberg und dazwischen die Autobahn, die aber auch unüberhörbar ist. Trotzdem bringt der Ort Ruhe, auch ohne völlige Stille.

Die alte Eiche hier dürfte schon einiges gesehen haben, aber die alte Wüstung Bergheim wohl doch nicht.

Über Dorf-Güll und Lich gehts jetzt heim, irgendwie ist mir heute etwas warm. Jedenfalls habe ich meine Reibahlen, bin 150 km Gespann gefahren und habe getankt. So what!

 

 

Zum dritten mal nach Korbach

Was so ein Krankenhausaufenthalt so alles bewirkt: So oft wie in den letzten 3 Wochen war ich noch nie in Korbach und Umgebung. Hab noch einen freien Tag und zwecks Krankenbesuch geht es zum dritten mal nach Korbach.

Den Krankenbesuch will ich am vormittag machen und danach noch ein wenig um Korbach und Fürstenberg fahren, um die Gegend kennen zu lernen. Start ist um 9:00 und es beginnt mit bösem Generve. Kirchhain hat wieder eine völlig irre Baustelle mitten in der Stadt und es braucht 3 Ampelphasen, um da wieder heraus zu kommen. Dann beginnt für die nächsten 50 km richtig fieser dicker fetter Nebel – das heisst, im 30 Sekunden-Rythmus das Visier abwischen. Erst hinter Gemünden werden Wetter, Verkehrslage und Stimmung besser. Vor Korbach gerate ich noch in eine Routine-Verkehrskontrolle – das hatte ich auch lange nicht. Naja, aus all diesen Gründen brauche ich fast 2 Stunden, um mein Ziel zu erreichen: Das Stadtkrankenhaus in Korbach.

Bei Gemünden ist der Nebel verschwunden, hier gibts auch den ersten Stop auf einer ehemaligen und jetzt gesperrten Strasse. Hier haben wir früher unsere 5 Hunde oft laufen lassen und einmal einen Post-Techniker aus dem tiefen Schnee geschoben. Dafür hat er uns damals 2 nagelneue Tastentelefone geschenkt. Heute ist die Strasse ein Eldorado für Jogger(innen).

Ab Herzhausen an der Staumauer des Edersees fahre ich die B252 und komme entsprechend flott voran. Seit der gestrigen Autobahnfahrt mit der SIlverstar mag ich plötzlich auch mal schnellere Strecken. Jetzt sinds nur noch 15 km bis Korbach.

Das Stadtkrankenhaus Korbach, etwas am Stadtrand gelegen. Nach knapp 2 Stunden Smalltalk bei der Mama gehts weiter und zwar in Richtung Lichtenfels.

Aus dem Krankenzimmer war am Horizont ein Turm auf einem Berg zu sehen: Ein Aussichtsturm an einer ehemaligen Goldmine. Liegt in Goldhausen und da bin ich jetzt hingefahren. Das ehemalige Goldbergwerk kann besichtigt werden.

Das wäre mal ein schönes Ziel mit einer kleinen Motorradgruppe. Für die Kontaktdaten kann das Bild grösser geklickt werden.

EIn Zechenhaus ist ausgeschildert, wie bei einer "richtigen" Schachtanlage. Abgesehen von der interessanten Goldmine ist die Gegend hier besonders schön. Du spürst schon die Ausläufer des Sauerlandes.

In Nordenbeck, ganz nah bei Goldhausen, gibts diese hübsche Burg. Der Ortsname klingt für mich so völlig unhessisch - eher schon niedersächsisch.

Jetzt fahre ich kreuz und quer durch das Lichtenfelser Umland und biege dann ab in Richtung Frankenberg. Bei Oberorke halte ich an diesem grossen Freigehege für heimisches Damwild und relaxe ein viertel Stündchen.

Hübsche Tiere und sehr zutraulich - natürlich nur, weil sie Futter von mir erhoffen - leider vergeblich. Nun bringe ich die Silverstar über das Frankenberger Umland, ein Stück Kellerwald, Neustadt und Kirtorf zurück in den Vogelsberg - nach insgesamt 250 km bei bestem Wetter, zumindest ab 13:00.

 

 

Mit der TS 250 zu den Oldtimern nach Dannenrod

Geplant eigentlich für den gestrigen Samstag, aber da war das Wetter im Vogelsberg derart lausig, dass ich daheim geblieben bin. Heute siehts wesentlich besser aus, und weil ich vom Horextreffen recht früh zurück bin, schnapp ich mir gegen 12:30 meine Kathy und es gibt noch mal Schlepper und Oldtimer – diesmal in Dannenrod.

