Alles was Planeta heißt, nach Hause

Das war eigentlich schon länger geplant: Planetateile gehören nicht mehr in die Scheune im Ebsdorfergrund sondern in meine Nähe. Deshalb startet an diesem Tag ein Long Vehicle mit drei alten Herren in Richtung Ebsdorfergrund. Die Devise lautet: alles was Planeta heißt, nach Hause.

Zu dritt sollte die Aktion „Planeta“ zügig vonstatten gehen. Und so ist es auch. Nebenbei kommt noch die kleine MZ RT 125/3 mit auf den Hänger. Der Gedanke dabei ist, dass alles, was in meiner Nähe ist, eher Chancen hat, restauriert und bearbeitet zu werden als im sogenannten Kernschrottlager im Ebsdorfergrund. Hoffe, es kommt auch tatsächlich so.

Ruckzuck sind eine weitere Komplett-Planeta, ein Fahrwerk, zwei Motoren sowie die kleine RT auf dem Hänger des Long Vehicle verzurrt.

Und hier in Mücke sind die Teile genauso flott wieder abgeladen. Problematischer und langwieriger ist eher das Unterbringen in der Halle - eine logistische Herausforderung.

Aber es gelingt! Mein IZH-Lager wächst und je mehr Teile und Reservemaschinen ich habe, umso besser fühle ich mich.

So könnte auch ein Parkhaus in Izhevsk aussehen, aber es handelt sich tatsächlich um eine Motorradhalle in Mücke.

Puh, was ist meine Halle schon wieder voll geworden. Kaum noch Reserven. Es führt kein Weg daran vorbei, dass ich den Fuhrpark reduzieren muß - Beschränkung auf das Wesentliche muß die Devise lauten.

Um wenigstens ein wenig zu basteln, nehme ich mir eine der russischen Luftpumpen vor, die zum Bordwekzeug der Planetas gehören. Nur die Ledermanschette etwas gereinigt und gefettet und schon liefert das Teil wieder Luft - es ist und bleibt einfach überlegene Technik.

Durch die heutige Aktion ist auch meine kleine Sammlung mit osteuropäischen Kennzeichen wieder angewachsen.

 

Waldemars IZH-Transfers

Wegen einer kleinen Tauschaktion wird heute mittag Waldemar vorbeischauen. Er ist dann auf dem Rückweg einer seiner Aktionen. Für mich immer interessant, sie zu beobachten: Waldemars IZH-Transfers.

Zunächst jedoch gehe ich auf einen Ohm-Pegel-Überprüfungs-Spaziergang. Obwohl es über Nacht wieder geregnet hat, ist die Gesamtsituation im Vergleich zu Gestern etwas entspannter: Zumindest vorläufig sind die Pegel wieder etwas gesunken.

Diese Ohmbrücke ist noch nicht wieder passierbar: Zwischen altem Ortskern und Neubaugebiet ist ein ordentlicher See entstanden.

In der Burgschoan hingegen ist die kleine Brücke über den Seitenarm wieder begehbar.

Gegen Mittag taucht Waldemar auf, den Hänger beladen mit zwei IZH Motorrädern. In sehr gutem Zustand ist die orangene Planeta mit deutschen Papieren und TÜV - absolut fahrfertig und einsatzbereit.

Die Jupiter 5 im Hintergrund sieht ein wenig zerrupft aus, ist aber komplett. Die Lenkerarmaturen der Planeta sind die ersten russischen Hebeleien, die einen richtig guten Eindruck machen.

 

 

Bestandsaufnahme nach dem grossen Schnee

Puh, innerhalb von 2 Tagen sind (fast) die gesamten Schneemassen im Vogelsberg dahingeschmolzen. Natürlich müssen die Gewässer das aufnehmen – und direkt hinter unserem Haus fliesst die Ohm. Das ist normalerweiser ein kleines Flüsschen, aber jetzt – gefährlich, gefährlich. Schaue mir den gewaltigen Strom an, um danach zum ersten mal in diesem Jahr in die Scheune im Ebsdorfergrund zu fahren. Mal schauen, was der grausame Winter dort angerichtet hat: Bestandsaufnahme nach dem grossen Schnee.
Und später am Abend experimentiere ich wieder ein wenig mit Filmen und binde dabei Planeta-Filmchen und Bilder ein. Hier ist das Ergebnis.