Nach Dannenrod sind es lediglich rund 25 km, ein paar mehr mache ich schon daraus und beschliesse gleichzeitig, anschliessend noch eine Runde durchs Antrifttal zu drehen. Da ist meine Kathy noch nicht gewesen und so dehnen wir beide langsam aber sicher unsere Radien immer weiter aus.
Im Gegensatz zu der Fahrt heute morgen in die Wetterau ist der Weg nach Dannenrod ins Ohmtal besonders schön. Was mir heute aber wieder auffällt: Mit Kathy kann ich nicht wirklich langsam fahren. Meine alten Maicos, die DKW, selbst die ETZ in den 80er Jahren haben  mich immer motiviert, langsam in Blümchenpflückermanier durch die Landschaft zu zuckeln. Und Kathy dagegen zwingt mich zu Schräglagen, zum Schwenken durch endlose Kurven und zum Aufdrehen des Magura-Kurzhubgasdrehgriffes (was für ein Wort). Der Motor zieht eigentlich schön von unten heraus, der kann für das flotte Unterwegssein nicht die Ursache sein. Ich denke, es ist in der Hauptsache das unglaublich agile Fahrwerk. Vielleicht sollte ich doch auf den Einbau einer ETZ-Schwinge verzichten – ich vermisse nämlich nichts bei Kathy.

 

In Dannenrod angekommen parke ich Kathy unter lauter langweiligen Japankrädern und BMWs auf dem kleinen Motorradparkplatz.

3 Euro Eintritt und schon werde ich von netten kleinen Nachkriegs-Kleinwagen empfangen.

Oha, an der Isetta wird geschraubt - na klar, ist ja auch eine BMW. Aber dann sehe ich, dass der Mechaniker ein ausgestopfter Dummy ist. Aber täuschend echt.

Letzte Woche in Zell gabs ja schon ordentlich Schlepper zu sehen, aber hier in Dannenrod ist die Masse noch viel grösser. Schlepper und artverwandtes, so weit das Auge reicht.

Alte Schlepper mit kleinen Holzwohnwagen sind seit ein paar Jahren der Renner im Vogelsberg. Die Suche nach weiblicher Begleitung dürfte erfolgreich sein: Gerüchten zufolge war der Briefkasten voll mit Bewerbungen.

Dänisches Nimbus-Gespann aus den 30er Jahren. Sieht so aus. als würde die 4-Zylindermaschine noch ganz gut bewegt werden.

Neben den ausgestellten Fahrzeugen gibts auch eine kleine Händlermeile. Ist nix für mich dabei - leider.

In der "alten" Halle ein Sammelsurium von landwirtschaftlichen Utensilien. Daneben gibts Speis und Trank - leider mit gewaltigen Warteschlangen vor den Verkaufsstellen. Trotz Hunger ist mir das zu viel. Also keine Linsensuppe und keine Currywurst mit Pommes.

Eine kleine Flotte mit Mopeds und Rollern. Schön der Zündapp Bella und die beiden Vespa Sport.

DKW-Kleinkraftrad mit 50ccm Sachsmotor. Für dieses Kleinkraftrad habe ich damals geschwärmt - hatte schon immer ein Faible für skurile Fahrzeuge. Denn eigentlich waren damals Kreidler, Herkules, Zündapp und vielleicht noch Maico angesagt.

Der Dannenröder Oldtimer Club hat eine neue Halle gebaut und da stehen doch wahrhaftig die Motoren aus dem ehemaligen Friedel-Münch-Museum in Laubach. Klasse, ist alles nach Dannenrod gekommen, da sind die Exponate in guten Händen.

Auch eine Münch wird ausgestellt, aber die gehört nicht den Dannenrödern, sondern ist eine Leihgabe.

Ingesamt ist die Ausstellung in Dannenrod gewaltig gewachsen und hat den Charakter eines Volksfestes. Dazu gehört dann natürlich auch Blasmusik, und das passend neben einem Lanz-Bulldog.

Alte LKW interessieren mich persönlich mehr als alte Schlepper. So ein Kaelble ist schon eine imposante Erscheinung.

Ein russischer Universalmotor: Spektakulär! 4-Zylinder-Diesel mit 13 l Hubraum und 100 PS. Allein der Anlasser dafür ist ein 1200 ccm Einzylinder mit 10 PS.

Draussen eine weitere Reihe Motorräder. Insgesamt waren es für meinen Geschmack etwas wenig Motorräder - aber es ist ja auch eine Schlepper-Ausstellung.

Diese Zündapp Citation ist eigentlich eine Horex Imperator, die aber unter dem Zündapp-Zeichen nach Amerika exportiert wurde. Der Besitzer ist übrigens ein guter Freund von Egon.

Ein Baby-Lanz! Dass es so kleine Lanz gab, ist für mich neu.

Beeindruckend: Ein Mac-Truck. Ob der Herr daneben der Trucker ist, weiss ich nicht. Aber er sieht auf jeden Fall so aus.

In Dannenrod werden nicht nur statische Objekte gezeigt, hier müssen die alten Schlepper teilweise richtig ran. Der Transmissionsriemen treibt die Wöhrle Heuballenmaschine (oder so etwas ähnliches) den ganzen Tag an.

Zuerst durch den Schlepper ersetzt, aber später wieder reumütig zurück geholt: Kaltblutpferde zum Holzrücken im Wald.

Auch ein paar DDR-Schlepper sind zu sehen, wie diese Brockenhexe vom IFA Kombinat.

Ein letzter Rundgang, noch ein Bild vom alten Dieselross, und dann verlasse ich die nette Ausstellung wieder. Jetzt werde ich Kathy das Antrifttal zeigen.

Kathy läuft sehr schön und ruckzuck sind wir im Antrifttal, hier nahe Arnshain.

Weiter in Richtung auf den Antrifttal-See und seine Talsperre. Werde versuchen, ein ruhiges Plätzchen zu finden und am Seeufer etwas zu relaxen.

Der Platz sieht gut aus, eine Bank steht hier auch, aber es kommen ständig Spaziergänger vorbei. Etliche sprechen mich wegen der TS an, viele kennen die MZ tatsächlich noch. Dann telefoniere ich noch ein wenig mit Egon, der gerade Urlaub im MZ-Dorf Torgelow am See macht. Jetzt aber kommen dunkle Wolken heran und ich breche wieder auf.

Eigentlich möchte ich noch eine grössere Tour mit Kathy machen, aber dann stelle ich fest, dass ich erneut den Schlüssel für das Werkzeugfach vergessen habe. Sofort fühle ich mich unsicher und zirkle die MZ in Richtung Heimat. Sind aber trotzdem gute 80 km geworden. Dann schaue ich mir noch den Tacho der Silverstar an. In der Lampe ist tatsächlich ein Drähtchen locker - wird jetzt vernünftig gemacht und damit dürfte die Ursache der falschen Tachoanzeige behoben sein. Wird sich morgen herausstellen, dann gehts mit der Silverstar wieder zu Brüderchen Jürgen an den Edersee. Hab schliesslich noch 3 Tage Urlaub!

Das Horex-Treffen in Burgholzhausen

Mecki und Dominik haben abgesagt, aber ich werde hinfahren! Das Wetter soll am Sonntag auch besser werden und ich werde die Fahrt durch die Wetterau in Kauf nehmen, ich werde früh aufstehen und ich werde es besuchen:  Das Horex-Treffen in Burgholzhausen.

Jedes Jahr das gleiche: Für die Fahrt nach Burgholzhausen suche ich eine schöne Route durch die Wetterau – und finde nichts. So auch dieses Jahr. Also nehme ich wie meistens die Strecke über Hungen, Wölfersheim und Friedberg. Ist eine Bundesstrasse, zwar mit wenig Verkehr am frühen Sonntag morgen, aber ansonsten an Langeweile kaum zu überbieten. Und es soll sich noch zeigen, dass das dieses Jahr die schlechteste Wahl war. Aber dazu später.
Richtig früh los komme ich auch nicht, erst um 8:00 bin ich soweit. Im Vogelsberg ist es um diese Zeit klar und verdammt kühl – also eigentlich eher kalt. Die Thermounterhose und das Futter in der AJS-Jacke sind äusserst sinnvoll.

Nach dem klaren und kühlen Vogelsberg komme ich in die ebenso kalte, aber stark nebelige Wetterau. Schlechte Sicht, der Helm beschlägt, aber ich sehe die langweilige Gegend um die Bundesstrasse herum nicht. Bis Friedberg komme ich sehr flott voran.

Aber dann ist hörts auf! Riesenbaustellen mit Umleitungen in und um Friedberg. Folge zunächst den Umleitungsschildern, aber irgendwann verliere ich in den geschachtelten Umleitungen die Übersicht und lande plötzlich im Kurviertel von Bad Nauheim. Dann geht auch noch der Motor aus! Sprit kanns nicht sein, habe doch erst 95 km gefahren. Aber es ist der Sprit: Tank leer. Bin zum Glück direkt an einer Tanke und es passen fast 10 l hinein. Dann frage ich einen Mittanker nach dem Weg und der erklärts mir sehr gut. Und dann erzählt er mir noch, dass in den nächsten Tagen neue Modellbahn-Anhänger auf den Markt kommen: Mit MZ-Zeichen! Also Nachbauten von MZ-Transporten. Interessante Querverbindungen gibt es manchmal.