Schnappe mir also meine kleine Pentax-Kamera und gehe zur Ohm. Erschreckend, was aus dem sonst so freundlichen Flüsschen geworden ist. Jetzt lebe ich schon über 13 Jahre hier in Mücke, aber so entfesselt habe ich den Fluss noch nicht erlebt. Alteingesessene berichten aber von Hochwassern vergangener Tage, bei denen unsere Gasse völlig unter Wasser stand – bis weit in die Häuser hinein. Eine schreckliche Vorstellung, hoffentlich kommt es nicht so weit.

Nur wenige Meter von unserem Häuschen entfernt und direkt an der Ohmbrücke ist das Flüsschen auf das dreifache seiner sonstigen Breite angewachsen.

Heute Nacht stand das Wasser aber wohl noch höher - erkennbar an den angeschwemmten Pflanzenresten.

Der Burgschoan-Park ist nur noch bis zur Holzbrücke begehbar, dahinter ist Land unter.

Sobald Hindernisse die Flut bremsen, staut sich die Ohm und sucht sich dann mit Gewalt ihren Weg. Glaubt mir, das Flüsschen klingt heute äusserst bedrohlich.

Nach meiner kleinen Ohmwanderung gehts ab in den Ebsdorfergrund. Meine Scheune ist wieder zugänglich, aber durch das Dach ist viel Wasser hineingekommen. Ich werde einige weitere Motorräder wie diese Ersatz-Planeta nach Mücke in die neue Halle holen - aber nicht Heute.

Nein, heute packe ich lediglich 6 Planeta-Räder ins Auto. Zwei davon sind für Reimund und die anderen will ich vor der Feuchtigkeit schützen. Ich weiss, wie schnell russische Teile rosten können.

Das Kontingent enthält mehrere nagelneue Planetaräder. Auf den ersten Blick wirken sie nicht neu, aber der scheinbare Rost ist in Wahrheit dickes braunes russisches Fett mit einer 30 Jahre alten Staubschicht. Und darunter findet sich herrlich unversehrter Chrom.

Zwei Räder bearbeite ich eine Stunde lang mit meinen Pflegemitteln und danach sehen die Teile auch wieder neu aus. Der Chrom ist zwar im Finish nicht überall perfekt, aber auf jeden Fall unversehrt. Auch die Speichen sind OK, zwar nur verzinkt, aber ohne Rost. Dank an das russische Fett!

Auch dieses Rad einschliesslich Reifen ist funkelniegelnagelneu. Fürs noch zu bauende Planeta-Lastengespann genau richtig.

Weitere Neuteile sind zwei verchromte hintere Kotflügel. Nach der Behandlung mit Elsterglanz und Nevr Dull zeigt sich der russische Chrom von seiner besten Seite.

 

 

Kleine Neujahrsfeier in der Schrauberhalle

Eindeutig: Ich bin ein Feiertagsmuffel und das machts sich besonders an Weihnachten und Neujahr bemerkbar. Oft genug bleibe ich allen Festivitäten fern und arbeite in der Werkstatt, am Computer oder lese ein gutes Buch. Dieses mal war aber alles ein wenig anders. Ruth und Egon hatten eine Gruppe von Leuten eingeladen, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnte. Das versprach, spannend zu werden und deshalb gehe ich tatsächlich auf die kleine Neujahrsfeier in der Schrauberhalle.

Alt und jung, Motorradfahrer und Fußgänger, Mann und Frau, Handwerker, Beamte, Hausfrauen – bei dieser kleinen Feier ist alles vertreten – ein representativer Querschnitt unserer Gesellschaft. Dabei sehr zwanglos, kein Programm, keine festen Zeiten – da kann ich nicht aussen vor bleiben.

Erste Gäste finden sich bereits am Nachmittag ein.

Ruths Weihnachtsgeschenk findet allgemeines Interesse und ist eigentlich ständig umlagert.

Die Kommunikationsecke verbreitet nicht unbedingt sozialistisches Gedankengut.

Das sollte für die ganze Nacht reichen!

Hier werden bereits die Allerkleinsten mit dem Motorradvirus infiziert - ohne es selbst zu merken. Die Ergebnisse werden sich aber in ca. 14 Jahren zeigen.

Kurz vor Mitternacht gehts raus in die Kälte.