Nach dem Tanken läuft der Rotax wieder einwandfrei! Da muss also was mit meinem elektronischen Tacho von Nova-MMB nicht stimmen. Werde ich zuhause überprüfen. Jedenfalls bin ich wieder auf der richtigen Route nach Burgholzhausen und halte nur noch einmal unterwegs an einer der typischen Wetterauer Obstwiesen an.

Da ich von der "falschen" Seite nach Burgholzhausen hinein komme, finde ich den Ort des Treffens nicht gleich. Aber dann erkenne ich alles wieder und bin jetzt am Ort des Geschehens. Hmmh, ist nicht viel los, obwohl es schon halb elf ist. Habe durch mein Umherirren viel Zeit verloren.

Ein lokaler Enfieldhändler stellt drei seiner Maschinen aus, darunter ein sehr schickes Gespann.

Der Herr im roten Shirt spricht mich an, ob ich eine Original-Reparaturanleitung für den Rotax brauche. Er hat früher eine 500er MZ gegfahren und die Anleitung liegt noch herum. Wir tauschen Telefonnummern aus. Derweil betrachte ich die silberne Enfield - würde gut zu meinen Silverstars passen.

Auf dem Platz und auch im Gemeinschaftszelt ist auffällig wenig los. Das schlechte Wetter des bisherigen Wochenendes dürfte daran schuld sein.

Auch heute noch ein wunderbarer Cafe Racer ist diese umgebaute Imperator mit interessanten Details.

Hochschulterfelgen, Doppelduplexbremse - könnte Borriani sein.

Sehr hübsch auch das kleine Abziehbild auf der Halbschalenverkleidung.

Vorkriegs-Horex in unglaublich schönem Zustand.

Faszinierende Mechanik mit Hurth-Getriebe, Magnetzünder, offenem Vergasertrichter und den vielen Ölleitungen.

Auch der Campingplatz wirkt seltsam leer. Und die wenigen Besucher packen um diese Zeit natürlich schon wieder.

Diesen Herrn aus Schwaben dürfte Mecki gut kennen. Seine 400er Regina, von denen er 3 Stück hat, ist startklar und in wenigen Minuten gehts zurück ins Schwabenland.

Ready to go! Ach ja: Der Horexfahrer berichtet von seiner Ankunft am Freitag, als ein gewaltiger Sturm mit Regen losbrach und beinahe das grosse Zelt weggerissen hätte. Mit dem Wetter hatten die Horexianer diesmal wirklich kein Glück.

Zwei Mitglieder aus dem W650-Forum: Martin aus dem Ebsdorfergrund und The Green Machine aus Giessen. Martin berichtet, dass er 4 MZ-Motoren zu machen hätte - ein Fall für den Schamanen. Werde den Kontakt herstellen.

Nochmal zurück zu den Enfields und dabei ein Blick über die schöne Vorderfront von Maschine und dem Indy-Seitenwagen. Der Name sagts: Das Boot ist ebenfalls aus Indien.

Und ordentlich zusammen gebaut wurde das ganze von Gespannbau-Bülter im Taunus. Schätze, der sehr leichte und etwas windig wirkende Indy wurde von Vitus ganz gut verstärkt.

Wenn auch nur wenige Besucher gekommen sind, so sind doch einige besonders interessante Maschinen dabei, diese Einzylinder-AJS etwa.

Hier hat jemand offensichtlich einen Jugendtraum realisiert: Die kleine 125er Honda ist zum Cafe Racer par excelance geworden. Schönes Projekt!

Nach einem letzten Blick auf die Besucherreihen verlasse ich das Treffen wieder. Trotz lausiger Anfahrt und weniger Besuchern als sonst fand ichs ganz nett. Und ob ihrs glaubt oder nicht: Jetzt nehme ich tatsächlich die nächste Autobahnauffahrt Friedrichsdorf und treibe den Rotax bis Butzbach über die Autobahn. Seit ich den Entlüftungsschlauch aus dem Luftfilter entfernt habe, läuft der Motor bei höheren Drehzahlen wirklich besser. Aber dafür spinnt jetzt der Tacho immer mehr: 160 km/h bei 5500 Umdrehungen im Fünften ist völliger Blödsinn.

Obwohl ich heute ein wenig Gefallen an der Autobahn finde, bin ich ab Butzbach wieder auf den Landstrassen unterwegs. Kurze Rast am Gut Hofgüll, dann weiter nach Mücke. Ist noch ein halbes Stündchen von hier. Und weil es noch so früh ist, werde ich einen (fast) fliegenden Wechsel machen, mir die TS250/1 schnappen und auf die Schlepper- und Oldtimerausstellung nach Dannenrod fahren. Doch dazu mehr unter Kathy's Blog.