Knaller, Kracher und Feuerwerk - seit ich in Nieder-Ohmen lebe, hat es dass an der Untergasse 12 oder 12A noch nie gegeben. Aber die Kinder zwingen uns dazu, also ran.

Nach 30 Minuten Geböllere sind alle froh, wieder in die warme Schrauberhalle zu kommen.

Kitty: Modische Acessoires bereits bei den Kleinsten.

Dialog bei Rotkäppchen Rosé.

Und Dialog direkt unterm Booster: Headbanger unter sich.

Unbeeindruckt vom Trubel drumherum lebt Emma ihre künsterlischen Ambitionen aus.

Durch einjährige intensive Bautätigkeiten an Haus und Hof hat Egon die Halle zu einer Stätte der Begegnung und der Festlichkeit gemacht.

Noch um 11:00 des Neujahrsmorgen hat dieser wunderbare Werkstattofen die Temperatur in der Halle auf 13° gehalten. Der kleine Bullerjan ist Gold wert.

 

 

Silvesterschiessen in Stangenrod

Dieser Eintrag im Weblog der Planeta hat nur ganz am Rande etwas mit IZH zu tun – genau genommen eigentlich garnichts. Nur mit viel gutem Willen gelingt es, die Brücke zu schlagen zwischen meiner Planeta und dem Silvesterschiessen in Stangenrod.

Zum Schützenverein Stangenrod habe ich traditionell ein sehr gutes Verhältnis und wenn der Verein zu seinem jährlichen Silvesterschiessen einlädt, bin ich fast immer dabei. So auch in diesem Jahr: Um 13:00 mache ich mich auf den Weg nach Stangenrod, im Gepäck ein guter .357er Revolver und reichlich Munition. In der Vergangenheit habe ich den Wettkampf schon ein paar mal gewinnen können, aber für heute bin ich pessimistisch: Ich fühle mich nicht besonders gut, habe Kopfschmerzen und Schwindel. Aber egal, dabei sein in Stangenrod ist alles, ich muss das Ding nicht gewinnen.

Stangenrod ist nicht weit, gerade mal 10 km. Aber das Schützenhaus liegt weit ausserhalb und die Zufahrt kann im Winter schon abenteuerlich sein. Mit dem kleinen Jimny komme ich prima durch.

Hinter den Bäumen links liegt das Schützenhaus in durchaus idyllischer Lage.

Am Schützenhaus angekommen. Im Moment stehen zwar nur Allrad-Fahrzeuge hier, aber es dürfte jedem normalen PKW möglich sein, den Weg hierher zu schaffen.

Im Schützenhaus bollert bereits der Kamin und schafft eine behagliche Atmosphäre. Am Kamin sitzt Werner, das Stangenröder Urgestein. Werner hat dieses Schiessen vor vielen Jahren ins Leben gerufen und in diesem Jahr an die nächste Generation übergeben.

An der Theke warten bereits ein paar Schützen darauf, den Wettkampf zu bestreiten.

Das ist die Schiessbahn, auf der jeder Schütze dieses Programm absolvieren muss: 2 x 5 Schuss in je 20 Sekunden auf die schwarze Scheibe sowie maximal 20 Schuss in 150 Sekunden auf die Tontauben und Klappfiguren.

Packe mein Equipment aus und bereite mich kurz mental auf das Match vor. Eine tiefe innere Ruhe überkommt mich.

Wie in Trance schiesse ich auf die Tontauben und Klappfiguren und dabei gibt es keinen Fehlschuss: Jeder Schuss ein Treffer. Behalte also von den maximalen 20 Schuss noch 10 übrig - das gibt fette Bonuspunkte. Und die Treffer auf der Scheibe sehen auch sehr gut aus.

Manuel wertet meinen Wettkampf aus und jammert, dass ich schon wieder gewonnen hätte. Das aber ist verfüht, denn wer weiss, ob nicht noch ein weißer Ritter auftaucht und das Ergebnis toppt. Man darf nie das Fell des Bären verteilen, bevor er erlegt ist.

Tja, und der Bogen zur Planeta? In meiner Vorstellung bin ich mit dem Planeta-Gespann mit diesem polierten Tachoantrieb durch den Schnee nach Stangenrod gefahren, die Schiessausrüstung im Seitenwagen. Ein schöner Gedanke und vielleicht kann ich ihn fürs nächste Jahr in die Tat umsetzen.